Matt Cain - Das geheime Leben des Albert Entwistle /The Secret Life of Albert Entwistle

  • Kurzmeinung

    LilReader
    Sehr enttäuschend lahme Erzählung und bis dahin auch nicht ganz verständlich mit der zusätzlichen Protagonistin.
  • Ein Leben im Dienste der Royal Mail

    Der Postbote Albert Entwistle lebt ein ruhiges, zurückgezogenes Leben. Er weiß vieles über seine Kunden, wer heiratet oder frisch verliebt ist und wo es einen Todesfall gegeben hat. Doch er beobachtet alles aus der Distanz, auf ein persönliches Gespräch lässt er sich lieber nicht ein. Auch an seinem Arbeitsplatz im Postverteilzentrum hält er sich die Kollegen lieber vom Hals. Albert wird demnächst 65 und hat somit das Pensionsalter erreicht. Als er das entsprechende offizielle Schreiben erhält, ist er entsetzt. Was soll er mit seinem Leben anfangen, wenn er nicht mehr Postbote ist? Zuhause erwartet ihn nur seine Katze Gracie. Als diese stirbt, fällt er in eine tiefe Depression, doch er erkennt, dass es so nicht weitergehen kann und er dringend soziale Kontakte braucht.


    Von Anfang an ist klar, dass es ein Ereignis in Alberts Leben gab, das ihn tief geprägt und das sein Leben bestimmt hat. Wenn man die Widmung am Anfang des Buchs liest, ist einem klar, um was für ein Geheimnis es sich wohl handeln muss...


    „Das geheime Leben des Albert Entwistle“ ist ein humorvoller und stellenweise auch sehr trauriger Roman. Es ist schön mitzuerleben, wie sich der einsame Kauz nach und nach seiner Umwelt öffnet und den Mut besitzt, sein Leben grundlegend umzukrempeln und Freundschaften zu schließen. „Herzerwärmend“ ist wohl das passendste Adjektiv für dieses Buch, das allerdings auch ein paar für mich ziemlich befremdliche Szenen beinhaltet. So wird Albert nach seinem „Geständnis“ begeistert gefeiert und das ganze Dorf freut sich mit ihm und gratuliert. Ich habe keine Ahnung, wie realitätsnah oder -fern dies ist, ich fand es ein wenig too much.


    Das Cover ist ansprechend und passend zum Inhalt gestaltet: ein typisch britischer knallroter Briefkasten, vor dem eine freundlich dreinschauende schwarze Katze sitzt, Briefe flattern durch die Luft und das Ganze ist wie ein Luftbrief umrandet.


    Ich habe dieses Buch an einem ganz und gar verregneten und kalten Wochenende gelesen und es war genau die richtige Lektüre. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Das geheime Leben des Albert Entwistle“ zu „Matt Cain - Das geheime Leben des Albert Entwistle“ geändert.
  • Readaholic Autorenname in der Titelzeile und ISBN unter dem Reiter 'Buch' im Editor nachgetragen und hier ist noch das Original:

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Matt Cain - Das geheime Leben des Albert Entwistle“ zu „Matt Cain - Das geheime Leben des Albert Entwistle /The Secret Life of Albert Entwistle“ geändert.
  • Albert ist Postbote und hat wenig Kontakt zu seinen Mitmenschen, er will es so weil er Angst vor ihren Reaktionen hat. Vor langer Zeit war Albert verliebt und es endete sehr böse. Seitdem ist er allein. Nun droht die Rente und noch mehr Einsamkeit. Er lernt die junge Nici kennen und die hilft ihm sein Leben umzukrempeln, er lernt immer mehr Menschen kennen, er öffnet sich und diese Menschen akzeptieren ihn so wie er ist. Etwas das er nie erwartet hat.

    Wie sehen mich die Menschen so wie ich mich darstelle oder so wie ich bin. In der heutigen Zeit mit Social Media sind das auf einmal zwei verschiedene Sichtweisen, die selten zueinander passen.

    Es ist ein leiser Roman über ein Coming out im fortgeschrittenen Alter. Als Albert jung war, galt Homosexualität noch als Verbrechen und gefährlich. Gott sei Dank ist all das heute kein Thema mehr.

    Ich war traurig über Alberts Geschichte die er in seinen Erinnerungen noch einmal erlebt. Gefreut hat mich dann das Verhalten seiner Kollegen, neuen Bekannten und auch Freunden.

    Es mag vielleicht manches etwas zu süß dargestellt worden sein aber im Ganzen ist es ein zu Herzen gehendes freundliches Buch. Albert ist ein so liebenswerter Mensch der alle Menschen nach näheren Kennenlernen mitnimmt auch mich als Leserin.

    Es gab keine negative Person in diesem Buch, alle waren sympathisch und außer Albert trat auch keine in den Vordergrund, es ergab ein harmonisches Bild. Es ist ein Wohlfühlbuch, das uns Leser aber trotzdem zum Nachdenken über unser Verhalten auffordert.

  • Vielleicht etwas zu zuckrig

    Diese Geschichte ist auf jeden Fall was fürs Herz. Wer gern Bücher mit ganz viel Zuckerguss mag, die aber auch ernste Themen behandeln und ein klein wenig Tiefgang mitbringen, für den könnte „Das geheime Leben des Albert Entwistle“ etwas sein.


    Gleich vorweg: Im Klappentext wird für meinen Geschmack zu viel gespoilert. Die Andeutungen in den ersten Kapiteln über die Last, die Albert mit sich herumschleppt, verlieren ihren Reiz angesichts der Tatsache, dass man als Leser im Grunde schon weiß, worauf es hinausläuft. Immerhin kommen im weiteren Verlauf noch ein paar berührende und erschütternde Details ans Licht, für die sich das Dranbleiben lohnt.


    Das Buch spielt in zwei Zeitebenen. Man lernt Albert kennen, wie er heute ist: verschlossen und einsam. Und dann gibt es Rückblenden in Alberts Jugend, zum Sommer mit seiner großen Liebe, in eine Zeit, in der er lebensfroh und glücklich war.

    Außerdem wird neben Alberts Geschichte auch die von Nicole erzählt, einer jungen, alleinerziehenden Mutter. Die Wege dieser zwei auf den ersten Blick so unterschiedlichen Menschen kreuzen sich und schon bald verbindet sie eine enge Freundschaft, denn beide müssen für die Liebe über sich hinauswachsen.


    Zu Beginn plätschert die Geschichte eher vor sich hin, aber zum Ende hin nimmt sie Fahrt auf. Obwohl man den Ausgang erahnen kann, habe ich richtig mitgefiebert. An manchen Stellen wurde es mir allerdings gar zu zuckrig. Alle sind wahnsinnig tolerant und selbst die unsympathischsten Figuren haben natürlich einen weichen Kern unter ihrer harten Schale. Gleichzeitig blieben viele Charaktere für mich eher blass und flach, Nicole eingeschlossen. Nur Albert habe ich schnell ins Herz geschlossen.


    Was mich auch etwas genervt hat, war das nachlässige Korrektorat. Ich bin an mehreren Stellen über fehlende oder eingeschobene Wörter gestolpert, die vermuten ließen, dass der Satz mehrfach umgestellt und am Ende nicht nochmal überprüfte wurde.


    Im Großen und Ganzen hat das Buch mir aber gut gefallen. Eine berührende Geschichte mit einer sehr sympathischen Hauptfigur.

  • Gefühlvoller Neuangang


    "Das geheime Leben des Albert Entwistle" ist der erste Roman, den ich von Matt Cain gelesen habe und ich muss sagen, dass mich der Autor mehr als überzeugt hat!
    Ein schüchterner Postbote, der soziale Interaktion möglichst vermeidet, erschien mir als Protagonist zunächst nicht allzu interessant. Ich wurde jedoch eines besseren belehrt.
    Der angeneheme Schreibstil war flüssig zu lesen und die liebevolle Art und Weise der Beschreibungen hat einen während des Lesens alles mögliche fühlen lassen. (Ich hätte wirklich nicht erwartet, dass mich der Tod einer fiktiven Katze mal zum weinen bringen würde).
    Albert wirkt als Protagonist extrem sympathisch und lässt einen wirklich gut mitfühlen. Als Leser möchte man ihm am liebsten in den Arm nehmen, ihm sagen, dass alles gut wird und ihn gleichzeitig einmal feste schütteln. Seine Entwicklung ist wirklich toll und realistisch beschrieben. Er ändert sich nicht von einem auf den anderen Tag, sondern geht trotz vieler Ängste und Bedenken schrittweise vor um seinem Ziel - das Auffinden seiner großen Liebe George - endlich näher kommen zu können.
    Das Umfeld des Protagonisten wird ebenfalls sehr schön beschrieben. Vor allem seine platonische Beziehung zu der alleinerziehenden 19-jährigen Nicole, aus deren Sicht ebenfalls einige Kapitel erzählt werden, wirkt liebevoll. Auf den ersten Blick scheinen Albert und Nicole sehr unterschiedlich zu sein, aber je näher man die beiden und deren - sich entwickelnde - Beziehungsdynamik kennenlernt, desto deutlicher wird, wie viele charakterliche Gemeinsamkeiten und ähnliche Probleme die beiden miteinander teilen, ohne dass dabei deren individuelle Persönlichkeiten untergehen.
    Zwischenzeitlich gibt es mal etwas übetriebene Stellen, aber das stellt meiner Meinung nach nur ein minimales Manko dar.

    Matt Cain hat es geschafft nicht nur eine wundervolle Geschichte über die Suche nach der großen Jugendliebe zu beschreiben, sondern ebenfalls über die Entdeckung und über das Annehmens des wahren Ichs ohne dabei in die typisches Klischees abzurutschen.

    Absolute Leseempfehlung, selbst für Leute, die normalerweise eher in anderen Buchgenres unterwegs sind!

  • :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    Wichtiger Tipp bei diesem Buch: direkt vor dem Lesen nicht nochmal den Klappentext lesen! Dann kann man sich viel besser überraschen lassen worum es gehen wird und was dann noch so alles passiert, und das ist gar nicht so wenig. Es gab zwar eine ziemlich traurige Stelle (und die war wirklich sehr emotional, schnief), doch zum Glück ist der überwiegende Teil wirklich ein feel-good-Roman mit vielen positiven Erlebnissen für unseren Protagonisten.


    Das hatte ich zum Anfang ja ehrlich gesagt gar nicht so erwartet, nachdem der Albert ja zu Beginn des Buches nicht wirklich ein glückliches, erfülltes Leben führte und ich irgendwie annahm, die Geschichte wird in eher melancholischer Weise so weitergehen. Aber da wurde ich, ebenso wie unser Albert, sehr positiv von den Menschen in seiner Umgebung überrascht. Auch wenn das natürlich reine Fiktion ist, würde ich mich gern der Illusion hingeben, das es im realen Leben genauso passieren könnte.

  • Etwas zu wunderbares Coming-out


    Albert Entwistle ist Postbote in Toddington, einer englischen Kleinstadt, und steht kurz vor seiner Pensionierung - was ihn schon jetzt in Angst und Schrecken versetzt. Außer seiner Arbeit hat Albert nicht viel in seinem Leben. Er ist ausgesprochen menschenscheu und vermeidet jeden Kontakt der nicht unbedingt sein muss. Es hat durchaus den Anschein einer sozialen Störung.

    Als dann auch noch seine Katze stirbt, beschließt er, sein Leben umzukrempeln und nach seiner verschwundenen Jugendliebe George zu suchen, den er 50 Jahre nicht gesehen hat.


    Der Schreibstil ist wirklich ansprechend und flüssig! Ich mag den unterschwellig präsenten feinen britischen Humor. Albert war mir auf Anhieb sympathisch und zahlreiche Rückblenden in die Zeit seiner Pubertät geben Aufschluss darüber, wie vor allem junge Homosexuelle in den 70ern zu leiden hatten. Insofern war das Buch durchaus ein Gewinn.

    Leider ging mir Alberts Entwicklung deutlich zu glatt. Als er sich im zarten Alter von 64 endlich outet, sind alle Bekannten hellauf begeistert und nehmen ihn in ihren Kreis auf, auch wenn sie wenige Tage zuvor noch dumme Sprüche über Schwule abgelassen haben.

    Albert macht durchweg positive Erfahrungen, die so weit gehen, dass seine "Freunde" - die eigentlich bisher lediglich Kollegen, Postkunden oder Nachbarn waren - eine Party für ihn veranstalten und ihn beglückwünschen zum Outing. Als ob es plötzlich chic ist, wenn man schwule Freunde hat. Ich finde das mehr als unwahrscheinlich, zumal in der heutigen Zeit. Es gibt keine noch so kleine Stadt, in der nicht irgendwelche Spackos leben, die sich über neue Opfer freuen. Und vom web will ich gar nicht reden. Genau diese Konstellation findet hingegen gar nicht statt. Alles ist Friede, Freude, Eierkuchen. Auch sämtliche Probleme anderer Protagonisten lösen sich in Happy-End-Wohlgefallen auf. Ein Buch das Mut machen will, okay - aber dann bitte nicht so weltfremd und rosarot!


    Trotzdem bekommt das Buch von mir noch 3 gute Sterne, denn es liest sich wirklich wunderbar vom Schreibstil her. Schade, dass Matt Cain seine Begabung nicht etwas besser eingesetzt hat.


    Fazit: Ein leichtes Wohlfühlbuch für Menschen, die gerne Bücher aus der Schwulenszene lesen.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • :musik: Das lahme Leben des Albert Entwistle

    Klappentext:

    Albert Entwistle vermeidet so viel Kontakt wie möglich mit den Bewohnern der Kleinstadt Toddington, was als Postbote des Orts umsichtige Planung erfordert. Doch als er pensioniert wird und auch noch seine Katze stirbt, nimmt er seinen Mut zusammen und beschließt den Menschen nicht länger aus dem Weg zu gehen. Stück für Stück schließt er unerwartete Freundschaften und begibt sich mit deren Hilfe auf die mühsame Suche nach seiner Jugendliebe George. Ein zartes und einfühlsames Hörbuch über den Mut, sich der Welt zu öffnen.


    Autor:

    Matt Cain wurde in Bury bei Manchester geboren. Er verbrachte zehn Jahre damit, Kunst- und Unterhaltungsprogramme fürs englische Fernsehen zu produzieren, bevor er 2010 vor die Kamera trat und Kulturredakteur wurde. Das geheime Leben des Albert Entwistle ist sein dritter Roman, mit dem er die Leser*innen begeistert.


    Übersetzerin:

    Marie Rahn, 1965 in Mülheim an der Ruhr geboren, studierte und lehrte Literaturübersetzen in Düsseldorf. Sie übersetzt seit vielen Jahren Belletristik aus dem Englischen, Französischen und Italienischen. Mit ihrem Mann und zwei Söhnen lebt sie in Mülheim an der Ruhr.


    Sprecher:

    Hans Jürgen Stockerl, geboren 1958, studierte an der Neuen Münchner Schauspielschule. Er ist auf verschiedenen Theaterbühnen und in Film und Fernsehen zu sehen. Als Hörbuchsprecher kennt ihn das Publikum aus zahlreichen Radiohörspielen oder durch seine Interpretation von Romanen, Spannungstiteln und Klassikern von Friedrich Ani über Nicola Förg bis hin zu Clemens Brentano.


    Bewertung:

    Das Cover und der Titel sind wunderbar. Hat mich sofort angezogen. Auch den Klappentext fand ich ansprechend. Beim Hören ist mir allerdings aufgefallen, dass dieser sehr einseitig erstellt wurde. Er schließt die ebenfalls wichtige Protagonistin Nicole aus. Ihr Dasein war daher sehr überraschend für mich. Da ich nach 3 Stunden und 32 Minuten abgebrochen habe, habe ich auch die Verbindung zu Albert nicht kennengelernt. Bis zu meinem Abbruch waren die Leben der beiden völlig voneinander getrennt und die Erzählung in zwei Handlungsstränge geteilt.


    Dass der Anfang nicht sofort mitreißt wusste ich bereits durch die Leseprobe auf Vorablesen. Leider passiert in den 3 1/2 Stunden so gut wie gar nichts und alles zieht sich.


    Die Nicole hat eine Tochter und findet einmal Platz und dann hört man nichts mehr von ihr. Es dauert, bis sie wieder zu Wort kommt. Irgendwie sehr merkwürdig, ich frage mich auch, wie sie zu der Geschichte von Albert passt.


    Auch merkwürdig ist, dass Albert sich bei der Chefin als krank ausgibt ohne eine Krankmeldung und nimmt sich bis zum nächsten Jahr frei. Und alles ist in Butter - wie der Spruch so schön zu England passt.


    Die Kulisse kommt nicht viel rüber, die Atmosphäre ist eher gedrückt. So richtig mitgehen konnte ich bei den Charakteren nicht.


    Der Sprecher ist gut, aber nicht hervorragend. Mal spricht er bei der Katze von Albert von sie, dann von er.


    Fazit:

    Ich bin froh, dass ich mir das Buch nicht bei Vorablesen geholt, sondern auf das Hörbuch bei Bookbeat gewartet habe. So hatte ich keinen Stress, mir die Geschichte antun zu müssen.


    Ein so tolle Idee so lahm umgesetzt. Sehr enttäuschend! Und mit 24,95 € unverschämt teuer!


    COVER/TITEL/AUFMACHUNG/MATERIAL ⭐⭐⭐⭐⭐

    AUSGABEN-FORMAT (REIHEN-/EINZEL-/HÖR-/LESEFORMAT) ⭐⭐⭐⭐⭐

    GENRE (VOM VERLAG GESETZT) ⭐⭐⭐⭐⭐

    VERLAGSPREIS (ZU TEUER/ANGEMESSEN/GÜNSTIG) ⭐

    GRUNDIDEE/THEMA ⭐⭐⭐⭐⭐

    ATMOSPHÄRE/SETTING ⭐

    ERZÄHLSTIL ⭐

    HANDLUNG/VERLAUF ⭐

    CHARAKTERE ⭐⭐

    SPRECHER ⭐⭐⭐⭐


    Gehört am 3. September 2021

    :study: In Büchern zu lesen bedeutet zu träumen :study:

    :friends:Lesen & lesen lassen :friends:

    :-,Reich bestückte Scheichin mit einem exklusiv vielseiteigen Harem:-,

    :twisted: Wer zu viel ironiert, bekommt einen Sarkasmus! :twisted:


    :queen: Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht. :king:

    (Abraham Lincoln)




  • Ich lese das Buch gerade bzw. quäle mich durch. Irgendwie will der Funke nicht überspringen, obwohl der Klappentext vielversprechend klang. Bisher gehe ich mit der Meinung von LilReader konform: eine gute Idee, langweilig umgesetzt. Voller Klischees auch und es passiert so rein gar nichts bis auf Geschwafel und der Tod der Katze Gracie - die einzige Szene, die mich ein bisschen erschüttert hat. Und irgendwie beschleicht mich der Verdacht, dass Alberts Jugendliebe nicht mehr der ist, der er mal war - Stichwort Diversität und Gendern und so. Mir ist die Grundstimmung des Romans seltsamerweise zu modern - sprich unterkühlt, aber bemüht und der Autor zu sehr darauf erpicht, darauf aufmerksam zu machen, dass Schwule ganz normale Menschen sind (ok, Albert ist das nicht, aber er hat wohl seine Erfahrungen). Und mit dieser Botschaft wirkt alles schon wieder ein bisschen altbacken. Leser/innen, die das nicht bereits wissen, würden zu einem solchen Buch wohl nicht greifen.


    Die Nebenfiguren sind mir schnurz, weil Karikaturen, und vor allem die alleinerziehende Nicole in der Sozialwohnung (und - du lieber Himmel: schwarz ist sie auch noch und hat einen weißen Freund, der so perfekt ist und trotzdem auf seine Eltern hört, die meinen, er passe nicht zu ihr!) interessiert mich null.


    Ob ich es zuende lese, weiß ich nicht, aber eine Chance will ich Albert noch geben. In seiner schrulligen Art mag ich ihn irgendwie schon.

  • Coming Out von Albert

    Albert ist ein Postbote, der nicht nur kurz vor der Pensionierung steht sondern auch kaum soziale Kontakte hat. Als dann seine geliebte Katze stirbt, ist dies eine Art Weckruf, nicht nur sein bisheriges Leben zu überdenken sondern auch auf den Prüfstand zu stellen und komplett zu ändern. Albert beginnt nicht nur sich seinen Mitmenschen zuzuwenden und Freundschaften zu schließen, sondern sich auch zu Outen. So ganz nebenbei begeht er sein Coming Out und beginnt so sein neues Leben. Und begibt sich auf die Such nach seiner großen Jugendliebe Georg.



    Der Autor schafft es mit einem feinfühligen Schreibstil, den Leser für das Thema Coming Out von Homosexuellen zu sensibilisieren. Allerdings muss ich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass sich der Schreibstil im vorderen Teil des Buches wesentlich besser ließt als der zweite Teil des Buches. Ich denke dies könnte aber auch mit der Themenverschiebung von der Persönlichkeitsentwicklung von Albert zur Romanze zusammenhängen.



    Die Handlung lässt sich grob in zwei Handlungsstränge gliedern. Am Anfang geht es hauptsächlich um die Persönlichkeitsentwicklung von Albert und die Wandlung die er durchmacht. Und dieser Teil hat sich für mich wesentlich besser gelesen als der Rest des Buches. Im Zweiten Teil steht das die Romanze von Albert und seiner alten Jugendliebe im Vordergrund. Leider schwächelt der Roman hier und es kommt vermehrt zu Längen, was das Lesen etwas mühselig werden lässt.



    Die Hauptfigur Albert ist einfach der Sympathieträger dieses Romans. Nimmt man ihn anfangs als mürrischen, zurückgezogenen und einsamen alten Herren kennen. Man erfährt auch warum er so geworden ist. Als Leser hat man Mitleid mit ihm, weil er sein Leben fast verschenkt hat. Aber als er dann nach sein Coming Out endlich anfängt zu leben und sich den Menschen wieder zuzuwenden, ist es ganz anderer Albert den man da kennenlernt. Er ist mitfühlend, sympathisch, engagiert sich für seine Mitmenschen und fängt endlich an zu leben. Ich habe Albert ganz fest in mein Herz geschlossen.



    Fazit: Ein wirklich sehr schönes Buch über ein Coming Out und die positiven Folgen, die es für Albert mit sich bring. Bis auf wenige Längen ließt sich das Buch wunderbar. Den Hauptprotagonisten Albert schließt man sehr schnell in sein Herz und leidet und fiebert mit ihm mit. Von mir gibt es ein klare Leseempfehlung.

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