Bernhard Aichner - Gegenlicht

  • Kurzmeinung

    Marie
    Spannend, aber weniger fesselnd als Band 1.
  • Kurzmeinung

    Annabell95
    Rasanter Schreibstil, interessanter Plot, manches vielleicht etwas weit hergeholt
  • 🌟Ein Krimi, der einen komplett in den Bann zieht!🌟


    Es ist Sommer in Berlin. Ein Mann fällt vom Himmel. Ein blinder Passagier, versteckt im Fahrwerkraum eines Flugzeugs. Ein Leben, das im Garten einer hübschen Jugendstilvilla endet. Noch im Tod wird der Mann beraubt – und eine Geschichte aus Not und Gier nimmt ihren Anfang. Sie wird viele Leben kosten und manche Träume zerstören. Pressefotograf Bronski und seine Kollegin Svenja Spielmann recherchieren in einer Welt der Gewalt und des schönen Scheins.


    Seit er denken kann, fotografiert Bronski das Unglück. Richtet seinen Blick auf das Dunkle in der Welt. Dort, wo Menschen sterben, taucht er auf. Er hält das Unheil fest, ist fasziniert von der Stille des Todes – und immer wieder auf der Suche nach einem Leben, das Sinn verspricht und auf die Liebe setzt.



    "GEGENLICHT" ist der zweite Band der Bronski Krimi-Reihe von Bernhard Aichner und dem btb-Verlag, der am 26.7.2021 erschienen ist. Auch dieser Inhalt des Krimis hat mich, wie erwartet, bestens unterhalten. "Gegenlicht" ist ein herausragender und spannender Krimi mit einem gut durchdachten und ausgeklügelten Plot, den ich leider viel zu schnell durchgelesen habe. Denn besonders der Schreibstil des Autors ist flüssig, schnörkellos und unverwechselbar. Seine kurzen und prägnanten Sätze sind direkt, sodass die Story eine Sogwirkung entwickelt, der ich mich nicht entziehen konnte. Ich wurde durch den teilweise gehetzten Inhalt durch die Seiten gejagt, wenn man einmal in den Büchern des Autors gefangen ist, kann man dem Geschehen nicht so schnell entkommen.


    Da Bernhard Aichner sich nicht mit langweiligen Details und Nebensächlichkeiten aufhält, konnte ich mich voll und ganz auf das gradlinige Geschehen fokussieren. Obwohl es eher am Anfang häufige Wendungen gab und das Ende nicht allzu überraschend kam, hat mich dieser Band nicht enttäuscht. "Gegenlicht" kann man gut ohne Vorkenntnisse des Vorgängerbands "Dunkelkammer" lesen, da der Autor hier wichtige Informationen über die Vorgeschichte des Hauptprotagonisten David Bronski gibt. Trotzdem empfehle ich für ein besseres Verständnis und Lesevergnügen, die "Dunkelkammer" vorher gelesen zu haben. Denn hier entwickeln sich die Protagonisten und dessen Beziehungen auf jeden Fall sehr gut weiter. Pressefotograf David Bronski, seine Schwester und Tochter und vor allem seine Kollegin Svenja Spielmann gewinnen hier deutlich an Tiefe. Jeder einzelne Charakter wird deutlich ausgearbeitet, ich hatte während des Lesens das Gefühl, allesamt schon länger zu kennen. Ihre Gefühle, Gedanken und Handlungen sind klar und deutlich herauszulesen, was mir unheimlich gut gefallen hat.


    Die kurzen Kapitel wechseln sich aus verschiedenen Perspektiven der Protagonisten in der Ich-Form und in abwechslungsreichen Dialogen ab. Dieses typische Merkmal des Autors sorgt so für einen schnellen Lesefluss. Auch Details aus dem Thema Rechtsmedizin wurden eingebaut, was für eine noch düstere Atmosphäre gesorgt hat. Zu keiner Zeit hat der Tiefgang des Plots darunter gelitten. Jetzt heißt es wieder geduldig auf das Frühjahr warten, denn ich bin schon wieder unheimlich auf Band drei gespannt, für mich war "Gegenlicht" definitiv wieder ein hervorragender Krimi und ein hervorragendes Leseerlebnis.🌟🌟🌟🌟🌟

  • Der erste Bronski Krimi DUNKELKAMMER erschien am 22. März 2021; GEGENLICHT, der zweite folgte sogleich, nur vier Monate später. Viele seiner Kollegen leiden unter einer Schreibblockade, Aichner leidet unter Schreibzwang, manche diagnostizieren Schreibwut. Seine Finanzberater sehen das viel nüchterner, nach dem Motto: „Schmiede das Eisen, solange es heiß ist.“


    David Bronski, Pressefotograf aus Innsbruck, nun in Berlin lebend ist zurück. Von Journalistin Svenja aus seiner Agonie geholt, den privaten Mega-GAU überwunden und die verschwundene Tochter wiedergefunden. Doch für Süßholzraspeln hat Aichner nichts übrig. Action, Action, Action …

    Tiefgefrorene Menschen fallen vom Himmel, Tote mit abgeschnittenen Fingern und durchschnittenen Kehlen sorgen für atemlose Spannung. Und wo sind die fünf riesigen Diamanten?


    Kürzeste Dialoge, schnappatmend vorgetragen, dazu Drehungen und Wendungen, dass einem die Haare zu Berge stehen: Typisch Aichner. Die gut 300 Seiten lassen sich ohne große Überwindung lesen, möchte ich doch erfahren, wie sich dieser Softie Bronski aus schier aussichtsloser Lage befreien kann. Bronski bildet sich immer wieder ein, sich in das Leben anderer Leute einmischen zu müssen und den Helden zu spielen. Damit steuert er auf einen Abgrund. Mit Vollgas.


    Auf die Glitzersteinchen im Millionenwert hat es ein bösartiger Söldner abgesehen. Er droht damit, Bronskis drei liebste Frauen zu beseitigen. Der nächste Mega-GAU: Seine nach 20 Jahren wiedergefundene Tochter Judith. Das Techtelmechtel mit der taffen Redakteurskollegin Svenja nimmt ernsthaft Gestalt an. Ohne die Kenntnisse der Kriminellenszene seiner Schwester Anna stets mit einem Bein in der Berliner Unterwelt, würden für Bronski allerdings bald die Lichter ausgehen. Aber es ist ja nur das Gegenlicht.

    Aichner lässt Bronski noch im Angesicht des Todes eine dicke Lippe riskieren, dieser krallt sich eine Puff’n und gibt das Versprechen ab, pünktlich zum Abendessen wieder daheim zu sein. Bronski, der Alpen-John-Wayne. Klingt alles verdächtig nach stupiden Vorabendkrimi und ein bisserl gar weit hergeholt, stellenweise absurd. Ach Leute, es ist Sommer, da greift man auch einmal zu leichterer Kost.


    Ich bin zwar seit Jahren ein Fan von Aichner, mit Bronski 2 hat er leicht übertrieben, leider das schwächste Buch von Bernhard Aichner. Wollte wahrscheinlich sein früheres Schaffen bei einer Zeitung autobiographisch etwas aufhübschen, sprich spannender machen.


    Bronski: „Heute ist nicht aller Tage Abend, komme wieder im Frühjahr 2022 mit Brennweite."

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  • Gefährliche Diamanten

    David Bronsik ist Pressefotograf, der das Unheil festhält. Immer ist er zu Stelle, wenn Menschen sterben und hält es perfekt in seinen Bildern fest. Auch jetzt ist er wieder zur Stelle, als in Berlin ein Mann vom Himmel fällt. Als blinder Passagier versteckt, fällt er in den Garten einer Villa. Sein Leben ist sofort beendet. Sogar im Tod wird der Mann noch beraubt und somit fängt eine Geschichte aus Not und Gier an. Bronski und seine Partnerin Svenja Spielmann fangen an zu recherchieren und begeben sich auf gefährliches Terrain.

    "Gegenlicht" ist der zweite Teil mit Pressefotograf David Bronski und seiner Kollegin Svenja Spielmann. Es empfiehlt sich mit dem ersten Teil zu beginnen, da die Handlung der Protagonisten darauf aufbaut.

    Vom ersten Teil war ich ganz fasziniert, aber ich muss zugeben, dass dieser Teil mich nicht mehr ganz so fasziniert hat. Man wird zwar auch wieder sofort ins Geschehen geworfen, als der Mann vom Himmel fällt, aber doch ist der Spannungsaufbau langsamer. Es war nicht so temporeich, wie ich es aus Teil eins gewohnt war. Aber den Plot und die Hintergründe fand ich trotzdem sehr interessant.

    Der Erzählstil mit den kurzen Sätzen mag vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig sein, aber ich finde ihn genial. Die kurzen Sätze wirken manchmal etwas abgehackt, aber es sorgt gleichzeitig für Tempo und lässt das Ganze atemlos wirken. Man hat kaum Zeit mal Luft zu holen, weil man so durch die Seiten rauscht. Einfach clever.

    Mit den Dialogen hat der Autor auch einen ganz eigenen Stil kreiiert. Wenn man die Dialoge so liest, hat man als Leser das Gefühl, man sitzt mit den Protagonisten in einem Raum. Es ist auf jeden Fall sehr lebendig gestaltet.

    Die Hauptcharaktere Bronski, Svenja und Judith bleiben mir immer noch etwas zu farblos. Ich konnte noch nicht so recht eine Verbindung zu ihnen aufbauen.

    Mein Fazit:

    Ein interessanter Plot. Manches vielleicht etwas zu weit hergeholt, aber der Fantasie sind ja keine Grenzen gesetzt. Es lohnt sich zu lesen.


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