Kazuo Ishiguro - Damals in Nagasaki (ab 01.07.2021)

  • Trotzdem finde ich, dass es zu der eigentlich sehr ruhigen, unsicheren und noch stark in den Konventionen verhafteten Etsuko nicht so richtig passt.

    Ja, das fand ich auch. Vielleicht liegt es auch daran, dass Ishiguro ab seinem sechsten (?) Lebensjahr nicht mehr in Japan gelebt hat und es diese sehr formelle Kommunikation bei ihm zuhause nicht gab? Aber das ist nur eine Vermutung, ich weiß nur wenig über seine Biografie.

  • Oder habe ich etwas überlesen?

    Nein, ich habe vorgegriffen. Tut mir leid.

    :study: Percival Everett, James.

    :musik: Agatha Christie, Mord im Pfarrhaus.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Im Hinblick auf die Kompositon des Romans ist es ein durchaus interessanter Irrtum.

    Du baust Spannung auf ...

    Normalerweise lese ich nach den ersten Kapiteln immer das Ende des Romans. Bei Leserunden halte ich mich allerdings zurück. Jetzt würde ich natürlich sehr gerne das Ende wissen.


    Eines scheint mir aber gegeben zu sein: da hat jemand Schwierigkeiten, die Wirklichkeit wahrzunehmen.

    :study: Percival Everett, James.

    :musik: Agatha Christie, Mord im Pfarrhaus.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Also, mir sind nach nochmaliger Lektüre des ersten Kapitels nur zwei Dinge aufgefallen, die aber vielleicht nicht so bedeutsam sind, keine Ahnung... :loool:


    Auf der einen Seite, dass Etsuko weiß, dass sie sich unfreundlich verhält, das aber mit Absicht tut, um ihre Ruhe zu haben. Und auf der anderen Seite, dass sie bei den Frauen um sie herum gar nicht glauben kann, dass sie das Grauen des Krieges erlebt haben, weil sie sich nicht dementsprechend verhalten.


    Und ich habe noch bemerkt, dass Sachiko auf die Frage hin, ob sie bei Freunden gelebt hätte, antwortet: "Nein, ganz im Gegenteil, bei meinem Onkel." Das ist doch auch bezeichnend, dass ein Mitglied der Familie als das Gegenteil eines Freundes bezeichnet wird. Aber da muss ja auch etwas vorgefallen sein, dass Sachiko und Mariko von dort weg sind und das Teeservice haben mitgehen lassen.


    Naja, trotzdem habe ich jetzt das starke Gefühl, dass mir etwas entgeht. :pale:

  • bei meinem Onkel

    Ist das ein echter Onkel? Oder eher eine Bezeichnung für einen Mann, der sie ausgehalten hat?

    :study: Percival Everett, James.

    :musik: Agatha Christie, Mord im Pfarrhaus.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Ist das ein echter Onkel?

    Ich hab' ihn als den echten Onkel verstanden, aber ich kann mich auch täuschen.

    Ich habe es auch als Verwandtschaft verstanden.


    Bei den Erzählsträngen bin ich auch ein wenig konfus. Warum erzählt sie ihrer Tochter Niki von Sachiko? Vielleicht weil Niki auch so gleichgültig ist und nicht zur Beerdigung ihrer Halbschwester kam? Weil Niki ihr Leben lebt? Warum hat Keiko Selbstmord gemacht? Wobei mir da harakiri einfällt. Das ist doch das traditionelle Selbsttöten in Japan. Ich habe das, glaube ich, bei den Todesgedichten gelesen. Ein Samurai.

  • Bei den Erzählsträngen bin ich auch ein wenig konfus. Warum erzählt sie ihrer Tochter Niki von Sachiko? Vielleicht weil Niki auch so gleichgültig ist und nicht zur Beerdigung ihrer Halbschwester kam? Weil Niki ihr Leben lebt?

    Irgendetwas lässt sie während Nikis Besuch an früher denken, aber was genau, das wird nicht so deutlich, finde ich. Einmal geht es ja um das Mädchen, das die beiden im Park gesehen haben. Das erinnert sie vielleicht an Mariko? Aber in der Situation, in der sie zu ersten Mal sagt, dass sie an Sachiko denkt, starrt sie nur aus dem Fenster in die Dunkelheit.


    Warum hat Keiko Selbstmord gemacht? Wobei mir da harakiri einfällt. Das ist doch das traditionelle Selbsttöten in Japan. Ich habe das, glaube ich, bei den Todesgedichten gelesen. Ein Samurai.

    Bisher kann ich mir nur vorstellen, dass sie sich in England verloren fühlte. In Japan ist sie geboren und wohl eine Zeit lang aufgewachsen, dann hat sie noch den Vater verloren (wie auch immer, durch Tod, Trennung der Eltern usw.) und die Mutter hat einen neuen Partner. Von der Familie hat sie sich zurückgezogen. Aber vielleicht war da auch noch viel mehr, was wir nicht wissen?


    Das rituelle Selbsttöten war ja, soweit ich weiß, nur Männern bzw. den Samurai vorbehalten. Da ging es dann ja auch das Wiederherstellen von Ehre - Etsuko sagt ja selbst, dass andere Menschen den Selbstmord auf Keikos Japanisch-Sein zurückführen, aber eben aus Klischeedenken und Unwissenheit. Aber wer weiß, was wir noch darüber erfahren.

  • Wobei mir da harakiri einfällt. Das ist doch das traditionelle Selbsttöten in Japan. Ich habe das, glaube ich, bei den Todesgedichten gelesen. Ein Samurai.


    Die ehrenhafte Selbsttötung war eigentlich den Familien der Samurai vorbehalten

    und hieß >Sepuku<. Als Harakiri bezeichnete man die Selbsttötung der japanischen

    Piloten wie z,b beim Angriff auf Pearl Harbour.

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

    :study: Matt Ruff - Ich und die anderen

  • Ich habe Kapitel 1 nochmals gelesen und für mich die Dinge neu sortiert und auch ein bisschen Krimi-Dramatik entfernt.


    Niki kümmert sich um ihre Mutter, damit sie

    Zitat

    "die Wahl, die ich damals getroffen hätte, nicht bereuen solle. [...] dass ich keine Schuld an Keikos Tod trüge." (S. 9)

    Etsuko hat also Schuld auf sich geladen, was ihre Tochter Keiko anging.


    Von diesem Ansatz her sehe ich nun Sachiko auch anders. Sie ist unkonventioneller als Etsuko, was man auch daran sieht, dass sie sich aus dem Haus ihres Onkels (ich sehe ihn nun als normalen Verwandten) abgesetzt hat. Offenbar ist es so, dass die Familienstrukturen in Japan sehr patriarchalisch waren und unverheiratete/verwitwete Frauen in den Haushalt eines männlichen Verwandten aufgenommen wurden.


    Sachiko ist in bestimmter Weise das Alter Ego Etsukos - oder ein Spiegelbild, etwas in der Art. Sie ist älter, sie hat eine Tochter - das hat Etsuko vor sich: sie ist schwanger mit Keiko.

    Sie will Japan verlassen - auch das hat Etsuko getan, sie ist nach England gegangen.


    Und sie hat eine Tochter, Mariko, die sich merkwürdig benimmt. Mariko hält sich gerne am Fluss auf, sie erzählt von Kätzchen, sie sieht eine Frau, die es aber offenbar nicht in Wirklichkeit gibt.

    Ich würde sagen: sie ist traumatisiert, und wir werden noch Genaueres erfahren.


    Jedenfalls ist sie damit das Spiegelbild Keikos, die ebenfalls traumatisiert ist.


    Und durch den Tod Keikos erinnert sich Etsuko an diese Geschichte, die ihrer ähnelt.


    Und was Ogata-San angeht: er ist Lehrer gewesen. Worin seine Schuld besteht, werden wir noch sehen.

    den Selbstmord auf Keikos Japanisch-Sein zurückführen, aber eben aus Klischeedenken

    Vielleicht wegen des religiösen Selbstmordes der Kamikaze-Flieger?

    Auf alle Fälle klingt das Motiv "Selbstmord" bereits im 1. Kapitel sehr deutlich an.


    Auf dieser Basis pflüge ich mich nochmals neu durch die Kapitel 2 und 3.

    :study: Percival Everett, James.

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    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Zu Kapitel 3


    Das Kapitel ist zweigeteilt:

    erst die Rückblende nach Nagasaki,

    dann das Jetzt in England.


    Zur Rückblende:

    Sachiko: betont ihre angesehene Familie und Marikos sorgfältige Erziehung, die erst durch die Kriegsereignisse, vielleicht auch den Tod ihres Mannes, durcheinandergewirbelt wurde. Mariko halluziniert - wir werden erfahren, was es mit dieser Frau auf sich hat.

    Sachikos schnoddrige Undankbarkeit kommt mir nach wie vor sehr unpassend vor.

    Etsuko betont ihr eigenes Glück, das keine Auswanderung braucht.

    In dem Zusammenhang kam mir der Gedanke, dass sich Etsuko offenbar mit dem Schwiegervater besser versteht als mit ihrem Mann - kommt das daher, dass ihr Schwiegervater sich ebenfalls nicht so gut mit seinem Sohn versteht? Dass er quasi Etsukos Verbündeter ist?


    Zum Jetzt:

    Etsuko verleugnet Keikos Tod, aber wir erfahren etwas über diese Tochter: Isolation (wie ein Hikikomori), Streit, Niki: "Sie hat nie an unserem Leben teilgenommen." (S. 58), schließlich Auszug.

    Beide, Mutter und Tochter, haben ein unbehagliches Gefühl allein schon beim Anblick der Zimmertür.


    Und ein wiederkehrender Traum, der Etsukos Erinnerungen ausgelöst hat.

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  • Sorry, ich hatte gestern keine Zeit, um zu schreiben. Darum erstmal meine Eindrücke zum dritten Kapitel und dann antworte ich noch. :)


    Kapitel 3


    Etsuko und Sachiko finden Mariko am Flussufer, sie liegt teilnahmslos einer Pfütze. Sachiko spielt das herunter, warum? Kann ich wirklich nicht nachvollziehen. Und es stellen sich auch noch mehr Fragen: Warum geht Mariko nicht zur Schule? Warum leben die beiden nicht mehr beim Onkel? Mochte er vielleicht Sachikos Freund nicht?


    Unmöglich finde ich auch, dass sie nicht einmal selbst im Nudelrestaurant kündigen will. Wirklich eine schwierige Person!


    In der Gegenwart hat Etsuko ein peinliches Gespräch mit einer Nachbarin, weil sie nicht darüber sprechen möchte, dass Keiko tot ist. (Was natürlich auch verständlich ist.) Wir erfahren, dass Keiko nicht wirklich am Familienleben teilnahm und auch nicht bei der Beerdigung von Nikis Vater war.


    Etsuko stellt jetzt auch eine Verbindung zwischen ihrem Traum und der Freundschaft mit Sachiko her.

  • Von diesem Ansatz her sehe ich nun Sachiko auch anders. Sie ist unkonventioneller als Etsuko, was man auch daran sieht, dass sie sich aus dem Haus ihres Onkels (ich sehe ihn nun als normalen Verwandten) abgesetzt hat.

    So etwas klingt auch in einem Gespräch mit Etsuko an - ich weiß nicht mehr, ob im ersten oder zweiten Kapitel. Jedenfalls sagt Sachiko auch, in den USA könnte man doch Karriere machen, während Etsuko sagt, sie sei als Mutter ganz zufrieden. Für Sachiko scheint das nicht so zu sein, dass die Mutterrolle allein ihr genügt.


    Sachiko ist in bestimmter Weise das Alter Ego Etsukos - oder ein Spiegelbild, etwas in der Art. Sie ist älter, sie hat eine Tochter - das hat Etsuko vor sich: sie ist schwanger mit Keiko.

    Sie will Japan verlassen - auch das hat Etsuko getan, sie ist nach England gegangen.

    Ja, in vielerlei Hinsicht sind da Parallelen zu erkennen!


    Ich würde sagen: sie ist traumatisiert, und wir werden noch Genaueres erfahren.

    Absolut und ich finde die Frau immer noch gruselig, das arme Kind.


    In dem Zusammenhang kam mir der Gedanke, dass sich Etsuko offenbar mit dem Schwiegervater besser versteht als mit ihrem Mann - kommt das daher, dass ihr Schwiegervater sich ebenfalls nicht so gut mit seinem Sohn versteht? Dass er quasi Etsukos Verbündeter ist?

    Etsuko ist auch immer auf der Seite des Schwiegervaters, zumindest sagt sie das. Auf der anderen Seite ist sie recht flapsig zu ihm - diese Dynamik ist mir auch noch nicht klar.

  • Auf der anderen Seite ist sie recht flapsig zu ihm - diese Dynamik ist mir auch noch nicht klar.

    Mir auch nicht. Es hat so etwas Vertrauliches und Distanzloses. Wir werden sicher erfahren, wieso - wir sind ja erst im 3. Kapitel.

    Mir gefällt es, wie er mit seinen Andeutungen Spannung aufbaut!

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  • Ich mache mal vorsichtig weiter...


    Kapitel 4

    Wir sind das ganze Kapitel über in Nagasaki, in der Vergangenheit.


    Nur ein paar Dinge, die mir aufgefallen sind:

    Die Geige. Musik scheint in der Vergangenheit Etsukos eine große Rolle gespielt zu haben. Warum spielt sie jetzt nicht mehr? Ich vermute, dass ihr Mann es ihr verboten hat. Ich finde Ogata recht übergriffig und unangenehm dominant, wenn er sich die Geige nimmt.

    Etsuko spricht ein "damals" an: Damals hatte sie in Ogatas Haus gelebt, sie war ihrer Befürchtung nach "eine Last" und muss "wie eine Geisteskranke" gewirkt haben.


    Was ist passiert? Ist der Atombombenabwurf gemeint? Andere Kriegsereignisse?

    "Wir, die wir übrig geblieben sind", sagt Ogata.


    Das Schachspiel. Auch hier dominiert Ogata und erzwingt schließlich das Weiterspiel, ohne Rücksicht auf die Müdigkeit seines Sohnes.

    Das Schachspiel bietet ihm die Möglichkeit, seinem Sohn wegen Shigeo zuzusetzen.

    Auch hier wird nicht offen angesprochen, alles indirekt, unter dem Mantel der Höflichkeit und Bescheidenheit.

    Das Schachspiel bietet aber auch die Möglichkeit, dass wir Ogatas Werte kennenlernen: Disziplin und Loyalität. Loyalität scheint mir ein vielschichtiger Wert zu sein: Gehorsam, Opferbereitschaft, Unterordnung, Pflichtbewusstsein, patriarchalische Familienstrukturen und so fort schwingen mit. Offenbar sitzt hier ein Vertreter des alten Japan, der sich mit den "amerikanischen" , d. h. den westlichen Werten nicht anfreunden kann.

    Demokratie bedeutet für ihn Egoismus, Vernachlässigung der Pflichten, Verleugnung der alten Werte, ist also nur negativ besetzt.

    Ein alter Haudegen also, und man kann sich die Kritik Shigeos an ihm allmählich vorstellen.


    Das Frauenbild: Jiro legt Etsuko gegenüber einen Kommandoton an den Tag. Alle finden es in Ordnung, dass widerspenstige Frauen, die eine eigene politische Meinung haben, mit Gewalt zur Räson gebracht werden dürfen. Das wird dann in anderen Lebensbereichen auch so sein...

    :study: Percival Everett, James.

    :musik: Agatha Christie, Mord im Pfarrhaus.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Die ehrenhafte Selbsttötung war eigentlich den Familien der Samurai vorbehalten

    und hieß >Sepuku<.


    Das stimmt.

    Der Seppuku lief sogar nach einem bestimmten Ritual ab, nebst Todesgedicht und einem Sekundanten. Meist hatte dieser die Anweisung, bis zum letzten Augenblick zu warten, bevor er den Kopf abgeschlagen hat. Es galt nämlich als ehrenvoll, Schmerzen nicht zu zeigen und das Gesicht zu verlieren. Wenn der Sekundant zu früh eingegriffen hat, konnte die Ehrenhaftigkeit des Todes und der Mut in Zweifel gezogen werden.

    Verlor ein Krieger sein Gesicht und seinen Rang, dann auch das Vorrecht des Seppuku, der i.d.R. selbst erbitterten Feinden gewährt wurde.

    Es gab auch eine Tradition, die Köpfe den Familien zu übersenden.


    Wie schade, dass ich gerade mit einem anderen Buch beschäftigt bin, ich hätte gern mitgelesen.

    Das Buch kenne ich nämlich noch nicht. Ich wünsche euch ganz viel Spaß damit.

    "Ich bin eitel, hochmütig, tyrannisch, blasphemisch, stolz, undankbar, herablassend - bewahre aber das Aussehen einer Rose" Pita Amor

  • da mein Vater vorgestern ins Krankenhaus kam. Ich hole es aber jetzt nach. :)

    Hoffentlich nichts Ernstes...

    Wir warten einfach. Bei einer so kleinen Runde ist das kein Problem.

    :study: Percival Everett, James.

    :musik: Agatha Christie, Mord im Pfarrhaus.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Der Seppuku lief sogar nach einem bestimmten Ritual ab, nebst Todesgedicht und einem Sekundanten.

    Kennst Du den Film "Samurai ohne Schwert" von Matsumoto?

    :study: Percival Everett, James.

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    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Wie üblich, erstmal meine Eindrücke.


    Kapitel 4


    Jiros Verhalten Etsuko gegenüber, da sträubt sich mein Feministinnenherz. Aber gut, wir befinden uns in den 50ern und noch dazu in Japan. Sympathischer macht ihn mir das aber nicht. Wobei ja auch der Vater ein ähnlicher Querulant ist, da fällt der Apfel wohl nicht weit vom Stamm. (Frauen wählen einen andere Partei als ihr Mann? Wo kommen wir denn da hin!) Jiros Kollegen müssen auf jeden Fall für Ablenkung sorgen, um die unliebsame Diskussion mit dem Vater zu unterbrechen. Die zwei sind sich wirklich gar nicht grün, vielleicht weil der Sohn die "alten Werte" zu wenig schätzt und achtet?


    Die Geige beschwört definitiv Erinnerungen in Etsuko herauf, aber woran genau? Ihren Schwiegervater fragt sie, ob sie "wie eine Geisteskranke" war. Für Traumatisierung oder PTSB gab es damals wohl einfach noch kein passendes Wort.