### Inhalt ###
Im "Appendix D" im Reisebuch "A Tramp Abroad" erschien 1880 ein Essay mit dem Titel "The awful german language". Auf knapp 50 Seiten (zweisprachig englisch-deutsch, infolgedessen insgesamt 95 Seiten) lässt sich Mark Twain sehr humorvoll und ja, leider auch trefflich über die hohen Hürden der deutschen Sprache aus, die sie einem Lernwilligen entgegenwirft. Er schreibt am Anfang: "Es gibt bestimmt keine andere Sprache, die so schludrig und planlos gebaut ist und sich dem Zugriff so allglatt und flüchtig entzieht." Ziemlich am Schluß schreibt er: "Meine philologischen Studien haben mich hinreichend davon überzeugt, dass für eine begabte Person Englisch (von Rechtschreibung und Aussprache abgesehen) in 30 Stunden, Französisch in 30 Tagen und Deutsch in Jahren erlernbar sein sollte."
### Meinung ###
Also, was soll ich sagen: Ich habe mich eine Stunde lang köstlich mit diesem Büchlein amüsiert und konnte mich stellenweise nicht wieder einkriegen. Twain geht auf einige Besonderheiten der deutschen Grammatik ein und bringt diverse Beispiele, die ihm beim Versuch, deutsch zu lernen, die Haare haben zu Berge stehen lassen. Er geht unter anderem ein auf:
- die unterschiedlichen Geschlechter der Substantive (der/die/das, englisch: the)
- die Deklination der Adjektive nach Geschlecht, Zahl und Fall (englisch: immer gleich)
- die Teilung einiger Verben, die dann verstreut im Satz rumfliegen (englisch: gibts nicht)
- die langen Komposita, die man im Ganzen in keinem Wörterbuch finden kann und spontan gebildet werden (englisch: gibts auch nicht)
### Fazit ###
Für alle Sprachinteressierten, die verstehen wollen, warum Ausländer beim Versuch deutsch zu lernen, verzweifeln. Mark Twain erklärt das ganze auch noch zum Schießen komisch.