John Green - Wie hat ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen? / The Anthropocene Reviewed

  • Kurzmeinung

    hennie
    Intelligent geschriebenes, autobiographisch geprägtes Sachbuch
  • Kurzmeinung

    FrankWe
    Persönliche und sensible Anekdoten
  • Wie viele Sternchen verdient unser Anthropozän?


    Meiner Meinung nach, müsste dieses Buch von John Green „Wie hat ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen?“, eigentlich „Eine amerikanische Bewertung unseres Anthropozäns“ heißen;)

    Zunächst fragte ich mich, mit welcher Art von Buch ich es hier zu tun habe? Das Sachbuch ist nämlich eine ziemlich wilde Mischung aus 44 Essays, zu ausgewählten Themen, in denen uns der Autor eine Art persönliche Bewertung aufzeigt, von 1 bis 5 Sternen, wie man das neuerdings macht, seit es Bewertungsplattformen gibt!

    Eine wirklich interessante und lustige Idee wie ich finde. Es ist sehr amüsant, ein wenig sarkastisch und selbstkritisch, wie der bekannte Jugendbuchautor John Green mit dem vergangenen Anthropozän abrechnet, in dem er Bilanz zieht, uns seine Meinung und persönliche Erfahrung dazu preisgibt.


    Als Europäer hat mich besonders die Betrachtung der Klimaanlage amüsiert, immerhin gibt Green dieser so typisch amerikanischen Errungenschaft drei Punkte. Gut in manchen Bereichen ist sie vielleicht nötig, doch persönlich verzichte ich gerne darauf und bin sehr froh, dass sich diese meist völlig unnötige Errungenschaft hier im europäischen Raum noch nicht so stark durchsetzen konnte! Trotz seiner unglaublich schlechten Klimabilanz sind scheinbar die meisten Amerikaner davon besessen und können sich kaum ein Leben ohne Klimaanlage vorstellen (kenne sogar Leute, die nie nach Europa reisen würden, aufgrund dieses Mankos;)! Meine Empfehlung: „Auf einer Amerikareise sollte man auf alle Fälle immer eine leichte Daunenjacke im Gepäck haben, sonst erfriert man selbst in Florida! Die Klimaanlage würde von mir jedenfalls nur 1 Stern ;) bekommen.


    Mein Fazit: Ein sehr unterhaltsames Buch voller abwechslungsreicher Themen. Sehr persönlich, ein wenig traurig, amüsant, lehrreich, unkonventionell und gleichzeitig auch sehr amerikanisch;) John Greens Buch bekommt von mir auf jeden Fall 4 von 5 Sternen.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :study:

  • Kann mich Deiner Meinung nur anschließen, Tine13 ,das Buch ist unterhaltsam und sehr auf den amerikanischen Markt fokussiert. Ich würde dafür auch 31/2 :bewertung1von5: Sterne vergeben. :winken:

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „John Green - Wie hat ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen?“ zu „John Green - Wie hat ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen? / The Anthropocene Reviewed“ geändert.
  • Anthropozän, so heißt unser aktuelles Erdzeitalter. Was steht sinnbildlich für unsere Zeit? Was spiegelt unser Leben wider? Der Autor John Green stellt unterschiedliche Facetten dieser Epoche dar - und zwar in Form von Rezensionen.


    „Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen?“ ist ein Sachbuch von John Green.


    Meine Meinung:

    Das Buch beginnt mit einer sehr persönlichen Einleitung, deren Offenheit mich sofort eingenommen hat. Daran schließen sich 43 Texte, die Rezensionen, an, wovon nur eine bebildert ist. Sie bauen nicht aufeinander auf und können in beliebiger Weise gelesen werden. Das Buch endet mit einem Nachwort, Anmerkungen sowie den Text- und Bildnachweisen.


    Alle Texte sind in der Ich-Perspektive verfasst. Der Schreibstil wechselt immer wieder zwischen sachlichen Darstellungen und faktenbasierten Passagen sowie Anekdoten und eigenen Anmerkungen, sodass der Inhalt zwar informativ ist, aber nicht zu trocken vermittelt wird. Die Sprache ist leicht verständlich und locker, aber angemessen und nicht zu salopp. Es gibt 45 Fußnoten.


    Inhaltlich umfasst das Buch ein erfreulich breites Spektrum interessanter Themen. Es reicht vom Internet über Klimaanlagen und Teddybären bis zu Sonnenuntergängen. Auch populäre Marken, Produkte, Figuren und Phänomene werden rezensiert. Einschränkend ist anzumerken, dass einige Rezensionen für ein US-amerikanisches Publikum wohl besser nachvollziehbar sind, weil Dinge wie Dr Pepper dort wesentlich bekannter sind. Ich hatte allerdings keinerlei Verständnisprobleme.


    Das Konzept, Aspekte des aktuellen Erdzeitalters zu rezensieren, gefällt mir. Obwohl ich nicht alle Bewertungen unterschreiben würde, habe ich mich prima unterhalten gefühlt. Das Gute: Nebenbei erfährt die Leserschaft nicht nur eine Menge Wissenswertes, sondern lernt auch den Autor selbst besser kennen. Zudem schafft er es, zum Nachdenken anzuregen.


    Das Cover entspricht der amerikanischen Ausgabe und erschließt sich nicht direkt. Der deutsche Titel ist leider etwas ungelenk formuliert und nicht so treffend wie das Original („The Anthropocene Reviewed“).


    Mein Fazit:

    Mit „Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen?“ ist John Green ein ungewöhnliches und unerwartet persönliches Sachbuch gelungen, das gleichsam unterhaltsam, kreativ und lehrreich ist.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:


    John Green hat zu Beginn seiner schriftstellerischen Laufbahn hunderte von Buchkritiken geschrieben. Dabei aber nie das Wort "Ich" verwendet. In diesem Buch voller Reviews bespricht er kein einziges Wort, erzählt aber stattdessen sehr viele Anekdoten aus seinem persönlichen Leben. Was das Buch auch unterhaltsam macht.

    Dazwischen gibt es dennoch immer wieder Kapitel, in denen es keine Gelegenheit zu persönlichen Anmerkungen gab. Doch auch davon fand ich einige äußerst interessant - z.B. das über die Entstehung der modernen Supermärkte wie wir sie heute kennen. Andere widerum wie die über die Hot Dogs weckten nicht wirklich mein Interesse.


    Wenn man Spass hat an Fun Facts und unnützem Wissen zu kuriosen und scheinbar willkürlichen Themen, und noch dazu den Schriftsteller John Green besser kennenlernen will, dann hat man sicher seine Freude seinem ersten Sachbuch. Und man 'lernt', dass man anscheinend wirklich alles bewerten kann, sogar den scheinbar langweiligen Rasen vor dem eigenen Haus oder die QWERT-Tastatur. Ich beschränke mich lieber nur auf Bücher, alles andere wäre auch viel zu zeitraubend. Denn John Green hat nicht einfach nur einen Text runtergeschrieben (bzw. ursprünglich für seinen Podcast entwickelt), sondern tatsächlich zu jedem Thema recherchiert. Soll ja alles auch Hand und Fuss haben.


    Mir haben wie gesagt die autobiografischen Details gefallen, und fand auch manche der Dinge oder Themen informativ. Insgesamt waren es mir aber zu wenige 'Highlights' für eine bessere Bewertung als 3,5 Sterne.

  • Interessant und amüsant



    John Green hat sich während der Lockdown-Phase mit verschiedensten Bereichen des Lebens befasst. Sein Buch ist ein Sammelsurium unterschiedlicher Produkte, Personen und Ereignisse, die er Revue passieren lässt. Dem Leser gibt er in diesen kurzen Kapiteln interessante und essentielle Informationen zu den von ihm besprochenen Themen, wodurch der Leser durchaus seinen Horizont erweitern kann. Am Ende jedes Kapitels vergibt der Autor Sterne nach seinem persönlichen Ermessen. Das hätte man sich durchaus sparen können. Der Schreibstil ist leicht und vereinnahmend.


    Das Cover ist mit dicken bunten Linien durchsetzt und der Titel groß aufgedruckt. Die Randnotiz des Covers "Notizen zum Leben auf der Erde" hätte man meines Erachtens hervorheben sollen, da sie den Inhalt des Buches doch sehr treffend beschreiben.


    Ich mag an diesem Buch, dass viele Themenbereiche aufgegriffen und neben den persönlichen Ausführungen Greens neutrale Hintergrundinformationen geliefert werden.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • John GREEN ist ein sensibler Mensch, der bereits in seiner Kindheit mit Krankheit und Leid konfrontiert war. Sicher haben auch die Erfahrungen, die er als studentischer Seelsorger in einem Kinderkrankenhaus gemacht hat, dazu beigetragen, dass er einen sehr emotionalen Zugang zur Welt hat. Seine bisherigen Bücher waren insbesondere bei jungen Lesern/Leserinnen außerordentlich erfolgreich.

    Der Autor setzt seine Kompetenzen – eine scharfe Beobachtungsgabe, ein feines Gefühl für die „kleinen Wunder“ des Alltagslebens und eine sehr gefühlvolle und direkte Sprache – diesmal für eine Art persönliche Zwischenbilanz seines Lebens ein.


    Er macht sich das internet-typische 5-Sterne-Bewertungssystem zu eigen, um ein breites Spektrum von Phänomenen zu bewerten, die nur eine Gemeinsamkeit haben: Sie waren zu irgendeinem Zeitpunkt so bedeutsam für den Autor, dass er sie auch aktuell noch als einen Teil seiner Lebensgeschichte und meist auch seiner Identität betrachtet.

    In diesem bunten Strauß von Themen finden sich Ereignisse, Gegenstände, Orte, Traditionen, Musikstücke, usw.


    Natürlich enthalten die vielen kurzen Geschichten außer ihrem spezifischen Inhalt immer auch eine Portion der grundsätzlichen Botschaften, für die GREEN geschätzt und verehrt wird. Es geht immer irgendwie um zutiefst emotionale Facetten, die etwas mit intensivem Erleben, mit Empathie, mit Begeisterung, Leid oder Absurditäten zu tun haben.


    Der Autor ist ein wahrer Menschenfreund und reflektiert gerne und viel über die den Platz, die Aufgabe und den Sinn des Menschen in diesem unendlichen Kosmos. Dabei ist er angenehm bescheiden und motiviert durch seine Betrachtungen auch seine Leser/innen dazu, eine Sensibilität für die Schätze des Alltags zu entwickeln.

    Doch er redet die Welt und das Leben auch nicht schön: Der Realität von Leid und Sinnlosigkeit weicht er nicht aus – und findet doch immer wieder Zuversicht und Lebensmut.

    Wir sind zwar – kosmisch betrachtet – nur kurzlebige Staubkörner, aber unsere Empfindungsfähigkeit macht uns doch zu etwas Besonderem.

    Seine Empfindungsfähigkeit macht John GREEN zu einem lesenswerten Schriftsteller!

  • Wie bewertet man unsere Gegenwart?


    “Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen?” – So heißt John Greens Buch mit „Notizen zum Leben auf der Erde" für den deutschsprachigen Leser. Der Titel der Originalausgabe lautet: "The Anthropocene Reviewed. Essays on a Human-Centered Planet"


    Für mich war dieses Buch meine erste Begegnung mit dem Autor. Das wundert mich nicht, sind doch seine mehrfach ausgezeichneten Werke eher für jugendliche Leser.

    Da ich mit dem Begriff „Anthropozän" zunächst nichts anzufangen wußte, möchte ich gleich mit einer Definition beginnen:

    „Der Begriff Anthropozän ist die vorgeschlagene Bezeichnung für das gegenwärtige geologische Zeitalter, in dem der Mensch den Planeten und seine Biodiversität grundlegend verändert hat.“ (S. 15)

    Es ist faszinierend, wie Green seine Gedanken, seine Erlebnisse, seine persönlichen Erfahrungen in kleine Geschichten verpackt, sie sinnvoll mit der Gegenwart, der Vergangenheit, mit Personen u.s.w. in Beziehung bringt und sie verständlich formuliert.

    Was er z. B. gleich im ersten Kapitel (insgesamt sind es 44 Kapitel) „You´ll Never Walk Alone“ alles zusammenträgt! Ich kannte nur die Geschichte, dass es der Song des Liverpool Football Club ist. So geht es immer weiter. Er leitet interessante, manchmal auch ungewöhnliche Gedanken ab von seinen Themen. Jede Überschrift ist wie eine Wundertüte! Fast jedes Mal bin ich am Ende erstaunt über seine Ableitungen! Ab und zu kommt er auch mal von „Höckchen auf Stöckchen". Ich finde dieses Buch ungewöhnlich. Es fällt aus dem Rahmen durch die besondere Herangehensweise an Themen, die den Autor bewegen.

    Was und wen er zitiert, finde ich treffend. Seine Gedankenexperimente, die sich selbstverständlich aus Greens persönlichen Leben und aus seinem Umfeld ergeben, führten mich oft dazu, das meine zu reflektieren. Green äußert Gedanken von philosophischer Tiefe, die viele Menschen auch so betreffen. Im Kapitel "Academic Decathlon" schreibt er etwas über seinen Freund Todd, was mich sehr berührte – ja, auch ich habe solche Freunde.

    Im nächsten Kapitel „Sonnenuntergänge" sinniert er über die Sonne...und die Frage nach Gott und wie er sie beantwortet, trifft sich fast deckungsgleich mit meinen Ansichten. Der Vergleich mit seinem Hund, wenn es um Vertrauen geht. Er zeigt seinen Bauch und macht sich schutzlos. Einfach herrlich! S. 113

    Es sind keine komplizierten, aber wunderbare Gedanken, die er dann in seiner eigenen Sterne-Bewertung gipfeln läßt. Klasse!

    John Green macht sich viele Gedanken über Krankheiten und Schmerzen, die sie verursachen und die uns der Sprache berauben. Insgesamt läßt er den Leser recht tief in seine persönliche Welt eintauchen. Er gibt eine Menge von sich selbst preis. Es gibt viele Abschnitte in dem Buch, über die ich länger bzw. erneut nachdenken musste. Auch aus dem Grunde ist es ein Werk, dass sich (für mich!) nicht hintereinander weglesen läßt. Ich behaupte, dass es ein Buch ist, welches sich eignet zum Wieder- und Wiederlesen.


    Fazit:

    Es ist ein intelligent geschriebenes, autobiographisch geprägtes Sachbuch voller sehr guter Textstellen, Metaphern, Vergleichen, wunderbaren Zitaten zum Leben, zur Schönheit der Welt, das aber auch von Ängsten und Panikattacken, das Verhältnis zur Familie, zu Freunden und von vielen persönlichen Erfahrungen erzählt...ein Buch voller Ehrlichkeit und Empathie...

    Mir gefällt die humorvolle, geistreiche Wissensvermittlung und die Bewertung der Faktenlage in Rezensionsmanier, mit Sternen.

    Green vermittelte mir mit seinen geistreichen Beiträgen, auch über hin und wieder sehr amerikanische Dinge, viele Denkanstöße. Er regte mich sogar zum tieferen Nachdenken an.


    Ich empfehle dieses Buch mit der Höchstbewertung! :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Ein sehr persönliches Sachbuch

    Bei "Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen?" handelt es sich um John Greens allererstes Sachbuch, worin er die unterschiedlichsten Themen von Kultur, wie Kunst oder Sport, bis hin zu Politik und auch Wissenschaft, aber auch Tätigkeiten wie "Fremde googeln" behandelt. Auf diese Weise findet sich thematisch für jeden etwas.

    Seine Wahl der Thematik scheint etwas willkürlich zu sein, doch wenn man sich damit beschäftigt bemerkt man sehr schnell die Gemeinsamkeiten dieser Themen: sie haben eine persönliche Bedeutung für John Green. Dadurch handelt es sich nicht nur um ein Buch voller Fakten, sondern auch voller philosophischer Weisheiten, welche durch seine persönlichen Erfahrungen und Gefühlen angereichert werden.

    Zudem bewertet Green jede Thematik, wobei seine Bewertung nicht nur von den Fakten und den geschichtlichen Hintergründen abhing, sondern auch sehr stark von seinen subjektiven Erfahrungen und Gefühlen beeinflusst wurden.

    Durch diese sehr persönliche Note ist das Buch auf jeden Fall für jemanden, der sich für sein Leben interessiert.