Jen DeLuca - Erst auf den zweiten Blick / Well Played

  • Inhalt:
    Staceys Leben ist ziemlich durchschnittlich. Ehrlich gesagt sogar etwas langweilig. Ein Job in einer Zahnarztpraxis, eine kleine Wohnung über der Garage ihrer Eltern, ein paar gute Freunde, aber keine Beziehung. Doch für vier Wochen im Jahr ändert sich alles, für vier Wochen wird ihr Leben aufregend. Jeden Sommer findet in ihrer Heimatstadt Willow Creek ein Mittelalterfestival statt, und Stacey nimmt als Schaustellerin daran teil. Sie schlüpft in eine andere Rolle, fühlt sich frei und glücklich. Bis das Festival wieder vorbei ist. Seufz. In ihrem Leben muss sich etwas ändern. Sie weiß nur nicht, was. Bis sie eine E-Mail an einen Mann schreibt, den sie viel weniger gut kennt, als sie denkt …

    Rezension:
    Stacey Lindholm ist jedes Jahr traurig, wenn sie die Kleidung der Tavernendirne Beatrice für ein Jahr einmotten muss, bevor das Willow Creek Renaissance Faire wieder seine Pforten öffnet.
    Das Mittelalterfestival ist das einzig aufregende in ihrem Leben und Stacey beschließt, dass sich das ändern muss!
    Sie beginnt einem Mann zu schreiben, von dem sie dachte, sie würde ihn kennen und verliebt sich mit jeder Zeile mehr in ihn. Stacey zählt die Tage, bis das Festival wieder startet und sie sich wiedersehen, doch dann kommt alles anders.


    "A History of Us - Erst auf den zweiten Blick" ist der zweite Band der Willow-Creek-Reihe von Jen DeLuca und wird aus der Ich-Perspektive der siebenundzwanzig Jahre alten Stacey Lindholm erzählt.

    Stacey ist in Willow Creek aufgewachsen und fester Bestandteil des Willow Creek Renaissance Faire, wo sie in die Rolle der Tavernendirne Beatrice schlüpft. Doch dass sie in Willow Creek bleibt, war ursprünglich nicht geplant und je mehr Zeit vergeht, desto unzufriedener wird Stacey.
    Sie arbeitet in einer Zahnarztpraxis und wohnt über der Garage ihrer Eltern, doch es sind die vier Wochen des Jahres, wenn das Mittelalterfestival stattfindet, in denen Stacey richtig glücklich ist. Für sie ist es an der Zeit, dass sich was ändert und beginnt Dex MacLean, ihrer Festivalaffäre zu schreiben, um ihn besser kennenzulernen. Mit jeder Antwort verliebt sich Stacey mehr in ihn und kann es kaum erwarten, bis sie sich beim nächsten Festival wiedersehen. Doch als es endlich so weit ist, wartet eine Überraschung auf Stacey!


    Der erste Band konnte mich ja restlos begeistern, denn ich habe von der ersten bis zur letzten Seite einfach nur mit Emily und Simon mitgefiebert. Dass es der zweite Band da schwer haben würde, war mir schnell klar und Staceys Geschichte kam für mich dann tatsächlich nicht an die von Emily und Simon heran, hat mir aber trotzdem gut gefallen.
    Das Buch beginnt eine Woche nach dem Epilog des ersten Bandes. Das Willow Creek Renaissance Faire endet und für Stacey beginnt wieder ihr langweiliger Alltag. Während der erste Band fast komplett zur Zeit des Festivals spielte, begleiten wir Stacey durch die Zeit zwischen zwei Festivals und mir hat diese ganz besondere Festival-Atmosphäre doch etwas gefehlt, vielleicht auch, weil ich fest mir ihr gerechnet habe.


    Die Charakterkarte vorne in der Klappe des Buches finde ich wieder sehr gelungen, aber sie hat einer Wendung auch ein wenig die Überraschung genommen. Es hat sowieso ein wenig gebraucht, bis die Geschichte mich fesseln konnte, aber wie schon beim ersten Band konnte ich das Buch irgendwann nicht mehr aus der Hand legen, auch wenn die Sogwirkung bei diesem Band nicht ganz so stark war.
    Aber ich mochte Stacey wirklich gerne! Sie ist freundlich, hat immer ein Lächeln auf den Lippen, auch wenn es manchmal aufgesetzt war und ist für ihre Freunde da, wenn sie gebraucht wird.
    Ich fand es spannend, sie besser kennenlernen zu dürfen und zu erfahren, was in ihr vorgeht.
    Sie ist etwas rundlicher und hat ein paar Kilos mehr auf den Hüften, doch sie fühlt sich die meiste Zeit sehr wohl in ihrem Körper. Es hat mir sehr gut gefallen, dass Jen DeLuca dieses Thema aufgegriffen und wie sie es umgesetzt hat!


    Ich möchte nicht zu viel vorwegnehmen, aber auf die Liebesgeschichte muss ich doch noch kurz eingehen.
    Stacey beginnt einem Kerl zu schreiben, den sie auf dem Mittelalterfestival kennengelernt hat und monatelang kommunizieren die beiden erst per Mail und dann per SMS. Die Nachrichten darf der Leser mitlesen, was mir sehr gut gefallen hat!
    Da ich den ersten Band so sehr mochte, kann ich nicht anders, als diesen direkt mit dem zweiten Band zu vergleichen. Ich mochte die Chemie und die Dynamik zwischen Simon und Emily total gerne und auch, dass die beiden sehr viel gestritten haben, fand ich sehr unterhaltsam. Die Liebesgeschichte von Stacey ist deutlich ruhiger. Dadurch, dass die beiden sich monatelang schreiben, haben sie schon eine tiefe Bindung entwickelt, bevor sie sich wiedersehen. Bei Staceys Love-Interest haben mir aber ein wenig die Ecken und Kanten gefehlt. Er ist ein ruhiger und freundlicher Typ, was ja auch völlig okay ist, nur war er mit irgendwo zu lieb. Aber das ist Geschmackssache! Die Liebesgeschichte hat mir trotzdem gut gefallen!


    Fazit:
    "A History of Us - Erst auf den zweiten Blick" ist ein guter zweiter Band von Jen DeLucas Willow-Creek-Reihe, der für mich allerdings nicht mit dem ersten Band mithalten konnte.
    Staceys Geschichte war ruhiger als die von Emily und Simon und konnte mich nicht ganz so stark mitreißen, auch weil mit ein wenig die Festival-Atmosphäre gefehlt hat.
    Aber auch wenn mir der erste Band ein bisschen besser gefallen hat, so mochte ich die Geschichte von Stacey doch sehr gerne und das Buch ließ sich auch sehr gut lesen, sodass ich vier Kleeblätter vergebe!

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  • Rezension: „Erst auf den zweiten Blick“ von Jen DeLuca


    Autor/in: Jen DeLuca

    Titel: A History of us: Erst auf den zweiten Blick

    Reihe/Band: Willow Creek, Band 2

    Genre: New Adult

    Erschienen: Juli 2021

    ISBN: 978-3-499-00449-3


    Transparenz

    Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


    Klappentext

    Sie träumt sich in vergangene Zeiten. Doch ihre Probleme sind nur allzu modern …

    Staceys Leben ist ziemlich durchschnittlich. Ehrlich gesagt, sogar etwas langweilig. Ein Job in einer Zahnarztpraxis, eine kleine Wohnung über der Garage ihrer Eltern, ein paar gute Freunde, aber keine Beziehung. Dich für vier Wochen im Jahr ändert sich alles, für vier Wochen wird ihr Leben aufregend. Jeden Sommer findet in ihrer Heimatstadt Willow Creek ein Mittelalterfestival statt, und Stacey nimmt als Schaustellerin daran teil. Sie schlüpft in eine andere Rolle, fühlt sich frei und glücklich. Bis das Festival wieder vorbei ist. Seufz. In ihrem Leben muss sich etwas ändern. Sie weiß nur nicht, was. Bis sie eine E-Mail an einen Mann scheibt, den sie viel weniger gut kennt, als sie denkt …


    Buch-/Reihentitel und Coverdesign

    Das Cover ist in einem blassen bläulichen Farbton gehalten und bildet nicht sonderlich viel ab. Am unteren Rand ist eine wie gezeichnet wirkende Hand abgebildet, auf deren ausgestrecktem Zeigefinger ein Schmetterling zur Landung ansetzt. Es ist eine sehr dezente Darstellung, ein wenig abstrakt, aber definitiv so gewählt, dass man zweimal hinschaut und neugierig wird. „A History of us“ ist als Teil des Titels in weißer Schrift auf dem Cover abgedruckt und ist wahrscheinlich erneut die Anspielung auf das im Klappentext bereits angesprochene Mittelalterfestival. Als weiterer Part des Titels ist „Erst auf den zweiten Blick“ in einer goldbraunen Schriftfarbe dargestellt und fügt sich farblich sehr gut in die Gesamtfarbkombination ein. Auch dieser zweite Part des Titels scheint eine Anspielung auf den Inhalt des Buches zu sein, denn im Leben von Protagonistin Stacey scheinen einige Dinge anders zu laufen, als sie erwarten würde. Ich vermutete eine Geschichte über Überraschungen, die vielleicht auch eine Täuschung innehaben könnten.


    Charaktere

    Stacey Lindholm lebt ein recht durchschnittliches Leben und wir haben sie bereits im ersten Band der „Willow Creek“-Reihe als angehende beste Freundin der zugezogenen Emily kennengelernt. Sie hat ein gutes Verhältnis zu ihren Eltern, ist ein bisschen Social-Media süchtig und liebt das jährliche Mittelalterfestival, bei dem sie als Schankmaid Beatrice mitwirkt, über alles. Stacey ist Ende 20, geht als Plus-Size-Frau durch und lebt zusammen mit ihrem Kater Benedick über der Garage ihrer Eltern. Stacey ist ziemlich normal, hat nicht viele Freunde, eine Vorliebe für Pumpkin-Spice-Latte‘s und trägt einen ganzen Berg an Selbstzweifeln mit sich herum, da sie Willow Creek nie wirklich lang verlassen hat und ihren großen Traum, Designerin zu werden, an den Nagel hängen musste.

    Über den männlichen Gegenpart der Geschichte möchte ich an dieser Stelle nicht so viel sagen, geschweige denn ihn direkt nennen, denn sonst wäre direkt die ganze Spannung der Geschichte weg. Allerdings arbeitet er auf verschiedenen Mittelalterfestivals und ist im Vergleich zu anderen nicht besonders auffällig.


    Schreibstil und Handlung

    Der Schreibstil der Geschichte war für mich dieses Mal ein recht zweischneidiges Schwert. Einerseits waren die Wortwahl und die einzelnen Sätze sehr locker und leicht, flüssig und angenehm zu lesen und auch das Festival-Feeling ist viel besser herübergebracht worden als noch im ersten Band – was wohl an Staceys Begeisterung für diese Zeit gelegen hat. Andererseits zog sich die Geschichte leider massiv in die Länge – teilweise durch sehr intensive Szenenbeschreibungen, die nicht immer notwendig gewesen wären, und auch durch fehlende Handlung, sodass man vermehrt das Gefühl hatte, als wäre inhaltlich kein Vorrankommen.

    Inhaltlich gesehen ist meine größte Kritik, dass die Charaktere für mich recht farblos geblieben sind, denn meiner Meinung nach fehlte es ihnen an Tiefgang. In beide konnte ich mich nicht wirklich hineinversetzen, denn Stacey hat sich einfach nie richtig mit ihren Problemen auseinandergesetzt, außer in Selbstmitleid zu baden, und der männliche Protagonist der Geschichte – ich werde nicht spoilern um wen es sich handelt – hat mich die meiste Zeit über ein bisschen wütend gemacht. Die im Klappentext bereits angeteaserte Mail-Konversation im Stil von „E-Mail für dich“ zwischen Stacey und Mister X fand ich von der Idee her wirklich gut, allerdings trat der Plottwist ab der Hälfte Geschichte auf und ab da ging es dann spannungstechnisch ziemlich bergab, denn die Geschichte plätscherte einfach nur weiter vor sich hin, bis hin zu noch mehr Überraschungen, die leider von vorhersehbaren Natur waren, und einem sich wiederholenden Chaos.

    Dem entgegen stand das Wiedersehen mit all den bereits bekannten Charakteren, was mein Charakterunverständnis teilweise wieder aufgehoben hat, wenn ein gewisses Ereignis nicht so sehr im Vordergrund gestanden hätte. Auch das malerische Kleinstadtsetting gepaart mit dem Festival-Feeling möchte ich positiv hervorheben, denn diese Szenen haben mir grundsätzlich sehr viel Spaß beim Lesen bereitet.


    Fazit

    Insgesamt war dieser zweite Band leider etwas schwächer als sein Vorgänger, was allen voran daran lag, dass ich mit Protagonistin Stacey nicht ganz warm geworden bin und nach der Hälfte eigentlich die Luft raus gewesen ist. Noch weiß ich allerdings nicht, was ich mit dem noch kommenden dritten Band der Reihe anfangen werde – oder nicht.


    Bewertung: 3,5 YYY/Y von 5 Sternen