Selma Mahlknecht - Helena

  • Verlagstext


    Vergötterung, Flucht, Liebe, Entführung, Vergewaltigung. „Bin ich noch Helena?“, fragt sich die schöne Prinzessin aus Sparta, nachdem sie von Paris verschleppt und geschändet wurde. Schönheit verspricht in Mahlknechts Neuerzählung der griechischen Sage kein Glück. Um dem Werben der Freier zu entkommen, entflieht Helena mit Theseus nach Aphidnai. Doch nach diesem freiwilligen Akt muss sie sich Zwängen unterwerfen, die von Männern bestimmt werden:

    [...]

    Quelle: amazon.de; gekürzt



    Meine Meinung


    Leider spoilert der Verlagstext schon einen viel zu großen Teil der Handlung dieses Romans, weshalb ich ihn hier gekürzt habe. Auch sonst würde ich Leser*innen, die Interesse an diesem Buch entwickeln, aber die griechischen Sagen nicht mehr so detailliert auf dem Schirm haben, empfehlen, Helenas Geschichte vorher nicht noch einmal nachzulesen. Man würde sich einiger spannender Wendungen des Romans berauben! :winken:


    Daher möchte ich zum Inhalt jetzt auch nicht mehr schreiben; nur, dass die berühmte Helena in diesem auch sprachlich für mich rundum gelungenen Roman eine andere, neue Lesart erfährt und vor allem "selbst zu Wort kommt" - Selma Mahlknecht ist der Protagonistin (und auch einigen Nebenfiguren) so nahegerückt und hat ihre Empfindungen und Wahrnehmungen so einfühlsam und intensiv eingefangen, dass es beim Lesen fast geschmerzt hat. Helena macht auf ihren Lebensstationen und bei ihren vielen Fragen rund um Macht, Ohnmacht, Verlust und Gewinn erstaunliche Entwicklungen durch. Wer oder was bestimmt unsere Position im Leben? Wer oder was gibt oder nimmt uns Perspektiven? Was wird einem von außen auferlegt, was bestimmt man selbst, und wann ist der Zeitpunkt für einen Rollenwechsel gekommen? Wie Mahlknecht diesen Themen nachspürt, hat mich sehr bewegt und mir großen Lesegenuss bereitet.


    Schade finde ich nur, dass der Verlag ein so m.E. nichtssagendes Cover ausgewählt hat. Vielleicht erschließt sich mir der Sinn auch nicht so recht...


    Wer "Circe" und "Achill" von Madeline Miller mochte, findet bestimmt auch an "Helena" Gefallen. :winken:


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    :study: Sabine Rennefanz - Kosakenberg

    :musik: Oyinkan Braithwaite - Meine Schwester, die Serienmörderin (Re-???)

    :montag: Sally Coulthard - Am Anfang war das Huhn





  • nichtssagendes Cover

    Der Steg erinnert mich an das trojanische Pferd, ohne Kopf :-)

    Wieso ist die Schrift schräg platziert?

    :study: Joseph Roth, Hiob. MLR.

    :study: Osiel Gouneo, Black Romeo.

    :musik: Leonie Schöler, Beklaute Frauen.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Der Steg erinnert mich an das trojanische Pferd, ohne Kopf :-)

    :lol:


    Wieso ist die Schrift schräg platziert?

    Keine Ahnung. Sieht auch nicht so doll aus, oder?


    Das ganze Cover wirkt auf mich irgendwie achtlos zusammengeschustert. Als wolle man erreichen, dass sich möglichst wenige Leute für das Buch interessieren... Was es aus meiner Sicht definitiv nicht verdient hat!

    :study: Sabine Rennefanz - Kosakenberg

    :musik: Oyinkan Braithwaite - Meine Schwester, die Serienmörderin (Re-???)

    :montag: Sally Coulthard - Am Anfang war das Huhn





  • achtlos

    Empfinde ich auch so. Da hat sich einer keine Mühe gegeben.

    :study: Joseph Roth, Hiob. MLR.

    :study: Osiel Gouneo, Black Romeo.

    :musik: Leonie Schöler, Beklaute Frauen.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Was es aus meiner Sicht definitiv nicht verdient hat!

    also auf meiner Wunschliste ist das Buch jetzt mal gelandet. Ich finde es spannend, wenn Mythen und Sagen auf eine andere Art neu erzählt werden, so auch bei Circe oder bei Medea von Christa Wolf. :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Joseph Roth - Hiob

    :study: Mike Dash - Tulpenwahn