Sarah Stoffers - Magische Knochen

  • Kurzmeinung

    Amethyst
    noch besser als der erste Band
  • Kurzmeinung

    Amalia Zeichnerin
    abenteuerlich, tolle Fortsetzung
  • Dies ist Band 2 einer Reihe.

    Klappentext:

    »Ich weiß nicht, ob es je wieder gut wird. Wie könnte es das?« Die Herbststürme kommen nach Berlin und in den Kaffeeschenken herrscht Aufruhr. Auf den Straßen werden Bücher verbrannt. Die magische Geheimpolizei wittert überall Verrat. Die Stadt steht vor einer schicksalhaften Entscheidung und der Mann, der sie treffen soll, treibt sich im Vergnügungsviertel herum. Ein Zauberer, der vor seiner Verantwortung flieht, und eine Erfinderin, die bereits zu viel verloren hat, machen sich gemeinsam auf die Suche nach einer verschollenen Geliebten. Ihre Reise führt sie bis weiter über Berlin hinaus, in ein Abenteuer voller Hexen, Luftpiraten und wandelnder Leichen. Und zu einer Frau, die den Tod betrogen hat.

    Rezension„Berlin: Magische Knochen“ entführt die Lesenden schon recht bald fort aus Berlin und in „die Zone“, eine urwaldartige, wilde Gegend voller gefährlicher Fantasykreaturen. Hier treffen die Mechanikerin Mathilda und der Zauberer Fidelio auf einen Hexenzirkel und auf Untote, während sie Mathildas Freundin Ling suchen, die mehr als ein Geheimnis hat. Durch die untoten Figuren wird die Handlung oft recht schaurig und dieser Roman las sich über weite Strecken für mich wie eine Abenteuergeschichte in einem dystopischen Setting. Wie in Band 1 gibt es verschiedene Perspektiven, vor allem Mathildas und Fidelios, aber auch einige Kapitel aus der Sicht von Ling und noch einer anderen Figur. Ein Plottwist gegen Ende, in den Ling verwickelt ist, hat mich erst rätseln lassen, aber letztendlich kommt es aus meiner Sicht zu einem runden Ende.

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Sarah Stoffers - Berlin: Magische Knochen“ zu „Sarah Stoffers - Magische Knochen“ geändert.
  • Was für ein grandioses Buch! Angesiedelt in einer Zukunft, in der der Menschheit mithilfe von Magie und Technik ein Neuanfang gelungen ist, geht es unter anderem der Frage nach, wie wir mit gefährlichem Wissen umgehen sollen, das die Menschheit schon einmal in die Katastrophe geführt hat. Welche Auswirkungen das Wissen der Vergangenheit haben kann und welche Gefahr es darstellt, erleben die Protagonisten dabei am eigenen Leib.


    Die Geschichte beginnt 10 Tage nach den turbulenten Ereignissen des ersten Bandes. Sowohl Fidelio Lafrenz als auch Mathilde Sturm sind noch dabei, ihre Verluste zu verarbeiten und mit den neuen Verhältnissen umzugehen. Mathilde leidet vor allem darunter, dass ihre Freundin Ling verschwunden ist und setzt alles daran, sie wiederzufinden. Lafrenz ist nur allzu gerne bereit, ihr bei der Suche zu helfen, kann er sich doch so vor seiner Verantwortung drücken und den Forderungen der Gilden entkommen. Eine Spur führt die beiden aus Berlin heraus in die verbotene Wildnis, wo sie auf allerlei Fabelwesen treffen und es mit gefährlichen Untoten zu tun bekommen.


    Neben den (teilweise zum Nägelkauen spannenden) Ereignissen spielen auch hier wieder die Beziehungen der Figuren untereinander eine große Rolle. Es geht dabei aber weniger um Liebe, vielmehr wird die ganze Palette abgebildet, angefangen bei Freundschaft und aufeinander angewiesen sein über Handelsbeziehungen bis hin zu starker Abneigung. Erfrischend bei letzterem fand ich, dass sich die Abneigung nicht in Luft auflöste, nur weil man gemeinsam etwas erlebt hat.


    Das ganze ist eingebunden in eine gut durchdachte Handlung, in der manche Dinge erst später einen Sinn ergeben und in der es erfrischenderweise nicht darum geht, die gegnerische Seite gewaltsam auszuschalten oder umzubringen, obwohl die ein oder der andere durchaus über die Mittel dazu verfügt und die Personen sich auch kämpferisch zur Wehr setzen. Vielmehr werden friedliche oder demokratische Lösungen bevorzugt, die manchmal herrlich unkonventionell sind, was ich alles sehr begrüßt habe.
    Die Protagonisten sind zudem keine Superhelden, sondern haben ihre Schwächen und Einschränkungen, machen sich Gedanken und haben Gewissensbisse. Auch das mochte ich sehr.


    Überhaupt fand ich die Figuren mit ihren guten und schlechten Eigenschaften sehr lebensecht dargestellt. Zu meiner großen Begeisterung war der Cast außerdem multikulturell, multiethnisch, genderdivers sowie von diverser sexueller Orientierung und körperlicher Befähigung, und zwar ohne, dass explizit darauf hingewiesen werden muss. Im Gegenteil, all diese Dinge spielen keine Rolle im Alltag, im Miteinander oder während eines Abenteuers, in den meisten Fällen erschließen sie sich einer/einem sogar eher beiläufig.


    Fazit: "Berlin. Magische Knochen" hat mir tatsächlich noch besser gefallen als der erste Band "Berlin. Rostiges Herz", und der war für mich bereits ein Jahreshighlight. Das einzige, was ich an dem Buch auszusetzen habe, ist, dass die Geschichte hier endet. Wegen mir dürfte es gerne noch einen dritten Band geben. Von mir gibt es fünf Sterne

    Verführung Volljähriger zum Bücherkauf sollte nicht unter 5 Jahren Stadtbibliotheksmitgliedschaft bestraft werden!