Simon Beckett - Die Verlorenen / The Lost

  • Kurzmeinung

    Klarascha
    Spannend, das Ende zu konstruiert.
  • Kurzmeinung

    Regenmann
    routiniert geschrieben, daher keine Überraschungen
  • Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)
    Als Jonah das Blut roch, war ihm klar, dass er in Schwierigkeiten steckte.
    Jonah Colley ist Mitglied einer bewaffneten Spezialeinheit der Londoner Polizei. Seit sein Sohn Theo vor zehn Jahren spurlos verschwand, liegt sein Leben in Scherben. Damals brach auch der Kontakt zu seinem besten Freund Gavin ab. Nun meldet Gavin sich überraschend und bittet um ein Treffen. Doch in dem verlassenen Lagerhaus findet Jonah nur seine Leiche, daneben drei weitere Tote. Fest in Plastikplane eingewickelt, sehen sie aus wie Kokons. Eines der Opfer ist noch am Leben. Und für Jonah beginnt ein Albtraum…


    Autor (Quelle: Verlagsseite)
    Simon Beckett ist einer der erfolgreichsten englischen Thrillerautoren. Seine Serie um den forensischen Anthropologen David Hunter wird rund um den Globus gelesen: «Die Chemie des Todes», «Kalte Asche», «Leichenblässe», «Verwesung» und «Totenfang» waren allesamt Bestseller. «Die ewigen Toten», Teil 6 der Reihe, erreichte Platz 1 der Bestsellerliste, ebenso wie sein atmosphärischer Psychothriller "Der Hof". Simon Beckett ist verheiratet und lebt in Sheffield.


    Allgemeines
    Erster Band der Reihe um Jonah Colley
    Titel der Originalausgabe: „The Lost“, ins Deutsche übersetzt von Karen Witthuhn und Sabine Längsfeld
    Erschienen am 8. Juli 2021 bei Wunderlich als HC mit 416 Seiten
    Gliederung: Roman in 36, jeweils in Abschnitte untergliederte, Kapitel – Danksagung
    Erzählung in der dritten Person aus der Perspektive von Jonah Colley
    Handlungsort und -zeit: London, in der Gegenwart, mit eingeschobenen Rückblenden um zehn Jahre


    Inhalt
    Vor zehn Jahren geriet das Leben von Jonah Colley, Mitglied einer bewaffneten Spezialeinheit der Londoner Polizei, komplett aus den Fugen: Sein vierjähriger Sohn Theo verschwand spurlos und seine ohnehin schon kriselnde Ehe scheiterte gänzlich. Auch seine Freundschaft mit seinem Jugendfreund und Kollegen Gavin Mc Kinney nahm ein jähes Ende. Umso verwunderter ist Jonah, als Gavin ihn zehn Jahre später plötzlich kontaktiert und ihn mit alarmierenden Andeutungen um ein Treffen in einem verlassenen Lagerhaus am Slaughter Quay bittet. Dort angekommen, erwartet ihn ein Albtraum, im Lagerhaus liegt nicht nur Gavins Leiche mit zertrümmertem Kopf, sondern drei weitere Tote, jeweils in Plastik eingewickelt, bei denen es sich um möglicherweise illegale Migranten zu handeln scheint. Jonah wird hinterrücks angegriffen und schwer verletzt. Als er wieder zu sich kommt, ist die Leiche von Gavin verschwunden; die Kommissare Fletcher und Bennet, die in diesem Fall ermitteln, verdächtigen Jonah. Ihrer Ansicht nach hat er Gavin getötet und ist in die Machenschaften krimineller Schleuser verwickelt. Jonah selbst verdächtigt einen Kleinkriminellen namens Owen Stokes, der Mann geriet im Zusammenhang mit dem Verschwinden von Jonahs Sohn ins Visier der Polizei, wurde jedoch durch Aufnahmen einer Videokamera entlastet. Jonah ist jedoch völlig auf Stokes fixiert und sinnt seit zehn Jahren auf Rache…


    Beurteilung
    Die Handlung des ersten Bandes um den Londoner Polizisten Jonah Colley spielt auf zwei Zeitebenen, in der Gegenwart und zehn Jahre zuvor. Seine Persönlichkeit erklärt sich aus Vorfällen in seinem Privatleben, die ihn sehr traumatisiert und seine Fähigkeit zu objektiver Betrachtung stark eingeschränkt haben. Er führt auch seine aktuellen Probleme als Mordverdächtiger auf einen Mann zurück, den er mit dem Verschwinden seines Sohnes in Verbindung bringt und auf den er mit Tunnelblick fokussiert ist. Aufgrund dieser Situation handelt er oft impulsiv, äußerst leichtsinnig und nicht immer im Rahmen des Gesetzes, obwohl er eigentlich ein anständiger Mann ist. Man kann seine Lage nachvollziehen, seine Handlungen sind jedoch nicht immer glaubwürdig beschrieben, so ist es wenig realistisch, was er mit zertrümmertem Knie und als auf Krücken angewiesener Gehbehinderter leistet – und welche Kämpfe und Verletzungen er nahezu unbeschadet übersteht.
    Der Handlungsverlauf, der in Teilen das brutale Geschäft von Schleuserbanden beleuchtet, ist intelligent konstruiert und wendungsreich, die Schilderungen sind ebenso anschaulich wie spannend, es werden auch Szenen brutaler Gewalt nicht ausgespart. Der Autor wartet mit einer gelungenen Überraschung auf und lässt einige Fragen offen, die einen guten Anknüpfungspunkt für den folgenden Band darstellen.
    Im Gegensatz zur Reihe um David Hunter spielen kriminaltechnische / forensische Details in diesem Kriminalroman keine Rolle.


    Fazit
    Ein spannender und wendungsreicher Serienauftakt – empfehlenswert!

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Kurzbeschreibung:


    Als Jonah das Blut roch, war ihm klar, dass er in Schwierigkeiten steckte.

    Jonah Colley ist Mitglied einer bewaffneten Spezialeinheit der Londoner Polizei. Seit sein Sohn Theo vor zehn Jahren spurlos verschwand, liegt sein Leben in Scherben. Damals brach auch der Kontakt zu seinem besten Freund Gavin ab. Nun meldet Gavin sich überraschend und bittet um ein Treffen. Doch in dem verlassenen Lagerhaus findet Jonah nur seine Leiche, daneben drei weitere Tote. Fest in Plastikplane eingewickelt, sehen sie aus wie Kokons. Eines der Opfer ist noch am Leben. Und für Jonah beginnt ein Albtraum…

    Der Auftakt einer atemberaubenden neuen Thrillerserie von Bestsellerautor Simon Beckett. (Quelle: Verlagswebsite)


    Autor:

    Simon Beckett ist einer der erfolgreichsten englischen Thrillerautoren. Seine Serie um den forensischen Anthropologen David Hunter wird rund um den Globus gelesen: «Die Chemie des Todes», «Kalte Asche», «Leichenblässe», «Verwesung» und «Totenfang» waren allesamt Bestseller. «Die ewigen Toten», Teil 6 der Reihe, erreichte Platz 1 der Bestsellerliste, ebenso wie sein atmosphärischer Psychothriller "Der Hof". Simon Beckett ist verheiratet und lebt in Sheffield. (Quelle: Verlagswebsite)


    Allgemeines:
    Erschienen bei Wunderlich im Juli 2021 als Hardcover

    416 Seiten, 36 Kapitel

    Aus dem Englischen übersetzt von: Karen Witthuhn, Sabine Längsfeld

    Originaltitel: „The Lost“

    Band 1 einer neuen Reihe um den Ermittler Jonah Colley

    Die Handlung spielt auf zwei Zeitebenen, erzählt wird in der dritten Person



    Meine Meinung:


    Simon Beckett kann auch Thriller ohne Forensik, aber die mit gefallen mir besser. Soviel als vorgenommenes Fazit.


    Jonah Colley hat kein gutes Gefühl, als ein alter Freund ihn nach Jahren kontaktiert und um Hilfe bittet. Dennoch folgt er der Bitte zu einem Treffen und eilt an einen abgelegenen Ort namens „Slaughter Qua“. An dieser Stelle dachte ich zum ersten Mal, dass Herr Beckett so etwas doch eigentlich nicht nötig hat. Nun ja… der Platz macht seinem Namen alle Ehre – die Polizei findet hier etwas später neben dem schwer verletzten Colley auch einige Leichen. Von Colleys altem Freund gibt es jedoch keine Spur. Und auch sonst hört sich die Geschichte ziemlich haarsträubend an. Kein Wunder trauen die ermittelnden Beamten Jonah nicht über den Weg. Alle Indizien sprechen gegen ihn. Und je länger sich die Story entwickelt, umso weniger glaubwürdig wird seine Rolle in den Augen der Kollegen. Der Leser ist diesen ein wenig voraus, was dazu führt, dass sich der nicht mit Hintergrundwissen ausgestattete und fest von Jonahs Schuld überzeugte DI Fletcher schnell auf den Thron des Unsympathen schwingt. Sein Misstrauen kann einen schon nerven, denn er verfolgt die Ansätze, die Jonah liefert, nicht ernsthaft.


    Parallel tauchen wir immer tiefer in die private Vergangenheit von Colley ein – auch dieser Strang sorgt für mehr Verwirrung als Aufklärung beim Leser wie bei den Ermittlern. Für Spannung ist also durchaus gesorgt.


    Leider baut Beckett eine Szene ein (so etwa nach 2/3 der Handlung), durch die die überraschende Wendung am Ende gar nicht mehr so überraschend ist. Aber vielleicht ist der Autor auch davon ausgegangen, dass der Leser den Hinweis übersieht, so wie Jonah selbst ihn übersehen hat. Die Spannung bleibt aber trotzdem erhalten und man liest sich sehr schnell durch die einzelnen Kapitel. Ob die ausführlichen Beschreibungen der Qualen der Opfer an der ein oder anderen Stelle sein mussten, ist sicher Geschmacksache. Mir war es gelegentlich zu ausschweifend, weil der Fortgang der Handlung und der Lesefluss ziemlich darunter gelitten haben. Aber ohne ein bisschen Gewalt und Ekel kann ein Thriller wohl heutzutage nicht auskommen.


    Zur Höchstnote reicht es also nicht für diesen Reihen-Auftakt, aber solide und lesenswerte Thrillerkost ist „Die Verlorenen“ allemal. Ich freue mich auf weitere Fälle des sympathischen Jonah Colley, in denen er dann hoffentlich ein paar freundlichere Kollegen an der Seite hat.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:


    Fazit:

    Spannende Story, die am Ende leider ein bisschen schwächelt.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • es werden auch Szenen brutaler Gewalt nicht ausgespart.

    Ob die ausführlichen Beschreibungen der Qualen der Opfer an der ein oder anderen Stelle sein mussten, ist sicher Geschmacksache.

    Danke für eure Besprechungen und die Hinweise auf solche Gewaltszenen. Das ist nichts für mich, und ich erspar mir einen Fehlkauf.

    Die Hunter-Serie habe ich zumindest teilweise gelesen und nicht in schlimmer Erinnerung behalten. "Der Hof" hat mir ebenfalls sehr gut gefallen.

    Jetzt scheint der Autor wieder blutrünstiger geworden zu sein. :rambo:

  • Worum geht es?

    Jonah Colley wird von einem alten Freund in eine verlassene Halle am Hafen bestellt. Doch dort trifft Colley nicht nur auf dessen Leiche, sondern auch auf eine fast tote Frau. Als er versucht ihr zu helfen wird er niedergeschlagen.


    Worum geht es wirklich?

    Suche, Vergangenheit und Schuld.


    Lesenswert?

    Oh, eine schwere Frage. Ich denke ja, wenn man Becketts Bücher mag. Für mich persönlich: nein. Bin eher enttäuscht von diesem Reihenauftakt. Daher ist das hier auch nur meine ganz subjektive Meinung, die vermutlich alles andere als durchschnittlich sein wird.

    Zuerst die positiven Dinge: Der Schreibstil ist gewohnt angenehm, regt super zum Weiterlesen an und erzeugt Spannung. Vermutlich der Hauptgrund, warum ich immer wieder zu Becketts Büchern greife, auch wenn sie mich dann nicht selten enttäuschen. Cover finde ich ebenfalls gut gewählt, es passt zu Becketts anderen Werken ohne der Hunter-Reihe zu ähnlich zu sehen. Generell sehr schön, dass hier eine neue Reihe gestartet wird. In Bezug auf Details zu Leichen und Verletzungen ist Beckett in dieser Reihe definitiv zurückhaltender als bei Hunter.

    Eher neutral war für mich der Plot. Der war okay, zwischendrin auch etwas langatmig und ohne richtiges Vorankommen, dann kam aber wieder Schwung und Spannung in die Handlung. Immer wieder habe ich mich jedoch gefragt, ob ich wirklich interessiert genug am Weiterlesen bin oder ob ich es einfach abbreche. Durchgezogen habe ich es final dann doch noch.

    Nun die Kritikpunkte: Zum einen - und ich finde das geht gar nicht - ist der Klappentext des Hörbuchs (Stand 07/2021) völlig irreführend und verrät meiner Meinung nach auch schon viel zu viel Handlung. Der greift so unglaublich vorweg! Da ist der Klappentext für das Buch/E-Book viel treffender und sinnvoller formuliert.

    Dann zu dem Protagonisten: Jonah war mir nicht sympathisch. Ja, er hat einen persönlichen Verlust erlebt und ist daher sicher bei einigen Dingen nicht objektiv. Aber immer wieder bringt er sich in gefährliche Situationen, die er auch als solche einschätzt und lernt dennoch nicht daraus. Immer wieder nachts alleine in verlassenen Gegenden. Zu Beginn des Buches wird er verletzt, sodass er die restlichen Ermittlungen, die er auf eigene Faust anstellt, mit Krücken absolviert. Was einfach völlig überzogen und übermenschlich wirkt. Er kämpft mit den Krücken gegen andere Menschen, er stürzt mehrmals, er verletzt sich die verletzte Stelle erneut und kann trotzdem noch weiter agieren. Fand ich einfach sehr unglaubwürdig und die nicht vorhandene Lernfähigkeit höchst nervig. Zeitgleich hat er dann noch Gedanken, eine Jugendgang „aufzumischen, sich an ihnen abzureagieren“ - was für ein unsympathischer Mensch?! Generell werden eher stereotype Figuren verwendet und diese oft auf ihre Äußerlichkeit begrenzt: Da gibt es einen mehrgewichtigen Mann, dessen Gewicht eigentlich kaum eine Rolle spielt, der aber in der ersten Szene immer nur als „der Dicke“ auftritt. „Der Dicke sagte, der Dicke machte, der Dicke lachte.“ Finde ich unnötig. Genauso wirken viele der weiblichen Figuren nur als Sidekicks, die entweder hysterisch dargestellt sind oder deren „Fickbarkeit“ bewertet werden muss. Zuletzt ein weiterer Charakter, dessen Beschreibung ich fragwürdig fand: Da gibt es den ermittelnden Polizisten, der Brandnarben hat, der zudem sehr unsympathisch dargestellt wird und dessen Äußeres immer wieder als erschreckend beschrieben wird. Muss das wirklich sein? Muss man solch gängigen Stereotype noch aufrecht erhalten?

    Alles in allem für mich dann eher ein schwaches Buch.

  • Die Verlorenen - Simon Beckett



    Jonah Colley gehört einer bewaffneten Spezialeinheit der Londoner Polizei an. Als er mit seinen Kollegen den Feierabend genießt, erhält er einen Anruf von seinem ehemals besten Freund Gavin. Der Kontakt zwischen den beiden ist seit Jahren abgebrochen, doch nun scheint Gavin in Schwierigkeiten zu stecken. Er bittet Jonah um ein mitternächtliches Treffen am Schlachter-Kai. Als Jonah dort ankommt, ist von Gavin nichts zu sehen. Jonah macht sich auf die Suche und setzt dadurch Ereignisse in Gang, die er nicht vorhersehen konnte...



    Der Einstieg in diesen Thriller gelingt mühelos. Ohne langatmiges Vorgeplänkel, befindet man sich sofort mitten im Geschehen und beobachtet gespannt die Szenen am Schlachter-Kai. Dieser rasante Start weckt sofort die Neugier auf die geheimnisvollen Vorgänge. Denn das, was im alten Lagerhaus passiert ist, ist nicht so leicht zu durchschauen. Da Jonah den ermittelnden Polizisten kaum Informationen liefern kann, gerät er selbst ins Visier der Kollegen.



    Der Fall ist rätselhaft. Gemeinsam mit Jonah versucht man die Puzzleteilchen an die richtige Stelle zu setzen. Doch hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Dadurch wird man durchgehend dazu angeregt, eigene Ermittlungen anzustellen. Allerdings sorgen überraschende Wendungen dafür, dass man nicht sicher sein kann, was wirklich gespielt wird. Das macht einen großen Reiz der Handlung aus und sorgt dafür, dass man das Buch nur ungern aus der Hand legen mag. Das große Finale hält Spannung und einige Überraschungen bereit. Es bleiben zwar offene Fragen, doch diese werden sicher in den folgenden Bänden geklärt.



    Ein gelungener Auftakt, der neugierig auf weitere Bände mit Jonah Colley macht.



    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Vor Jahren hat Jonah seinen Sohn verloren und auch den Kontakt zu seinem besten Freund. Nun ruft der an und bittet um Hilfe. In einem verlassenen Lagerhaus liegen Leichen auch sein Freund und sein Albtraum beginnt. Seine Kollegen von der Polizei glauben nicht an Zufälle immer mehr gerät Jonah in die Rolle des Verdächtigen. Außerdem steht die Vergangenheit auf einmal auf.

    Es ist die absolute Horrorvorstellung für alle Eltern das ihrem Kind etwas zustößt, sollte es passieren werden die meisten damit nicht fertig. Ihr Leben ist zerstört. Trotzdem weitermachen ist eine Mammutaufgabe die jeden Tag von neuem angegangen werden muss.

    Unter diesen Voraussetzungen arbeitet Jonah Colley bei der Polizei. Fordernde Arbeit und ein zerrüttetes Innenleben so stellt Beckett ihn uns vor. Sehr viel diffiziler als andere Autoren ( Jonah ist z. B.. kein Alkoholiker ), wird Jonah für mich als ein Mensch dargestellt, der trotz seines Verlusts und guten Gründen nichts mehr mit seinem Freund zu tun zuhaben, immer noch für ihn und seine Familie da ist.

    Seine Suche nach Antworten ist langwierig, es werden ihm Steine in den Weg gelegt, er wird belogen und bedrängt. Aber es findet alles im Rahmen einer gesunden Logik und ohne ständige Gewalt statt. Als Leser kann ich das Verhalten der meisten Personen außer dem Täter nach vollziehen. Mir hat der Thriller gefallen, weil er aus dem üblichen Rahmen fällt.

    Es wird weiter gehen mit Jonah Colley das lässt der Schluss des Buchs erahnen und in der Beschreibung steht es ist der erste Band mit ihm.

  • Aus dem Nichts wird Jonah Colley von seinem alten Freund Gavin angerufen. Er sei der Einzige, dem er vertrauen könne. Gavin bittet Jonah an den Slaughter Quay zu kommen um ihm zu helfen. Irritiert von diesem plötzlichen Anruf macht sich Jonah auf dem Weg und findet seinen Polizeikollegen mit drei anderen Opfern nur noch tot vor und ehe er sich versieht, wird er ebenfalls niedergeschlagen. Als er später wieder zu sich kommt und die Polizei ihn befragt, kommt er selber ins Visier der Ermittler. Auf der Suche nach Antworten muss sich Jonah auch mit seiner Vergangenheit und mit seinem seit 10 Jahren verschwundenen Sohn beschäftigen.

    Es ist wieder so weit. Endlich wieder ein Buch von Simon Beckett. Doch in diesem Buch geht es nicht um David Hunter, sondern um Jonah Colley, der mehr auf den Straßen Londons zu Hause ist, als im Leichenschauhaus. Man wird sofort in die Geschichte hineingezogen und durch den gewohnt spannenden Schreibstil von Beckett kann man das Buch nicht mehr liegen lassen. Auch wenn ich David Hunter vermisse, kann man sich sofort mit der neuen Hauptperson identifizieren und fragt sich, wie es wohl weitergeht. Wer die Bücher von Simon Beckett mag, kommt hier voll auf seine Kosten!

  • Schwacher Serienauftakt


    Die Hunter-Reihe hat mich zu einem Beckett-Fan gemacht, der Auftakt zur neuen Serie mit Jonah Colley hätte es nicht vermocht.


    Als der Elitepolizist Jonah Colley nachts am Londoner Slaughter Quay seinen alten Freund Gavin treffen will, entdeckt er mehrere Tote und wird selbst übel zusammengeschlagen. Zu allem Unglück wird Colley selbst verdächtigt, mit der Tat in Zusammenhang zu stehen. Bald kommt ihm der Verdacht, dass alles mit dem Verschwinden seines kleinen Sohnes Theo vor zehn Jahren zu tun hat. Für Theos Tod gibt Colley sich selbst die Schuld und plagt sich seit damals mit Vorwürfen.


    Zunächst passt das Cover ganz wunderbar zum Inhalt, denn die Lagerhalle am Slaughter Quay spielt eine wichtige Rolle im Buch. Beckett kann nach wie vor flüssig schreiben, versteht es Spannung aufzubauen und Atmosphäre zu schaffen. Aber dafür fehlt es in diesem Buch an Tiefe, sowohl im Inhalt als auch bei den Charakteren. Die bleiben nämlich alle sehr blaß. Einige haben nur Statistenfunktion, andere treten auf und wieder ab, wie im Theater, nur immer wieder ganz ähnliche Szenen zu spielen. Insgesamt fehlt für mich ein schlüssiger roter Faden. Ja, es passt dann alles irgendwie, aber das hätte man auch eleganter machen können. Es wirkt sehr szenisch auf mich. Jonah Colley ist als Protagonist eher enttäuschend, er humpelt von einer unlogischen Handlungsweise in die nächste und erscheint wenig tatkräftig.


    Der Thriller hat durchaus Spannung aufgebaut, man will wissen, wie es weitergeht. Ich habe das Buch auch schnell gelesen, hatte mir aber einen handwerklich wesentlich besseren Thriller erhofft. So bleibt das Buch nur knapper Durchschnitt. Die nächsten Teile werde ich mir höchsten ausleihen, daher drei Sterne.

  • Ein guter Auftakt der Reihe mit Jonah Colley


    Mit dem Buch „Die Verlorenen“ eröffnet Simon Beckett seine neue Thriller-Reihe mit Jonah Colley. Mit gemischten Gefühlen habe ich den Polizisten einer bewaffneten Spezialeinheit der Londoner Polizei in dem Roman begleitet. Denn Jonah ist kein Superbulle, der alle Hindernisse aus dem Weg räumt und das Verbrechen blitzschnell bekämpft. Im Gegenteil: er wurde oft selbst angegriffen und sogar von der Polizei als Verdächtiger ins Visier genommen.


    Trotzdem ist der gutmütige Protagonist mir sehr sympathisch. Er zögert nicht, als sein Ex-Freund Gavin ihn unerwartet telefonisch um ein Treffen und um Hilfe bittet. Jonah fährt zum Treffpunkt und findet dort nur die Leiche seines Freundes und drei weitere in Plastikfolie eingewickelte Tote. Auch er selbst kommt nicht ungeschoren davon; wurde angegriffen und fast zu Tode geprügelt. Seitdem läuft er auf Krücken. Seine Behinderung hält ihn jedoch nicht davon ab, seinen Mitmenschen zu Hilfe zu eilen. Egal, ob es Gavins Witwe oder seine Ex-Frau ist.


    Er kann immer noch nicht über den Verlust seines vierjährigen Sohnes Theo hinwegkommen. Theo ist vor zehn Jahren von einem Spielplatz spurlos verschwunden, der Fall wurde nie aufgeklärt. Jonah gibt sich selbst die Schuld dafür, weil er zu der Zeit auf Theo aufpassen sollte. Damals ist auch seine Ehe zu Bruche gegangen und die Freundschaft mit Gavin wurde abrupt beendet. Der Anruf von Gavin weckt in Jonah die Hoffnung auf neue Erkenntnisse im Theos Fall.


    Am Anfang überschlagen sich die Ereignisse und der Spannungsbogen steigt enorm. Aber auch im weiteren Verlauf ist der Thriller sehr spannend und aufregend. Neue dramatische Ereignisse und Charaktere sorgen für einige Gänsehautmomente, einige falsch ausgelegte Spuren täuschen perfekt. Fast bis zum Schluss ist es unklar, was mit Theo damals wirklich passiert ist und warum Gavin gerade jetzt Jonah um Hilfe gebeten hat.


    Ich habe den Thriller gerne gelesen und fühlte mich sehr gut unterhalten. Dazu hat auf jeden Fall der wunderbare Schreibstil des Autors beigetragen: dynamisch, flüssig, fesselnd.


    Zum Schluss bleiben noch einige Fragen offen, deren Aufklärung offensichtlich im nächsten Band der Reihe erfolgen würde. Auf die Fortsetzung bin ich sehr gespannt.

  • Die Auflösung zu konstruiert!


    Jonah Colley arbeitet bei der bewaffneten Sondereinheit der Metropolitan Police in London und hat das wohl Schlimmste erlebt, was ein Vater durchmachen kann. Sein 4-jähriger Sohn Theo ist zehn Jahre zuvor von einem Spielplatz verschwunden und seither fehlt jede Spur von ihm. Genauso lange hatte Jonah keinen Kontakt mehr zu seinem ehemaligen besten Freund und Arbeitskollegen Gavin McKinney. Deshalb ist Jonah sehr erstaunt, als Gavin ihn anruft und zu später Stunde zu einem Treffen überredet. Als Jonah bei dem einsam gelegenen Lagerhaus ankommt, ist Gavin tot und weitere drei Menschen wurden bestialisch ermordet.



    Dieser Thriller beginnt rasant, denn sehr schnell ist man umgeben von Leichen und Ermittlungen. Auf den ersten Seiten begleitet man Jonah in dieses einsame Lagerhaus und es wird ordentlich gruselig. Doch auch der Schwenker im nächsten Kapitel ist nichts für Leser, die es gerne beschaulich und ruhig haben, denn nun springt die Geschichte zehn Jahre zurück zur Entführung des kleinen Theo.

    Theo verschwindet von einem öffentlichen Spielplatz, unter der Obhut seines Vaters, der als verdeckter Ermittler arbeitet und eigentlich vorsichtig und umsichtig ist. Genau diese Szene war der Schlüsselmoment, der mir Jonah so menschlich machen liess. Er und seine Frau Chrissie machen das Schlimmste durch, was Eltern geschehen kann. Der Verlust des Kindes und nicht zu wissen, ob es noch lebt oder tot ist. Genau hier hatte mich der Autor im Sack und ich war von der ersten Seite an gefesselt. Immer wieder und durch das ganze Buch hat Simon Beckett brenzlige Szenen eingestreut, von Langatmigkeit keine Spur.


    Obwohl lange Zeit die Entführung von Theo in den Hintergrund tritt und das neuste Verbrechen, der Fund der drei Toten und des ermordeten Gavin im Mittelpunkt steht, habe ich mich durchwegs gefragt, wie alles zusammenhängt. Eine Ueberraschung gegen Ende der Geschichte hat meine Begeisterung allerdings doch noch gedämpft. Sehr weit hergeholt empfand ich die Auflösung und die finale Entwicklung.


    Dies war nicht mein erstes Buch von Simon Beckett. Die David Hunter Reihe finde ich toll. Nun hat der Autor also mit Jonah Colley den Grundstein für eine neue Reihe gelegt. Gelungen .... und ich freue mich auf Teil zwei!


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Ausbaufähig


    Joah Colley wird von seinem alten Freund Gavin kontaktiert, dass er in eine Lagerhalle kommen soll. Seit zehn Jahren hat er keinen Kontakt mehr zu ihm, als sein Sohn spurlos verschwand. In der Lagerhalle findet Joah drei Leichen, eine davon ist Gavin.


    Der Schreibstil ist sehr flüssig und war mir sehr angenehm. Die Geschehnisse werden in zwei Zeitebenen berichtet. Sie werden in der Perspektive von Joah erzählt. Vor zehn Jahren verschwand der Sohn von Joah auf dem Spielplatz. Der Thriller beginnt äußerst spannend mit einem flotten Tempo. Das hat mir sehr gefallen. Das Buch hat mich am Anfang wirklich gefesselt. Leider konnte der Autor diese Spannung nicht die ganze Zeit halten. Joah hat sich leider in jede Falle locken lassen, ohne dass er seinen Krips eingeschaltet hätte. Da hätte er mehr Cleverness anwenden müssen. Ich fand es auch zum Teil sehr unlogisch. Am Ende war ich nur noch genervt und meine anfängliche Begeisterung war verflogen.


    Spannender Beginn, ausbaufähiger Thriller.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Ein spannender Reihenauftakt mit einem interessanten Protagonisten


    Inhalt: Zunächst ist Jonah Colley nur irritiert, als er von seinem langjährigen Freund Gavin einen bedeutungsschwangeren Anruf bekommt. Gavin habe einen großen Fehler gemacht, nur Jonah, der schnellstmöglich zum Slaughter Quay kommen solle, könne ihm helfen. Seltsam, denn Jonah und Gavin hatten seit zehn Jahren keinen Kontakt mehr. Dennoch macht Gavin sich auf den Weg zum Quay, wo er Gavins Leiche und drei weitere in Folie gewickelte Menschen findet – ehe er bewusstlos geschlagen wird. Schwer verletzt erwacht er im Krankenhaus und gerät plötzlich in das Fadenkreuz der leitenden Ermittler, die ihn als Hauptverdächtigen sehen. Denn: Am Quay wurde das Blut einer Person gefunden, die vor Jahren verdächtigt wurde, Jonahs Sohn entführt zu haben. Was ist tatsächlich am Quay geschehen und wie hängt dies mit Jonahs Vergangenheit zusammen?


    Persönliche Meinung: „Die Verlorenen“ ist ein Thriller von Simon Beckett und der Auftakt zu einer neuen Buchreihe. Der Thriller wird hauptsächlich aus der Perspektive von Jonah Colley erzählt. Besonders zu Beginn wechselt sich der Erzählstrang, der in der Handlungsgegenwart spielt (die Ereignisse am Quay und deren Nachspiel), mit einem Strang ab, der die Vergangenheit von Jonah beleuchtet. In „Die Verlorenen“ tritt Jonah eher als Antiheld auf. Er ist ein Einzelgänger, durch die Ereignisse am Quay körperlich angeschlagen, durch seine Lebensgeschichte psychisch nicht immer stabil. Kurzum: Er ist nicht der strahlende Held, dem alles gelingt, wodurch er insgesamt aber sympathisch ist. Die Handlung selbst ist spannungsgeladen und mit einigen, unerwarteten Wendungen gespickt, sodass eine temporeiche Handlungskurve entsteht. Mehrmals werden falsche Fährten gelegt, permanent fragt man sich, wie die Mordfälle am Quay und das Verschwinden von Jonahs Sohn zusammenhängen. Man glaubt zwar, des Rätsels Lösung näher zu kommen, allerdings: Die Auflösung der Mordfälle ist so überraschend, dass sie kaum hervorzusehen ist, wodurch ein sehr starkes Ende entsteht, das zudem Perspektiven für folgende Bände öffnet. Wie schon in der „David-Hunter-Reihe“ besticht Beckett auch hier durch seinen Erzählstil, der nüchtern bis lakonisch ist und auf eine reißerische Wortwahl verzichtet. Auch die Szenerien werden realitätsnah beschrieben. Gerade diese Nüchternheit sorgt für eine latente Unbehaglichkeit und Nervenkitzel, was sich beides konsequent durch den Thriller zieht. Insgesamt ist „Die Verlorenen“ ein packender Thriller mit einem interessanten Protagonisten und einer spannenden, unvorhersehbaren Handlung.

  • Ich habe schon einige Bücher von Simon Beckett gelesen und bin vor allem von der "David Hunter Reihe" sehr begeistert. Umso mehr war ich auf den Auftakt zu seiner neuen Reihe mit dem Ermittler Jonah Colley gespannt.


    Der Einstieg in die Geschichte geht sofort sehr gut los. Simon Beckett hält sich nicht mit langen Einführungen auf, sondern beginnt direkt rasant und mit einem hohen Spannungsniveau. Der Schreibstil ist wie gewohnt sehr einfach, aber absolut fesselnd. Mir ging es jedenfalls so, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.
    Jonah Colley hat mir als Charakter ganz gut gefallen und war mir durchaus sympathisch. Allerdings fand ich es etwas schade, dass er, der doch Mitglied in einer Spezialeinheit der Londoner Polizei ist, sich bei diesen Ermittlungen doch etwas ungeschickt und tölpelhaft anstellt. Aber gut, es sei ihm vielleicht auch etwas verziehen. Immerhin ist dieser Fall doch extrem persönlich.

    Die anfängliche Spannung hält sich bis zum Schluss relativ konstant oben. Obwohl ich aber sagen muss, dass die Auflösung nicht ganz so überraschend kommt wie gehofft. Einiges war sehr vorhersehbar, aber zum Glück nicht alles. Dafür gab es trotzdem noch genug spannende Geschehnisse und ein schlüssiges Ende.


    Insgesamt ist diese Story relativ einfach gestrickt und kommt für mich nicht an die "David Hunter Reihe" ran.
    Aber für eine kurzweilige Thrillerunterhaltung hat es für mich vollkommen gereicht. Ich jedenfalls freue mich auf weitere Teile der Reihe und sehe definitiv noch Steigerung nach oben.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    SuB Anfang 2024/aktuell: 742/751
    gelesene Bücher/Seiten 2024: 15 / 4 882 S.

    :study:


    Hier kommt ihr zu meinem Bookstagram Account . :D Schaut gerne vorbei. :love:

  • Schatten der Vergangenheit


    10 Jahre, nachdem der Kontakt abgebrochen ist, nimmt Gavin, ein ehemaliger Freund, Kontakt mit Jonah Colley, Polizist einer Spezialeinheit, auf und bewegt ihn zu einem nächtlichen Treffen am Slaughter Quay. Für Jonah beginnt damit ein Albtraum, den ihn physisch wie auch psychisch an seine Grenzen bringt und in dessen Verlauf er unter Mordverdacht gerät.


    Der Auftakt zu einer neuen Thrillerserie von Simon Beckett führt uns zunächst in einen Teil der Lebensgeschichte von Jonah Colley ein, mit alten Traumata, die er erlebte und glaubte größtenteils überwunden zu haben. Wechselt zu Beginn noch der Handlungsstrang aus dem heute bis zu dem Zeitpunkt vor 10 Jahren, so ist dies notwendig, um die Hintergründe zu verstehen. Jonah wirkte auf mich als ein Polizist, der an und für sich lieber gerne im Team arbeitet, aber durch die Geschichte dazu gezwungen wird, als Einzelgänger zu agieren. Die Story ist von Beginn an spannend, dramatisch und wartet mit vielen unerwarteten Plots auf. Vor allem ist sie gut erzählt. Der Leser erfährt auch viel von den Gedanken, die Jonah bewegen. Das nimmt zeitweise das Tempo aus der Geschichte, ist aber stimmig. Jonah macht Fehler, die ihm normalerweise nicht unterlaufen würden, wäre er nicht so persönlich involviert. Ein sympathischer Anti-Held, mit dem man mitleidet.


    Das Ende kommt mit einer unerwarteten Wendung, ein packender Abschluss eines soliden Thrillers, der Lust auf den Folgeband macht.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Schattenseiten der Vergangenheit

    Jonah Colley ist bei der Spezialeinheit der Londoner Polizei. Sein ehemaliger Kollege und bester Freund Gavin bittet ihn um ein Treffen in einer verlassenen Lagerhalle am Slaugther Quay. In der Lagerhalle bekommt Jonah ein schreckliches Bild geboten. Körper von toten Frauen, eingewickelt in Plastikfolie und daneben die Leiche von Gavin. Als Jonah bemerkt, dass eine Frau noch lebt und Hilfe holen will, wird er hinterrücks attackiert. Er gerät selbst ins Fadenkreuz der Ermittlungen und fängt an auf eigene Faust das Rätsel lösen zu wollen.

    "Die Verlorenen" ist der Auftakt in eine neue Reihe von Erfolgsautor Simon Beckett. Für mich war es das erste Buch und es konnte mich von der ersten Seite an fesseln.

    Die Handlung fängt sehr spannend und ereignisreich an. Gleich zu Anfang gab es schon richtigen Nervenkitzel und da dachte ich das wird ein Megabuch. Doch leider ist die Spannung dann sehr schnell abgeflacht, die Handlung bekommt einige Längen und durch Wiederholungen wird es manchmal etwas zäh, doch ich habe mich zu keiner Zeit gelangweilt. Es ist nicht uninteressant geworden. Man hatte doch weiterhin den Drang weiterzulesen, um zu wissen wie es ausgeht. Einzig der Nervenkitzel hat mir dann doch gefehlt, grade auch so beim Finale.

    Den Schreibstil fand ich flüssig und fesselnd. Die Handlung kommt auch ohne großartige Perspektivwechsel aus. Man begleitet Jonah bei seinen eigenen Ermittlungen. Jonah kommt sehr sympathisch rüber. Er hatte schon viel zu erleiden und man fühlt mit ihm.

    Cliffhänger, unerwartete Wendungen und Überraschungen haben das Buch sehr interessant gemacht. Erst dachte ich ja, ich wüsste wo die Reise hingeht, doch dann gab es einige "Hääh-Effekte" und ich war völlig auf dem Holzweg.

    Brutale Szenen sind hier nichts für schwache Nerven. Durch die lebendigen Beschreibungen habe ich quasi den Schmerz gefühlt.

    Am Ende wurde dann alles schlüssig aufgelöst. Allerdings waren bei mir dann noch ein paar Fragen ungeklärt, wo ich mir noch eine bessere Aufklärung gewünscht hätte.

    Mein Fazit:

    Toller Auftakt in eine neue Reihe mit einem tollen Plot. Spannungstechnisch noch ein wenig Luft nach oben, aber keineswegs langweilig. Super zu lesen!


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Jonah Colley ermittelt auf eigene Faust

    Seit Jonah Colley's kleiner Sohn vor 10 Jahren aus seiner Obhut verschwand,
    hatte Jonah keinen Kontakt mehr zu seinem damals bestem Freund Gavin. Als der
    ihn plötzlich anruft und um Hilfe bittet, macht sich Jonah sofort auf den Weg
    zu einem Lagerhaus am Slaughter Quay. Doch als er dort ankommt, findet er nur
    noch seinen Freund sowie drei weitere Opfer tot vor. Jonah selbst wird
    hinterrücks bewusstlos geschlagen. Als er wieder zu sich kommt, muss er
    feststellen, dass die Polizei ihn als Hauptverdächtigen sieht.

    Der Thriller hat mich gleich mit einem superspannenden Anfang in seinen Bann
    gezogen. Die komplexe Story geht zwar in eine etwas ruhigere Gangart über, aber
    dadurch, dass ich nach und nach die Vergangenheit von Jonah und somit auch die
    Hintergründe vom Verschwinden seines kleinen Sohnes und das Zerbrechen der
    Freundschaft mit Garvin erfahre, wurde es mir zu keiner Zeit langweilig.

    Auch beim fesselnden Ende wurden nicht alle Geheimnisse gelöst und so bin
    ich schon ganz gespannt auf den zweiten Teil der hoffentlich nicht so lange auf
    sich warten lässt.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :applause:

  • In diesem Buch geht es nicht um David Hunter, sondern um Jonah Colley von einer Spezialeinheit der Londoner Polizei.


    Jonah war nach dem Verschwinden seines kleinen Sohnes Theo vor zehn Jahren vollkommen neben der Spur. Er hat sogar den Kontakt zu seinem besten Freund Gavin abgebrochen, doch nun bittet Gavin in um ein Treffen. Das soll in einer verlassenen Lagerhalle stattfinden. Dort findet Jonah nicht nur seinen Freund tot auf, sondern weitere Tote, der Körper in Plastikfolie gewickelt sind. Als er erkennt, dass eine der Frauen noch lebt, wird er von hinten attackiert. Wer treibt da ein böses Spiel mit ihm? Denn die Leiche seines toten Freundes ist verschwunden und so gerät Jonah ins Visier seiner Kollegen. Jonah beschließt, der Sache auf eigene Faust nachzugehen.


    Ein spannender Thriller – Ohne Frage! Doch mir hat die Reihe um Hunter besser gefallen. Der Schreibstil von Simon Beckett lässt sich wie gewohnt sehr angenehm lesen.


    Jonah hat seinen Sohn nie aufgegeben und so erhofft er sich Hinweise von Gavin. Es sieht so aus, als wäre der Serienkiller Owen Stokes der Täter, doch die gerettete Frau will noch einen weiteren Mann in der Lagerhalle gesehen haben. Je länger Jonah ermittelt, umso mehr Zweifel kommen bei ihm auf, ob wirklich Stokes hinter der Geschichte steckt. Immer wieder gerät Jonah in gefährliche Situationen, zum Glück ist er durchtrainiert. Er zieht sein Ding durch und ist dabei meiner Meinung nach manchmal auch ziemlich leichtsinnig.


    Es gibt so einige Wendungen, welche die Spannung hochhalten, aber auf mich dann doch nicht ganz realistisch, sondert etwas konstruiert wirken.


    Viel Action macht nicht unbedingt einen guten Thriller. Da bin ich von Beckett Besseres gewohnt. Dennoch glaube ich, dass dieses Buch auch seine Freunde finden wird.

  • Seit "Chemie des Todes" bin ich ein großer Fan von Simon Beckett. Daher war ich sehr gespannt auf die neue Reihe um den Protagonisten: Jonah Colley.

    Inhalt
    Der Polizist Jonah Colley wird nach 10 Jahren von seinem Freund Gavin kontaktiert, der dessen Hilfe benötigt. Zweifeln, aber auch gepackt durch die Art und Weise wie Gavin um Hilfe bittet, fährt Jonah zu einem verlassenen Lagerhaus. Dort findet er 3 Leichen und entkommt nur knapp dem Angreifer. Auch wenn er dabei stark verwundet wird, gerät er schon bald ins Visier der Ermittler. Um seine Unschuld zu beweisen und dem Rätsel der 3 Toten auf die Spur zu kommen, ermittelt Jonah auf eigener Faust und macht sich dadurch um so verdächtiger.
    Aller scheint seinen Ursprung in der Vergangenheit zu haben. Was geschah vor 10 Jahre, an dem Tag und kurz danach als Jonahs Sohn Theo verschwand?

    Meinung:
    Der Anfang ist absolut packend und ein gelungener Beckett-Einstieg. In der Mitte dümpelt die Story ein wenig vor sich hin, die Spannung geht fast gänzlich verloren. Auch das Ende war zwar überraschend und für mich nicht vorhersehbar, dennoch recht konstruiert.
    Der Schreibstil ist, wie von Simon Beckett gewohnt: flüssig und packend. Bis zum Schluss suchte ich den Mörder. Deswegen gibt es auch 4 Sterne. Aber auch hier typisch für Simon Beckett, das Offensichtliche ist meist nicht die Lösung. Für mich der gelungener Auftakt einer neuen Thriller Reihe, auch wenn "Die Verlorenen" mich nicht immer überzeugen konnte.

    3,5 Sterne

  • Für eine neue Reihe war es ein interessanter Auftakt, auch wenn die Geschichte in meinen Augen einige Schwächen hatte.


    Jonah Colley ist wieder ein Ermittler mit einer tragischen Vergangenheit. Aber das Verschwinden seines Sohns ist auch ein zentraler Teil des Falls und wie der Autor dieses Rätsel auflöst, fand ich gelungen. Weniger gut hat mir Gavin gefallen. Er war mir als Person unsympathisch und stellenweise fand ich seinen Charakter überzeichnet. Er war mir einfach das kleine bisschen zu viel von seiner Persönlichkeit, aber auch von seiner Rolle her, die er in dieser Verschwörung gespielt hat.


    Der Krimi war spannend und gut durchdacht, aber trotzdem sind mir ein paar kleinere Fehler aufgefallen, die in einer neuen Krimireihe durchaus vorkommen können. Allerdings sollten sie so einem routinierten Autor wie Simon Beckett nicht passieren. Trotzdem: wenn mir ein weiterer Teil der Reihe begegnet, werde ich ihn lesen.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: