Simon Beckett - Die Verlorenen / The Lost

  • Kurzmeinung

    Klarascha
    Spannend, das Ende zu konstruiert.
  • Kurzmeinung

    Regenmann
    routiniert geschrieben, daher keine Überraschungen
  • Insgesamt ein stimmiges Hörerlebnis!

    Ich habe bisher geglaubt, Hörbücher seien nichts für mich, ich hätte keine Zeit sie zu hören oder würde vielleicht der Geschichte nicht so folgen können, als wenn ich ein Buch lese. Da Hörbücher aber mehr und mehr Einzug in die Welt der Bücher halten, wurde es für mich Zeit mich diesem Medium einmal zu nähern. Und so habe ich die Chance im Zuge der #NetGalleyDEChallenge genutzt um mir eine Meinung zu bilden.


    Ich habe in der Vergangenheit bereits Bücher von Simon Beckett gelesen und bin von seiner Schreibweise angetan. Seine Geschichten sind zumeist spannend und wenig blutig und vorhersehbar. Es sind Geschichten, die ihre Auflösung erst sehr spät offenbaren. So war dieses Buch meine erste Wahl um ein Hörbuch zu probieren.


    Gelesen wird die - leider gekürzte - Geschichte von Johannes Steck. Von ihm hatte ich bisher noch nichts gehört, fand seine Stimme aber bereits in der Hörprobe überaus ansprechend. Ich mag tiefe Männerstimmen sehr und in diesem Fall kommt eine Rauheit hinzu, die nach meinem Dafürhalten perfekt zur Geschichte passt. Darüber hinaus versteht es Steck, das Tempo seines Vorlesens an den Inhalt der Geschichte anzupassen. Ist es spannend, liest er deutlich schneller, als wenn einfach nur ein Stück Geschichte zu erzählen ist. So erreicht er als Vorleser eine zusätzliche Spannung; man hört automatisch genauer hin. Das gefällt mir sehr.


    Ebenfalls sehr gut gefällt mir, dass Johannes Steck den Figuren eigene Stimmen verleiht. So bekommt der überaus unsympathische DI Fletcher eine derart schnarrige Stimme, dass man ihn sich sehr deutlich vor dem inneren Auge vorstellen kann, denn auch die Beschreibung von Simon Beckett ist alles andere als ein sympathischer Charakter. Hinzu kommt, dass Fletcher ein absolut sarkastischer Mensch ist. Das glaubt man dem Vorleser aufs Wort! In Dialogen kann man so die unterschiedlichen Figuren immer wunderbar unterscheiden und es gibt nie einen Zweifel daran, wer wann spricht.

    Auch die unterschiedlichen Gefühlslagen der Sprechenden kommen ausgesprochen gut heraus und so wird die Geschichte - im Gegensatz zum Gelesenen - lebendiger.


    Absätze kommen durch gezielte Pausen sehr gut zum Tragen. Beim Zuhören hat man nicht das Gefühl, dass Beck durch die Geschichte rennt. Allerdings hatte ich manchmal das Gefühl, dass man anhand des Erzählten merkt, wo ein Stück der Geschichte fehlt. Der Umstand, dass viele Hörbücher nicht die gesamte Geschichte beinhalten, hat mich eben auch davon abgehalten, mich bisher mit diesem Medium vertraut zu machen, selbst wenn der Inhalt der Geschichte nicht unbedingt darunter leidet.


    Mit der Geschichte “Die Verlorenen” führt Simon Beckett einen neuen Ermittler ein - Jonah Colley. Dieser wird an einem heiteren Abend mit Kollegen von seinem ehemals besten Freund Gavin angerufen und gebeten zum Slaughter Kay zu kommen. Jonah hat dabei ein ungutes Gefühl, fährt aber dennoch hin - nur um dort in einer alten Lagerhalle einen Haufen Leichen und den toten Gavin zu finden. Als DI Fletcher auf den Plan kommt, scheint nichts mehr so klar zu sein, wie es sich für Jonah darstellte und schneller als er gucken kann, ist er der Mittelpunkt eines Verbrechens, in dem nichts offensichtlich zu sein scheint und in dem er sich mehr und mehr verstrickt.


    Jonah ist ein sympathischer Typ, der sicherlich - wie jeder andere auch - seine Stärken und Schwächen hat. Immer wieder bekommt man das Gefühl, dass ihm Ungerechtigkeit widerfährt, jedoch kann man sich nur schwer einem gewissen Zwiespalt entziehen, der zielgerichtet erzeugt wird, indem DI Fletcher immer und immer wieder Fakten gegen Jonah verwendet.

    Überhaupt ist DI Fletcher ein sarkastischer, bisweilen arroganter Ermittler, der überhaupt keinen Zweifel daran lässt, wen er für den Täter hält. Dabei ist er überaus uneinsichtig und muss so manches Mal von seiner Assistentin “zurück gepfiffen” werden. Wobei das allerdings auch ihr einziger Job zu sein scheint. DS Bennett hat nämlich ansonsten kaum Wortmeldungen und bis zum Schluss war mir die Figur absolut fremd. Damit verteilt der Autor die Sympathien und Antipathien sehr gezielt auf seine Figuren.


    Die Geschichte wird auf 2 Zeitebenen erzählt, sodass der Leser auch die Möglichkeit hat, Gavin besser kennenzulernen. Der verändert sich spürbar je weiter die Geschichte fortschreitet und je mehr der Leser über ihn erfährt. Das ist aus meiner Sicht am Anfang so nicht zu erwarten und gibt der Story u.a. die Spannung. Mir gefällt es, dass man sich hin und wieder die Frage stellen muss, ob bestimmte Dinge wirklich so gewesen sein können oder ob hier nur wieder DI Fletcher Fakten für sich auslegt. Die Auflösung erfolgt sehr spät, wie es sich aus meiner Sicht für einen guten Thriller gehört.


    Simon Beckett bleibt seiner Art zu Erzählen treu. Die Erzählung ist wenig verschnörkelt und nicht detailverliebt. Man kann sich sehr gut vorstellen, in welchem Rahmen seine Geschichte spielt. Dennoch bleibt der Rahmen eben der Rahmen und die Geschichte selbst ist der Mittelpunkt. Das gefällt mir gut.


    Der hier vorliegende Roman ist ein solider Thriller, dessen Spannung bis zum Ende gehalten wird. Das große Finale, welches ich so nicht unbedingt erwartet hätte, startet spät und bietet alles auf um jeden begonnenen Faden aufzulösen. Am Ende bleibt nichts ungeklärt. Es lohnt sich also, diesen Roman zu lesen - oder in diesem Fall zu hören. Mir hat die Geschichte gefallen ebenso wie das Hörerlebnis und so kann ich das Buch deshalb empfehlen.


    Die Erfahrung Hörbuch werde ich sicherlich vertiefen, denn gerade bei Tätigkeiten wie Malen, ist es eine wunderbare Möglichkeit, das Eine mit dem Anderen zu verbinden. Auf jeden Fall empfinde ich den Versuch als gelungen.

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat das Label Krimi/Thriller hinzugefügt.
  • Ich habe bisher geglaubt, Hörbücher seien nichts für mich, ich hätte keine Zeit sie zu hören oder würde vielleicht der Geschichte nicht so folgen können, als wenn ich ein Buch lese. Da Hörbücher aber mehr und mehr Einzug in die Welt der Bücher halten, wurde es für mich Zeit mich diesem Medium einmal zu nähern

    Und deswegen wurde dieser Beitrag auch ein eigener Thread in der Hörbuchrubrik. Für die Originalversion ist noch kein Hörbuch avisiert, darum hier die Buchform:

  • Klappentext von der Verlagsseite:


    Die Körper der toten Frauen sind in Plastikfolie eingewickelt, daneben liegt die Leiche seines ehemaligen Kollegen Gavin. Das düstere Bild gibt Jonah Colley von der Spezialeinheit der Londoner Polizei Rätsel auf. Denn Gavin selbst hat ihn kurz zuvor um ein Treffen in der verlassenen Lagerhalle gebeten. Als Jonah erkennt, dass eine der Frauen unter der Folie noch am Leben ist, wird er hinterrücks attackiert, kann den Angreifer aber überwältigen. Wie sich herausstellt, handelt es sich um den Serienkiller Owen Stokes. Jonah wird als Held gefeiert, doch als er der Frau wieder begegnet, die überlebt hat, behauptet sie, es sei noch ein Mann in der Lagerhalle gewesen. Jonah ermittelt auf eigene Faust und stößt auf eine Spur, die ihn an Stokes Schuld zweifeln lässt; und die ein ganz neues Licht auf die Entführung seines eigenen Sohnes wirft, der vor 10 Jahren spurlos verschwand.


    Autoreninfo von der Verlagsseite:


    Simon Beckett arbeitete als freier Journalist und schrieb für bedeutende britische Zeitungen wie Times, Daily Telegraph oder Observer. Im Laufe seiner journalistischen Arbeit spezialisierte er sich auf kriminalistische Themen. Heute ist er einer der bedeutendsten englischen Autoren von Kriminalromanen, dessen Bücher und Hörbücher sich regelmäßig auf den Bestsellerlisten finden. Simon Beckett ist verheiratet und lebt in Sheffield.


    Sprecherinfo von der Verlagsseite:


    Johannes Steck, als Theater- und Fernsehschauspieler sehr erfolgreich, widmet sich heute vorrangig seiner vielgelobten Sprechertätigkeit. Seine ausdrucksstarke, tiefe Stimme mit dem rauen Timbre zieht jeden Hörer in ihren Bann.


    Erster Satz:


    Als Jonah das Blut roch, war ihm klar, dass er in Schwierigkeiten steckte.


    Meinung:


    “Die Verlorenen” ist der Auftakt einer neuen Thriller-Reihe von Simon Beckett, mit Jonah Colley, Polizist einer Spezialeinheit, als Protagonisten und London als Handlungsort. Da ich die Reihe um den Forensiker David Hunter sehr liebe, musste auch unbedingt die neue Reihe gelesen werden. In Gegensatz zu meinen sonstigen Gewohnheiten, dieses Mal nicht als Printausgabe, sondern als Hörbuch. Leider in der gekürzten Ausgabe, aber dies macht in diesem Fall nichts.

    Zu Beginn war ich skeptisch. Kann Beckett auch noch etwas anderes als David Hunter? Denn mit seinen Einzelbänden “Obsession” und “Flammenbrut” habe ich so meine Schwierigkeiten und so stehen, sie noch ungelesen im Regal. Nach mehreren Versuchen. Und ja er kann, so viel zu Beginn.

    Simon Beckett hat wieder einen spannenden und nervenaufreibenden Thriller geschaffen. Er hält den Spannungsbogen konstant bei und durch die raschen Wechsel der Kapitel kommt überhaupt keine Langweile auf. Ein weiterer Grund dafür ist die Handlung, die auf zwei Zeitebenen spielt. Zum einen in der Gegenwart, in der Jonah Colley von einem ehemaligen Freund um Hilfe gebeten wird, und dann die Rückblende auf zehn Jahre davor, an dem sein Sohn Theo verschwand. Beide Handlungsstränge verwebt Beckett gekonnt ineinander und immer wieder habe ich mich gefragt, was mit Theo passiert ist und wer die Taten am Slaughter Quai begangen hat. Allein der Name Slaughter Quai ist schon passend für die Handlung und es schaudert mich immer noch bei dem Namen des Ortes, denn Beckett der mit den Schleuserbanden, Drogendelikten und Verschwinden von Personen schon harte Themen anpackt, beschreibt auch Szenen schwerer Gewalt, die einen Schlucken lassen.

    Mit Jonah Colley bin ich schnell warm geworden. Er ist sympathisch und hat eine traurige Vergangenheit, die ihn traumatisiert hat. Dadurch handelt er oft impulsiv, leichtsinnig und schießt oft über das Ziel hinaus. So weit, dass die beiden Ermittler Fletcher und Bennet ihn als Mordverdächtigen führen.

    Ein Hörbuch und eine Geschichte steht und fällt mit dem Sprecher. Johannes Steck hat schon immer die Simon Beckett Bücher eingesprochen und so war es auch in meinen Augen selbstverständlich, dass er auch “Die Verlorenen” vorliest. Ich mag dunkle Männerstimmen und so eine hat Johannes Steck, eine sehr angenehme Stimme, mit der er während der gesamten Aufnahme spielt. Er variiert das Tempo des Vorlesens mit der Handlung. So macht es noch mehr Freude, der Handlung zu folgen. Gerade wenn es spannend ist, liest er schnell und der Herzschlag des Hörers erhöht sich, zumindest meiner, da man genau weiß nun passiert was.

    Besonders schön und unheimlich passend fand ich auch, dass er jedem Charakter eine eigene Stimmmelodie mitgegeben hat. So kann man sie immer gut unterscheiden und es ist ein wahrer Genuss, wenn er Fletcher spricht. Kommt dieser schon per Handlung als Widerling daher, so schafft es Steck mit seiner Stimme noch mehr aus dem Charakter herauszuholen. Manche werden als zu viel empfinden, aber ich fand es passend, dass er ihm eine so schneidende und sarkastische Stimme verlieh. Einfach stimmig mit dem Charakter. Gerade in den Dialogen kommt Stecks Fähigkeit, den Charakteren eine eigene Stimme zu verleihen zu bekommen, sehr gut zur Geltung.

    Gerade Stecks Stil macht das Buch zu einem Genuss und die kurzen Pausen zwischen den Kapiteln sind passend eingefügt. Gelegentlich fällt es auf, dass das Buch gekürzt ist, aber da ich das Printbuch nicht kenne, stört es mich nicht. Denn der Handlung kann man immer noch sehr gut folgen und ich gehe mal davon aus, dass nichts für die Handlung wesentliches ausgelassen wurde.

    Auch das Ende des Buches war stimmig und ließ noch vieles offen, sodass ich gespannt auf den zweiten Band um Jonah Colley warte.


    Fazit


    “Die Verlorenen” von Simon Beckett, gelesen von Johannes Steck, ist ein spannender Thriller mit einigen Wendungen, der mich am Ende noch mit Fragen zurückließ. Dennoch empfehlenswert.

    Liebe Grüße von der buechereule :winken:


    Im Lesesessel


    Kein Schiff trägt uns besser in ferne Länder als ein Buch!
    (Emily Dickinson)



    2024: 010/03.045 SuB: 4.302

    (P/E/H: 2.267/1.957/78)

  • Vielen ist seine "Hunter-Reihe" ein Begriff, jetzt schickt Simon Beckett einen neuen Ermittler ins Rennen.

    Mit der neuen Reihe "Die Verlorenen" tritt der Charakter Jonah Colley auf, der bei der Spezialeinheit der Londoner Polizei ist und dessen Freund Gavin, mit dem der seit 10 Jahren keinen Kontakt hatte, ihn zu einem Treffen in einer verlassenen Lagerhalle bittet. Dort findet er neben Gavins Leiche unter anderem eine noch lebende Frau in einer Plastikfolie. Was hat es damit auf sich und warum ist sein Sohn vor 10 Jahren spurlos verschwunden? Jonah Colley ermittelt auf eigene Faust und findet bald unglaubliches heraus...


    Der Klappentext klingt gut, dachte ich und war sehr gespannt auf den neuen Ermittler. Dank "netgalley" konnte ich das Hörbuch anhören und es wurde von Johannes Steck irrsinnig gut gelesen. Die Charaktere wurden von ihm mittels Veränderung der Stimme ins rechte Licht gerückt und der Text wurde richtig fesselnd gelesen. Es ist fast so, als wäre man direkt im Geschehen. Man spürte förmlich die Kälte und die düstere Atmosphäre in diesem Lagerhaus in einer Gegend, die sich Slaughter Quay nennt. Schlachter-Kai, welch passender Name, den der Autor hier gewählt hat.


    Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Ein Strang erzählt die Ereignisse vor 10 Jahren, als Jonahs Sohn Theo verschwand, der andere in der Gegenwart, in der nichts so ist wie es scheint. Jonah ist der Polizei immer einen Schritt voraus, dass Kommissar Fletcher gar nicht passt. Er hat Jonah immer auf dem Kerbholz, behandelt ihn sehr unmenschlich und ist der unsympathischste Charakter vom Buch.


    Die Geschichte ist teils sehr fesselnd geschrieben, es kommen aber andererseits sehr viele Wiederholungen von Wörtern vor, zum Beispiel das Wort "erstarrt" ist mir beim hören ziemlich oft aufgefallen.


    Das Ende war dann leider ziemlich schnell da, im Gegensatz dazu brauchten die Ermittlungsarbeiten vergleichbar lange.


    Insgesamt hat es mir mittelmäßig gefallen und das (Hör)buch bekommt von mir eine Bewertung von 3 Sternen. Da das es aber ein offenes Ende gab bei dem viele Fragen offen blieben werde ich die Reihe weiter verfolgen, denn ich bin sehr neugierig wie es weitergeht...

  • Ganz okay


    Das Leben des Polizisten Jonah Colley steht seit 10 Jahren still: sein Sohn Theo verschwand spurlos, nicht nur seine Ehe ging in die Brüche, sondern auch die Freundschaft zu seinem besten Freund Gavin. Bis dieser sich plötzlich meldet und um Jonahs Hilfe bittet. Doch am vereinbarten Treffpunkt wartet ein Alptraum auf Jonah: vier Leichen, eine davon Gavin.


    Das Cover sieht interessant aus mit der Farbrollen-Optik und die Lagerhalle spielt im Buch eine bedeutende Rolle.


    Der Sprecher macht seine Job sehr gut, er haucht den Charakteren Leben ein und wechselt auch je nach Person und Situation die Stimmlage, auch das Weinen imitiert er gut. Vor allem den Ermittler Fletcher hat er gut getroffen, dessen nervige und zu verbissene Art bringt er perfekt rüber.


    Die Geschichte wird abwechselnd in der Gegenwart und Vergangenheit erzählt. So erfährt man von Theos Verschwinden sozusagen aus erster Hand und nicht durch eine Nacherzählung der Geschehnisse. Dennoch bin ich irgendwie nicht mit der Geschichte und den Charakteren warm geworden, es ist ein paar mal zu vorhersehbar und die Protagonisten waren mir nicht greifbar genug.


    Ich gebe dem Buch 3 Sterne, man kann es lesen, es ist aber kein Muss.

  • Das Hörbuch erschien am 8.Juli 2021 im Argon Verlag. Es wurde von Johannes Steck gesprochen. Ein düsteres schwarzweiß Bild einer Lagerhalle auf der Schutzhülle lässt die Atmosphäre des Tatortes hervorragend nachempfinden.


    Auch der Sprecher des Buches vermittelt sehr gut die diversen Stimmungen des Hörbuches. Seine tiefe, ausdrucksstarke Stimme passt meines Erachtens, besonders zu den männlichen Protagonisten, wunderbar. Nicht so gut empfand ich sie bei den weiblichen Stimmen. Jedoch seine Art zu sprechen hat die Gefühle der Protagonisten und die Dramatik der Handlung eindrucksvoll wiedergegeben.


    Das Hörbuch ist gekürzt, was ich persönlich, besonders bei Krimis und Thrillern, nicht mag. In solchen Fällen erscheint mir jedes Detail von Bedeutung zu sein. In dem Thriller jedoch bleiben zum Schluss einige Fragen offen, die wahrscheinlich bei der Fortsetzung der Reihe aufgeklärt werden.


    Der gutmütige Protagonist Jonah Colley ist mir sehr sympathisch. Er zögert nicht, als sein Ex-Freund Gavin ihn unerwartet telefonisch um ein Treffen und um Hilfe bittet. Jonah fährt zum Treffpunkt und findet dort nur die Leiche seines Freundes und drei weitere in Plastikfolie eingewickelte Tote. Auch er selbst kommt nicht ungeschoren davon; wurde angegriffen und fast zu Tode geprügelt. Seitdem läuft er auf Krücken. Seine Behinderung hält ihn jedoch nicht davon ab, seinen Mitmenschen zu Hilfe zu eilen. Egal, ob es Gavins Witwe oder seine Ex-Frau ist.


    Er kann immer noch nicht über den Verlust seines vierjährigen Sohnes Theo hinwegkommen. Theo ist vor zehn Jahren von einem Spielplatz spurlos verschwunden, der Fall wurde nie aufgeklärt. Jonah gibt sich selbst die Schuld dafür, weil er zu der Zeit auf Theo aufpassen sollte. Damals ist auch seine Ehe zu Bruche gegangen und die Freundschaft mit Gavin wurde abrupt beendet. Der Anruf von Gavin weckt in Jonah die Hoffnung auf neue Erkenntnisse im Theos Fall.


    Am Anfang überschlagen sich die Ereignisse und der Spannungsbogen steigt enorm. Aber auch im weiteren Verlauf ist der Thriller sehr spannend und aufregend. Neue dramatische Ereignisse und Charaktere sorgen für einige Gänsehautmomente, einige falsch ausgelegte Spuren täuschen perfekt. Fast bis zum Schluss ist es unklar, was mit Theo damals wirklich passiert ist und warum Gavin gerade jetzt Jonah um Hilfe gebeten hat.


    Das Hörbuch hat mir insgesamt gut gefallen. Ich fühlte mich an die Orte des Geschehens versetzt und hatte gute Unterhaltung.


    Ich empfehle das Hörbuch allen, die lieber lauschen als lesen mögen.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Leider war dieser Auftakt der neuen Thrillerserie von Simon Beckett nicht so atemberaubend wie der Klappentext verspricht.


    Die Hauptperson Jonah Colley ist zwar Mitglied einer bewaffneten Spezialeinheit aber irgendwie lässt er sich durch die neuen Erkenntnis, was vor 10 Jahren mit seinem Sohn passiert sein könnte, ziemlich leicht aus der Bahn werfen.

    Jonah konnte mich nicht als Person überzeugen, er war mir nicht unsympathisch aber ich hab auch nicht mit ihm leiden können, trotz allem was ihm passiert ist. Bis auf die geheimnisvolle Eliana, deren Geschichte mich noch interessieren würde, konnte es mich nicht wirklich überzeugen.

    Wirklich Spannung kam hier für mich nicht auf, es war nette Unterhaltung, da alles was passiert ist, so vor sich hin plätscherte.


    Da es sich hier um den Auftakt einer neuen Reihe handelt, die sich wahrscheinlich in weiteren Teilen weiterhin um Jonah und Theos Schicksal dreht, ist der Auftakt wahrscheinlich schwierig, da erst die Situation und alle Personen erklärt werden müssen. Vielleicht steigert sich die ganze Geschichte in einem zweiten Teil.