Svea Jensen - Nordwestzorn

  • Kurzmeinung

    easymarkt3
    Ein Cold Case wird wieder aufgerollt!
  • Kurzmeinung

    Jasminh86
    Ein ruhiger, aber dennoch spannender Kriminalroman mit norddeutscher Atmosphäre!
  • Alter Vermisstenfall

    Anna Wagner ist nun mit der neu gegründeten Vermisstenstelle nach St. Peter-Ording gezogen. Sie nimmt sich den alten Vermisstenfall des vor 15 Jahren verschwundenen Jungen aus einem Sommercamp. Seine Leiche wurde nie gefunden. Damals standen drei Männer als Tatverdächtige im Fokus der Ermittlungen. Der damalige Camp-Leiter wurde sogar angeklagt, aber freigesprochen. Weil schlecht über ihn geredet worden ist, ist er ins Ausland gezogen. Als er nun nach Jahren zurückkehrt und kurze Zeit später verschwindet ist der SOKO schnell klar, dass es mit dam alten Fall zu tun hat, den sie schnellstens lösen müssen.

    "Nordwestzorn" ist der zweite Fall für die SOKO St. Peter-Ording. Er kann auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden, doch es empfiehlt sich mit Band 1 zu beginnen, da auch die persönliche Geschichte der Ermittler auf einander aufbaut. Falls man den ersten Teil noch nicht kennt, bekommt man alle notwendigen Informationen zu den Protagonisten in die Handlung eingewoben, ohne dass der Lesefluss gestört wird.

    Die Story an sich ist sehr ruhig. Es passiert kaum etwas. Die SOKO nimmt den Fall des vermissten Florians wieder auf und geht die alten Ermittlungen durch und führen nochmals Befragungen mit den damaligen Beteiligten. Erst als der ehemalige Tatverdächtige verschwindet, nimmt es ein wenig Fahrt auf und die Spannung steigt auch durch unerwartete Wendungen.

    Die Umgebung und die Atmosphäre wurde wirklich toll beschrieben. Ich hatte gleich wieder Bilder aus meinen letzten Urlauben vor Augen und wusste an welchem Ort die Handlung gerade gespielt hat.

    Die Diaologe zwischen den Protagonisten waren sehr lebendig. Ich hatte immer das Gefühl, als wenn ich daneben stehe und es hautnah mit ansehe.

    Auch die Protagonisten wirken durch ihre ganz eigene Geschichte sehr lebendig und authentisch. Durch ihre ganz persönliche Geschichte sind sie dem Leser ganz nah. Ich finde es schön, dass die Protagonisten ihre ganz eigene Geschichten haben, die sich stetig weiterentwickelt und nicht nur stocksteife Figuren in der Handlung sind. Die Hauptprotagonisten Anna Wagner und Hendrik Norberg und seine Famile habe ich jedenfalls in mein Herz geschlossen.

    Mein Fazit:

    Ein ruhiger, aber dennoch sehr lebendiger Cold Case-Fall. Schöner Schreibstil und tolle Umgebungsbeschreibungen. Ich bin schon gespannt auf weitere Teile mit der tollen SOKO SPO.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:  :dance:

  • Auch der zweite Teil um die SOKO St. Peter-Ording ist wieder sehr spannend. Anna Wagner und Hendrik Norberg rollen den Fall eines vor vielen Jahren verschwundenen Jungen wieder auf und stoßen dabei auf viele Ungereimtheiten und offene Fragen.

    Die Autorin hat mit ihren beiden Protagonisten ein sympathisches und glaubwürdiges Team erschaffen. Auch die übrigen Personen, egal ob es sich um Familienmitglieder, zwielichtige Kollegen oder traumatisierte Opfer der damaligen schlampigen Ermittlungen handelt, sind alle gut getroffen. Die Auflösung ist stimmig und logisch, hat mich aber trotzdem überrascht. Auch das macht einen guten Krimi aus.

    Die verschneite, winterliche Nordseekulisse tut ihr übriges um eine düstere Atmosphäre zu erschaffen.

    Fazit: Ein weiterer spannender Fall der SOKO Sankt Peter Ording, der mal wieder Lust (mehr) Meer macht.

    Ich freue mich jedenfalls heute schon auf den dritten Teil!


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • 🌟Ein ruhiger, aber dennoch spannender Kriminalroman mit norddeutscher Atmosphäre!🌟


    "Nordwestzorn: Ein Fall für die SOKO St. Peter-Ording" von Svea Jensen und dem Verlag Harper Collins ist ein norddeutscher Kriminalroman, der am 25. Mai 2021 erschienen ist. Mir hat der authentische Inhalt gut gefallen. Obwohl der kurzweilige Krimi eher in die ruhige Richtung geht, nimmt das letzte Drittel immer mehr an Fahrt und Spannung auf. Dies ist mittlerweile der zweite Fall für die Soko St. Peter-Ording. Obwohl ich den ersten Fall nicht kenne, hatte ich keine Probleme damit, den Inhalt und dessen Handlungen zu verstehen.



    Der neue Fall von Kommissarin Anna Wagner hat es in sich: Vor mehr als 15 Jahren verschwand ein Junge aus einem Sommercamp bei St. Peter-Ording, eine Leiche wurde nie gefunden. Im Fokus der Ermittlungen standen damals drei Männer, von denen allerdings nur der Leiter des Camps angeklagt und nach einem öffentlichkeitswirksamen Indizienprozess freigesprochen wurde. Den Verdacht, sich an dem Jungen vergangen zu haben, konnte jedoch keiner der Männer je wieder vollständig abstreifen. Als der damalige Camp-Leiter nach vielen Jahren im Ausland nach St. Peter-Ording zurückkehrt und nach kurzer Zeit spurlos verschwindet, ist der Soko schnell klar: Nur wenn sie den alten Fall lösen, haben sie vielleicht eine Chance, den Mann zu retten …



    Da ich aus der Sicht verschiedener Perspektiven lesen konnte, fand ich den Krimi gut abwechslungsreich. Auch der Wechsel zwischen Gegenwart und kursiv gedruckten Abschnitten aus der Vergangenheit hat mir gut gefallen. Der ungelöste Cold-Case-Fall wird durch authentischer und detaillierter Ermittlungsarbeit durch die Kommissare nochmal neu aufgerollt und dabei werden sie öfter stutzig, als ihnen lieb ist. Als sie die Ermittlungen aufnehmen und die Ermittler von damals befragen, wird besonders Anna Wagner und Hendrik Norberg schnell klar, das bei den damaligen Ermittlungen nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Doch was die ehemaligen Ermittler ans Licht bringen, damit habe ich nicht gerechnet. Mich hat am Ende eine gute Wendung erwartet, die mich wirklich überrascht hat und mit der ich nicht gerechnet hätte. Somit finde ich die Auflösung sehr gelungen, besonders das Ende hatte noch ein kleines schockierendes Extra parat.


    Obwohl der Hauptstrang aus den Ermittlungen des Cold-Case-Falls besteht, gibt es einen Nebenstrang, wo die Protagonisten sehr menschlich und vor allem auch sympathisch rüberkommen. Die beiden Hauptprotagonisten Anna Wagner und Hendrik Norberg konnte ich im Laufe der Geschichte besser kennenlernen, verstehen und mich in dessen Gedanken, Gefühle und Handlungen gut hineinversetzen. Nils Scheffler, der ebenfalls zur SOKO gehört, hat sich sehr stark im Hintergrund aufgehalten, sodass ich ihn kaum wahrgenommen habe. Einzelheiten aus Wagners' und Norbergs' Privatleben haben hier gut reingepasst und nicht gestört.


    Der Schreibstil ist flüssig, authentisch und vor allem bildlich. Besonders das winterliche Wetter kam für mich sehr gut rüber, sodass ich die Kälte während des Lesens schon fast spüren konnte. Lange Sandstrände und menschliche Abgründe, mir hat diese Kombination gut gefallen, welche mir spannende Lesestunden beschert hat.

  • Cold Case - Wiederaufnahme nicht gewünscht?

    Anna Wagner ist zurück in St. Peter-Ording, und zwar als Leiterin der neu gegründeten Vermisstenstelle. Dort nimmt sie sich zuerst einen Fall vor, der bereits 16 Jahre zurückliegt. Damals verschwand ein Schüler aus einer Jugendherberge spurlos. Es gab Verdächtige, Vermutungen auf Missbrauch und sogar einen Indizienprozess, der aber scheiterte. Als Anna anfängt mit ihren Recherchen, bemerkt sie eine deutliche Anfeindung. Es sieht so aus, als wolle man den Fall ruhen lassen, was den Ermittlern sehr merkwürdig vorkommt. Der ehemals Hauptverdächtige ist nach Jahren der Abwesenheit nach St. Peter-Ording zurückgekehrt, wird schikaniert und schließlich entführt. Wer steckt dahinter und warum?

    Dies ist bereits der zweite Fall um die Ermittlerin Anna Wagner, ich habe den ersten Band bislang nicht gelesen, aber es ergaben sich für mich keine Wissenslücken, alles Wichtige wird rückblickend erwähnt.

    Schnell nimmt der Krimi an Spannung zu, und diese Spannung hält bis zur Auflösung am Ende an, obwohl nicht wirklich viel passiert. Die Spannung entsteht durch die bedrückende Atmosphäre und durch die intensiven Recherchen, die so einige neue Informationen zu Tage fördern. Nach und nach erschließen sich dem Leser so Details aus der Vergangenheit, die bei den damaligen Ermittlungen nicht bekannt waren.

    Der flüssige und unkomplizierte Schreibstil sowie das sympathische Ermittlungsteam sorgen für beste Krimi-Unterhaltung. Am Anfang habe ich die vielen norddeutschen Namen nicht auseinanderhalten können, da wäre ein Namensregister sinnvoll gewesen. Die verschiedenen Charaktere sind sehr authentisch und lebensnah dargestellt, keine Übertreibungen oder unglaubwürdige Aktionen. Man kann sich gut in die Gefühlswelt der Hauptfiguren hineinversetzen. Dazu kommt noch das Lokalkolorit dieses schönen Ortes an der Nordsee, was sich schon im gut gewählten Cover ausdrückt. Da ich schon mehr als einmal dort war, fühlte ich mich in Gedanken dorthin versetzt.

    Der Fall ist logisch konstruiert, genau wie seine Auflösung, kein Handlungsfaden bleibt offen. Mein einziger Kritikpunkt sind die Wiederholungen, manche Fakten oder Gedankengänge werden mehr als einmal wiederholt, was sich sicherlich umgehen lässt.

    Alles in allem habe ich mich aber sehr gut unterhalten gefühlt und kann das Buch wärmstens empfehlen.

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  • Zweiter Teil!


    Kommissarin Anna Wagner ist zurück in St. Peter – Ording und übernimmt auch gleich den Job als Leiterin der neu gegründeten Vermisstenstelle der Kripo. Ihr zur Seite steht Henrik Norberg, ein fähiger Ermittler, der auch noch nicht lange als Dienststellenleiter dort arbeitet. Die beiden übernehmen den ersten Cold Case, tatkräftig werden sie dabei von Nils Scheffler unterstützt. Der 9-jährige Florian Berger wird seit 2004 vermisst. Er ist damals aus einem Klassenlager in der Nähe verschwunden und ist nie mehr aufgetaucht.




    Dies ist also der zweite Fall nach „Nordwesttod“ von dem Ermittlerteam in St. Peter – Ording. Henrik Norberg und Anna Wagner arbeiten nun im Team und ihre Arbeitsweise ist eingespielt. Die Ecken und Kanten, die sie im ersten Band aufeinander abstimmen mussten, sind hier weniger ausgeprägt. Anna, die mir im ersten Band als starke Figur aufgefallen ist, empfand ich nun weitaus angepasster. Schade, denn mir hat genau dieses Freche, Direkte und Provokative von ihr gefallen. Das Privatleben von Henrik Norberg, der sich im ersten Band nach dem Tod seiner Frau um die beiden Söhne kümmern musste, hat sich auch weitaus beruhigt und so war dieser zweite Band auch in der Beziehung ruhiger und emotionsarmer. Allerdings hat nun seine Schwiegermutter Corina Probleme, die jedoch ziemlich elegant gelöst wurden. Wie auch im ersten Band nimmt das Private der Ermittler einen beträchtlichen Platz ein und zeitweise geht das Berufliche etwas unter.


    Der Fall ist ein Cold Case, der 2004 für Furore sorgte und das Verschwinden eines 9-jährigen Jungen wird neu aufgearbeitet. Die Arbeit der Ermittler empfand ich als spannend und ich habe so richtig mit rätseln können. Tragisch, wie Existenzen zerstört werden mit Verdächtigungen, nur weil schnell gefasste Meinungen bei Menschen gang und gäbe sind. 2004 hat eine Hexenjagd ziemlich schnell für Verdächtigungen gesorgt, etwas, was leider auch immer wieder ausserhalb zweier Buchdeckel geschieht. Die Gründe für diese Hexenjagd, die ich hier leider nicht verraten kann, sowie der Verbleib des gesuchten Kindes haben mich überrascht. Meine Vermutung in der Täterfrage allerdings, die ich ziemlich schnell hatte, hat sich bestätigt.


    Besonders muss ich die Gestaltung des Covers loben. Der Verlag ist sich treu geblieben und hat ein ähnliches Cover wie bei Teil eins gewählt, was einen enormen Wiedererkennungswert hat!


    Der Schreibstil der Autorin hat mich auch hier, im zweiten Teil, überzeugt. Sehr mutig fand ich von ihr, den Einstieg in diesen Krimi mit einem Machtgerangel in dem Ermittlerteam zu beginnen. Kursiv geschriebene Einblicke in die Vergangenheit heben die Handlung auf zwei Ebenen, was ich als Bereicherung empfand. Gerade bei ungelösten Fällen ist es fesselnd, die Ermittlungen in der Gegenwart zu verfolgen und zu lesen, was wirklich geschehen ist.


    Ich freue mich auf Teil drei der Krimiserie und bin gerne wieder dabei, wenn das sympathische Team in St. Peter – Ording ermittelt.


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  • Ein trauriger Vermisstenfall …


    … vor der rauen Nordseekulisse im Winter.

    Der zweite Band der St. Peter-Ording-Reihe von Svea Jensen knüpft an Band eins an. Die Kenntnis des ersten Bandes macht es an der einen oder anderen Stelle leichter, die Protagonisten einzuordnen, ist aber nicht unbedingt erforderlich.

    Da mir bereits in Band 1 die Hauptpersonen sympathisch waren, habe ich mich auf die Fortsetzung gefreut. Schön, dass Anna Wagner, jetzt auf Dauer, zurück ist und auch wieder mit Hendrik Norberg zusammenarbeiten kann. Anna rollt einen alten Fall auf, bei dem ein neunjähriger Junge verschwand. Leider konnte der Fall damals nicht aufgeklärt werden, der Hauptverdächtige wurde freigesprochen und verließ die Region, um ins Ausland zu gehen. Jetzt taucht er wieder in seiner Heimat auf.

    Neben der Handlung rund um den Fall erfährt man auch wieder einiges aus dem Privatleben der beiden Ermittler, Hendrik ist inzwischen etwas zugänglicher. Auch die übrigen Charaktere sind gut gezeichnet, man fühlt mit und kann eine Vorstellung von den Personen im Kopf entwickelt.

    Vom Schreibstil her hat mir das Buch genau wie Band 1 gut gefallen, es liest sich gut. Nur dauert es leider wieder lange, bis so richtig Spannung aufkommt. Die zahlreichen Dialoge mit Bewohnern und den damaligen Ermittlern ziehen den Krimi in die Länge. Ähnlich wie im ersten Band könnte der Spannungsbogen höher sein, das hatte ich mir für Band 2 erhofft.

    Daher bin ich mir auch nicht sicher, ob ich mir einen dritten Band der Serie zulegen würde.

    Fazit: lesenswert, wenn man ruhigere Krimis bevorzugt


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  • Ein neuer Fall für die SoKo SPO

    Vor 15 Jahren verschwand ein 9jähriger Junge aus einem Sommercamp. Als der
    damalige freigesprochene Verdächtige nach jahrelangem Auslandsaufenthalt wieder
    in seine Heimat St.Peter-Ording zurückkehrt, wühlt das die Gemüter einiger
    Bewohner wieder auf. Anna Wagner und ihr Team nehmen diesen Cold Case wieder
    auf und stoßen schnell auf Ungereimtheiten in den damaligen Ermittlungen.

    Durch den angenehmen und flüssigen Schreibstil hat mich die Autorin sofort in
    die Story hineingezogen. St.Peter-Ording ist einer meiner Lieblingsurlaubsorte
    und deshalb musste ich diesen Krimi einfach lesen. Die beschriebenen Orte hatte
    ich auch sofort wieder vor Augen.

    Durch die unterschiedlichen Zeitebenen erfährt der Leser im Laufe der Story,
    was damals passiert ist, dadurch wird der Spannungsbogen gut gehalten. Das
    gewählte Thema dieses Cold-Case-Falls ging mir schon arg unter die Haut.

    Wie auch im ersten Teil "Nordwesttod" kann der Leser am
    Privatleben der beiden Hauptprotagonisten teilhaben, ohne dass es zu viel wird.
    Gut gefallen haben mir auch hier wieder die ruhigen und authentischen
    Ermittlungen.

    Ich habe diesen zweiten Teil sehr gerne gelesen und hoffe auf baldige
    Fortsetzung.

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  • Mit "Nordwestzorn" liegt bereits der zweite Band der SoKo St. Peter Ording rund um die Polizist_innen Anna Wagner und Hendrik Norberg vor und auch dieses Buch kann mit seiner Mischung aus Spannung, Gefühl und gesellschaftlichen Problemthemen wieder überzeugen.
    Inhaltlich geht es um den Fall eines verschwundenen Jungen, der St. Peter Ording vor einigen Jahren in Unruhe und eine regelrechte Lynchstimmung gegen potentiell Verdächtige versetzte. Bei der Recherche begegnen Wagner und Norberg auffällige "Pannen" bei der Ermittlungsarbeit und sie beginnen weiter zu recherchieren, was natürlich den Unwillen derjenigen weckt, die gerne alles unter den bekannten Teppich gekehrt hätten.

    Der Autorin Angelika Waitschies, die hier unter dem Pseudonym Svea Jensen schreibt, gelingt ein Buch, das mensch als Leser_in nicht wirklich wieder zur Seite legen möchte, bevor die letzte Seite gelesen wurde. Zum Verständnis der Geschichte ist es nicht zwingend notwendig, auch den ersten Band zu kennen, das Erkennen einiger Zusammenhänge wird dadurch aber erleichtert.

  • Cold Case im kalten Norden


    Fall zwei für Anna Wagner und Hendrik Norberg. Die gebürtige Münchnerin hat es geschafft und leitet im hohen Norden eine eigene Vermisstenstelle, sie greift alte und aktuelle Fälle mit vermissten Personen auf.


    Norberg leitet die Polizeistation St. Peter-Ording und unterstützt Wagners Ermittlungen bei Bedarf. Und den gibt es oft. Auch im aktuellen Krimi wieder. Schließlich will Anna klären, was 16 Jahre zuvor im beschaulichen Küstenort passierte.


    Ein Junge, auf Klassenfahrt, lief weg und wurde nie mehr gefunden. Es gab keine Leiche und auch bei den damaligen Ermittlungen gibt es Ungereimtheiten.


    Im leichten, unaufdringlichen Erzählstil führt Svea Jensen durch den eisigen Nordseewinter und die gelungene Krimigeschichte. Für diese ist auf den 380 Seiten mehr Platz, denn die Figuren werden nicht mehr so umfangreich beleuchtet wie in Band 1 (Nordwesttod).


    Man kann die Bücher natürlich andersherum lesen, die persönliche Entwicklung und ein paar Nebenschauplätze sind aber natürlich in der richtigen Reihenfolge besser erklärt.


    Die Kapitel sind angenehm kurz bis mittellang, Schauplatzwechsel innerhalb gut gekennzeichnet und es ist jeweils vermerkt, wenn ein neuer Tag beginnt. Wer Zeit Lust hat, kann so täglich genau so viel lesen, wie auch Anna, Hendrik und Kollegen an einem Tag ermitteln.


    Aber natürlich lässt sich die Geschichte auch schneller verschlingen - die beiden haben sich zudem weitere Fortsetzungen redlich verdient. Auf viele weitere geklärte Fälle!



    Svea Jensen ist ein Pseudonym von Angelika Svensson.


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  • Kommissarin Anna Wagner muss sich dieses Mal mit einem alten Fall beschäftigen, um einen aktuellen Fall zu lösen. Carsten Witt war nach Jahren im Ausland wieder nach St. Peter-Ording zurückgekehrt, und kurz darauf ist er verschwunden. Vor mehr als 15 Jahren war er Leiter eines Sommercamps, wo der neunjährige Florian Berger aus Hamburg verschwand und nie mehr auftauchte. Es gab damals drei Verdächtige, von denen Witte angeklagt, aber freigesprochen wurde. Doch es bleibt immer etwas hängen.


    Ich habe auch den Vorgängerband „Nordwesttod“ gelesen und wollte auch dieses Mal die Soko St. Peter-Ording bei den Ermittlungen begleiten. Dieser Krimi lässt sich gut und flüssig lesen und ist spannend.


    Anna Wagner ist eine sympathische Person und eine gute Kommissarin. Aber auch ihr Kollege Hendrik Norberg gefällt mir gut, auch wenn er deutlich verschlossener ist als Anna. Er macht seine Probleme mit sich alleine aus.


    Häufige Perspektivwechsel mit Rückblicken in die Vergangenheit sorgen dafür, dass es interessant und spannend ist. So ein Cold Case ist immer eine besondere Herausforderung und die Wetterverhältnisse erschweren die Ermittlungen zusätzlich. Es gibt immer wieder Wendungen, die die Spannung hochhalten.


    Mir hat dieser Küstenkrimi wieder gut gefallen.

  • Ein Cold Case wird wieder aufgerollt!


    Ein Vermisstenfall aus 2004 in St. Peter-Ording um einen damals neunjährigen Jungen namens Florian Berger wird wieder aufgerollt. Diese neu eingerichtete, fiktive Vermisstenstelle bei der Schleswig-Holsteinischen Landespolizei mit Kommissarin Anna Wagner bearbeitet in diesem Thriller mit dem erfahrenen Kollegen Norberg auch im Team erneut einen damals sehr oberflächlich bearbeiteten Fall von Kommissar Johannsen, Thomsen und Lürssen, mit schlampig geführten Ermittlungen, Lücken in der Akte und viel zu schneller, auch Medien wirksamer Fixierung auf nur einen Verdächtigen mit viel zu früher Anklageerhebung. Viel menschliches Leid familiärer und auch beruflicher Art kristallisiert sich über die vielen verflossenen Jahre heraus, denn nicht nur die Eltern des vermissten Jungen zerbrechen an diesem unaufgeklärten Leid, sondern auch in Verruf gebrachte, scheinbar wahllos gewählte Täter als auch in diesen Fall involvierte, sehr einfühlsame Polizeibeamte, die selbst jahrelanges innerfamiliäres Missbrauchsopfer sind. Die Tragik solcher Fälle wird feinfühlig aus mehreren Blickwinkeln auch menschlich vermittelt.