Christina Seidel - Ich wollte einen neuen Namen

  • "Corona ist 8 Jahre alt. Sie war immer stolz auf ihren Namen, denn das Pferd ihrer Tante auf dem sie schon mit vier Jahren das Reiten gelernt hatte, heißt auch Corona. Als der Coronavirus sich über die ganze Welt verbreitet, wird das Mädchen in der Schule mit „Corona raus“ gemobbt. Die Schule wird wegen des Virus vorerst geschlossen und Corona darf zu ihrem Pferd auf den Bauernhof ihrer Tante. Dort könnte sie glücklich sein, aber das „Corona verschwinde“ verschwindet nicht aus ihrem Ohr. Sie beschließt die Schule nie mehr zu besuchen und fasst einen Plan."


    "Ich wollte einen neuen Namen" von Christina Seidel hat meine Gedanken schon in Gang gebracht, bevor ich überhaupt die ersten Zeilen gelesen habe. Corona als Name, tatsächlich nie vorher gehört und von daher bei mir ein direkter Zusammenhang zur aktuellen Pandemie.

    Ich habe angefangen zu lesen und mir war sofort klar, was in der Schule passieren wird. Es ist so traurig, aber vermutlich wäre es so, oder ganz ähnlich abgelaufen. Sie wird gemobbt für eine Sache, an der sie absolut keine Schuld hat und die sie und ihre Klassenkameraden nicht richtig verstehen. Die Pandemie Corona hat für viel Chaos gesorgt, unter anderem dass die Kinder lange Zeit nicht zur Schule gehen konnten. Das war im Falle von dem Mädchen Corona wohl ganz gut, denn so musste sie nicht auf ihre Mitschüler treffen. Ich kann sehr verstehen, dass sie schon beim Gedanken an die Schule wieder Bauchschmerzen bekommen hat.


    Die Eltern und Tante haben einen Plan, wie sie am ersten Schultag handeln wollen, auch die Lehrerin weiß von diesem Plan. Ich selbst fand ihn etwas merkwürdig, da es eine Erpressung ist. Ich finde es gut, dass die Familie/Lehrerin den anderen Schülern zeigen möchten, dass Corona eben nicht nur eine Krankheit ist, sondern auch ein liebes Mädchen, dass vor der Pandamie eine tolle Freundin und Klassenkameradin war und jetzt auch ist.


    Das Buch trägt ein sehr wichtiges Thema in sich, nämlich Mobbing. Festgemacht an einem brandaktuellen Thema. Ich finde dieses Buch sollten sowohl Kinder, als auch Jugendliche und auch Eltern und Lehrer lesen. Man kann viel daraus lernen. Ich hoffe, dass die Lehrer an den Schulen schneller merken, wenn Mobbing in der Klasse vorkommt und entsprechend darauf reagieren.


    Schön finde ich, dass Corona bei Ihrer Tante wieder Freude am Leben findet und die Zeit dort wirklich gut verbringt. Natürlich bricht eine Welt zusammen, als sie wieder nach Hause soll. Sie greift zu einer Maßnahme, die bestimmt auch nicht selten passiert. Umso schöner finde ich die Reaktion der Tante, denn sie steht voll hinter Corona und möchte sie unterstützen. Das ist wohl das wichtigste für ein Kind das gemobbt wird, von jemanden zu erfahren, dass sie wichtig ist und nichts falsch gemacht hat.