Johann Wolfgang von Goethe - Die Leiden des jungen Werther

  • Inhalt:


    Von Amazon kopiert:


    Goethe selbst hat die bündigste Inhaltsangabe zu seinem »Werther« gegeben:
    »Eine Geschichte ..., darin ich einen jungen Menschen darstelle, der, mit einer tiefen reinen Empfindung und wahrer Penetration begabt, sich in schwärmende Träume verliert, sich durch Spekulation untergräbt, bis er zuletzt durch dazutretende unglückliche Leidenschaften, besonders eine endlose Liebe zerrüttet, sich eine Kugel vor den Kopf schießt.«


    Als Ausdruck radikaler, leidenschaftlicher Subjektivität schlug Goethes Briefroman eine ganze Generation von Lesern in seinen Bann und verkörpert wie kein anderer Erzähltext die emotionale Kompromisslosigkeit des Sturm und Drang.
    Entstehung: Als Goethe 1772 in Wetzlar arbeitete, befreundete er sich mit Johann Christian Kestner und warb vergeblich um dessen Braut Charlotte Buff (1753–1828). Auf der abrupten Heimkehr nach Frankfurt erfasste ihn eine Leidenschaft für die junge Maximiliane La Roche. Am 30.10. erschoss sich der unglücklich verliebte Legationssekretär Carl Wilhelm Jerusalem in Wetzlar mit einer von Kestner geliehenen Waffe. Als der Frankfurter Kaufmann Peter Brentano Maximiliane heiratete, war dies für Goethe ein letzter Anlass, der ihn 1774 zur spontanen Niederschrift des Werks innerhalb von vier Wochen trieb. Er betrachtete es als künstlerischen Befreiungsschlag, das ihn aus dem »stürmischen Elemente« gerettet habe. In einer 1787 erscheinenden Neufassung, die Goethe, da er selbst kein authentisches Exemplar mehr besaß, auf der Grundlage eines unrechtmäßigen Nachdrucks herstellte, milderte er den impulsiven Sturm-und-Drang-Stil und arbeitete zwischenzeitliche Erfahrungen ein.
    Inhalt: Werther, ein intelligenter, hochsensibler, schwärmerischer junger Mann, schreibt zwischen dem 4.5.1771 und dem 23.12.1772 seinem Freund Wilhelm Briefe aus »Wahlheim«, in denen er ihm sein Innerstes eröffnet, seine Begeisterung über Natur und Liebe, seine Verzweiflung über deren Aussichtslosigkeit und über gesellschaftliche Zurücksetzung. Werther verliebt sich in Lotte, die zumindest seine aus der empfindsamen Literatur gespeiste Gefühlssprache erwidert.
    Als ihr Verlobter, der brave Albert, von einer Reise heimkehrt, schließt man Freundschaft, doch Werthers Eifersucht wird, wie seine Briefe verraten, immer drängender. So schlägt die anfangs enthusiastische Stimmung, die ihn auch das ländliche Idyll im Horizont seiner R Homer-Lektüre interpretieren lässt, allmählich um in Pessimismus und Todessehnsucht, symbolisiert durch das Lesen in James McPhersons (1736 bis 1796) Ossian. Als er die Geliebte allein antrifft, kommt es noch einmal zu einer harmonischen Szene; beide sind »fürchterlich« bewegt, ihre Gefühle füreinander sprechen sich in Tränen aus, doch begegnet Lotte Werthers Küssen durch die Flucht ins Nebenzimmer. Der junge Mann schreibt einen Abschiedsbrief, leiht von Albert ein Paar Pistolen, kleidet sich wie beim Kennenlernen Lottes – es ist die nachmals berühmte »Werther«-Tracht mit blauem Frack und gelber Weste – und erschießt sich.
    Aufbau: Die zunächst unkommentierte Abfolge von Werthers Briefen erlaubt das unmittelbare Mitempfinden des seelischen Auf und Ab und die Einsicht in seine Verblendung. Der aufsteigenden Linie des 1. Buches mit der Gewitterszene als Gipfel, die zum scheinbaren Einklang der Herzen führt, folgt der Weg in die Katastrophe des 2. Teils. Schließlich schaltet sich der Herausgeber, der zu Beginn das »Büchlein« leidenden Seelen als »Freund« empfohlen hat, mit seinem Bericht ein, um die letzten Tage Werthers zu schildern.
    Wirkung: Mit dem Aufbegehren der jungen Generation, dem Recht auf Gefühle statt Vernunft und dem vorrevolutionären Affekt gegen die Ständehierarchie hatte Goethe den Nerv seiner Zeit getroffen; er bezeichnete die Wirkung später als »groß, ja ungeheuer«. Zur Publizität des zunächst anonym veröffentlichten Buchs, die sich auch in Mode und Populärkultur niederschlug, trug der Skandal bei, dass hier ein Selbstmord gerechtfertigt würde, aber auch Neugier auf die authentischen Lebensumstände und Fakten hinter der fiktionalisierten Handlung, weswegen Goethe zeitlebens behelligt wurde. Angeblich kam es als Folge des »Wertherfiebers« sogar zu Nachahmungstaten. Die Kritiker setzten sich mit dem Buch in Abhandlungen oder Parodien auseinander, Trittbrettfahrer und Bewunderer imitierten es in sog. »Wertheriaden«. Goethe blickte 1827 in dem Gedicht Werther auf den »viel beweinten Schatten« zurück.


    Meine Meinung:


    Während der Lesenacht am 4.1. kam schon heraus, dass viele negative Erfahrungen mit den "Leiden.." gemacht haben. Nichtsdestotrotz wollte ich mir ein eigenes Bild machen.


    Mir hat das Buch gut gefallen, auch wenn ich dem Thema Selbstmord kritisch gegenüberstehe. Neben der Dreiecksgeschichte zwischen Lotte, Werther und Albert baute Goethe eine Menge Zeitkritik gegenüber der Geistlichkeit, Klassengesellschaft und der Frömmelei der "braven" Bürger ein.
    Die Form des Briefromans hat mir sehr gut gefallen, denn so ist die Geschichte sehr subjektiv und rührt zudem an des Lesers Herz, der letztendlich ja der "Empfänger" der Briefe ist.
    Langweilig fand ich an dem Buch gar nichts, allerdings der letzte Teil, in dem Werther Lotte aus seinem Ossian vorliest, fand ich schwierig und etwas zäh. Vielleicht wäre es einfacher gewesen, hätte ich das Original gekannt.
    Der Sprachstil ist zwar manchmal verwirrend, aber insgesamt nicht anstrengend zu lesen. Sehr schön, die Schreibweise von "würkung", "gebürge" etc., die mich in meinem "Dialekt" bestätigt.


    Ich hätte zudem nicht gedacht, dass er so egoistisch ist, sich ausgerechnet zu Weihnachten umzubringen. Und dann sein Todeskampf...


    Unter folgender URL kann man sich die Werther-Briefe Tag für Tag in kleinen Portionen zusenden lassen:
    http://www.die-leiden-des-jungen-werther.de/.


    Ich bin froh, es gelesen zu haben, werde die Lektüre aber bestimmt nicht wiederholen.

    She wanted to talk, but there seemed to be an embargo on every subject.
    - Jane Austen "Pride and prejudice" - +

    Einmal editiert, zuletzt von Fezzig ()

  • Hallo :D
    Ich musste das Buch in der 12ten Klasse lesen und ich habe es nicht bereut.
    Mit dieser positiven Überraschung war ich jedoch alleine. Der Rest meines Leistungskurses hat es entweder gehasst oder vor langerweile einfach weggelegt.
    Wahscheinlich mochte ich dieses Buch so sehr weil ich ein äußerst kitschiger Mensch bin und weil ich glücklich in einer Beziehung stecke und romantische Dinge liebe :drunken:.
    Goethe hat die Gefühle des Werthers mir so extrem Nahe gebracht, sodass ich mich komplett in seine Lage hineinversetzen konnte. Er hat mir keinen Zweifel an seiner großen Liebe zu Lotte gelassen (und das nicht eine Bücherzeile lang).
    Ein wunderschön romantisches Buch auch wenn der Selbstmord Werthers ein umstrittenes Thema ist. An seiner Stelle hätte ich wahrscheinlich das gleiche getan :-k


    Liebe Grüße Sara

  • Ich habe das Buch auch in der Schule gelesen (schon etwas länger her) und fand es unerträglich. Meine Meinung hat sich seitdem nicht wirklich geändert. Aber "Die neuen Leiden des jungen W." fand ich noch schlimmer. Dagegen war Goethes Original wirklich erfreulich. (Wir hatten die beiden Bücher damals im Vergleich behandelt.)

  • Es ist viele Jahrzenhnte her, dass ich das Buch gelesen habe. (Pflichtlektüre für den Buchhändler-Literatur-Unterricht ;) )


    Aber es hat mich seinerzeit so fasziniert, dass ich es "verschlungen" habe.
    Und es hatte mich damals so sehr mitgenommen, dass ich dann von "Plenzdorf, Die neuen Leiden des jungen W." ebenfalls lesen musste und auch davon begeistert war.
    (Sowohl von der Geschichte an sich als auch von der durch Goethe inspirierten Verbindung her).

    Beide Bücher gehören zu meinem Regal-Grundsortiment.

    Der Weg ist schwer, auch wenn er mit Büchern gepflastert wäre. (HK)

  • Ich habe "Die Leiden des jungen Werther" letztes Jahr im Leistungskurs gelesen und war echt froh, aber auch irgendwie deprimiert zugleich, als ich mit dem Buch fertig war. Deprimiert, weil es mich stimmungsmäßig schon runtergezogen hat. Mir haben diese extremen Gefühlsschwankungen von Werther überhaupt nicht gefallen und auch wenn ich ein romantischer Mensch bin, war Werther für mich fast unerträglich. Mein Leistungskurs (bis auf 4 Jungs alles Mädchen) war eher geteilter Meinung. Zu Anfang der Lektüre meinte jemand: "Also ich finde den Werther irgendwie knuffig!" Da haben wir mal gut gelacht. Aber ansonsten gehört es zu den Büchern, die ich nicht unbedingt nochmal lesen möchte (werde es aber für meine Abivorbereitung wohl doch nochmal zwangsläufig tun).


    Liebe Grüße Eimyrja

    ~Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen.~
    - Heinrich Heine -

  • Ich habe das Buch vor einer Woche gelesen, und war einfach hin und weg :D
    Auf den ersten Blick eine "typische" Liebesgeschichte : Man trifft jmd verliebt sich und es entstehen Probleme hinsichtlig ihrer Liebe ( Konkurrenz; unerwiederte Liebe etc)
    Andereseits macht die Briefform das ganze schon interessanter, wenn man die Vorgeschichte kennt, dann versteht man warum Goethe das so gut ausdrücken kann, sich quasi aus der Seele spricht.
    Und von dem Ende war ich einfach fasziniert! Als es dem Ende nahte dachte ich an Fontanes Stine und dann :shock: vollkommene Überraschung


    Ein sehr schönes Buch :)

    :rambo: >>Nur ein Feigling stirbt für die Republik, ein Jakobiner tötet für sie!<< G. Büchner: Dantons Tod


    :study:

  • Ich habe dieses Buch vor ca. einem halben Jahr gelesen, im Unterricht.
    Die meisten nannten es eine langweilige Schmalzgeschichte....
    Naja kann man nichts machen, ich fand dieses Buch sehr gut.
    Einfach mal zu zeigen, wohin Gefühle einen führen können war eine gute Idee.
    Naja die Auswirkungen des Romanes zur Zeit Goethes sind sicher bekannt und traurig.

  • Sagen wir mal so: Eigentlich mag ich Goethe; eigentlich finde ich auch Die Leiden des jungen Werther gut, aber aufgrund einer sehr lustigen und denkwürdigen "Vorstellung" der einen Naturszene unseres Lehrers, prägten sich eher die negativen Dinge bei mir ein. Fairerweise muss ich sagen, dass ich dieses Werk aber wirklich auch nicht so gut fand, wie die anderen Werke Goethe's, die ich gelesen habe. Woran das liegt, kann ich nichtmal genau sagen.

  • Ich habe das Buch vor etwa einem Jahr im Deutschunterricht behandelt und hatte zunächst Schwierigkeiten in diese metapherreiche Sprache hineinzufinden, der Zeit gemäß finden sich ja unglaublich viele Naturmetaphern und Bezüge auf Naturereignisse, aber wenn man sich erst einmal eingefunden hatte, hat die Lektüre auch Spaß gemacht, soweit man das in Anbetracht der Situation Werthers so formulieren mag. Wir haben außerdem eine Inszenierung in unserem städtischen Theater gesehen, die mir persönlich sehr zugesagt hat, man konnte quasi auf der Bühne sehen, wie Werther sich immer weiter in seinen Wahn und seine Liebe verstrickte und durch diese undruchdringliche Fixierung seinen Stimmungen und der Umwelt immer schutzloser gegenüberstand. Ein tragisches Buch. Und noch tragischer, wieviele Selbstmorde es nach sich gezogen hat, es hat wohl wirklich den Nerv der Zeit getroffen.

    I think of myself as an intelligent, sensitive human being with the soul of a clown which always forces me to blow it at the most important moments.
    Jim Morrison

  • Ich habe das Buch auch in der Schule gelesen (schon etwas länger her) und fand es unerträglich. Meine Meinung hat sich seitdem nicht wirklich geändert. Aber "Die neuen Leiden des jungen W." fand ich noch schlimmer. Dagegen war Goethes Original wirklich erfreulich. (Wir hatten die beiden Bücher damals im Vergleich behandelt.)

    Da kann ich nur zu 50% zustimmen :D Also, ich finde Die Leiden des jungen Werther von Goethe einfach großartig. Gut, aber ich kann verstehen, dass das Geschmackssache ist. Aber bei Die neuen Leiden des jungen W. hört sich das mit den Meinungsverschiedenheiten echt auf :wink: ... wie kann man einen Klassiker nur so "verhunzen"??? Nein, also auch wenn es ja durchaus Leute gibt, die dieses Buch mögen, ich gehöre nicht dazu!

  • Pflichtlektüre oder doch verzichtbar?


    Diesen Briefroman schrieb Goethe innerhalb weniger Tage, da er sein autobiographisches Dilemma verarbeiten wollte.
    Auf der einen Seite stand da seine unglückliche Liebe zu der bereits verlobten Charlotte Buff. Diese hatte Goethe in Wetzlar kennen gelernt, sich unsterblich verliebt, doch diese Liebe war völlig aussichtslos. In seinem Bekanntenkreis befand sich auf der anderen Seite ein Karl Wilhelm Jerusalem, der sich unsterblich in eine verheiratete Frau verliebte, und sich wegen der Trostlosigkeit dieser Liebe umbrachte. Im „Werther“ verarbeitet Goethe nun sein Empfinden gekoppelt mit diesem tragischen Ausgang. Für die damalige Zeit war Selbstmord in den Augen der Kirche noch Hochverrat, und allgemein nicht gesellschaftsfähig. Der Roman „Werther“ führte zu einem Werther-Fieber, in dem liebende Menschen nun überschwellende Liebesbriefe schrieben, und Suizid zum „Kult“ wurde. Hat Goethe in diesem Werk die Gefühlswelt über die Vernunft gestellt?


    „Der junge Werther“ zieht sich nach dem Studium aufs Land zurück. Seine Briefe richten sich an einem Wilhelm, der nicht weiter beschrieben wird. Werther schreibt über die Landschaft und die Menschen, die er genau beobachtet. Er lässt sich mit der Landbevölkerung ein, hört sich deren Geschichten an und urteilt streng über deren Leben, und wie sie beispielsweise mit ihrer Zeit umgehen. Bei einem Vergleich stellt er fest, dass Müßiggang und freier Geist etwas Ergötzendes ist.
    In den nächsten Briefen erwähnt Werther dann erstmals diese Lotte, wie er sie kennen gelernt hat, wie seine Gefühle übersprudelten und in welche Situation er hinein gerät. Denn Lotte ist bereits verlobt mit Albert.


    Die Tragik des Werks findet seinen Lauf, und das Ende ist proportional überdramatisiert, denn der Protagonist sowie der Erzähler, der sich zum Schluss einmischt, verschieben hier die Schuldfrage. In dem sie einer Figur den Tod in den Schoss legen, die eigentlich unschuldig ist.


    Der Roman „Die Leiden des jungen Werthers“ richtet sich an ein Publikum, welches nicht nur eben mal einen Klassiker lesen möchte, wie man es mit zahlreichen Klassikern durchaus machen kann, lesen und verstehen sind eins, nein dieses Werk erfordert schon eine strenge Disziplin vom Leser.


    Zunächst möchte ich hier die alte, und heute sehr umständlich zu lesende Sprache hervorheben, durch die man sich teilweise zwingen muss.
    Die Entstehungsgeschichte sowie die zeitlichen Umstände gehören hier zum Verstehen des Werks hinzu.
    Darüber hinaus ist eine gewisse Kenntnis über damaligen Epochen fast unverzichtbar, denn Goethe ist kein Stürmer und Dränger, er zählt zu den „Weimarer Klassikern“. Goethe gebraucht aber hier eine Epoche, in der der Mensch als Genie eine Erhabene Stellung einnimmt, und diese Überheblichkeit findet im Werk ihre Übertreibung, es trägt ganz eindeutig auch ironische Züge. Man könnte fast schon denken, er mache sich über die Stürmer und Dränger lustig. Denn er durchleuchtet rational ein menschliches Desaster: die aussichtslose Liebe und die Suizid. Der Selbstmord aber ist für ihn persönlich ganz klar eine Übertreibung aus dieser Situation heraus, und wird auch nicht von Goethe eingelöst. Genauso wie er den „Suizid-Kult“ ablehnte. Der Ausgang in der Überspitzung am Ende des Werkes spiegelt für mich die persönliche Haltung Goethes wieder. Der erste Schritt in die „Weimarer Klassik“ ist getan, in der der Mensch eigenverantwortlich handelt, und Selbstverantwortung groß geschrieben wird.


    Nun zur Frage: Sollte man den „Werther“ gelesen haben? Nach dieser Prozedur kann ich das mit JA! beantworten, aber nur wenn man diese Muße mitbringen kann. Denn es erfordert doch schon einiges um dieses Werk für sich persönlich in allen Facetten zu durchleuchten, was dann am Ende sehr viel Freude mit sich bringt.

  • Ich "musste" den Werther nie in der Schule lesen, er war bei uns keine Pflichtlektüre. Auf ihn gestossen bin ich hier durch dieses Forum. Ich werde ihn mir wohl holen, weil ich mir gerne ein eigenes Bild machen möchte von dieser oft so verhassten Pflichtlektüre. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass ich oft Bücher, die ich in der Schule lesen musste, als etwas "ätzendes" empfunden habe, wenn ich sie dann aber mal privat nochmal gelesen habe, dann fand ich sie oft toll.
    Mal sehen, wie sich der Werther entpuppt.
    LG
    Sanara

    Sub: ungezählt, aber ein Berg der Träume, Sehnsüchte, Abenteuer und Erlebnisse.


    "Wir leben in einer Schattenwelt und Magie ist ein rares Gut. Dieser Roman hat mich gelehrt, daß ich durch das Lesen mehr und intensiver leben, daß Lesen mir das verlorene Sehen wiedergeben konnte."

    Der Schatten des Windes - Carlos Ruiz Zafón

  • Das Reclam-Heft ist auf meinem SUB schon relativ weit oben. Mal sehn, vielleicht hole ich es noch ein wenig höher.... :-({|=

    Liebe Grüße Hedi :love:

    “Wenn du einen Garten und dazu noch eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen.”
    Cicero

  • Ich hab den Werher vor einigen Jahren in der Schule gelesen und später noch ein paar Mal als Hörbuch gehört.
    Ich liebe dieses Buch! :love: Es ist mein lieblings Buch von Goethe. Es ist so romantisch, so gefühlvoll und es geht nur um die Liebe. Diese Liebe wird als etwas existentielles angesehen, als etwas für das es sich zu leben und zu sterben lohnt. Ich war auch von der Sprache hin und weg. Hab den Werther oft einfach laut gelesen, weil es dann einfach noch besser klang.
    Das Ende hat mich sehr mitgenommen. Einfach emotional runtergezogen.
    Ich müsstenden Werther noch einmal lesen, obwohl ich ihn vor kurzem gehört habe.
    Benotung: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Ich habe "Die leiden des jungen Werthers" auf freiwilliger basis begonnen.
    Lediglich als Hörtbuch.
    Näher aufmerksam bin ich auf dieses Buch geworden als wir im Deutschunterricht einige Textstellen bearbeitet haben und dazu die passenden Ausschnitte aus der Verfilmung gesehen haben.
    Also hab ich mir kurzer Hand das Hörbuch zugelegt, da ich Werthers ansichten bis dahin sehr interessant fand.
    Ich muss sagen, das Buch hab mich nicht gerade vom Hocker gehauen, aber es war auch nicht schlecht. Irgendwie soetwas dazwischen.
    Ich werde es vermutlich bald auch in der Schule lesen, darauf freu ich mich sogar ein wenig, da ich immer noch der Meinung bin das Werther ein paar interessante Fragen aufwirft.
    Allerdings musste ich an einigen Stellen auch die Augen verdrehen, weil die Beschreibung der weiblichen Hauptperson doch ein wenig übertrieben und sehr kitschig war.
    Alles in allem war das Buch jedoch besser als ich erwartet hattte. :applause:

  • Ich stecke gerade kurz vor dem letzten Drittel und mache sozusagen eine Zwangspause, weil mich das zu sehr runtergezogen hat.
    Die Thematik ist natürlich schwer, aber man kann auch Positives daraus ziehen.
    Besonders die Sprache hat es mir angetan...
    "Ja wohl bin ich nur ein Wanderer, ein Waller auf der Erde! Seid ihr denn mehr?" Am 16. Junius

    Viele Grüße
    Marie
    Das schönste aller Geheimnisse ist, ein Genie zu sein und es als einziger zu wissen. :jocolor:

  • Ich habe das Buch zwangsweise begonnen, derzeitige Schullektüre und war natürlich wie immer genervt, dass wir mal wieder lesen.
    Zu aller erst, die Briefform ist nicht so mein Freund. Allerdings hab ich nicht gewartet, dass nach dem Geplänkel der ersten Seiten, da noch was tragisches kommt. Ich finds sehr interessant, wie Goethe den Selbstmord als Thema aufgreift und als Lösung des Werthers und man als Leser liest und sich denkt, dass es doch auch anders ginge. Zumind. ging das mir so. Ich habe angefangen nachzuvollziehen und konnte auch nachvollziehen, wie Werther sich gefühlt haben muss in dieser Dreiecksbeziehung. Ich bin ehrlich gesagt total begeistert.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Goethes Klassiker ist eines der wenigen Bücher, das ich immer wieder mal lese, und dabei feststellen musste, dass sich meine Einstellung im Laufe der Jahrzehnte doch sehr gewandelt hat.

    Als 17-jährige hat es mich zu Tränen gerührt, als 30-jährige habe ich mir gewünscht, auch mal einen so sensiblen Mann kennenzulernen und als 50-jährige sah ich im Werther einen weltfremden, lebensuntüchtigen Träumer, der nicht einmal über eine unglückliche Liebe hinwegkommt.


    Ja, so wird man vom Leben geschliffen und aller romantischen Träume beraubt.

  • Das was Sylli sagt, trifft leider auf sehr wenig Bücher zu. Lesen kann man dieses Buch immer mal wieder. Ich habe es auch zweimal gelesen mit einem Abstand von zehn Jahren. Nach Zehn Jahren war es fast wie ein ganz anderes Buch für mich.

  • Endlich habe ich jetzt dem Werther auch gelesen, in der Schule habe ich ihn nie behandeln müssen.

    Als 17-jährige hat es mich zu Tränen gerührt, als 30-jährige habe ich mir gewünscht, auch mal einen so sensiblen Mann kennenzulernen und als 50-jährige sah ich im Werther einen weltfremden, lebensuntüchtigen Träumer, der nicht einmal über eine unglückliche Liebe hinwegkommt.

    Sylli deine sich verändernde Sicht auf des Buch finde ich sehr cool zusammengefasst. Mein Eindruck ist eigentlich eine Mischung aus diesen dreien, ich habe also sehr unterschiedliche Empfindungen beim Lesen gehabt. Mal sehen, wie ich das Buch wahrnehme, sollte ich es in zehn Jahren noch einmal lesen :wink: . Bereut habe ich es aber auf keinen Fall, das Buch gelesen zu haben und nach kurzer Gewöhnung an die Sprache, lässt es sich auch meiner Meinung nach sehr leicht lesen.

    "Eine ganze Stunde der Seligkeit! Ist das etwa wenig, selbst für ein ganzes Menschenleben?" - Dostojewski