Bettina Ehrsam - Rosa-weiße Marshmallows

  • Kurzmeinung

    SaintGermain
    Auf und ab geht es in diesem Buch, das leider Längen aufweist und auch viele Fragen unbeantwortet lässt.
  • Über die Autorin

    Bettina Ehrsam Geboren 1966 in Bern, Schweiz ist mit einer Zwillingsschwester und einem jüngeren Bruder, im Spiegel bei Bern aufgewachsen. Sie absol-vierte die Handelsschule in Neuchâtel und hatte verschiedene Jobs als Bankmitarbeiterin, Anwaltssekretä-rin, Flugbegleiterin bei Swissair. Sie ließ sich zur Craniosacral Therapeu-tin ausbilden, bevor sie die Liebe zum Schreiben entdeckte. Sie hat zwei erwachsene Kinder und lebt heute mit ihrem Mann am Zugersee.


    Produktinformation

    Herausgeber : Feiyr; Erste Auflage 2021 (11. Februar 2021)

    Sprache : Deutsch

    Taschenbuch : 616 Seiten

    ISBN-10 : 3985227497

    ISBN-13 : 978-3985227495


    Sehr enttäuscht

    Lisa hatte ein traumatisches Erlebnis und hofft, auf der Farm in Wisconsin wieder klarer zu werden. Am Lagerfeuer lernt sie den –Schamanen BigWam kennen. Doch dann ist sie plötzlich verschwunden. Ihre Schwester will nach vielen Jahren wissen, ob sie noch lebt, und fängt an sie zu suchen. Wird sie sie finden?


    Meine Meinung

    Von diesem Buch bin ich enttäuscht. Warum? Ich ging nach dem Lesen des Klappentextes davon aus, dass es in der Hauptsache darum geht, dass Lisa verschwunden ist, und Caroline ca. zehn Jahre später nach ihr sucht. Wieso sie in der Klinik war, wie man unschwer aus dem Klappentext entnehmen kann, wurde so langsam klar. Aber warum es überhaupt erst soweit kam, dass sie in diese Klinik musste, das erfuhr ich erst gegen Ende des Buches. Nichtdestotrotz war etwa das erste Drittel des Buches interessant, wenn auch etwas langweilig geschrieben. Die Ereignisse wirkten so aneinandergereiht, dass sich das Buch zog wie ein Kaugummi. Und doch hat mir dieser Abschnitt noch am besten gefallen. Dann verschwand Lisa, wie und wieso, auch das erfuhr ich erst am Buchende. Dann kam die Zeit in der Caroline nach ihrer Schwester suchte, und Rocco, einen ehemaligen Freund ihrer Schwester zu überzeugen versuchte, ihr zu helfen, was ihr ja, wie auch der Klappentext aussagt, auch gelang. Gut und schön, aber das Folgende war mehr als langweilig. Ja sie suchten zeitweise nach Lisa, aber es ging meistens nur um Caroline, die sich in Rocco verliebt hatte, und darum ob sie ihn jetzt bekommt oder nicht bzw. er sie überhaupt will oder nicht. Dazwischen immer mal wieder die Suche nach Lisa. Auf jeden Fall kam mir dieser Teil des Buches vor, als sei die Suche nach Lisa nur eine Nebensache. So hatte ich mir das nicht vorgestellt und es hat mir dann auch nicht gefallen. Mit keinem der Protagonisten bin ich wirklich warm geworden. Die Geschichte um Rocco und Caroline riss mich immer wieder aus dem, um das es in dem Buch wirklich gehen sollte, heraus, nämlich aus der Suche nach Lisa. So hatte ich mir das Buch wirklich nicht vorgestellt. Ich war wirklich froh, als ich mit dem Buch durch war. Leider kann ich hier nur zwei von fünf Sternen bzw. vier von zehn Punkten vergeben. Dass es am Ende wieder etwas interessanter bzw. spannender wurde, reißt es nicht heraus.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Liebe Grüße
    Lerchie



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    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Nach einem Suizidversuch versucht Lisa auf einer Farm wieder Fuß zu fassen. Doch eines Tages verschwindet sie. Ihre Schwester Caroline begibt sich einige Jahre später auf die Suche nach ihr.

    Das Cover passt zum Titel - und der Titel auch irgendwie zum Buch. Dass das Buch rosa gehalten ist, passt auch zum Verlag (rosa Verlag). Ein Hingucker ist es allerdings nicht - und macht auch nicht neugierig aufs Buch. Dies schafft aber der Klappentext.

    Allerdings ist der Klappentext ein Querschnitt durchs Buch, der nur wenig abdeckt, denn der Schreibstil der Autorin ist doch sehr ausschweifend. So hätte man das Buch sicher um einiges kürzer machen können, denn vieles v.a. im Mittelteil des Buches scheint nur Füllmaterial zu sein, denn die Suche nach Caroline kommt über viele Seiten gar nicht vor. Die 616 Seiten hätte man also locker auf 400 - 450 Seiten untergebracht, was die Spannung - die so leider oft ganz abflachte - höher gehalten hätte.

    Die Autorin hätte auch mehr die Krimi-Seite dieses Buches hervorheben können, statt Liebesgeschichten in den Vordergrund zu stellen, die aufgrund der oft nicht nachvollziehbaren Aktionen der Charaktere endlos in die Länge gezogen werden.

    Die Orte und auch Charaktere sind gut beschrieben; aufgrund ihres oft irrationalen Verhaltens konnte ich aber mit den meisten nicht wirklich warm werden.

    Manche Szenen sind minutiös beschrieben, während dann wieder Zeitsprünge einsetzen, die das Lesen unnötig erschweren. Hier hätte vielleicht eine Datumsangabe geholfen (und ich meine damit nicht die 2 Zeitebenen des Buches).

    Das Ende lässt dann viele Fragen offen, sodass der Krimi-Teil kein Ende findet und man enttäuscht das Buch aus der Hand legt.

    Dazu gibt es dann auch noch klitzekleine Logikfehler. Ein Beispiel: May, ein Hund, wird eingeschläfert. Der Arzt gibt eine Spritze zum Einschlafen, dann setzt er einen Zugang, bevor er die Euthanasie einleitet. Normalerweise setzt man zu Beginn den Zugang, um auch das Schlafmittel über die Vene zu geben.

    Positiv zu vermerken ist, dass die Autorin wichtige Punkte der Vergangenheit immer nur stückweise herausgibt und so die Spannung am Laufen erhält.

    Zudem ist die Idee hinter der Geschichte interessant - allerdings hätte man viel mehr in weniger Seiten daraus machen können.

    Fazit: Viele Auf und Abs in einem Buch, welches sich aufs Unwesentliche konzentriert. 3 von 5 Sternen