Tini Wider - Zeitenchaos

  • Inhaltsangabe von amazon:

    Als ihr Freund sie betrügt, flieht die konfliktscheue Pepper nach London. Dort findet sie in einem Buchladen in Notting Hill eine geheimnisvolle Taschenuhr und reist damit unbeabsichtigt einen Tag in die Vergangenheit. Zurück in der Gegenwart, hat sich das Leben ihrer besten Freundin katastrophal verändert. Peppers Versuch, ihren Fehler geradezubiegen, scheitert und sie verstrickt sich immer mehr in den Zeitlinien. Einzige Konstante scheint der gut aussehende YouTube-Star Noah zu sein, der ihr ständig über den Weg läuft. Zufall, oder steckt mehr dahinter.

    Du liebst Kerstin Giers Edelstein-Trilogie? Du bist auf der Suche nach einer Geschichte mit Spannung und Humor? Dann begleite Pepper bei ihrem Zeitreisenabenteuer durch London!

    »Gute Frage. Wie bist du gereist? Wann bist du gereist? Und das Wichtigste: Wie kommst du wieder zurück, vor allem, wodurch? Hast du denn eine Zeitmaschine zu Hause rumstehen?«


    Der Auftakt der Dilogie ist eine aufregende Reise durch das London der Jahrzehnte, die alles verändern kann.



    Mit der Rezension dieses Buches tue ich mich ungewohnt schwer. Das mag daran liegen, dass ich es im Rahmen einer sehr netten Leserunde im Beisein der sympathischen Tini Wider gelesen habe. Aber Sympathie für den Autor ist nicht unbedingt hilfreich, wenn man ein Buch beurteilen möchte.


    In dem Genre (Jugenbuch/ Liebesroman/Fantasy) erwartet man ja eine bestimmte Art Geschichte und auch das Cover macht es deutlich: eine Liebesgeschichte soll es sein und am besten auch mit Happy End. Über Vorhersehbarkeit kann ich mich also schlecht beklagen. Aber entscheidend bei solchen Geschichten ist ja das WIE: wie treffen sich die Protagonisten? wie bauen sich die Gefühle auf? wie kommen sie an das große Ziel?


    Und genau hier habe ich meine Schwierigkeiten: während die Heldin Pepper mir zwar vom Typ her fern liegt, so handelt sie doch nachvollziehbar und stimmig – der Held der Geschichte ist für mich jedoch nicht so gut ausgearbeitet. Wirkt er im ersten Teil des Buches so fehlerlos und perfekt, haderte ich im zweiten Teil doch sehr mit ihm, da mir die Beweggründe seines Handelns überhaupt nicht klar waren. Man hat insgesamt eher wenig und auch recht spät von ihm erfahren und so konnte er mir nicht so ans Herz wachsen, wie ich es mir gewünscht hätte, um mitzufiebern.


    (Im zweiten Teil soll es da mehr geben, aber mir fehlte eben jetzt im ersten Teil etwas, das sein Zögern erklärt hätte.)


    Der Antagonist des Buches wiederum war für mich zu schwarz gezeichnet – natürlich sollte er ein Bösewicht sein, aber für mich entsteht mehr Spannung, wenn zu Beginn des Lesens nicht schon gleich klar ist, wer gut und wer böse sein soll. Ein bisschen „grau“ zwischen der Schwarz-Weiß-Malerei, ein bisschen Vielschichtigkeit hätte allen gut getan. Noah hätte ruhig zu Beginn schon ein paar Macken haben dürfen, in die man sich dann mitverliebt, weil sie von Anfang an da sind und zum Typ gehören – und sich nicht erst später herausbilden, wo sie dann nicht mehr zu dem Bild im Kopf des Lesers passen (zumindest war es bei mir so) und Gabriel hätte ruhig etwas sympathischer sein können, so dass man besser nachvollziehen kann, warum Pepper ihn mal geliebt hat oder man sich im Laufe der Geschichte vielleicht sogar noch gelegentlich fragt, ob er nicht doch auch seine guten Seiten habe….

    Die Geschichte ist flüssig erzählt, liest sich gut und hat ein paar wirklich gute und überraschende Wendungen, doch gerade beim Showdown fehlte mir etwas der Pfiff und es kam mir vor, als hätte ich ebendiese Szene schon mehrfach in Filmen gesehen. Vielleicht ist das ja positiv, dass man die Szene quasi wie in einem Film vor sich sieht, aber ich befürchte, in diesem Fall ist es tatsächlich eher so, dass ich sie genau so schon gesehen habe, da ist nicht viel neu oder anders.


    Die Zeitreisen-Thematik im Buch wird schön aufgebaut, es stecken viele schöne Ideen drin, aber an mancher Stelle hätte die Autorin mehr daraus machen können. Es ist schwer, das zu kritisieren ohne zu sehr ins Detail zu gehen und damit zuviel zu verraten.


    Grundsätzlich ein solider Roman, der trotz einiger Schwächen gute Unterhaltung bietet.

  • Anriel

    Hat den Titel des Themas von „Zeitenchaos von Tini Wider“ zu „Tini Wider "Zeitenchaos"“ geändert.
  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Tini Wider "Zeitenchaos"“ zu „Tini Wider - Zeitenchaos“ geändert.
  • Schön dich hier wieder zu lesen Anriel :winken: Ich habe dich schon Ewigkeiten nicht gesehen. Danke für die Rezension.

    2024: Bücher: 99/Seiten: 43 438

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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