Thomas Manderley - Flammender Schnee (ab 27.09.2021) (mit Autor)

  • So, jetzt habe ich auch gestartet.


    Das Cover passt halt gut zum Titel und den Bulli finde ich gut getroffen. Tatsächlich versetzt mich allein der Bulli schon gedanklich in die Vergangenheit.

    Der fehlende Klappentext war mir gar nicht aufgefallen, weil ich ja den Klappentext schon vorab hier gelesen hatte und deshalb keinen gesucht habe. Bei einem Verkauf via Internet ist das bestimmt nicht tragisch. Im Geschäft hätte ich da auch meine Probleme, da es üblich ist, einen Klappentext zu haben. Im Geschäft kann man aber auch direkt das Buch anlesen.... Schwierig.


    Die Schriftgröße finde ich gut. Sie ist nicht zu klein und nicht so gedrungen- deshalb für mich gut lesbar.

    Der Umstand, dass die Kapitel nicht auf einer neuen Seite beginnen, finde ich gut, da das Buch ohnehin wenige Seiten hat. Deshalb möchte ich lieber mehr Geschichte haben zum Lesen. :study:


    Kapitel 1

    Hier wird noch nicht so viel über die Geschichte verraten. Es ist mitreißend geschrieben und setzt auch bei der Wortwahl und dem Satzbau direkt bei der Gemütsverfassung der Hauptperson- Herrn Gruber-an.

    Ein gelungener Auftakt.

  • Mein erster Eindruck

    Das Buch liegt sehr gut in der Hand, man kann es beim Lesen gut auf- und danach wieder zuklappen, ohne dass es Knickstellen aufweist.


    Die Ausstattung ist nüchtern-pragmatisch auf das Wesentliche konzentriert, am Anfang und am Ende des Buches sind keine Leerblätter, wie das sonst üblich ist. - Absicht?


    Was ich auf Anhieb vermisse, ist auf dem Buchrücken eine kurze Inhaltsbeschreibung, eine Logline und eine Kurzbeschreibung zum Autor.


    Auf Seite 3 beginnt der Text mit "Kapitel 1", alle weiteren Kapitel lauten "2.Kapitel, 3.Kapitel, usw.). - Ein Versehen?


    Das Coverbild ist zeigt in kräftigen Farben einen einsamen Bully auf einer Straße, die aus einem Flammeninferno hinausführt. Das weckt sofort Interesse.


    Im ersten Kapitel lernt der Leser den Protagonisten Tobias Gruber kennen, der nach heftigen Albträumen in einem fremden Krankenhaus aufwacht. Der Leser bleibt zunächst auf dem gleichen Wissensstand wie der Protagonist, was ich für einen gelungenen Einstieg halte. Dass du, Thomas, den Ich-Erzähler gewählt hast, gefällt mir sehr gut; man ist beim Lesen dem Protagonisten dadurch sehr nahe, fühlt mit ihm.


    (Weiter geht es bei mir jetzt auf Seite 15 - Ich bin gespannt!)

  • 3. Kapitel (S. 20-33)

    Zitat

    Sie [Anna] kam mir immer vor wie ein Singvogel in einem viel zu engen, alten, rostigen Käfig, den man verschlossen in eine dunkle Raumecke gestellt hat. (S. 21)

    Kennt Tobias Anna schon länger? Ich dachte bisher, dass er sie erst nach seinem Unfall getroffen hat und nur kurz in ihrem Fremdenzimmer war. Das Adverb „immer" wirkt anders.


    Rätselhaft bleibt auch, warum alle außer Anna ihm gegenüber so abweisend sind.

    Zitat

    „Sie werden noch sehen, was dahinter steckt, glauben Sie mir, Herr Inspektor." (S. 25)

    Tobias weiß demnach, warum ihn alle ablehnen, verrät es aber dem Inspektor (und dem Leser) noch nicht.

    Was weiß Anna über das Nachbardorf?

    Erzähltechnisch ist die Situation für mich interessant: Man könnte ja auch einfach die Geschehnisse direkt von einem Ich- oder Er-Erzähler schildern lassen, ohne den Weg über einen Dialog mit dem Inspektor zu gehen. So hat dieser aber die Möglichkeit, Nachfragen zu stellen, die sich vielleicht auch der Leser stellt.

    Zitat

    Wir haben nie mehr über diesen Nachmittag gesprochen, aber so, wie sich das Ganze entwickelt hat, gehe ich mal schwer davon aus. (S. 27)

    Aha, also hat der Kontakt zwischen den beiden länger gedauert. Es klingt sogar nach der Entwicklung einer Beziehung. Das erklärt auch das Adverb „immer" (siehe oben).

  • Also die Leerblätter entstehen meistens aus drucktechnischen Gründen, da z.B. nur eine Seitenzahl verarbeitet werden kann, die ein Vielfaches einer Basiszahl darstellt. Bei "Flammender Schnee" scheint es perfekt aufgegangen zu sein.


    Wie gesagt, den Klappentext habe ich vergessen, aber dazu hatte ich ja schon etwas geschrieben.


    Das mit dem "Kapitel 1" usw. ist mir ehrlich noch gar nicht aufgefallen. Die Original-Vorlage habe ich geprüft und die ist richtig, soll heißen "1.Kapitel", etc. Möglich ist, dass es einen Formatierungsfehler im File gibt und an dieser Stelle dann die Automatik zugeschlagen hat. Dies ist leider ein Problem beim Self-Publishing, Hochladen und fertig. Es gibt keinen Vorabzug. Man kann natürlich im Nachhinein noch fast alles ändern, aber dafür muss man die Probleme erstmal finden. Also die Kapitelüberschrift 1 werde ich mir nochmal genau ansehen und dann korrigieren. Danke für den Hinweis.

  • 3. Kapitel (S. 20 - 33)

    Am nächsten Tag kommt der Herr Inspektor wieder und befragt Tobias Gruber weiter. Dieser erzählt von dem Morgen nachdem sein Auto angezündet wurde. Er geht erst wieder zu Anna, doch sie möchte ihn zu seiner Sicherheit loswerden. Er macht sich auf und geht ins nahe gelegene Dorf Feilnberg, doch da sind die Dorfbewohner ebenso unfreundlich wie in Klamm. Anna erzählt ihn Er müsste weg und dass ihn Feilnberg seltsame Dinge vor sich gehen. Also tut er so als würde er weggehen, doch er legt sich auf die Lauer. Nachts beobachtet wie Leute aus Feilnberg zu Klamm herüber gehen und etwas beobachten.

    Die Dorfbewohner von beiden Dörfern kommen mir auf jeden Fall sehr seltsam vor.

    SuB Anfang 2022: 180 / SuB aktuell: 171 (Keine Ebooks)

    Gelesene Bücher / Seiten: 20 / 6.977 (Keine Ebooks)


    Aktuelle Bücher:



    Vergangene Jahre:

    2021: Gelesene Bücher: 60 / Gelesene Seiten: 21.963 (Keine Ebooks)

    2020: Gelesene Bücher: 59 / Gelesene Seiten: 18.033 (Keine Ebooks)


  • Kapitel 4 & 5

    Kennt Tobias Anna schon länger? Ich dachte bisher, dass er sie erst nach seinem Unfall getroffen hat und nur kurz in ihrem Fremdenzimmer war. Das Adverb „immer" wirkt anders.

    Ah, genau da war die andere Stelle! Danke. :D

    Das ist auch etwas, das mich immer mehr zu irritieren beginnt. Unsere Wissenslage ist bisher, dass Tobias Urlaub machen wollte und nur rein zufällig in ein Dorf kommt, das er vorher nicht kannte und wo er eigentlich auch nicht hin wollte. Dann lernt er die Wirtin des einzigen Gasthofes kennen und bekommt ein Zimmer. Natürlich weiß man nicht, wieviel Tobias in seiner Erzählung weggelassen hat, aber bisher hat man eigentlich eher den Eindruck dass es da nicht so wahnsinnig viel Interaktion mit Anna gegeben hat. Jedenfalls berichtet er ja doch recht genau von manchem. Wie kommt es dann aber dass er über sie (und auch andere im Dorf) so spricht, als würde er diejenigen schon seit Jahren (oder mindestens Monaten) kennen?


    Zitat

    Wir haben nie mehr über diesen Nachmittag gesprochen, aber so, wie sich das Ganze entwickelt hat, gehe ich mal schwer davon aus. (S. 27)

    Aha, also hat der Kontakt zwischen den beiden länger gedauert. Es klingt sogar nach der Entwicklung einer Beziehung. Das erklärt auch das Adverb „immer" (siehe oben).

    Das gehört noch oben zu dem. Irgendwie wirkt es teilweise so, andererseits scheint es bisher noch nicht zu passen. Möglich natürlich dass sich das noch ändert und gegen Ende rauskommt, dass er tatsächlich sehr lange dort war. Aber so ganz glaube ich da noch nicht dran. Bisher ist es jedenfalls alles sehr seltsam in meinen Augen.


    Weitere Stellen waren übrigens:

    Zitat

    Anna hatte mir aber mal erzählt, dass die Frau (...)

    Sie war so ein unscheinbares, kleines Persönchen, das mich immer an (...) erinnerte.



    Generell finde ich auch die Art, wie Tobias über Anna spricht, sehr seltsam. Mögliche angehende Beziehung oder nicht: Welcher erwachsene Mann erzählt einem Fremden (noch dazu einem Polizisten) dass er eine Frau "süß" findet? Für mich klingt Tobias irgendwie immer mehr wie ein Stalker. Das tut mir auch leid, aber so kommt er für mich rüber.


    Tobias scheint auch sehr an seinem Essen interessiert zu sein.


    Noch etwas, das mir recht deutlich aufgefallen ist ( Sabine A. hat es ja auch schon angemerkt): Tobias erzählt dem Inspektor etwas, will anscheinend Spannung erzeugen, indem er andeutet dass etwas mehr dahinter steckt, sagt dann aber nur "dazu komme ich später" (oder ähnliche Formulierungen).

    Ich kann es nachvollziehen dass der Leser noch nicht alles erfahren soll, damit es am Ende eine spannende Auflösung gibt. Irgendwie passt das für mich aber nicht zu dieser Erzählweise. Ich finde es nicht ganz so passend dass der Inspektor sich damit zufrieden gibt und es erst einmal dabei belässt. Gut, es kann sowas geben und er schreibt sich auch alles auf. Seltsam finde ich persönlich es dennoch. Mit meinem Vater hatte ich das auch kurz diskutiert und er meinte auch, es sei ungewöhnlich, kann aber durchaus sein. Gut soweit. (Aber es kommt mir doch auch etwas zu häufig vor.)

    Allerdings hat mein Vater (früher selbst bei der Polizei) mir gesagt, dass es in Deutschland Kommissare gibt, aber keine Inspektoren. (In Österreich dagegen schon, aber da befinden wir uns im Buch ja nicht.) Oder anders: Wir haben in Deutschland Inspektoren. Aber nicht bei der Polizei, sondern in Ämtern.


    "I'm one with the force, the force is with me..." - Chirrut Imwe (Star Wars: Rogue One)

    俺は、お前を裏切らない - Ich werde dich nicht verraten

  • Die bisher eingegangenen Kommentare der anderen Teilnehmer lese ich im Moment noch nicht, denn das könnte meine Sicht der Dinge beeinflussen. Erst, wenn ich das Buch zu Ende gelesen habe, schaue ich mir die anderen Meinungen an. Deshalb kann es sein, dass meine Kommentare sich mit denen von anderen decken. - Ist das okay?

  • Die bisher eingegangenen Kommentare der anderen Teilnehmer lese ich im Moment noch nicht, denn das könnte meine Sicht der Dinge beeinflussen. Erst, wenn ich das Buch zu Ende gelesen habe, schaue ich mir die anderen Meinungen an. Deshalb kann es sein, dass meine Kommentare sich mit denen von anderen decken. - Ist das okay?

    Das kannst du handhaben, wie du möchtest. Denn es beeinflusst durchaus.

    Du kannst also einfach schreiben, was du denkst und am Ende kommentierst du dann die anderen. Wenn sich etwas wiederholt, macht das dann ja nichts., denke ich.

    "I'm one with the force, the force is with me..." - Chirrut Imwe (Star Wars: Rogue One)

    俺は、お前を裏切らない - Ich werde dich nicht verraten

  • Ich kann es nachvollziehen dass der Leser noch nicht alles erfahren soll, damit es am Ende eine spannende Auflösung gibt. Irgendwie passt das für mich aber nicht zu dieser Erzählweise. Ich finde es nicht ganz so passend dass der Inspektor sich damit zufrieden gibt und es erst einmal dabei belässt. Gut, es kann sowas geben und er schreibt sich auch alles auf. Seltsam finde ich persönlich es dennoch.

    Vielleicht lässt der Polizist den Verletzten auch einfach reden, weil er besonders rücksichtsvoll mit ihm umgehen möchte. Möglicherweise ist es auch seine Taktik, erst einmal alles zu hören und dann gezielt nachzufragen. Es scheint ja durchaus Zweifel an Tobias' Opferrolle zu geben.

  • Die bisher eingegangenen Kommentare der anderen Teilnehmer lese ich im Moment noch nicht, denn das könnte meine Sicht der Dinge beeinflussen. Erst, wenn ich das Buch zu Ende gelesen habe, schaue ich mir die anderen Meinungen an. Deshalb kann es sein, dass meine Kommentare sich mit denen von anderen decken. - Ist das okay?

    Das kannst du handhaben, wie du möchtest. Denn es beeinflusst durchaus.

    Du kannst also einfach schreiben, was du denkst und am Ende kommentierst du dann die anderen. Wenn sich etwas wiederholt, macht das dann ja nichts., denke ich.

    Das sehe ich auch so.

  • Ich kann es nachvollziehen dass der Leser noch nicht alles erfahren soll, damit es am Ende eine spannende Auflösung gibt. Irgendwie passt das für mich aber nicht zu dieser Erzählweise. Ich finde es nicht ganz so passend dass der Inspektor sich damit zufrieden gibt und es erst einmal dabei belässt. Gut, es kann sowas geben und er schreibt sich auch alles auf. Seltsam finde ich persönlich es dennoch.

    Vielleicht lässt der Polizist den Verletzten auch einfach reden, weil er besonders rücksichtsvoll mit ihm umgehen möchte. Möglicherweise ist es auch seine Taktik, erst einmal alles zu hören und dann gezielt nachzufragen. Es scheint ja durchaus Zweifel an Tobias' Opferrolle zu geben.

    Klar, das ist möglich. Mir geht auch eher Tobias inzwischen etwas auf die Nerven, nicht der Polizist.

    "I'm one with the force, the force is with me..." - Chirrut Imwe (Star Wars: Rogue One)

    俺は、お前を裏切らない - Ich werde dich nicht verraten

  • Die bisher eingegangenen Kommentare der anderen Teilnehmer lese ich im Moment noch nicht, denn das könnte meine Sicht der Dinge beeinflussen. Erst, wenn ich das Buch zu Ende gelesen habe, schaue ich mir die anderen Meinungen an. Deshalb kann es sein, dass meine Kommentare sich mit denen von anderen decken. - Ist das okay?

    Aber klar doch

  • 4. Kapitel (S. 33-47)

    Zitat

    Vielleicht war diese klirrende Kälte der Grund dafür, dass die Kinder im Dorf lieber im Haus blieben, aber als ich klein war, hat mich die Temperatur jenseits der Haustür keine Bohne interessiert. Ich war eigentlich immer draußen, manchmal sogar, wenn es regnete. (S. 35)

    Das hat sich wohl geändert: Die Zahl der Elterntaxis, die die Zufahrt zu meiner Schule verstopfen, steigt unbeschreiblich, sobald es auch nur ein klein wenig nach Regen aussieht. ;-)


    So allmählich wird der Inspektor ungeduldig: Er seufzt, verdreht die Augen, drängt Tobias zum Weitererzählen. Doch er akzeptiert nach wie vor, dass Tobias mehrfach bei bestimmten Ereignissen auf eine spätere Erzählung verweist.

  • Kapitel 6

    Ich frage mich noch immer, wie lange Tobias und Anna sich nun schon kennen. Aber ich hoffe ja mal, dass das noch herauskommen wird, wenn die Geschichte voranschreitet.


    Was da im Krankenhaus passiert, wird immer seltsamer. Wenn man bedenkt, dass Anna nachts ans Bett gefesselt ist, würde ich vermuten, dass man sie tagsüber ruhig gestellt hat, damit sie nicht mit Tobias sprechen kann. Und man sie nachts eben auch kontrollieren will. Wer weiß ob dort nicht alle mit den Dörflern unter einer Decke stecken. Bei was auch immer. (Noch wissen wir ja nur, dass es seltsame Vorkommnisse und ein Feuer gab, aber nicht, was genau passiert ist.)


    "I'm one with the force, the force is with me..." - Chirrut Imwe (Star Wars: Rogue One)

    俺は、お前を裏切らない - Ich werde dich nicht verraten

  • Ich muss noch nacharbeiten. Gestern hatte ich keine Zeit, um hier meine Eindrücke zu verfassen und heute habe ich natürlich auch weitergelesen.

    Aber ich habe Notizen... Also los.


    Kapitel 2

    Die Fahrt in den Urlaub, das schlechte Wetter und den Unfall finde ich plausibel. Die Suche nach Hilfe in der nächsten Ortschaft ist nahe liegend. Warum er erst in der Gastwirtschaft nach Hilfe fragt, kann ich nicht so recht nachvollziehen, da ein Landwirt mit einem Trecker oder eine Werkstatt für mich logischer wären. Aber das ist ok. Wahrscheinlich hätte ich das ohne Leserunde einfach hingenommen. Hier lese ich schon genauer.

    Es gibt kein Telefon- damit ist die Hilfe irgendwie vom Tisch.

    Mich hat überrascht, dass er den beruflichen Background von Anna so gut kennt. (Sie ist die Wirtin und hat die Wirtschaft vom Vater übernommen.) Sie hätte ja auch einfach eine Bedienung sein können.

    Dass sie das Zimmer angeboten hat, war doch nett. Weshalb wird dann so darauf herumgeritten, dass es ein dreckiges Zimmer ist? Er hätte es ja auch putzen können... Bezahlt hat er dafür ja nicht. Das wurde nicht einmal thematisiert.

    Die Klogeschichte in der Nacht bringt mich zu der Frage, weshalb ich das wissen muss. Erstmal ist Tobias ein junger Mann, weshalb hat er des nächtens oft Harndrang? Zudem war ein Waschbecken im Zimmer, das ohnehin völlig verdreckt war. Wenn es so dringend war- weshalb hat er sich nicht beholfen? Tobias hätte ja einfach durch den Streit wach werden können.

    Am nächsten Morgen ist das Auto zerstört. Das habe ich einfach mal so hingenommen. Wenn die örtliche Bevölkerung aber möchte, dass er wieder abreist, weshalb zerstört sie dann das einziger Fahrzeug?


    Kapitel 3

    Er denkt viel an Anna und hat eine klare Meinung von ihr, obwohl er sie eigentlich nicht kennt. Da frage ich mich, ob das nicht einfach seine Meinung ist, die er ihr gedanklich überstülpt.

    Er sucht im Nachbardorf Hilfe und wird bedroht. Anna bittet ihn sich von dort fernzuhalten.

    Zitat

    "Tue es mir zu Liebe nicht, bitte." (Anna)

    Seite 25

    Ist die Beziehung doch enger? :scratch:

    Anna schickt ihn weg- zu Fuß in die nächste Stadt. Sie gibt ihm Proviant mit. Er bleibt dennoch im Wald. Weshalb bleibt er nicht einfach im Gasthaus? Weshalb zieht er überhaupt um? Da die Einheimischen so unfreundlichen sind, wäre es im Haus ja sicherer.


    Kapitel 4

    Es wird ein ärmliches und hinterwäldlerisches Dorf beschrieben. Tobias wacht gegen vier Uhr morgens auf und macht sich auf den Weg vom Wald ins Dorf. Weshalb er davon ausgeht, dass die Landwirte nicht wach sein sollen um diese Zeit, finde ich lustig. In der Landwirtschaft wird ja gegen 9 Uhr gerne das 2. mal gefrühstückt. :D (Hach, die Stadtkinder.)

    Nun gut, er bezieht einen Beobachtungsposten in einer Scheune nahe des Dorfplatzes. Anna sieht er nur von weitem. Sein Zelt wird zerstört und er wohnt nun in der Scheune.

    Die Szene mit dem toten Tier irritiert mich. Erst ist es Dunkel und trotz Mondlicht kann Tobias nur Umrisse der Männer sehen. Dann erkennt er nicht nur das Tier, sondern kann auch sehen, wie Blut aus dem Tier herausfließt. Wie ist das auf die Distanz mit den Lichtverhältnissen möglich? Auch die Ratten, die am Kadaver gefressen haben sollen, dürfte er nicht so genau gesehen haben, dass es "kein schöner Anblick" gewesen wäre.


    Durch die generelle Erzählweise mit den vielen Unterbrechungen im Gespräch mit dem Polizisten entsteht bei mir keine große Spannung. Tobias hat bislang überlebt und in die Vergangenheit kann ich durch die Unterbrechungen nicht eintauchen.

    Zudem kommt mir Tobias oft schon fast überheblich vor.

    Zitat

    Seite 37

    "Dann lassen Sie es mich doch so formulieren: Ich bin im Schnee ausgerutscht und habe mich am Schloss festgehalten..."

    Mit dieser "Umformulierung" dürfte er den Polizisten eher gegen sich eingenommen haben. Mir ist es jedenfalls negativ aufgefallen.

  • Kapitel 5


    Der Hunger treibt Tobias ins Nachbardorf (aber nicht zu Anna). Dort wird er tätlich angegriffen und verjagt. Die Szene im Wald überzeugt mich leider nicht. Zunächst frage ich mich, wie groß der LKW wohl war, dass der Angreifer Tobias aus den Augen verloren haben soll, lediglich weil ein Fahrzeug zwischen ihnen durchgefahren ist. Das Versteck hinter dem Baum kommt mir auch nicht logisch vor.

    Dann bei Anna habe ich mich gewundert, weshalb er vergessen hat, dass er so ausgehungert war, dass er sich sogar ins Nachbardorf geschlichen hat. Bei Anna ißt er eine Scheibe Brot...


    Im Krankenhaus darf er Anna besuchen. Sie reagiert aber nicht auf ihn.


    Kapitel 6


    Nun nervt mich Tobias langsam aber sicher.

    Er benimmt sich im Krankenhaus gegenüber der Schwester unmöglich. Andere Menschen betitelt er gerne abschätzig "Schweinebauern" und "Dorftrottel". Er hingegen kann sogar Latein- schau an. [-(

    Der Übergriff der Schwester war zweifelsohne falsch, aber schon fast nachvollziehbar. Ich verstehe auch nicht, weshalb er sie so unter Druck setzt, aber weder den Arzt fragt, noch sein Krankenblatt konsultiert. Das hängt ja nun am Bett.

    Die Notwendigkeit der Flucht von Tobias ist mir an dieser Stelle nicht klar- sie kommt mir auch eher kindisch vor (verstecken spielen). Statt zu fliehen, schleicht er sich zu Anna. Bleibt die Nacht über bei ihr- stellt aber erst morgens fest, dass sie fixiert ist. Zeitgleich wird er entdeckt und sediert, sowie fixiert.


    Ich bin gespannt, ob nun bald die Auflösung beginnt. Momentan wird die Geschichte immer verworrener und wirkt auch mich leider nicht so plausibel.


    Ich bin nun auf Seite 78. Später geht es somit mit Kapitel 7 weiter. :study:

  • Hier einmal ein paar Anmerkungen von meiner Seite.


    Zunächst einmal Danke für die rege Teilnahme an der Runde.


    Also zu Tobias. Nicht zwangsläufig ist Tobias ein komplett positiver Charakter. Er ist zwar eine "rheinische Frohnatur", aber er ist auch ungeduldig, impulsiv, zum Teil recht anmaßend und ein furchtbarer "Meckerkopp". Ich persönlich mag es nicht, wenn die Hauptperson in einem Buch grundsätzlich und 100%ig "gut" oder "böse" ist. Natürlich gibt es Ausrichtungen, aber jeder Mensch hat Fehler und somit auch jeder Protagonist (In sofern er ein Mensch ist.)

    Ich überlasse dem Leser, bzw. Leserin, wie er ihn bewertet.


    Was Details hier und da an geht, so sind sie für manchen Leser und manche Leserin plausibel und gut, für andere nicht. Ist eher Geschmacksache, zumindest wenn es nicht allzu umplausibel ist :wink: Nur ein Beispiel, dass um 4 Uhr morgens im Winter bei dicker Schneedecke noch keiner so richtig unterwegs ist, kann doch durchaus sein, denke ich zumindest. ... Aber dass jeder das anders sieht, ist doch auch gut. Sonst wär's ja langweilig, oder? :)


    Die Unterbrechungen im Polizeiverhör dienen vor allem dem Aufbau der zwei Szenerien Krankenhaus und Dorf. Die Tatsache, dass nur langsam alle Details klar werden und dass es am Anfang des Buches noch viele Fragen gibt, ist ein Stilmittel, um die Auflösung der Geschichte langsam vorzubereiten. Sicher ist das hier wieder Geschmacksache, aber ich bemerke an Euren Fragen, dass der Effekt zumindest etwas wirkt.

  • Die Unterbrechungen im Polizeiverhör dienen vor allem dem Aufbau der zwei Szenerien Krankenhaus und Dorf. Die Tatsache, dass nur langsam alle Details klar werden und dass es am Anfang des Buches noch viele Fragen gibt, ist ein Stilmittel, um die Auflösung der Geschichte langsam vorzubereiten. Sicher ist das hier wieder Geschmacksache, aber ich bemerke an Euren Fragen, dass der Effekt zumindest etwas wirkt.

    Dass es als Stilmittel gedacht war, dachte ich mir so ja schon. Ich persönlich finde es auf diese Art nicht ganz so gelungen, eben weil Tobias immer andeutet und dann schlicht vertröstet. Das wäre mir auf eine andere Art, wo es subtiler geschieht, lieber gewesen. Aber das ist eben das, was ich als Problem dieses Erzählaufbaus mit dem erzählten Rückblick sehe. Ohne einen Polizisten, der nachfragen kann und dann eben vertröstet werden muss, wäre es womöglich stimmiger gewesen.

    Aber das ist nur meine Meinung.

    "I'm one with the force, the force is with me..." - Chirrut Imwe (Star Wars: Rogue One)

    俺は、お前を裏切らない - Ich werde dich nicht verraten