Steintór Rasmussen - Hass stirbt nie / ‎Deyðin fer í bindiklubb

  • Kurzbeschreibung (Quelle: Amazon)
    "Die lange Stricknadel hatte sie in ihrem Jackenärmel versteckt. Der Tod lag in ihren Händen. Und in ihrem Kopf verbarg sich die Geschichte über das Leben, das ihr genommen worden war."
    Seit Generationen ist das kleine färöische Küstenstädtchen Norðvík eine eingeschworene Gemeinschaft. Doch ein grausam verübter Mord erschüttert die religiösen Bewohner in ihren Grundfesten. Die unzähligen Vergehen des Opfers entfesselten einen tiefsitzenden Hass und zeigen, welche dunklen Verstrickungen sich hinter der Inselgemeinschaft verbergen.


    Autor (Quelle: Amazon)
    Steintór Rasmussen ist ein preisgekrönter Sänger und Songwriter von den Färöer Inseln. Er wurde 1960 geboren und schon früh zeigte sich sein musikalisches Talent. Seine umfangreiche Liedersammlung ist seither zu einem zentralen Bestandteil des kulturellen Erbes der Färöer geworden. Jetzt macht er sich mit der Veröffentlichung seiner von Kritikern hochgelobten Krimiserie über die "Strickclubmorde", die mittlerweile 4 Bände umfasst, einen Namen als Autor. Rasmussen lebt in seiner Heimatstadt Klaksvík, wo er als Lehrer, Autor und Unternehmer arbeitet.


    Allgemeines
    Titel der Originalausgabe:“?“, ins Deutsche übersetzt von Martin Schürholz
    Erschienen am 24. Oktober 2019 bei edition krimi als TB mit 344 Seiten
    Gliederung: nicht nummerierte Kapitel, in Abschnitte gegliedert und teilweise kursiv gedruckt, Personenverzeichnis
    Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven
    Handlungsort und -zeit: Norðvík, Faröer Inseln, im Winter 2016 mit Rückblenden auf die 1990er Jahre


    Inhalt und Beurteilung
    In Norðvík wird Hallvin Tróndarson, ein Mann Anfang Vierzig, auf bizarre Weise ermordet, ihm wird eine Stricknadel aus Metall in die Halsschlagader gestochen, eine weitere durchbohrt seinen Brustkorb und sein Herz. Hallvin und seine Familie waren schon seit Jahrzehnten umstrittene Bürger, die in verschiedener Hinsicht negativ aufgefallen und deshalb unbeliebt waren. Die Bewohner des Küstenstädtchens wundern sich eher über die Mordmethode als über den Mord als solchen und es gibt auch mehrere Tatverdächtige. Man geht davon aus, dass der Mord von einer Frau verübt worden ist, die Aufmerksamkeit richtet sich auf eine Reihe von Frauen, die dem Strickclub angehören. Diese Frauen sind seit ihrer gemeinsamen Schulzeit in den Neunzigerjahren befreundet und treffen sich noch immer mehr oder weniger regelmäßig zum gemeinsamen Stricken, Plaudern und Feiern.


    Die Erzählperspektive wechselt und schildert das gegenwärtige Leben, aber auch Szenen aus der Jugend der Mitglieder des Strickclubs. In die fortlaufende Erzählung sind kursiv gedruckte Abschnitte eingeflochten, die aus der Perspektive der Täterin berichten. Zunächst weiß der Leser nicht, mit welcher der Frauen er es zu tun hat; im weiteren Verlauf der Handlung schält sich das Motiv – der unsterbliche Hass auf das Mordopfer und der Grund für diesen Hass – heraus, dadurch wird es dem Leser eher als den Ermittlern und Hallvins Bekannten ermöglicht, die Täterin zu identifizieren. Als man diese dann bei der Planung ihres zweiten Mordes beobachten kann, kommt zu guter Letzt noch ein wenig Spannung auf.
    Der Kriminalfall ist glaubwürdig und nachvollziehbar ausgearbeitet, leider gerät der Erzählstil jedoch durch viele Abschweifungen sehr langatmig und lässt das Interesse an der Lektüre erlahmen. Diese Abschweifungen, die sich auf aktuelle gesellschaftspolitische Phänomene beziehen, sind nicht uninteressant, hätten aber besser in einer Erzählung statt einem Kriminalroman Platz gefunden. Ein weiterer Bremsklotz ist die Unmenge an Romanfiguren mit -teilweise ähnlich klingenden – nordischen Namen. Es gibt ein Personenverzeichnis, dieses ist bedauerlicherweise dem Roman nachgestellt, sodass es zumindest beim E-Book leicht übersehen werden kann. Dieses Verzeichnis hätte vorangestellt werden sollen.
    Die Charaktere der Romanfiguren sind detailliert ausgearbeitet, auch das Verhalten der Täterin ist gut nachvollziehbar und weckt durchaus Empathie.


    Fazit
    Ein Kriminalfall im ungewöhnlichen Setting und mit einem außergewöhnlichen Modus Operandi, der leider durch einen abschweifenden Erzählstil Spannung vermissen lässt!

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    ? Leider konnte ich weder im E-Book noch an anderer Stelle einen Hinweis auf den Originaltitel dieses Romans finden.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Laut Amazon: ‎Deyðin fer í bindiklubb.


    Ich hab nur die ISBN von sprotin.fo gefunden: 978-99972-1-217-7.

    Liebe Grüße von der buechereule :winken:


    Im Lesesessel


    Kein Schiff trägt uns besser in ferne Länder als ein Buch!
    (Emily Dickinson)



    2024: 010/03.045 SuB: 4.302

    (P/E/H: 2.267/1.957/78)

  • K.-G. Beck-Ewe

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