Ulrich Hefner - Die Bruderschaft Christi

  • Kurzmeinung

    SaintGermain
    "Kirchenkrimi" vom Feinsten - muss sich auch vor großen Namen nicht verstecken
  • Bei archäologischen Grabungen in Jerusalem wird das Grab eines Tempelritters gefunden. Anbei sind Artefakte und Zeugnisse des Lebens Jesus. Unter anderem eine Schriftrolle, die Professor Chaim Raful an sich nimmt, denn er ahnt, dass dies die römisch-katholische Kirche stürzen könnte. Eine wilde Hetzjagd quer durch Europa entsteht, sodass sich die Kommissare Bukowski und Herrmann mit jeder Menge Toten befassen müssen.

    Das Cover des Buches ist einfach gemacht; spiegelt aber den Inhalt sehr gut wieder und gefällt mir auch gut.

    Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet; Charaktere und Orte werden bildhaft dargestellt.

    Der Plot klingt zwar nicht unbedingt neu, aber doch unterscheidet sich das Buch von anderen "Kirchenkrimis" (wie meine Frau das Genre neckend nennt). Daher ist der Plot und das ganze Szenarium drumherum außerordentlich gut gewählt.

    In den einzelnen Kapiteln verfolgt man jeweils andere Schauplätze, was das Geschehen noch plastischer macht.

    Zudem wurde am Ende auch das berühmte "Tabor-Video" gut in die Geschichte eingewebt; seltsam mutete nur an, dass alle Beteiligten mit echtem Namen genannt wurden - außer James Cameron, der hier nur in verunstalteter Form genannt wurde.

    Der Abschluss war stimmig und gefiel mir sehr gut.

    Auffallend am Buch selbst, war, dass bei direkten Fragen oft das Fragezeichen mit einem Punkt ersetzt wurde, obwohl das Lektorat/Korrektorat ansonsten gute Arbeit geleistet hat.

    Und ein Fehler in der Handlung war fast unverzeihlich: Wenn schon Bukowski einen Mann mit vernarbtem Gesicht mit einer Horrorfigur vergleichen muss, dann sollte hier auch der richtige gewählt werden. Gemeint ist am ehesten Freddy Krüger aus den "Nightmare on Elm Street"-Filmen, was auch passend wäre. Aber auf keinen Fall Jason, der ja eine Hockey-Maske trägt.

    Nichtsdestotrotz gefiel mir dieses Buch wirklich toll, da die Spannung von der ersten bis zur letzten Seite auf sehr hohem Niveau war und es so zu einem echten Pageturner wurde.

    Fazit: Thriller rund um die Kirche, der begeistern kann. 5 von 5 Sternen