John Boyne - Cyril Avery (ab 19.07.2021)

  • 2008: The Silver Surfer

    2015: Beyond the Harbour on the High Seas

    Ich fand in den letzten Kapitel es total schön, dass Catherine endlich mit der Vergangenheit abschließen kann und dann doch noch heiratet

    Ja, war doch ein versöhnliches Ende und diese Hochzeit im hohen Alter passt meiner Meinung nach auch zum Stil des gesamten Buches. Ich fand es auch schön, dass man noch ein bisschen was über Catherines Geschichte erfährt.

    Ich schätze, dass er nicht mal gesucht hat.

    Das denke ich auch. Schon in den vorherigen Kapiteln wurde ein bisschen der Eindruck vermittelt, dass er das für sich abgeschlossen hat.

    Das Ende zu viel Friede, Freude, Eierkuchen ? Ich denke nicht...

    Nein, es ist ein versöhnliches Ende, aber es ist auch nicht alles super, weder bei Cyril, noch in Irland, wobei sich die Zeiten am Schluss schon ganz schön geändert haben. Da ist sowohl Licht als auch Schatten, wie auch im Rest des Buches.

    Ihr lieben Mitleser, danke für diese schöne Leserunde. Ohne Euch wurde dieses geniale Werk immer doch im SUB geistern.

    Danke euch auch von meiner Seite fürs Mitlesen :) Nach meinem Eindruck ist die Leserunde allerdings gegen Ende etwas eingeschlafen. Vielleicht war das Bedürfnis, uns auszutauschen und zu diskutieren bei diesem Buch - das mir auch sehr gut gefallen hat - einfach nicht ganz so groß.


    Enthält die deutsche Ausgabe eigentlich auch ein Nachwort von John Boyne?

  • A Note on The Heart's Invisible Furies


    Da es auch schon ein paar Wochen her ist, habe ich das Nachwort soeben noch einmal gelesen.


    John Boyne macht uns darin vor allem klar, dass in diesen Roman - anders als in den Veröffentlichungen zu Beginn seiner Karriere - viel Persönliches von ihm selbst eingeflossen ist. Er ist selbst homosexuell und seine eigene Entwicklung hinsichtlich Sexualität und Partnerschaft war unter den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in Irland keine einfache. John Boyne wurde zwar deutlich später als Cyril geboren, aber auch in Boynes Jugend war Homosexualität noch illegal und gesellschaftlich nicht akzeptiert.


    Der folgende Abschnitt gegen Ende des Nachworts verdeutlicht den Einfluss von John Boynes persönlichen Erfahrungen auf den Protagonisten Cyril, mit dem er sich hier vergleicht:

    Zitat von A Note on the Heart's Invisible Furies, p. 715

    Perhaps Cyril Avery is everyone I might have been, that I am, that I amn't, and that I might be yet. The desire to fall in love and to share one's life with someone is neither a homosexual nor a heterosexual conceit. It's human. We're all suckers for a pretty face or kind heart. What else can we do but keep hoping that the right person will show up?


    Ich empfand es eher als sehr tragisch für Cyril, da er nicht mehr davon hat.

    Darauf nimmt Boyne auch so ein bisschen Bezug. Sein Ausgangspunkt beim Verfassen des Romans sei ein alter, homosexueller Ire gewesen, dessen Leben unter den gesellschaftlichen Vorstellungen gelitten hat und für den der gesellschaftliche Wandel zu spät kommt. Aus Sicht des Autors war das eigentlich eine gute Basis für eine sehr frustrierende, traurige Geschichte, die der Roman dann so aber doch nicht geworden ist. Er bezeichnet den Roman auch als comic novel, also als komischen, humorvollen Roman.


    Das sind soweit meine Gedanken zum Nachwort.

  • Das Zitat das du eingefügt hast ist sehr schön. :cry:


    Danke dir für die Zusammenfassung.

    Ich hätte jetzt zwar nicht erwartet, das es so viel autobiografisches hat, aber das macht noch verständlicher wie er ein so eindrucksvolles Buch schreiben konnte. :)

    Wer keine Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nicht viel.

  • Das Zitat das du eingefügt hast ist sehr schön. :cry:


    Danke dir für die Zusammenfassung.

    Ich hätte jetzt zwar nicht erwartet, das es so viel autobiografisches hat, aber das macht noch verständlicher wie er ein so eindrucksvolles Buch schreiben konnte. :)

    Es ist schön zu hören, dass das für dich von Interesse ist. Ja, John Boynes Leben wird wahrscheinlich nicht in jeder Phase ganz so dramatisch verlaufen sein, aber da er manches davon selbst erlebt hat, wusste er, wovon er schreibt.