Susanne Popp - Die Teehändlerin

  • Kurzmeinung

    frettchen81
    Nach 130 Seiten abgebrochen. Irgendwie langweilig. Hatte im Kopf keine Bilder, die Charaktere sind platt.
  • Kurzmeinung

    easymarkt3
    Eine sehr interessante Zeitreise des 19. Jahrhunderts rund um das Thema TEE
  • Die Anfänge der Teemarke Ronnefeldt


    Die Teehändlerin, Familienroman von Susanne Popp, 560 Seiten, erschienen im Fischer-Verlag.


    Nach einer wahren Geschichte. Der Aufstieg des Tee- und Kolonialwarenhandels Ronnefeldt.


    Tobias und Friederike Ronnefeldt, haben in Frankfurt einen Kolonialwarenladen gegründet. Sie handeln mit Tee und anderen Waren aus China. Obwohl sie vier Kinder hat, genießt es Friederike hin und wieder im Laden mitzuhelfen. Frauen jedoch mussten im 19. Jahrhundert in der sog. Biedermeierzeit, stärker als zuvor um ihre Rechte kämpfen. Es gehörte sich einfach nicht für die Gattin eines Kaufmanns mitzuarbeiten, Musik, Handarbeiten und die Kindererziehung waren ihre Aufgaben. Als Tobias jedoch im Jahr 1839 auf eine längere Reise nach China aufbricht, muss Friederike die Geschicke des Hauses selbst in die Hand nehmen um das Geschäft zu erhalten, denn sie kann dem neuen Prokuristen nicht trauen. Das meistert sie jedoch hervorragend. Als Tobias wieder zurückkommt, soll sie wieder an den heimischen Herd zurückkehren, kann sie sich in ihrer neuen Rolle behaupten?
    Das Ronnefeldt-Unternehmen besteht heute nach 200 Jahren immer noch.


    Das Buch ist in 4 Teile aufgegliedert, gekennzeichnet durch Jahreszeiten und Jahreszahlen. Unterteilt in längere Kapitel, die mit einer zum Text passenden Überschrift und Ort sowie Datum versehen sind. Der Zeitrahmen ist damit ganz deutlich erkennbar. Susanne Popp schreibt äußerst bildmalerisch und flüssig, der Lesende merk kaum wie die Seiten dahinfliegen. Das Setting ist auffallend gut beschrieben, stets hatte ich Bilder der Schauplätze vor Augen. Im auktorialen Erzählstil, sodass es möglich ist gleichzeitig die Erlebnisse der beiden Ehegatten zu verfolgen. Wobei die Geschehnisse daheim in Frankfurt überwiegen. Die inneren Klappen sind ganz besonders hübsch gestaltet, vorne ist eine Ansicht vom historischen Frankfurt und hinten Bilder und Dokumente der Firma Ronnefeldt platziert. Ganz besonders hilfreich das Figurenverzeichnis am Anfang, es handelt sich zumeist um Personen die wirklich gelebt haben. Ich kann der Autorin nur eine detailgenaue Recherchearbeit attestieren, die Familie Ronnefeldt hat ihr Einblick ins Familienarchiv gewährt, was der Fantasie der Autorin entspringt muss wohl jeder Leser für sich entscheiden. Der Plot ist nachvollziehbar und glaubhaft, die Figuren handeln authentisch. Besonders gerne mochte ich die Protagonistin Friederike, die es geschafft hat im Geschäft und auch in der Familie Großes zu leisten, eine tolle Frau die im Buch eine bemerkenswerte Entwicklung durchlebt und dabei reift. Ihr Ehemann Tobias konnte mich kaum begeistern. Nur um in seinem wissenschaftlichen Verein zu renommieren und auch seiner Abenteuerlust zu frönen, lässt er sich nicht von seiner langen und gefährlichen Reise abbringen und lässt seine schwangere Frau mit dem Geschäft, welches bei seiner Abreise noch nicht einmal so gut läuft, zurück. Wieder zuhause jedoch soll die Gattin, die zuvor das Unternehmen alleine geleitet und mehrmals gerettet hat, möglichst wieder hinterm Herd verschwinden. Sein Machogehabe hat mich genervt. Ich hätte mir im Buch jedoch etwas mehr Informationen über den Tee gewünscht. Verschiedene Sorten, Geschmack und Herstellung, das hat mir gefehlt, das war ein Hauptgrund warum ich das Buch lesen wollte. Ich habe jedoch auch gelernt, dass sich der Tee und wie er heute genossen wird, wohl von der damaligen Zeit sehr unterscheidet.
    Insgesamt habe ich das Buch sehr schnell gelesen, fühlte mich bestens unterhalten auch an spannenden Situationen und unvorhersehbaren Wendungen hat es nicht gefehlt. Am Ende blieben jedoch wichtige Fragen offen, was wohl im zweiten Teil gelöst werden wird. Ich bin auf jeden Fall dabei, ich kann das Buch nur empfehlen und nicht nur an Teetrinker. Wer Familiensagas mit wahrem Hintergrund liebt wird hier gut unterhalten. 4,5 Sterne. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    :study::musik::montag:


    Und wenn mir alle Königskronen für meine Bücher und meine Freude am Lesen angeboten wären: Ich würde sie ausschlagen.
    François Fénelon

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Susanne Popp - Die Teehändlerin - Die Ronnefeldt-Saga“ zu „Susanne Popp - Die Teehändlerin. Die Ronnefeldt-Saga“ geändert.
  • Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)
    Frankfurt 1838: Als Kaufmannstochter und Ehefrau des Teehändlers Tobias Ronnefeldt genießt Friederike es sehr, ab und an hinter der Theke ihres Geschäfts zu stehen – sie liebt den blumigen, leicht erdigen Duft der dunklen Teeblätter. Doch tiefere Einblicke in den Handel bleiben ihr verwehrt. Das ändert sich, als Tobias 1838 zu einer monatelangen Reise nach China, dem Land des Tees, aufbricht. Ausgerechnet jetzt, wo sie schwanger ist. Bald merkt sie, dass sie dem neuen Prokuristen, den Tobias eingestellt hat, nicht trauen kann. Das ganze Unternehmen ist in Gefahr. So bleibt Friederike nichts anderes übrig, als die Geschicke des Hauses selbst in die Hand zu nehmen. Um diese Herausforderung zu bestehen, muss sie neue Kräfte entwickeln – und den Mut, sich zu behaupten.


    Autorin (Quelle: Verlagsseite)
    Susanne Popp, geboren 1967, ist die Tochter von Jugendherbergseltern – Hagebuttentee, serviert in großen Metallkannen, gehört daher zu ihren Kindheitserinnerungen. Heute bevorzugt sie jedoch eine Tasse Darjeeling oder Oolong, und sie liebt es, in die Teeregionen der Welt zu reisen. Mit der Schriftstellerei begann sie als Verfasserin von Privatbiographien. Die Geschichte der Familie Ronnefeldt zu erzählen, war ihr daher ein ganz persönliches Anliegen, denn in diesem Traditionsunternehmen verbindet sich die Sehnsucht nach fernen Ländern mit dem Schicksal einer Familie im Deutschland des 19. Jahrhunderts. Die Autorin lebt heute mit ihrem Mann und ihrer Tochter am Zürichsee in der Schweiz.


    Allgemeines
    Band 1 der Ronnefeldt-Saga
    Erscheinungstermin: E-Book am 1. August 2021, Printausgabe am 25. August 2021 im Fischer Verlag als TB mit 560 Seiten
    Gliederung: Verzeichnis historischer und fiktiver Romanfiguren – Roman in vier Teilen, Kapitel jeweils mit Überschriften – Autorennachwort – Danksagung – Leseprobe zu Band 2 „Der Weg der Teehändlerin“ – Leseprobe zu Clara Langenbach – „Zeit für Träume“
    Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven
    Handlungsort und -zeit: Frankfurt, in den Jahren 1838 bis 1840


    Inhalt
    Der Roman schildert die frühe Unternehmensgeschichte des Teehauses Ronnefeldt, das 1823 von Johann Tobias Ronnefeldt in Frankfurt gegründet wurde und nach dessen Tod von seiner Frau Friederike bis zur Übernahme durch die gemeinsamen Söhne geführt wurde.
    Friederike ist die Hauptfigur dieses Romans. Als ihr Mann zu einer langen China-Reise aufbricht, um dort Teeplantagen zu besuchen und das Land zu erkunden, stellt sie fest, dass dem von ihrem Mann eingesetzten Prokuristen, mit dem sie selbst eine unangenehme Vorgeschichte verbindet, nicht zu trauen ist. Sie beschließt, ein Auge auf das Geschäft zu haben und lässt sich von einem befreundeten Arzt, der einmal als Gehilfe eines Kaufmanns gearbeitet hat, in die Grundlagen der Buchführung einweisen. Bei ihrer Überprüfung kommen schockierende Dinge zutage, doch Friederike findet auch Freude an ihrer kaufmännischen Tätigkeit, da sie sich in ihrer eigentlichen – den Frauen in der Zeit des Biedermeier zugedachten – Rolle als Hausfrau und Mutter nicht ausgefüllt fühlt. Sie etabliert sogar einen zweiten kleineren Teeladen in einem Hotel in Wiesbaden. Als ihr Mann von seiner Reise zurückkehrt, ist er wenig begeistert von den beruflichen Ambitionen seiner Frau, doch sie ist nicht bereit, sich völlig aus dem Geschäft zurückzuziehen. Allmählich muss auch Tobias einsehen, dass seine Frau dem Geschäft wertvolle Impulse zu geben vermag.


    Beurteilung
    „Die Teehändlerin“ ist kein biographischer Roman, auch wenn die Handlung historische Persönlichkeiten und ein heute noch florierendes Unternehmen in den Mittelpunkt stellt. Wie die Autorin in ihrem informativen Nachwort erläutert, sind jedoch einige Romanfiguren und Handlungsstränge fiktiv, die Darstellung des Lebens und der Familienstrukturen im Frankfurt der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist jedoch gut recherchiert und authentisch.
    Der Erzählstil ist sehr flüssig und anschaulich, durch Intrigen und eine (nicht übertriebene) Dosis Liebesgeschichte gestaltet sich die Lektüre sehr kurzweilig.
    Die China-Reise von Tobias Ronnefeldt ist erfunden, die Schilderung des Lebens in China ist jedoch an die Berichte anderer Reisender angelehnt und gibt deshalb einen interessanten Einblick in die Epoche.
    Die Romanfiguren sind in ihren Charakteren differenziert ausgestaltet, Friederike ist eine kluge und willensstarke Frau. Ihr Mann mag für die Zeit kein ungewöhnlicher Mensch gewesen sein, aus heutiger Sicht wirkt er nur bedingt sympathisch, indem er erst seine schwangere Frau wegen seiner persönlichen Interessen lange allein lässt und ihr nach der Rückkehr wieder Einschränkungen auferlegen will.
    Das Personenverzeichnis und das informative Nachwort, das über Fakten und Fiktion aufklärt, runden den unterhaltsamen Roman ab.


    Fazit
    Ein fesselnder Roman über die frühen Jahre des Frankfurter Unternehmens Ronnefeldt, der Vorfreude auf den zweiten Band „Der Weg der Teehändlerin“ (ET März 2022) weckt!


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Auftakt im Frankfurt des 19. Jahrhunderts

    Als erstes, als ich das Buch in der Hand hielt, fiel mir sehr positiv auf, dass es hier viel Ausstattung fürs Geld gibt. Über 500 Seiten Roman, geklappter Einband innen bedruckt mit einer Karte des historischen Frankfurt vorn und einem möglicherweise originalen Foto von Friederike Ronnefeldt hinten. Der Titel des Buches ist etwas erhaben und glänzend. Solche Bücher kosten normalerweise 15,00 Euro, dieses gibt es für 10,99. Einzig das Cover, welches sich in die Riege der momentan beliebten Cover für historische Romane einreiht und sich somit nicht abhebt, schmälert diesen ersten positiven Eindruck.


    Der Auftakt der Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht, ist gut gelungen. Mir gefiel die Leseprobe, während der die Autorin bereits die wichtigsten Figuren einführt und auch einen ersten Eindruck ihrer Charaktere hinterlässt. Am neugierigsten war ich auf Julius Mertens, denn ihn umfing bereits von Anfang an ein Hauch des Verruchten.


    Friederike Ronnefeldt habe ich als eine kluge Frau wahrgenommen. Ich glaube, sie hätte es in der heutigen Zeit mit ihrem kaufmännischem Geschick und ihrer Eloquenz weit bringen können. Im Frankfurt des 19. Jahrhunderts allerdings ist das nicht ganz so einfach. Da ihr Mann Tobias schon bald zu einer langen Reise aufbrechen wird und sich die Dinge in seinem Geschäft ganz anders entwickeln, als von ihm geplant, bleibt Friederike nichts anderes übrig, als die Geschicke selbst in die Hand zu nehmen. Sie behauptet sich darin auch gut, allerdings fand ich es zuweilen einfach zu leicht. Es hatte den Anschein, dass es keine Hürden, keine Probleme, keine Konflikte gäbe. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass Frauen als Geschäftspartner in dieser Zeit gar nicht in Betracht gezogen wurden, gehen ihr die Verhandlungen - ausschließlich mit Männern - überaus leicht von der Hand. Mir fehlte bei dieser Figur das Rebellische und das Durchsetzungsvermögen, welches aus meiner Sicht dringend erforderlich gewesen wäre. Im Nachwort schreibt Popp, dass sie über die Jugendzeit der Protagonistin nur wenig in Erfahrung bringen konnte und so wäre es ja durchaus möglich gewesen, Friederike Ronnefeldt etwas mehr Biss zu verleihen. Viel mehr hinterlässt Friederike bei mir den Eindruck, als sei sie nur allzu brav.


    Julius Mertens ist ein Schlitzohr, ein Betrüger und hat meinen ersten Eindruck dahingehend bestätigt. Er wickelt Tobias Ronnefeldt mittels einer Lüge um den Finger und wird sein Prokurist - sehr zum Leidwesen von Friederike, die ihn nämlich nicht leiden kann. Schon recht bald hat Friederike Mertens im Verdacht unlautere Geschäfte im Kontor ihres Mannes abzuwickeln und kommt ihm recht schnell - und leider auch wieder ohne Probleme - auf die Schliche. Hier hätte ich mir gewünscht, dass es zwischen den beiden Kontrahenten ordentlich knallt, sich die Situation über eine Weile zuspitzt, aber bis auf ein Aufeinandertreffen, dass für Friederike einmal mehr sehr glimpflich und ohne wirkliche Schwierigkeiten abläuft, passiert nicht viel in diese Richtung. Überhaupt ist mir Friederike in dieser Situation viel zu ruhig. Zwar wird dem Leser vermittelt, dass sie ob des Betruges wütend ist und Mertens aus dem Laden haben will, aber diese Wut transportiert die Figur selbst nicht. Julius Mertens selbst lernt der Leser nicht wirklich kennen, da seine Auftritte relativ rar sind. Dennoch mochte ich ihn als Bösewicht.


    Tobias Ronnefeldt lernt der Leser zunächst eher als Randfigur kennen, da er zunächst mit Reisevorbereitungen beschäftigt ist und dann für ein Jahr verreist. Zwar gewährt die Autorin dem Leser kleine Einblicke in die Geschichte des Tees in China, aber für meine Begriffe passiert dies eher oberflächlich und am Rande. Auch das Friederike mit der Reise eigentlich überhaupt nicht einverstanden ist, kommt nur sehr blass zum Ausdruck. Mit ihrer lieben, netten Art geht sie jeder Diskussion darüber aus dem Weg. Dabei dürfte allein die Vorstellung mit 4 Kindern allein zurückzubleiben und einen Prokuristen im Laden zu haben, dem sie nicht vertraut, jede Menge Konfliktpotential liefern.

    Zurück von seiner Reise stellt Tobias fest, dass sich Friederike verändert hat. Mich hat es ziemlich gestört, dass er, anstatt die Leistungen seiner Frau anzuerkennen und ihr Potential zum Fortkommen zu nutzen, eigentlich nur damit beschäftigt war, ihr Vorhaltungen darüber zu machen, was die anderen denken könnten und eifersüchtig zu sein. Insbesondere die ständige Eifersucht war irgendwann nervig. Insofern mochte ich die Figur des Tobias immer weniger. Er hat sich so ein bisschen in die Opferrolle geflüchtet. Am Ende des Romans hatte ich den Eindruck, dass Friederike der deutlich stärkere Charakter ist.


    Susanne Popp schafft es ein Gefühl für die Zeit in Frankfurt entstehen zu lassen. Man kann sich im Laufe der Romans gut vorstellen, wie die etwas betuchteren Bürger Frankfurts gelebt haben. Manchmal erzählt die Autorin von diesem Lebensgefühl zwar etwas zu detailreich, aber das ist nicht allzu störend. Insgesamt ist mir der Roman aber zu konfliktarm. Der Weg scheint vorgezeichnet und ohne Schwierigkeiten gegangen zu werden. Da die ganze Situation jedoch im Grunde nach vielen, vielen Konflikten ruft, wirkt die Geschichte für meine Begriffe nicht authentisch genug und hat zu wenig Tempo. Auch ist es schade, wenn Spannungsbögen aufgebaut werden, dann aber abrupt abbrechen, weil ein Zeitsprung die Auflösung des Spannungsbogens unmöglich macht oder die Figur entscheidet Dinge eben doch nicht auszusprechen.


    Der Schreibstil der Autorin lässt sich weitgehend gut lesen, hin und wieder empfand ich allerdings stark verschachtelte Sätze als anstrengend, die ich dann noch ein weiteres Mal gelesen habe. Das unterbricht den Lesefluss. Ebenfalls als störend habe ich diverse Rechtschreibfehler empfunden.


    Ich bedanke mich an dieser Stelle beim Verlag für das Rezensionsexemplar.


    Fazit:

    Die Geschichten des Tees und der Stadt Frankfurt im 19. Jahrhundert sind ganz gewiss zwei spannende Geschichten. Die Details mit denen die Autorin “ihr” Frankfurt beschreibt sind vielfältig und sie lässt diese Zeit auferstehen. Mir hat es insgesamt jedoch an Konflikten und Schwierigkeiten gefehlt. Wer gemächliche Geschichten mag, die viel vom Leben zu einer früheren Zeit berichten, der ist hier genau richtig. Wer jedoch den Kampf einer Frau mit viel Einsatz an der Spitze eines Teehandels erwartet, wird bestimmt enttäuscht. Von mir gibt es deshalb 3 Sterne.

  • Klappentext von der Verlagsseite:


    Die große Welt des Tees, das bewegende Schicksal einer starken Frau und der Aufstieg einer berühmten Kaufmannsfamilie: Teil 1 der Ronnefeldt-Saga


    Frankfurt 1838: Als Kaufmannstochter und Ehefrau des Teehändlers Tobias Ronnefeldt genießt Friederike es sehr, ab und an hinter der Theke ihres Geschäfts zu stehen – sie liebt den blumigen, leicht erdigen Duft der dunklen Teeblätter. Doch tiefere Einblicke in den Handel bleiben ihr verwehrt. Das ändert sich, als Tobias 1838 zu einer monatelangen Reise nach China, dem Land des Tees, aufbricht. Ausgerechnet jetzt, wo sie schwanger ist. Bald merkt sie, dass sie dem neuen Prokuristen, den Tobias eingestellt hat, nicht trauen kann. Das ganze Unternehmen ist in Gefahr. So bleibt Friederike nichts anderes übrig, als die Geschicke des Hauses selbst in die Hand zu nehmen. Um diese Herausforderung zu bestehen, muss sie neue Kräfte entwickeln – und den Mut, sich zu behaupten.


    »Eine sinnliche Zeitreise ins 19. Jahrhundert. Toll recherchiert und liebevoll erzählt. Zum Eintauchen und Wegschmökern.« Miriam Georg


    Die Ronnefeldt-Saga von Susanne Popp


    Band 1: »Die Teehändlerin«

    Band 2: »Der Weg der Teehändlerin« (Erscheinungstermin 30.03.2022)


    Autoreninfo von der Verlagsseite:


    Susanne Popp, geboren 1967, ist die Tochter von Jugendherbergseltern – Hagebuttentee, serviert in großen Metallkannen, gehört daher zu ihren Kindheitserinnerungen. Heute bevorzugt sie jedoch eine Tasse Darjeeling oder Oolong, und sie liebt es, in die Teeregionen der Welt zu reisen. Mit der Schriftstellerei begann sie als Verfasserin von Privatbiographien. Die Geschichte der Familie Ronnefeldt zu erzählen, war ihr daher ein ganz persönliches Anliegen, denn in diesem Traditionsunternehmen verbindet sich die Sehnsucht nach fernen Ländern mit dem Schicksal einer Familie im Deutschland des 19. Jahrhunderts. Die Autorin lebt heute mit ihrem Mann und ihrer Tochter am Zürichsee in der Schweiz.


    Erster Satz:


    Friederike stand vor ihrem Laden in der Neuen Kräme und betrachtete die Schaufensterauslage.


    Meinung:


    “Die Teehändlerin” von Susanne Popp erzählt einen Teil der Firmengeschichte der Teemarke Ronnefeldt. Sie existiert noch heute und macht auch sehr guten Tee. Als passionierte Tee-Trinkerin war es für mich ein schönes Lesevergnügen in die Welt der Ronnefeldts einzutauchen.

    Susanne Popp erzählt im auktorialen Stil zwei Jahre aus dem Leben der Friederike Ronnefeldt, die zusammen mit ihrem Mann Tobias Ronnefeldt den Kolonialwarenhandel mit Tee und Stoffen aus China betreibt. Für die Biedermeier-Zeit in den Jahren 1838 bis 1840 sehr ungewöhnlich, sollten sich doch die Frauen aus dem Geschäft heraushalten und eher sich um die Kinder, Haushalt und um die schönen Künste kümmern. So wurde Friederike auch erzogen, dennoch hat die kluge und willensstarke Frau, als die ich sie in diesem historischen Roman kennengelernt habe, ihre eigenen Ideen wie das Teegeschäft geführt werden soll. Dieses Engagement passt weder ihren Mann Tobias, als er 1840 von seiner langen China-Reise wieder kommt noch in der Zwischenzeit seinem Prokuristen Mertens, der ein wahres Schlitzohr und Gauner ist. Aber Friederike setzt sich durch.

    Friederike war mir über den gesamten Roman sehr sympathisch, eine patente, aufgeweckte und engagierte Frau, die sich im Getümmel der hektischen Zeit in Frankfurt mit dem Wunsch der Bürger nach mehr Demokratie zurechtfinden muss und auch ihren Kolonialwarenhandel vor den Machenschaften von Mertens schützen muss.


    Ein Problem hatte ich mit ihrem Mann Tobias. Sicher war die Zeit damals so, dass der Mann im Geschäft und auch sonst zu bestimmen hatte. Aber das er einfach so, als Friederike mit dem vierten Kind schwanger war, die lange Schiffsreise nach China auf sich nahm und das Geschäft Mertens überließ, konnte ich nicht verstehen. Die China-Reise fand in der Realität nicht statt und ich fand den Kniff von Susanne Popp für den Spannungsbogen der Geschichte sehr gelungen.


    Denn so kam Julius Mertens ins Spiel. Ein alter Freund von Tobias und der ehemalige Hauslehrer von Friederike, der ein richtiger Ganove ist. Aber davon weiß Tobias natürlich nichts und vertraut ihm sein Geschäft an. Wahrlich keine gute Entscheidung und Friederike muss ganz schön kämpfen, den Kolonialwarenhandel zu retten.


    Alle Figuren sind schön differenziert ausgestaltet, alle mit Ecken und Kanten und auch die Nebenfiguren, teils haben sie wirklich gelebt, sind liebevoll gestaltet.

    Sprachlich zog mich der Roman schon mit den ersten Zeilen in seinen Bann. Sie ist nicht nur bildreich, sodass ich immer das Gefühl hatte das Leben in Frankfurt am Main zu der Biedermeier-Zeit mitzuerleben, sondern einfach leicht zu lesen. Dabei ist der Roman in keiner Weise seicht und einfach geschrieben, es gibt auch einiges an Schachtelsätze, welche aber dem Lesevergnügen keinen Abbruch tun. Gerade der auktoriale Erzählstil bewirkt, dass man sowohl von Tobias Reise nach China, als auch von Julius Mertens Schandtaten sowie von Friederike und ihrem Leben ohne ihren Mann mitbekommt. Diese Sprache ist wirklich bildhaft und man bekommt dadurch auch einen guten Einblick in das Leben der Frauen um 1840.


    Susanne Popp erzählt nicht nur eine Familiengeschichte um eine Tee-Dynastie, sondern sie flechtet auch gekonnt die damaligen politischen und historischen Geschehnisse der Biedermeier-Zeit historisch genau ein. Ein Beispiel dafür ist das Sängerfest, dass wirklich stattfand und die Diskussionen der Bürgerschaft für mehr Mitsprache und deren Angst vor Armut durch die Industrialisierung. Auch die unterschiedlichen Religionen, die miteinander ihre Schwierigkeiten haben, das Bürgerrecht und die Kultur mit ihrer Musik, Lyrik und Kunst wird angesprochen.


    Aber nicht nur das historische wird thematisiert, was wäre ein historischer Roman mit dem Titel “Die Teehändlerin”, wenn nicht auch über Tee gesprochen wird. Sehr gekonnt verwebt erfuhr ich einiges über den Teeanbau in China, die Teezeremonie und die verschiedenen Teesorten, ebenso über die langen Wege bis der Tee von China nach Europa kam.


    Neben der gelungenen Sprache und der spannenden, teilweise auch ereignislosen Handlung, die ab und an dahin plätschert, birgt gerade die Aufmachung des Buches ein genauerer Blick. Aber dazu nach meiner kurzen Einlassung: Manchmal hat man einfach das Gefühl es gelingt Friederike zu leicht wieder Ordnung im Kolonialwarenhandel zu schaffen, gerade wo es damals unüblich war, das Frauen, die Verhandlungen im Geschäft führten, aber ich fasse diesen sehr leichten Kritikpunkt unter schriftstellerischer Freiheit und es ist für mich kein großes Manko. Denn der historische Roman hat mich gut unterhalten.


    Das Cover mit der jungen nachdenklichen Frau am Fenster, die auf die Altstadt ihrer Stadt blickt, hat mich direkt angezogen. Ein weiteres Highlight der Gestaltung ist der Stadtplan auf der Innenseite der vorderen Klappenbroschur mit den wichtigsten Kennzeichnungen der Handlungsorte in Frankfurt am Main. Dann findet man in der hinteren Klappe noch Bilder der Ronnefeldts. Gerade diese liebevolle Aufmachung des Buches ist ein großer Pluspunkt des Buches, denn wer mag nicht eine gute und schöne Gestaltung der Lektüre. Hinzu kommt ein Personenverzeichnis zu Beginn, welches explizit die real existierenden Personen der Handlung und die erfundenen unterscheidet. In dem Nachwort, welches ich sehr gerne gelesen habe, klärt Susanne Popp uns auf, was historisch belegt ist und was dichterische Freiheit ist, ohne die ein historischer Roman nicht leben kann.


    Im Übrigen hat Ronnefeldt eine Teesonderedition zum Buch gemacht: Friederieke Feinste Teeselection, genauer Jasmine White Downey. Als passionierte Tee-Trinkerin wird dieser Tee bald bei mir einziehen und dann werde ich wieder an die willensstarke Friederike denken.


    Fazit


    “Die Teehändlerin” von Susanne Popp ist ein schöner und in sich stimmiger historischer Roman zur Biedermeier-Zeit zu den Ronnefeldts. Ein gelungenes Setting mit gut dargestellten Charakteren und schöner Sprache lässt die Seiten nur so dahin fliegen, auch wenn es zwischendurch etwas gemütlich und ruhig weitergeht. Das Buch macht Lust auf die Fortsetzung, die im März 2022 unter dem Titel “Der Weg der Teehändlerin” erscheint.



    Bibliografische Angaben


    Autor: Popp, Susanne Übersetzer: — Titel: Die Teehändlerin Originaltitel: — Reihe: Ronnefeldt Band: 1 Seiten: 560 ISBN: 978-3-596-70603-7 Preis: 10,99 € (Paperback), 4,99 € (E-Book) Erschienen: 25.08.2021 bei S. Fischer Verlage

    Liebe Grüße von der buechereule :winken:


    Im Lesesessel


    Kein Schiff trägt uns besser in ferne Länder als ein Buch!
    (Emily Dickinson)



    2024: 010/03.045 SuB: 4.302

    (P/E/H: 2.267/1.957/78)

  • Inhalt

    Friederike Ronnefeldt ist die Frau des Frankfurter Teehändlers Tobias Ronnefeldt. Als dieser im Jahr 1838 zu einer mehrmonatigen Reise nach China aufbricht, bleibt die Schwangere Friederike mit vier Kindern und einem Prokuristen, der die Geschäfte ihres Mannes weiter führen soll, allein zurück. Doch bereits von Beginn an vertraut Friederike ihm nicht und nimmt so schnell die Geschäfte in die eigene Hand. Was sie als Frau in der damaligen Zeit vor enorme Herausforderungen stellt.


    Meine Meinung

    Die Teehändlerin erscheint als Taschenbuchausgabe heute, 25.08., ganz neu. Danke an Fischer Taschenbuch und Vorablesen, dass ich dieses Buch bereits lesen durfte.

    Als Teeliebhaberin ist mir dieses Buch sofort ins Auge gestochen. Frankfurt ist gar nicht so weit weg von wo ich lebe. Und als ich dann auch noch gelesen habe, worum es geht, war ich wirklich neugierig.

    Auch das Cover ist mir mit seinen eher frühlingshaften Pastelltönen sofort ins Auge gestochen. Die Rosen, die Altbauten im Hintergrund, das Cover hat mich sehr angesprochen. Der Schriftzug, so schön er auch ist, hat jedoch ein kleines Manko: Am Buchrücken ist bei mir während des Lesens ein Teil des Titels fast vollständig verblasst.

    Der Stil war wirklich angenehm und flüssig zu lesen. Durch ihre bildhafte Sprache, die Details und die Ausarbeitung der Charaktere hatte ich zu keiner Zeit das Gefühl eine "trockene" Autobiographie zu lesen, sondern wurde wirklich gut unterhalten.

    Die Charaktere sind sehr detailliert ausgearbeitet. Auch die eher unsympathischen Figuren - ich mochte den Prokuristen von Anfang an nicht - bekommen Tiefe und Facetten. Doch gerade Friederikes Entwicklung im Verlauf der Geschichte fand ich spannend und eindrucksvoll. In der damaligen Zeit war es nicht üblich, dass Frauen, gerade wohlhabendere, gearbeitet haben. Stattdessen gehörte die Frau hinter den Herd, vor ihre Stickarbeit oder zu ihren Kindern. Doch im Laufe der Geschichte entwickelt sich Friedrike zu einer starken und durchaus emanzipierten Frau, die sich auch gegen Widerstände behauptet.

    Inwieweit alles historisch korrekt ist, kann ich nicht sagen, dafür kenne ich mich in der damaligen Zeit zu wenig aus. Mir persönlich hat die Welt, in die "Die Teehändlerin" den Leser entführt wirklich gut gefallen. Und auch ein wenig Neugierig gemacht. Wenn wir das nächste Mal in Frankfurt sind, werde ich vielleicht mal nach neuen Teesorten stöbern gehen.


    Fazit

    Ab der Hälfte nimmt die Handlung richtig Fahrt auf und ich wollte das Buch kaum mehr weglegen. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung und vergebe 4 von 5 Sternen.

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Susanne Popp - Die Teehändlerin. Die Ronnefeldt-Saga“ zu „Susanne Popp - Die Teehändlerin.“ geändert.
  • Gelungener Auftaktband

    Inhaltsangabe:

    Frankfurt1838 Für Frederike Ronnefeldt scheint das Glück perfekt zu sein. Sie lebt mit ihrem Mann und Teehändler Tobias Ronnefeldt und den vier gemeinsamen Kindern in Frankfurt, wo sie einen eigenen Tee- und Kolonialwarenhandel betreiben. Obwohl es nicht gerne gesehen wird, dass Frauen im Geschäft mitarbeiten, steht Frederike sehr gerne hinter der Ladentheke und hilft aus, aber mehr auch nicht. Geschäftliche Abläufe bleiben für sie tabu, allerdings ändert dies recht bald. Tobias zieht es nach China, um dort auf den Spuren des Teeanbaus zu wandeln, aber das Geschäft muss weiterlaufen und deshalb stellt er einen Prokuristen ein. Recht schnell merkt Frederike das sie dem Neuen nicht trauen kann und so beschließt sie kurzerhand, dass sie die Geschäfte alleine weiterführen will. Wird sie den Spagat zwischen Familie und Geschäft schaffen und nimmt man sie als Geschäftsfrau überhaupt ernst?


    Die Teehändlerin von Susanne Popp ist der Auftaktband „Die Ronnefeldt – Saga“. Ich muss leider gestehen, dass ich von der Autorin noch nichts gehört bzw. gelesen habe, aber die Leseprobe zu diesem Roman haben meine Neugierde geweckt und ab diesen Moment wusste ich, dass ich dieses Buch unbedingt lesen möchte. So war es dann auch. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht und ab der ersten Seite durfte ich in die Welt des Teehandels ein und abtauchen. Brillant wurde die Frankfurter Kulisse um 1830 eingefangen und wieder gespiegelt. Ich sah mich schon in diesem Teeladen stehen, den herrlich würzigen Duft von Teemischungen einatmen und evtl. die eine oder andere Kostprobe mitnehmen. Aber nicht nur der Schauplatz war perfekt wiedergegeben, sondern auch die Charaktere. Authentisch und lebensnah. Die Handlung ist eine wunderbare Mischung aus wahrer Begebenheit und Fiktion. Bevor dieser Roman entstanden ist, hat Susanne Popp diverse Recherchen betrieben und so durfte sie ins Privatarchiv der Familie Ronnefeldt Einblick halten. Natürlich kann man nicht jedes kleine Detail nachverfolgen und so wurde hier und da einige Ereignisse und Personen dazugeschrieben, die es nicht gab. Das schadet der Geschichte absolut nicht und wenn man es nicht wüsste, würde man es auch nicht merken. Während des Lesens merkte ich, dass der Autorin diese Geschichte wirklich am Herzen lag. Akribisch und detailliert trug sie Informationen über die Familie Ronnefeldt zusammen, um daraus diese interessante Saga zu schreiben, aber auch politische Ereignisse wurden perfekt in diese Geschichte eingewebt und damit wurde ihre Authentizität unterstrichen. In diesem Roman geht es um Frederike und Tobias Ronnefeldt, die einen Teeladen in der Frankfurter Innenstadt führen. Tobias größter Traum ist es selber Tee anzubauen und zwar in Deutschland. Um diesen Traum ein bisschen näher zu kommen, reist er für ein paar Monate nach China. Dort möchte er sich das Know how aneignen. In der Zwischenzeit soll ein neuer Prokurist das Geschäft in seinem Sinne weiterführen, recht bald merkt Frederike, dass dem nicht so ist. Sie beschließt das Geschäft selber weiterzuführen. Ihre vier Kinder und die erneute Schwangerschaft fordern bald ihren Tribut, aber sie lässt sich nicht unterkriegen. Seite für Seite zog mich die Geschichte immer weiter in ihrem Bann und ich wollte und konnte dieses Buch nicht so einfach aus der Hand legen. Dennoch muss ich einen kleinen Minuspunkt vergeben, denn an einigen wenigen Stellen wurde es ein wenig langatmig und dadurch wurde es zähflüssig. Meinen Lesefluss hat dies aber nicht geschadet. Als kleinen Trost konnte ich mir durch die angehängte Leseprobe von Band 2 schon einmal einen kleinen Vorgeschmack in das weitere Geschehen holen. Ich hoffe die Warterei wird nicht allzu lange dauern, denn ich bin schon neugierig und gespannt, wie es mit der Familie Ronnefeldt weitergehen wird.


    Ein sehr unterhaltsamer Roman, der mir viele schöne Lesestunden beschert hat. 4 von 5 Sternen und wer historische Familien- Sagas liebt, der wird ihn auch lieben.

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  • Über die Autorin (Amazon)

    Susanne Popp, geboren 1967, ist die Tochter von Jugendherbergseltern – Hagebuttentee, serviert in großen Metallkannen, gehört daher zu ihren Kindheitserinnerungen. Heute bevorzugt sie jedoch eine Tasse Darjeeling oder Oolong, und sie liebt es, in die Teeregionen der Welt zu reisen. Mit der Schriftstellerei begann sie als Verfasserin von Privatbiographien. Die Geschichte der Familie Ronnefeldt zu erzählen, war ihr daher ein ganz persönliches Anliegen, denn in diesem Traditionsunternehmen verbindet sich die Sehnsucht nach fernen Ländern mit dem Schicksal einer Familie im Deutschland des 19. Jahrhunderts. Die Autorin lebt heute mit ihrem Mann und ihrer Tochter am Zürichsee in der Schweiz.


    Produktinformation (Amazon)

    Herausgeber ‏ : ‎ FISCHER Taschenbuch; 2. Edition (25. August 2021)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Taschenbuch ‏ : ‎ 560 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3596706033

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3596706037


    Eine Frau steht ihren Mann

    Friederike Ronnefeldt ist Tochter und Ehefrau eines Kaufmanns und hat als solche auch etwas Einblick in die Geschäfte. Doch keine tiefen, die bleiben ihr verwehrt. Aber das ändert sich als Tobias eines Tage 1838 nach China aufbricht. Und das wo sie schwanger ist. Sie merkt, dass sie dem neuen Prokuristen nicht trauen kann. So muss sie die Geschicke des Hauses in die Hand nehmen, eine neue Herausforderung für sie, und sie braucht Mut dazu.


    Meine Meinung

    Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, dass es das erste Buch von Susanne Popp ist, das ich gelesen habe. Der Schreibstil gefiel mir gut, denn er ist unkompliziert, so dass keine Unklarheit im Text meinen Lesefluss störte. In die Geschichte bn ich rasch eingetaucht, konnte mich in die Protagonisten gut hineinversetzen. In Friederike, der nicht gefiel, dass ihr Mann so lange nicht zu Hause sein würde, gerade weil sie wieder schwanger war. Denn er würde nicht da sein, wenn das Kind auf die Welt kommen würde. In Tobias, der so lange diese Reise vorbereitet hatte und sie nicht absagen oder verschieben wollte. Ob dem Prokuristen wirklich nicht zu trauen war, und wenn ja wieso, das muss der geneigte Leser bitte selbst lesen. Ich finde Friederike hat sich im Geschäft wirklich gut behauptet solange Tobias nicht da war. Dass sich das nach seiner Rückkehr wieder ändern sollte, das konnte ich mir denken, war das doch eine Zeit in der Frauen sowieso nicht viel zu sagen hatten. Und doch – aber das soll der Leser eben auch selbst lesen, denn Friederike hat in Tobias Abwesenheit an Selbstbewusstsein gewonnen. Dann ist das noch Käthchen, die auch in einem schweren Konflikt steckte. Das Buch was spannend von Anfang an und diese Spannung hat sich gehalten bis zum Ende. Es hat mich gefesselt, hat mir gut gefallen und mich auch gut unterhalten. Ich kam mir manchmal vor, als wäre ich Friederike und müsste mich gegen diesen Kerl Mertens wehren. Oder meinem Mann beibringen, dass ich nicht so unbedarft bin, wie er meint. Von mir bekommt dieses Buch eine Leseempfehlung (die Leseprobe am Ende macht neugierig auf die Fortsetzung und das Figurenverzeichnis am Anfang sagt welche Personen fiktiv und welche historisch sind) Sowie die volle Bewertungszahl.

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    Liebe Grüße
    Lerchie



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    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Es wird die Geschichte des Tee-Imperiums um die Familie Ronnefeldt sehr anschaulich beschrieben.

    Tobias und seine Frau Friederike handeln im 18. Jahrhundert mit asiatischen Waren und beginnen die „Tea-Time“ in Deutschland zu etablieren. Die Geschichte beschreibt das damalige Frankfurt am Main und die Lebensweise. Friederike als Kaufmanns-Frau hat nicht die Möglichkeit sich beruflich zu engagieren und hilft ihrem Mann so gut wie möglich. Obwohl auch er der Meinung ist, dass sie sich hauptsächlich um die Kindern zu kümmern hat, tritt er seine China-Reise an. Dadurch hat Friederike die Hände voll zu tun und muss sich umweit um mehr kümmern als damals schicklich war.

    Ein lesenswerter historischer Roman in bekannter Umgebung, der neben Liebesgeschichten auch viel Spannung bereithält. Die Autorin erklärt am Ende, was Fiktion ist und was geschichtlich belegt ist.

    Bei dem Buch handelt es sich um den ersten Teil einer Trilogie und ich bin sehr gespannt, wie sich die Geschichte um den Ronnefeldt-Tee weiterentwickelt.

  • Die Geschichte der Friederike Ronnefeldt


    Rechtzeitig vor dem 200jährigen Jubiläum 2023 wird eine Trilogie zur Familiengeschichte des Teehauses Ronnefeldt aufgelegt. Friederike, Ehefrau des Teehändlers Tobias Ronnefeldt, sieht sich gezwungen während der China-Reise ihres Mannes die Geschäfte zu Hause in Frankfurt selbst zu leiten. Der neue Prokurist, der ihr von früher nicht unbekannt ist, erweist sich als nicht vertrauenswürdig. Gestützt von Freunden nimmt sie sich trotz vieler Widrigkeiten der Aufgabe mit Elan und Freude an - und dies mit Erfolg. Und erzieht weiter ihre vier Kinder und durchlebt eine neue Schwangerschaft.


    Basierend auf der realen Familienchronik der Frankfurter Familie Ronnefeldt und ihres Teehandels wird hier die Lebensgeschichte von Friederike erzählt. Da nicht alle Fakten bekannt sind, wurde hier einiges in schriftstellerischer Freiheit dazu gedichtet (gut im Nachwort ausgeführt), dabei wurden historische Erkenntnisse aus dem bürgerlichen Leben der Biedermeierzeit eingebunden, dies zeigt sich auch in der Darstellung des damaligen Verständnisses der Rolle der Frau in Familie und Gesellschaft. Das ist auch weitgehend gelungen. Auch die Rolle von Religion und die Beziehung der Konfessionen untereinander ist Bestandteil der Geschichte.


    Hilfreich ist das Personenverzeichnis am Anfang des Buches, dort ist auch zu erkennen, welche der Personen wirklich gelebt haben. Gut gefallen hat mir auch, dass einige Frankfurter Persönlichkeiten wie Goethe, Schopenhauer, Hoffmann erwähnt werden, sowie der Einbezug der Familie Willemer. Die Karte des historischen Frankfurts ist schön, leider etwas zu klein zu lesen.


    Das Buch ist in einem gut lesbaren Stil geschrieben, aber es konnte mich nicht begeistern. Ich fand den Roman an und für sich nicht uninteressant. Aber mir fehlt etwas Spannung, es wirkt so wie eine gut zu lesende, an die Realität angelehnte, Biographie, kein Buch zum Mitfiebern. Den Umstand, dass Friederike das Geschäft vor dem Untergang retten muss, hätte man sicher interessanter aufbauen können. Auch die Passagen, in denen sie sich dem kriminellen Prokuristen stellen muss, sind nicht wirklich fesselnd zu lesen. Von einem Buch, welches sich dem Thema des Teehandels widmet, hätte ich zudem noch auch mehr zur Welt des Tees erwartet, wer annimmt, in eine Welt voller Aromen einzutauchen, wird leider enttäuscht. Friederike war mir als Person zwar sympathisch, in Summe bleibt sie für mich doch farblos. Da haben einige der Nebenfiguren mehr "Pepp", so wie ihre Freundin Clotilde und Amalie, die Besitzerin der Buchdruckerwerkstatt.


    Fazit: ein gut lesbares Buch für Zwischendurch, welches jedoch nicht unbedingt neugierig auf den zweiten Band macht, trotz angefügter Leseprobe.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Saga um die Familie Ronnefeldt

    Frankfurt im Jahr 1838: Friederike und ihr Mann Tobias Ronnefeldt betreiben
    eine Teehandlung. Friederike stammt aus einer Kaufmannsfamilie und so liegt ihr
    der Geschäftssinn im Blut, doch ihr Mann möchte, dass sie sich aus seinen
    Geschäften heraushält. Als Tobias zu einer monatelangen Reise nach China, ins
    Land des Tee's aufbricht, soll in seiner Abwesenheit ein Prokurist die
    Geschäfte übernehmen. Doch schon bald merkt Friederike, dass dem Prokuristen
    nicht zu trauen ist.

    Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen, er ist leicht und flüssig
    zu lesen. Auch die Beschreibungen der Handlungsorte im historischen Frankfurt
    und im fernen China waren bildlich beschrieben und so hatte ich wunderschöne
    Bilder vor Augen.

    Ein Personenverzeichnis gleich zu Anfang des Buches erleichtert dem Leser
    den Zugang zu den unterschiedlichen Charakteren. Der Fokus der Story liegt auf
    der Stellung der Frau im 19. Jahrhundert und wie sich damals starke Frauen in
    der durch die Männer dominierten Geschäftswelt behauptet haben.

    Leider hatte die Story einige Längen und für meinen Geschmack kam nur wenig
    Spannung auf. Auch waren die Zeitsprünge teilweise etwas verwirrend und einige
    Informationen zur Story blieben dadurch auf der Strecke.

    Ich vergebe für den Auftakt der Familiensaga 3,5 Sterne, für 4 hat es mir nicht
    gereicht. Meine Erwartung, mehr über die Geschichte des Tees zu erfahren, hat
    sich hier leider nicht erfüllt.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: :montag:

  • Männer sind wie Tee: vorübergehend muß man sie ziehen lassen. (aus Frankreich)

    1838 Frankfurt. Tobias Ronnefeldt steht kurz vor einer Forschungsreise nach China, denn das war schon sein Kindheitstraum, wollte er doch immer schon als Naturforscher arbeiten. Sein eigenes mäßig laufendes Teehandelshaus in der Innenstadt übergibt er für die Reise einem neuen Prokuristen und lässt auch seine Frau Friederike mit schwanger und mit vier Kindern allein zurück. Schon bald stellt sich heraus, dass der eingestellte Prokurist nicht vertrauenswürdig ist und Friederike sich um das familieneigene Geschäft kümmern muss. Schnell übernimmt sie in Abwesenheit ihres Mannes die Verantwortung für das Geschäft, entledigt sich des Prokuristen und führt das Teegeschäft in Eigenregie, bis ihr Ehemann endlich von seiner langen Reise zurückkehrt. Dieser staunt erst einmal nicht schlecht über Friederikes Geschäftstüchtigkeit, doch Tobias Ronnefeldt ist ein Mann seiner Zeit und gar nicht begeistert über Friederikes Eigenmächtigkeiten…


    Susanne Popp hat mit „Die Teehändlerin“ den Auftaktband ihrer historischen „Ronnefeldt-Saga“ vorgelegt, in der sie sich sehr nah an der wahren Geschichte des noch heute bestehenden Teehandelsunternehmen Ronnefeldt orientiert und den Leser auf eine spannende Zeitreise zurück ins 19. Jahrhundert einlädt, um diese Familie und ihr Umfeld näher kennenzulernen. Der flüssige, bildhafte und einnehmende Erzählstil verschafft dem Leser schnell einen Platz im Haus der Ronnefeldts, wo er hautnah die Familienverhältnisse, die zwischenmenschlichen Beziehungen sowie das tägliche Geschäft im Kontor mitverfolgen kann. Die akribische Recherche der Autorin lässt nicht nur den historischen Hintergrund wunderbar mit der Handlung verwachsen, sondern gibt auch einen guten Einblick in die gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse der damaligen Zeit. Tobias Ronnefeldt steht der Familie vor und führt das Geschäft, lebt aber auch seine ganz eigenen Wünsche aus, für die die Familie, allen voran seine Ehefrau zurückstecken muss. Doch Friederike Ronnefeldt ist nicht aus dem Holz gestrickt, die Dinge so zu belassen, wie sie sind. Während der Abwesenheit ihres Gatten muss sie schon bald die Geschicke des Teeladens übernehmen, damit dieses überhaupt überlebt. Frauen wurde in der damaligen Zeit nur die untergeordnete Rolle der Ehefrau und Mutter angetragen, für das Führen eines Geschäfts hielt man sie für ungeeignet. Popp hat diesen Standpunkt sehr gut herausgearbeitet und zeigt auf, wie sehr Frauen in ihrem Wirken und Denken reduziert wurden. Gerade deshalb wirkt Friederike als Protagonistin besonders erfrischend, denn was aus der Not geboren wurde, möchte sie bald nicht mehr missen. Als Leser hofft man einfach, dass sie sich gegen ihren Ehemann am Ende durchzusetzen weiß. Die farbenfrohen Beschreibungen von Tobias‘ Chinareise nebst Schilderungen über Teeanbau und dessen Verarbeitung, aber auch von dem Geschäft in Frankfurt lassen während der Lektüre schnell Bilder vor dem inneren Auge erscheinen.


    Liebevoll ausgestaltete Charaktere sind lebendig inszeniert und wissen mit glaubwürdigen Ecken und Kanten zu überzeugen. Friederike ist eine sympathische Frau, die nicht nur über einen langen Zeitraum die Familie allein führen muss, sondern plötzlich auch die Verantwortung für das Teegeschäft tragen muss. Aus der Not geboren, wächst sie schnell über sich hinaus, was sich auch an ihrem Selbstbewusstsein und ihrem Auftreten widerspiegelt. Friederike gewinnt immer mehr an Mut und Stärke, die sie sich so schnell nicht mehr nehmen lassen wird. Tobias ist ein dickköpfiger und egoistischer Mann, der sich selbst verwirklichen will und dafür seine Familie allein zurücklässt. Julius Mertens ist ein undurchsichtiger, mieser Kerl, der mit allen Wassern gewaschen ist, um sich einen Vorteil zu sichern. Paul Birkholz ist ein feiner, talentierter und sensibler Mann, der sich leider unglücklich verliebt. Protagonisten wie Nikolaus, Käthe, Amalie und einige mehr bringen unterschiedlichste Schattierungen in die Handlung und machen sie durchweg kurzweilig.


    Mit „Die Teehändlerin“ hat Susanne Popp einen unterhaltsamen historischen Roman vorgelegt, der mit seiner Handlung aus Fiktion und Realität besticht. Familiengeschichte basierend auf wahren Begebenheiten, Liebe, Intrigen sowie Reisen in die Ferne – dieser bunte Mix überzeugt und lässt auf eine spannende Fortsetzung hoffen. Verdiente Leseempfehlung!


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    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Susanne Popp - Die Teehändlerin.“ zu „Susanne Popp - Die Teehändlerin“ geändert.
  • Beginn des Ronnefeldt Tees

    Frankfurt im Jahr 1838. Friederike, die Kaufmannstochter und Ehefrau des Teehändlers Tobias Ronnefeldt genießt es ab und an hinter der Theke im Teeladen zu stehen. Sie mag den herrlich blumigen Duft des Tees. Tiefere Einblicke in die Welt des Handelns bekommt sich allerdings nicht. Doch das soll sich ändern, als ihr Mann auf eine Reise nach China aufbricht. Zu dem Zeitpunkt ist sie grade schwanger und dem neuen Prokuristen traut sie nicht über den Weg. Das ganze Unternehmen ist in Gefahr und so bleibt ihr nichts anderes übrig, als die Geschäfte selbst in die Hand zu nehmen.

    "Die Teehändlerin" ist der erste Band der Ronnefeldt-Saga.

    Mir hat sofort der schöne Schreibstil und die tollen detailreichen Beschreibungen gefallen. Der Schreibstil ist zeitgemäß, aber lässt sich dennoch sehr angenehm lesen. Durch die tollen Beschreibungen hatte ich die ganze Zeit Bilder vor Augen und konnte in das damalige Frankfurt abtauchen.

    Ich bin eine Teeliebhaberin und da es hier um die Geschichte des Ronnefeldt-Tees geht, hatte ich gedacht, dass auch ein paar Hintergrundinformationen allgemein zu Tee einfließen. Hier und da gab es auch ein paar Informationen, doch sie blieben sehr dürftig. Da hätte ich mir mehr gewünscht.

    Anfangs ist die Handlung etwas vor sich hingeplätschert und erst gegen Mitte des Buches wurde es dann interessanter und spannender. Die Handlung wurde in verschiedenen Erzählperspektiven der Protagonisten erzählt. So hat man auch über die Gedanken und Gefühle der anderen etwas erfahren.

    Die Protagonisten wurden sehr gut ausgearbeitet. Grade Friederike hat mir sehr gut gefallen. Als Frau zur damaligen Zeit war sie sehr mutig, taff und hat schon versucht ihren eigenen Kopf durchzusetzen. An ihr wurde auch gut der Stand der "Frau", was von ihnen zur damaligen Zeit erwartet und zugemutet wurde, gut dargestellt und kritisiert.

    Bisschen schade fand ich die Zeitsprünge während der Handlung. Es endet mit einem Cliffhänger und ohne dass der Leser im weiteren Verlauf erfährt, wie es den Protagonisten ergangen ist, wird die Handlung zu einem späteren Zeitpunkt fortgeführt, wo schon alles gelaufen ist. Auch das Ende des Buches hat mich nicht ganz zufrieden gestellt. Es gibt noch viele offene Fragen und der nächste Teil soll ja schon eine Generation weiter spielen.

    Fiktion und wahre Begebenheiten wurden hier klasse miteinander verknüpft. Ohne das Nachwort zu lesen, hätte ich nicht gewusst was wahr und was erfunden ist.

    Mein Fazit:

    Eine schöne Geschichte über die Familie Ronnefeldt. Die schönen Beschreibungen lassen den Leser in die Geschichte abtauchen. Es hat zwar ein paar Mängel wie die Zeitsprünge, aber trotzdem finde ich es gelungen.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Die Ronnefeldt-Saga Band 1

    Friederike ist schwanger als ihr Ehemann Tobias nach China aufbricht, um Teesamen und Teepflanzen mit nach Deutschland zu schmuggeln. Die Geschäfte hat er in die Hände des windigen Prokuristen Julius Mertens gelegt. Da Friederike ihn von früher her kennt, misstraut sie ihm und übernimmt letztendlich die Leitung des Tee- und Kolonialwarenhandels.

    Susanne Popp beschreibt Friederike als sympathische Frau mit starker Persönlichkeit und man fühlt mit ihr mit. Ihr Ehemann Tobias wird eher als rational denkend und zielstrebig beschrieben. Für den heutigen Leser kommt das Verhalten von Tobias nach der Rückkehr aus China eher negativ an.

    Mir gefällt der Schreibstil von Susanne Popp sehr und ich habe das Buch innerhalb weniger Tage gelesen. Sehr gut haben mir auch die Personenregister, der historische Stadtplan von Frankfurt am Main sowie die Erläuterungen im Nachwort gefallen.

    Eine klare Kauf- und Leseempfehlung für alle Fans von historischen Romanen.

  • Starke Frau während der Biedermeierzeit

    Dies ist mein erstes Buch von Susanne Popp und es hat mir sehr gut gefallen. Meiner Meinung nach ist ihr mit diesem historischen Roman um die Ronnefeldt ein Bestseller gelungen. Diese Geschichte um Frederike Ronnefeldt, deren Handlungen teilweise fiktiv sind, bot mir nicht nur sehr interessante historische Fakten über den Teehandel sowie über das Leben einer (wohlhabenden) verheirateten Frau während der Biedermeierzeit, sie hat mich außerdem auch sehr gut unterhalten.

    Fazit:

    Dies ist ein leicht und flüssig lesbarer historische Roman aus einer Zeit, in der (wohlhabende) Frauen in der Geschäftswelt keine Rolle spielen und es selbstverständlich war, dass ihr Betätigungsfeld im Haushalt und mit der Erziehung der Kinder lagen. Bei verwitweten Frauen wurde gesellschaftlich geduldet, dass diese einen Beruf ausübten, um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können.

    Bereits im Figurenverzeichnis sind die fiktiven Personen gekennzeichnet, so dass man auch die Handlungen dieser Personen entsprechend einordnen kann. Des weiteren erläutert die Autorin Susanne Popp im Nachwort, dass sie mit diesem Roman keine korrekte Biographie über die Ronnefeldt schreiben wollte. So passt alles wunderbar zusammen und ich gebe die volle Punktzahl.

    Des Weiteren finde ich es super, dass in der Buchinnenseite ein aufklappbarer historischer Stadtplan von Frankfurt am Main mit verschiedenen Beschriftungen ebenfalls im Buch enthalten ist. Das beigefügte Lesezeichen zeigt einerseits einen Ausschnitt des wunderschönen Buchcovers und andererseits die historische Friederike.

  • Dieses Buch verzauberte meine Seele

    Der historische Roman von Susanne Popp erzählt die faszinierende Geschichte der Ehefrau Friederike Ronnefeldt des Teehändlers Tobias Ronnefeldt sowie die Bewohner der Freien Stadt Frankfurt am Main während der Biedermeierzeit.

    Zu dieser Zeit üblich, spielte sich das Leben der (wohlhabenden) Ehefrauen im Haus ab. Man musizierte, trank Tee in Gesellschaft und kümmerte sich um die Kindererziehung. Die Ehemänner waren für den Lebensunterhalt zuständig. Dieses Leben änderte sich für Friederike als ihr Ehemann nach China reist.

    Susanne Popp versteht es den Leser mit ihrem flüssigen Schreibstil zu fesseln und ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen.

    Die Autorin schafft es geschickt, berühmte Persönlichkeiten, die ebenfalls in Frankfurt waren (wie zum Beispiel Arthur Schoppenhauer) in die Geschichte mit einzubeziehen. Super finde ich auch, dass man bereits zu Beginn im Figurenverzeichnis nachlesen kann, welche Personen historisch belegt und welche erfunden sind. Im Nachwort kann man auch noch nachlesen, welche Handlungen / Ereignisse historisch belegt bzw. erfunden sind. Begeistert war ich auch von dem historischen Stadtplan von Frankfurt am Main in der Innenseite sowie dem beigefügten Lesezeichen. Ich bin mir sicher, dass ihr damit ein Bestseller gelungen ist und ich bin schon auf Teil 2 gespannt.

  • Eine sehr interessante Zeitreise des 19. Jahrhunderts rund um das Thema TEE


    In der Freien Stadt Frankfurt im Jahre 1838 spielt sich das Leben der Kaufmannsfamilie Johann Tobias Ronnefeldt und seiner sehr musikalischen Ehefrau Friederike ab. Man lernt nicht nur einiges über die Kulturgeschichte des Tees, den noch heute gebräuchlichen Unterschied zwischen Grün- und Schwarztee. Auch wirklich stattgefundene kulturelle Ereignisse wie das dreitägige Frankfurter Sängerfest von 1838 wie die Gutenbergfeier von 1840, zu der immerhin 30000 Menschen kamen, ein bedeutendes Ereignis für die liberaldemokratische Bewegung, sind effektvoll eingeflochten. Zeitgeschichtlich treffend erwähnt wird auch die Geschichte der Frankfurter Juden inmitten der christlichen Mitbürger.


    Am meisten interessiert mich jedoch die Rolle der Frauen, die mehr als eine Muse oder Salonière zur Zeit der Frankfurter Nationalversammlung sein wollen: im Unterschied zu den hart arbeitenden Frauen in der Unterschicht arbeitet Friederike Ronnefeldt nicht nur an ihrer partnerschaftlichen privaten Beziehung, sondern auch besonders hart an ihrer beruflichen Akzeptanz, wenn sie im Teeladen agiert und über den Kontobüchern sitzt.

  • Die Familiengeschichte der Tee- und Kolonialwarenhändler Ronnefeldt hat mich nur mäßig begeistert. Im Grunde habe ich mir mehr erwartet, musste aber feststellen, dass eigentlich nur für solche Romane übliche Klischees bedient werden.

    Eine Protagonistin, die sich in ihrer Rolle als Hausfrau, Ehefrau und Mutter von vier Kindern nicht ausgelastet fühlt, ein Ehemann, der seinen eigenen Interessen nachgeht, ein Bösewicht, der die arme Friederike bedrängt und ängstigt. Da darf natürlich auch ein edler Ritter nicht fehlen, diesmal in Gestalt eines musikalischen Arztes, der sich immer zur rechten Zeit am rechten Ort einfindet.

    Die Geschichte wird auch nicht furchtbar packend erzählt, liest sich aber einigermaßen flüssig, weshalb ich :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: vergebe.

    Liebe Grüße von Lorraine :)


    "Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen." (Karl Kraus) :study: