Carsten Steenbergen - Florance Bell und die Melodie der Maschinen

  • Kurzmeinung

    Pasghetti
    Spannendes Abenteuer mit viel Steampunk und technischem Steampunk
  • Kurzmeinung

    Amethyst
    Steampunkabenteuer mit einer technisch versierten Heldin und Einblicken in unterschiedliche Sichtweisen
  • England, 1820: Die Waise Florance Bell arbeitet als rechte Hand des Meistermechanikers Monsieur Pignon auf Birch Manor, seit dieser sie im Alter von 10 Jahren bei sich aufgenommen hat. Sie hat ein außergewöhnliches Talent für Maschinen, darf jedoch aufgrund der von Napoleon erlassenen Gesetze als englisches Mädchen keine höhere Schule besuchen, schon gar keine technische Akademie. Als Birch Manor jedoch von Rebellen angegriffen wird und Florance sich in deren Luftschiff versteckt, bietet sich für sie auf einmal die Gelegenheit zu beweisen, dass sie dem Kaiser treu ergeben ist und somit einen Platz an der Akademie verdient hat. Doch dann kommt alles anders…

    „Florance Bell und die Melodie der Maschinen“ wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Auf der einen Seite folgen wir der Mechanikerin Florance, die aus ärmlichen Verhältnissen stammt, auf der anderen Seite den beiden Kindern des Earls von Birch Manor, Victoria und Edward. Der Kontrast zwischen den Figuren wird sofort deutlich: Florance ist gewissenhaft und arbeitet hart, Edward hingegen vertreibt sich seine Zeit am liebsten mit den Dampfdroschken seine Vaters, während Victoria mit den Annehmlichkeiten des adeligen Lebens beschäftigt ist und Florance schikaniert.

    Die Handlung spielt in einem historischen Setting, das jedoch auch Steampunk-Elemente aufweist. Diese Thematik wird durch die Gestaltung des Buches noch unterstützt. So sind Kapitelanfang und -ende mit illustrierten Zahnrädern verziert und auch das – übrigens sehr gelungene – Cover greift das Steampunk-Thema wieder auf. Inhaltlich werden hingegen die unterschiedlichsten Aspekte beleuchtet: die politische Situation in England, der Unterschied zwischen arm und reich sowie die Frage, was jeder von uns für seine Träume oder seine Freiheit zu opfern bereit ist.

    Gut gefallen hat mir, dass Florance zwar eine entscheidende Rolle in der Geschichte spielt, dass sie aber auch Fehler machen darf und die Hilfe anderer benötigt. Der Schluss führt alle Perspektiven wieder zusammen und rundet sie ab – dennoch lässt der Autor sich am Ende ein Schlupfloch, das weitere Bände möglich macht. Ich würde sie auf jeden Fall lesen! :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Florance Bell und die Melodie der Maschinen


    Kurzbeschreibung:


    Napoleon regiert über England, was zu massiven Einschränkungen der Rechte der englischen Bevölkerung führt.

    Das 15 jährige Weisenmädchen Florance Bell arbeitet als Gehilfin des Meistermechanikers von Birch Manor. Als Engländerin ist es der talentierten Florance allerdings untersagt eine technische Schule zu besuchen und ihre Talente zu verfeinern. Als eines Tages, während eines Festes, Birch Manor von Rebellen überfallen und eine revolutionäre Maschine gestohlen wird, wird Florance unerwartet in die politischen Intrigen hineingezogen. Unbemerkt und ungewollt eingesperrt in die Maschine wird sie als blinde Passagieren mitentführt, was ihre Zukunft eng an die Rebellen bindet.


    Meinung:


    Das Buch hat einen sehr spannenden und sofort mitreißenden Einstieg, der direkt Lust auf mehr macht. Leider nimmt die Spannung im Anschluss dann ein bisschen ab. Hat man aber diesen Spannungsabfall überstanden kann man das Buch kaum noch aus der Hand legen. Die Handlung ist überraschend und schlüssig und der Schreibstil lässt sich sehr gut lesen. Was mir sehr gut gefallen hat, ist dass man durch die Perspektivenwechsel einen guten Überblick erhält und erfährt was an den verschiedenen Orten und den verschiedenen Personen passiert.

    Florance Bell als Protagonistin ist ein sehr selbstbewusstes und mutiges Mädchen, dass für ihre 15 Jahre doch schon sehr reif und erwachsen wirkt. Sie ist klug und hat ein beeindruckendes technisches Verständnis. Als Protagonistin finde ich sie großartig und man kann sich sehr gut in sie hineinversetzen. Was mir auch sehr gut gefallen hat, ist die charakterliche Entwicklung im Laufe der Geschichte die alle Charaktere durchlaufen.

    Das Cover gefällt mir wahnsinnig gut und hat mich direkt angesprochen und passt sehr gut zur Geschichte. Ich hätte mir manchmal vielleicht noch eine kleine Karte mit einer Übersicht über die Handlungsorte gewünscht aber dass ist nur eine persönliche Vorliebe von mir. Die historischen Aspekte eines alternativen Englands des 19. Jahrhunderts ist eine außergewöhnliche Idee für einen Jugendroman und sehr gut umgesetzt.

    Das Lesealter für das Buch ist mit 12-17 Jahren angegeben, kann aber auch sehr gut von älteren gelesen werden. Ich finde es allerdings für 12 jährige an manchen Stellen doch ein bisschen zu heftig.

    Alles in allem handelt es sich bei dem Buch um eine schöne Geschichte für zwischendurch für Jugendliche aber auch junge Erwachsene, die ich nur weiterempfehlen kann.

  • Der Roman spielt in Großbritannien zu Beginn des 19. Jahrhunderts - allerdings wurde es von Kaiser Napoleon erobert. Engländer gelten als Menschen zweiter Klasse und haben eingeschränkte Rechte gegenüber Franzosen. So ist auch das Privileg, an Akademien zu studieren, einzig den Invasoren vorbehalten.

    Die junge Florance Bell, ein Waisenkind, hat sich durch ihr technisches Geschick hervorgetan und arbeitet für eine Gutsherrenfamilie in Leeds, unter dem strengen Blick ihres Mentors. Ausgerechnet an dem Abend, an dem ein neues, mechanisches Wunderwerk auf dem Gut präsentiert werden soll, passieren gleich mehrere Vorfälle, die Florance's Leben von Grund auf verändern werden.

    Das Buch punktet in mehrfacher Hinsicht. Da wäre das wunderschöne Hardcover im Steampunk-Look, die kurzen Kapitel, die ein rasches Lesen vereinfachen und die verschiedenen Erzähl-Perspektiven, denn neben Florance können wir auch den Gedanken der beiden Gutsherren-Kinder lauschen und deren eigene Geschichte erfahren. Die Geschichte ist sehr originell, spannend und gut geschrieben. Auch ich als Erwachsene hatte meinen Spaß daran.

    Ich würde mich freuen, wenn es einen weiteren Teil gibt.