Original: Englisch/USA, 2018
INHALT:
Sie
kennt sie alle. Die Höhen und Tiefen des Alltags, die Momente des
Glücks, der Verzweiflung, die Gefühle dazwischen: Lucia Berlin,
deren Erzählungen seit ihrer Wiederentdeckung 2015 auf den
Bestsellerlisten stehen. In 22 weiteren Storys begegnen wir ihnen
wieder, den Ex-Ehefrauen und alleinerziehenden Müttern, den Männern,
die sie verlassen haben, den Süchtigen, den Kranken, den Liebenden.
Zwischen Texas und Chile, New Mexico und New York ziehen sie hin und
her, suchen, wie Lucia Berlin selbst, nach einem Ort, an dem sie zu
Hause sein können. Ob ein Sommer voller Sternschnuppen im
texanischen El Paso während des Zweiten Weltkriegs, die Angst vor
den Drogendealern im mexikanischen Yelapa oder der Verlust eines
geliebten Menschen: Immer entfaltet Lucia Berlin ihre einzigartige
Fähigkeit, ehrlich und unsentimental, voller Melancholie und dunklem
Humor davon zu erzählen, wie sich das Leben anfühlt.
(Quelle: amaz Produktbeschreibung)
BEMERKUNGEN:
Vor einigen Jahren wurde dem deutschen Publikum eine erste Anthologie von Erzählungen dieser besonderen Schriftstellerin zugänglich. Sie fanden grossen Zuspruch und ich habe sie hier besprochen: Lucia Berlin - Was ich sonst noch verpasst habe / A Manual for Cleaning Women Ich glaube, dass etliche BT-Leser ihre Lesefreude an diesen originalen, realistischen Schicksalen fanden, die so packend, ohne Larmoyanz geschrieben wurden. Stets meint man – wie auch nun in dieser hier fortführenden weiteren Sammlung von 1-29 seitigen Erzählungen – etwas mitten aus dem Leben dieser Frau selber zu lesen. Ihr Leben ging wohl echt auch drunter und drüber…, und sie nahm spürbar viel Stoff aus diesem. Aber es ist tatsächlich nicht immer klar, wo hier die Grenzen liegen zwischen Fiktion und Wirklichkeit, Lebensschilderung und Phantasien.
Bei den hier vorgestellten Werken spricht sie auch teils von sehr jungen Jahren in Südamerika, zB auf der Besuchsreise in Richtung USA. Dann gibt es auch etliche Geschichten, in denen sie nicht direkt aus der Ich-Perspektive erzählt. Dennoch “hört man sie heraus”, oder?
Einige Geschichten wirken auf mich ausufernd, überschwappend. Da scheint es fast etwas an Struktur und Linearem zu fehlen, zumindest wirken sie teils etwas verwirrend auf mich als ob Berlin hier nicht eindeutig eine Hauptperson skizziert, sondern etwas umherkreist.
Oft aber geht es insbesondere um die Rolle der Frau, als Mutter, Geliebte, (vernachlässigte) Ehefrau, Alleingelassene.
Allen, die den ersten Erzählband liebten kann man wohl auch diesen nahelegen, selbst wenn für mich das ganz große Überraschungsmoment nicht mehr da war.
AUTOR :
Lucia Berlin wurde 1936 in Alaska geboren und starb 2004 in Marina del Rey. Die Tochter eines Bergbauingenieurs zog schon als Kind mit ihrer Familie von Minenstadt zu Minenstadt auf dem amerikanischen Kontinent. Nach der Scheidung der Eltern wächst sie bei ihrer alkoholsüchtigen Mutter auf. Lucia Berlin führt auch als Erwachsene ein ruheloses Leben: Sie lebt in New York, Mexiko, Kalifornien. Sie trinkt, lässt sich dreimal scheiden, zieht ihre vier Söhne allein groß, indem sie sich als Krankenschwester, Putzfrau, Leherin, Telefonistin durchschlägt. Ihre Erzählungen entstanden in den 1960er bis 1980er Jahren, sie wurden in Zeitschriften und später in drei Erzählungsbänden veröffentlicht. Von 1994 bis 2000 war Lucia Berlin Dozentin an der Universität von Boulder, Colorado.
Herausgeber : Kampa Verlag; 1. Edition (30. August 2019)
Sprache : Deutsch
Gebundene Ausgabe : 288 Seiten
ISBN-10 : 3311100158
ISBN-13 : 978-3311100157
Abmessungen : 13.6 x 2.8 x 21 cm