Inhalt:
Thorunn Bryndisdottir liebt nichts mehr als ihre Heimat Island und ihre Pferde. Doch durch den Tod ihres Großvaters Ragnar ändert sich ihr Leben. Ihre zwei Pferde Snekkja und Bylgja hat er in die USA verkauft, um seine Enkelin zu zwingen, ihr Erbe anzutreten: Ein kleines Stück Land in Montana, nach dem er immer Sehnsucht hatte. Wütend und verstockt tritt Thorunn die Reise an, um ihren Pferden in der Fremde ein gutes Leben zu ermöglichen, denn zurück nach Island dürfen sie nicht. Bei ihrer Ankunft auf der Sweet Water Ranch wird ihr klar, dass viele neue Aufgaben auf sie warten. Sie muss um ihr Land kämpfen, bekommt es mit Wilderern zu tun, muss den wahren Schatz von Einars Claim suchen und verliebt sich in Cody, einen australischen Tierarzt. Nur mit der Hilfe neuer Freunde bekommt sie das Chaos in den Griff, bis ein Unfall alles durcheinanderbringt. Zurück bei ihrer Familie in Island schafft sie es, an ihr altes Leben anzuknüpfen. Aber einer fehlt. Denn Cody ist auch nach Hause gegangen - nach Australien. Weiter können sich zwei Menschen nicht aus den Augen verlieren. Wieder unterstützen alle Freunde Thorunn bei der Suche nach Cody, denn sie ist nicht die Einzige, die mit ihren Erinnerungen hadert.
Rezi:
Gefühle perfekt mit Worten, Landschaften paradiesisch bildhaft beschrieben
Wer eintauchen möchte in die wunderbare Landschaft von Montana, Island und teilweise Australien, der ist alleine schon deswegen gerufen dieses Buch zu lesen. Die Bilder im Kopf bilden sich mühelos und farbenfroh. Beinahe spürt man die Kälte Islands oder die Hitze der Feuer in Australien. Direkt erholsam dagegen ist Montana, aber für das Auge umso mehr ein bildliches Paradies.
Tina Wolff entführt den Leser mit ihren Figuren in das jeweilige Land. Sie lässt aber auch die Gefühle der Protagonisten spürbar werden. Durch das Buch zieht sich die Zerrissenheit der Personen, die mehr als eine Heimat haben, eine neue Heimat finden wollen, oder auf der Suche danach sind.
Liebevoll bis schräg zeichnet die Autorin die Charaktere, lässt sie lieben, zweifeln, hoffen und zieht den Leser mit in ihre Welt.
„Meine Pferde, Montana und du“ ist das dritte Buch der Rocky Mountain Girls. Jedes ist in sich abgeschlossen und eigenständig zu lesen. Auch wenn ein Kern der Figuren gleichbleibt, ändern sich die Hauptprotagonisten in jedem Buch.
Der Hauptstrang wird von kleineren Nebenereignissen, witzigen Passagen oder Einführungen in isländische Bräuche umspielt. Dieses Buch ist wunderbar kurzweilig zu lesen. Unterhaltsam und fesselnd zugleich. So musste ich mit Thorunn, Cody und all den sympathischen und unsympathischen Personen mitleiden, lieben und lachen.
Ich kann den Roman jedem Leser empfehlen, der gerne mit den Protagonisten ihren Weg erkunden und finden will, der über wunderbare Landschaften, interessante Bräuche, Liebe, Fern- und Heimweh, Zerrissenheit, und nicht zuletzt die Liebe zu Tieren liest
So möchte ich diese Rezension mit einem für das Buch typischen Zitat beenden: „Manche kommen, manche gehen, manche bleiben. Und manche kehren zurück. Wohin zurück auch immer sein mag.“