Douglas Skelton – Die Toten von Thunder Bay / Thunder Bay

  • Klappentext/Verlagstext
    Eine aufstrebende Reporterin, ein ungeklärter Mordfall und eine schottische Insel voller Geheimnisse
    Als die junge Journalistin Rebecca Connolly von Roddie Drummonds Rückkehr auf die Insel Stoirm erfährt, wittert sie eine Geschichte: Fünfzehn Jahre sind vergangen, seitdem Drummond wegen des Mordes an seiner Geliebten unter Anklage stand. Aufgrund mangelnder Beweise endete das Verfahren damals mit einem Freispruch. Roddie verließ die eingeschworene Inselgemeinschaft und verschwand. Nun kehrt er für die Beerdigung seiner Mutter zurück – und reißt damit alte Wunden wieder auf. Rebecca schließt sich mit einem befreundeten Fotografen zusammen, um dem Geheimnis des ungeklärten Mordfalls auf den Grund zu gehen. Die mysteriösen letzten Worte der Verstorbenen führen sie nach Thunder Bay, ein abgelegener Ort an der Westküste der Insel, an dem sich den Überlieferungen nach die Seelen der Toten zur Überfahrt ins Jenseits versammeln. Doch ihre Nachforschungen bleiben nicht unbemerkt, und schon bald bringt sich Rebecca damit selbst in Gefahr …


    Der Autor

    Douglas Skelton wurde in Glasgow geboren. Nach mehreren Büchern über wahre Verbrechen widmet er sich heute Kriminal-romanen. ›Die Toten von Thunder Bay‹, der erste Roman um die Reporterin Rebecca Connolly, stand auf der Longlist für den McIlvanney-Preis als bester Kriminalroman des Jahres. Douglas Skelton lebt im Südwesten Schottlands.


    Die Serie
    Im Original sind bisher 3 Bände erschienen, der zweite Band in deutscher Übersetzung „Das Grab in den Highlands“ ist für März 2022 angekündigt.


    Inhalt

    Rebecca Connolly kommt als Journalistin auf die schottische Insel Stoirm, um eine Zeugin in einem aktuellen Verfahren zu interviewen. Weil zugleich Roddie Drummond zur Beerdigung seiner Mutter auf der Insel erwartet wird, verspricht sich Rebecca auch neue Erkenntnisse im 15 Jahre alten ungelösten Mordfall Mhairi Sinclair. Damals war Roddie aus Mangel an Beweisen freigesprochen worden, obwohl einige Einwohner ihn für den Täter hielten. Rebecca hat nicht nur gute Beziehungen zu Chaz, dem jungen Fotografen von Stoirm, sondern auch ihr Vater stammt von der 3000-Einwohner-Insel. Da Vater Connolly standhaft über seine Kindheit schwieg und über sein Motiv, die Insel für immer zu verlassen, ist es für Rebecca neu, dass dort der Grundbesitzer in Luxustourismus investieren will, der den Einwohnern jedoch keine Einkünfte bringen wird. Dem „Laird“ sitzen bei seinem Projekt verdächtige Gestalten im Nacken, denen er offenbar etwas schuldet, aber auch Naturschützer und andere Kritiker. Eine Journalistin in der Bürgerversammlung hat Henry gerade noch gefehlt. Auch der pensionierte Polizist, der u. a. damals ermittelte, hält nichts davon, dass eine Außenstehende ihre Nase in Insel-Angelegenheiten steckt.


    In Rückblicken kommen mehrere Zeugen als Sprecher zu Wort, die Rebecca aus der Zeit berichten, als Mhairi tödlich verletzt in Thunder Bay gefunden wurde. Vor Rebecca liegt ein kompliziertes Beziehungsnetz, in dem das Opfer mit einem Mann lebte, der nicht der Vater ihres Kindes war, und in dem krumme Geschäfte gemacht wurden, die zumindest Roddie kein Glück brachten. Rebecca stößt jedoch stets auf konsequentes Schweigen, sowie sie ihren Namen nennt oder wenn es um die beteiligten „Familien“ geht. Familienangelegenheiten rechtfertigen offenbar alles – exakt damit hatte sich Rebeccas Vater stets Gesprächen über Stoirm entzogen. Die Pfarrerin scheint nun die einzige Quelle zu sein, aus der Rebecca erfahren kann, warum ihr Vater nie wieder nach Stoirm zurückkehrte.


    Fazit

    Douglas Skeltons Serienauftakt nutzt ein bekanntes Setting, in dem Bewohner einer Insel nicht wahrhaben wollen, dass ein Straftäter einer von ihnen sein muss, eine vertraute Person. Durch den Wechsel zwischen Rückblicken verschiedener Figuren und dem aktuellen Konflikt um ein Luxus-Resort erhält die Handlung Tempo. Die Lösung wird schließlich aufgedeckt, jedoch nicht unbedingt ermittelt. Neben romantischem Inselfeeling als Kulisse, hinter der Gewalt und Kriminalität lauern, kann der erste Fall für Rebecca Connolly auch sprachlich punkten.


      :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    :study: -- Damasio - Gegenwind

    :study: -- Toibin - Long Island

    :musik: -- Catton - Gestirne; Rehear


    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow