Kiley Reid - Such a Fun Age

  • Emira, 25 Jahre, arbeitet bei den Chamberlains als Babysitterin. Als sie eines Abends spontan einspringt und mit der kleinen Briar in den nahegelegenen Supermarkt geht, wird sie nach kurzer Zeit vom Wachmann festgehalten, da er sie, mit ihrer dunkleren Hautfarbe, nicht als Mutter der weißen Briar vermutet, sondern eine Entführung befürchtet. Emira kann ihn auch nicht davon überzeugen, dass sie die Babysitterin der Kleinen sei. Erst Briars Vater kann die Situationen klären. Alix Chamberlain ist dieser Vorfall so unangenehm, dass sie seitdem versucht den Kontakt zu intensiveren und Emira zu einem Teil der Familie werden zu lassen. Diese Bemühungen kommen Emira jedoch merkwürdig vor und dann bringt ein weiterer Vorfall die Sache zum Eskalieren.



    Das Buch ist in vier Teile aufgeteilt, wobei mir der Begin am besten gefallen hat. Dort erlebt man den o.g. Vorfall und der Einstig in den Roman war interessant und hat thematisch das geboten, was ich erwartet hatte. Leider war der Rest nicht mehr durchgängig so interessant. So folgt danach unter anderem eine lange Vorstellung der Mutter, was für mein Gefühl zu langatmig war. Neben Emira spielt Alix zwar ebenfalls eine sehr große Rolle, aber die Autorin hätte nicht so viel Zeit auf das (bisherige) Leben der Mutter verwenden müssen. Es wird auch so recht schnell klar, worauf die Autorin hinaus möchte.



    Am schönsten und gleichzeitig am unschuldigsten ist die Beziehung zwischen Emira und Briar. Die Babysitterin ist anfangs auch noch etwas naiv, aber dann war es das auch mit „unschuldig sein“. Alix, Emiras weiße Chefin, und Kelley, Emrias weißer Freund, batteln sich beinahe, wer weniger rassistisch ist und dabei scheitern beide mit ihren guten Absichten. Emira sieht sich nämlich tatsächlich an verschiedenen Stellen dem Rassismus gegenüber ausgesetzt, auch wenn dieser manchmal nur unterschwellig vorhanden ist und von ihr kaum wahrgenommen wird.



    Fazit: Ich finde es gut, dass sich Reid dem Thema Rassismus von einer anderen Seite nähert, denn oft wird nur der offensichtliche Rassismus aufgegriffen. Hier geht es eher um „Weiße“ mit guten Absichten, die letztendlich aber doch rassistisch sind. Nur leider verliert sich die Autorin zu sehr in unwichtigen Nebensträngen, welche den Roman oft etwas langatmig wirken ließen. Daher kann ich nur 3,5 Sterne geben, die ich auf 3 abrunden muss. Ich hatte mir mehr erhofft und meiner Meinung nach war auch mehr Potenzial vorhanden.



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