Christian von Aster - Das Koboltikum

  • Inhalt ( Auszug vom Buchrücken):


    Dieses Buch erzählt beinahe vergessene Geschichten von Gnomen, Bolden und Zwergen, wie sie seit ewigen Zeiten in den Wäldern und Bergen am Rande unserer Wirklichkeit leben. Märchen und Legenden von Koboldfürsten, kleinwüchsigen Zauberern und unvorstellbaren Schätzen, von uralten Gesetzen und der schmalen Grenze zwischen unserer Welt und der des kleinen Volkes.


    Autor und Mitwirkende:


    Christian von Aster: geboren 1973, gegenwärtig in Leipzig ansässig, ist seit einem versehentlichen Germanistik- und Kunststudium als freier Autor, Regisseur, Sprecher und Kabarettist tätig. Er hat ein ausgeprägtes Faible für Sprache und Phantastik, diverse Romane und Kurzgeschichten in diversen Verlagen veröffentlicht, verschiedene Preise für verschiedene Tätigkeiten gewonnen und wird im Regelfall
    nicht von der Vernunft geleitet.


    Holger Much: Jahrgang 1968, arbeitete mit verschiedenen anderen Künstlern zusammen, beispielsweise mit Autor Achim Schnurrer, einst Herausgeber des legendären Comic-Magazins „Schwermetall“, oder auch mit dem Meister der schwarzen Phantastik, dem Schweizer Künstler H.R. Giger ("Alien"), für den eine Reihe handgedruckter Radierungen seiner Motive entstanden. Für Bandleader, Sänger und Literat Asp Spreng illustrierte er dessen Werk "Der alte Weidenmann". Ausstellungen u. a. in Leipzig (beim WGT), Erlangen (Comicsalon), Köln, Würzburg, Chambéry, Weimar, Kronach, Tübingen und Stuttgart. Hervorragende Musiker wie Ralf Gugel, Luci van Org, die Berliner Band "The Sycamore Tree" oder Violinistin Ally Storch konnte er für sein musikalisches Side-Project "Kelpy" begrüßen.


    Rezension:


    Dieses Büchlein sticht im wahrsten Sinne des Wortes aus meiner Sammlung heraus. Schon alleine das Format ist recht ungewöhnlich...quadratisch. So etwas habe ich bisher (fernab von kleinen Geschenkbüchern oder wie man die auch immer nennt) so noch nie gesehen. Daher ist es auch viel zu schade, es einfach in die schnöde Reihe der anderen Bücher einzureihen, es hat definitiv einen besonderen Platz verdient. Es bereitet nicht nur optisch, sondern auch haptisch viel Vergnügen. Sowohl das Buch an sich, als auch das Papier fassen sich wundervoll an, sowas hat man selten und eigentlich pflege ich auch nie, auf derartiges einzugehen. Schon auf dem Buchdeckel erwartet uns ein mit viel Liebe zum Detail gezeichnetes Gesicht eines Koboldes, ich würde auf einen Baumkobold tippen. Jedenfalls scheint er zu schlafen oder das Buch zu bewachen. So erwatet man, dass er in dem Moment in dem man vor hat, das Buch zu öffnen, wach wird, uns anblickt uns zuraunt „Ja, komm in unsere Welt, in die Welt der Kobolde und sieh, was die Herren von Aster und Much zu berichten haben. Verliere Dich in den Zeilen des Herrn von Aster und versinke in den Bildern des Herrn Much“. Was soll ich sagen, genau das ist passiert.

    Es handelt sich hier erst um mein zweites Buch aus der Feder des Herrn von Asters, daher möchte ich mich nicht anmaßen, dieses Werk mit anderen von ihm zu vergleichen. Deshalb spiegelt diese Rezension nur meinen Eindruck wider. Genauso wenig bin ich ein Kunstexperte oder bewandelt was Illustratoren oder nein...Künstler angeht.

    In diesem Büchlein finden wir insgesamt 7 Geschichten, mal in Form einer Erzählung oder als Ballade und als krönenden Abschluss ein kleines Verslein. Herr von Aster zeigt uns, was passiert wenn man Kobolde weckt, oder von Gier besessen Sand aus der arabischen Wüste oder einen Zwergenschatz stehlen will. In der Ballade „der Koboldberg“ erfahren wir, was passiert wenn der Mensch sich widerrechtlich am Grund und Boden der kleinen Wesen bereichert...es sei nur so viel verraten...das kann nicht gut gehen. Aber genauso können sie mit den Menschen und deren Gier nach Schätzen ihr Spiel treiben. Egal wie unterschiedlich diese Geschichten sind, so steht ein zentrales Thema im Vordergrund.

    Warum giert der Mensch nach immer mehr und mehr? Warum ist er für Reichtum bereit, in fremdes Land einzudringen, Krieg zu führen und über Leichen zu gehen? Warum muss er jedes Geheimnis erkunden und warum unterschätzt er den vermeindlich Kleineren oder gar Schwächeren? Dabei können gerade die mehr Macht haben als wir denken. Warum gibt er sich nicht mit dem, was er hat, zufrieden?

    Herr von Aster wurde mir einst von einem besonderen Menschen als „Meister der Worte“ beschrieben und ja, dieser Mensch hatte Recht. In seiner Wortgewandheit, seiner ganzen Ausdrucksweise verschafft er uns als Leser ein kurzweiliges Vergnügen . Dabei lässt er auch die ein oder andere Spitze, den kleinen Schelm heraus...ein gewisses Maß an Ironie, das ihn aber umso sympathischer erscheinen lässt. Während des Lesens scheint die Zeit zu rasen, man lässt sich richtig auf die Geschichten und deren Figuren ein. Das sei aber auch den wundervollen Illustrationen des Herrn Muchs zu verschulden. Mit viel Liebe zum Detail haucht er dem Kopfkino, das beim Lesen entsteht , noch mehr Leben ein. Man kann die Bilder immer und immer wieder betrachten, findet aber in den unzähligen, liebevollen Details immer wieder etwas Neues. DAS ist gerade das, was ich an seinen Werken schätze...er liebt seine Arbeit und das sieht man. Er ist mit Leib und Seele Künstler .

    Zusammenfassend kann ich jedem, der in die Welt der Kobolde eintauchen möchte dieses Buch wärmstens ans Herz legen...Aber vorsicht...für Kinder ist dies definitiv nichts. Die beiden Herren haben ein Buch geschaffen, welches besonders in der jetzigen Zeit, dem grauen Alltag mehr Zauber verleiht und zum Eintauchen in die Anderswelt einlädt.


    Über Stock und Stein und Steg

    weiß das kleine Volk den Weg

    in das Reich hinter den Reichen,

    wo Wirklichkeit Wundern weichen,

    wo zaghaft der Gnom die Elfe küsst

    und jeder sein darf, was er ist.


    Sie weisen den Weg, schau hin, sieh zu,

    ob du folgst entscheidest du...

    Nur indem wir uns selbst prüfen, erreichen wir Meisterschaft über uns selbst. Nur so können wir mehr werden als wir sind.

    Matthew Stokoe (high life)

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Das Koboltikum“ zu „Christian von Aster - Das Koboltikum“ geändert.