Cixin Liu - Die wandernde Erde / 流浪地球 / Liulang diqiu

  • Kurzmeinung

    Jean van der Vlugt
    2-3 Geschichten grandios, auch d. anderen enthalt. interessante Gedanken & Überraschendes! Aber Schreibstil sehr einfach
  • Der Autor (Quelle: Heyne): Cixin Liu (*1963) ist einer der erfolgreichsten chinesischen Science-Fiction-Autoren. Er hat lange Zeit als Ingenieur in einem Kraftwerk gearbeitet, bevor er sich ganz seiner Schriftstellerkarriere widmen konnte. Seine Romane und Erzählungen wurden bereits viele Male mit dem Galaxy Award prämiert. Cixin Lius Roman „Die drei Sonnen“ wurde 2015 als erster chinesischer Roman überhaupt mit dem Hugo Award ausgezeichnet und wird international als ein Meilenstein der Science-Fiction gefeiert.


    Klappentext (Quelle: Heyne): Als Wissenschaftler herausfinden, dass die Sonne schon bald erlöschen wird, schmiedet die Menschheit einen waghalsigen Plan. Mithilfe gewaltiger Raketentriebwerke soll die Erde aus ihrer Umlaufbahn herausgerissen werden, um in den Weiten des Alls nach einem neuen Heimatstern zu suchen. Und so begibt sich unser Planet auf eine lange, gefährliche Wanderschaft … In „Die wandernde Erde“ sind elf meisterhafte und preisgekrönte Erzählungen vom Autor des Sensationsromans „Die drei Sonnen“ versammelt.


    Chinesische, deutsche, englische und französische Ausgaben:

    • Die chinesische Originalausgabe erschien 2008 unter dem Titel “流浪地球“ (Liulang diqiu) im Verlag 长江文艺出版社 (Wenyi Chubanshe) in Peking (oder Wuhan).
    • Die deutsche Übersetzung aus dem Chinesischen stammt von Karin Betz, Johannes Fiederling und Marc Hermann. Sie erschien im Januar 2019 unter dem Titel „Die wandernde Erde“ mit Anmerkungen zur Übersetzung sowie einem Nachwort von Nicolas Cheetham (das von Kristof Kurz übersetzt wurde) als Klappenbroschur-Paperback und E-Book im Wilhelm Heyne Verlag, München (688 Seiten).
    • Eine englische Übersetzung erschien 2013 unter dem Titel „The Wandering Earth“, übersetzt von Holger Nahm und Ken Liu, im Verlag Guomi Digital Technology Co. in Beijing (476 Seiten). 2017 erschien eine englische Ausgabe bei Head of Zeus in London (447 Seiten), wiederaufgelegt u.a. 2019 und 2021. Als Übersetzer aus dem Chinesischen sind hier Ken Liu, Elizabeth Hanlon, Zac Haluza, Adam Lamphier und Holger Nahm aufgeführt.
    • Eine französische Übersetzung der Titelgeschichte aus dem Chinesischen (die zuerst im Jahr 2000 im chinesischen Magazin „Science Fiction World“ veröffentlicht wurde) erschien, übersetzt von Gwennaël Gaffric, im Jahr 2020 unter dem Titel „Terre errante“ in der Reihe „Exofictions“ bei Actes Sud in Arles (96 Seiten).

    Comicfassung und Verfilmung:

    • Der französische Szenarist Christophe Bec und der italiensiche Zeichner Stefano Raffaele verfassten eine Comicfassung der Titelgeschichte, die in englischer Sprache als „The Wandering Earth“ in China in der Reihe „Cixin Liu Graphic Novel Collection“ bei FT Culture & Citic Publishing Group erschienen. Die deutsche Übersetzung aus dem Französischen von Maximilian Schlegel erschien unter dem Titel „Die Wandernde Erde“ Ende April 2021 im Bielefelder Splitter-Verlag (128 farbige Seiten).
    • Außerdem wurde die Titelgeschichte als „Liúlàng Dìqiú“ (dt. Die wandernde Erde) 2019 in der Regie von Frant Gwo verfilmt, dessen weltweite Streaming-Rechte sich Netflix gesichert hat.

    Inhalt:

    • Die wandernde Erde (64 Seiten)
    • Gipfelstürmer (50 Seiten)
    • Das Ende der Kreidezeit (70 Seiten)
    • Die Sonne Chinas (64 Seiten)
    • Um Götter muss man sich kümmern (56 Seiten)
    • Fluch 5.0 (34 Seiten)
    • Das Mikrozeitalter (40 Seiten)
    • Weltenzerstörer (58 Seiten)
    • Die Versorgung der Menschheit (74 Seiten)
    • Durch die Erde zum Mond (66 Seiten)
    • Mit ihren Augen (28 Seiten)

    Meine Einschätzung:
    Zwei bis drei Geschichten sind grandios: die Erzählung "Weltenzerstörer", in der sich die letzten Menschen niederlegen, um als Nahrung für die Ameisen zu dienen, unsere Nachfolger auf der Erde nach Dinosaurer und Mensch, sowie "Die Versorgung des Menschen: Auf einer riesigen Müllkippe in China werde ich, ein Auftragskiller, von einem außerirdischen Menschen in das Schicksal seines Heimatplaneten eingeweiht, das auch unserer Erde blühen wird: die zweite Evolution der Menschen. Nach der Trennung des Menschen vom Affen, die auf natürlicher Selektion basierte, kommt es zur Trennung der Reichen von den Armen, die auf dem Prinzip der Unantastbarkeit des Privateigentums basiert. Durch den Wandel der Arbeitswelt "brauchen" die Reichen die Armen nicht mehr zur Bedienung ihrer Fabriken. Kommunikation und Fürsorge sind nicht mehr notwendig - und so werden die Armen gewissermaßen von der Spezies Mensch abgeschieden. Der Kapitalismus spuckt aus, was er nicht mehr braucht. :(
    Aber auch die anderen enthalten sehr interessante Gedanken und viel Überraschendes, wenn die Evolution, Zivilisationen, Technologien oder physikalische Überzeugungen in die Zukunft weiter gedacht werden – Gewissheiten umgeworfen und Missstände der Gegenwart weitergedacht. Cixin Liu ist dann immer groß, wenn er extrem viel in die Waagschale wirft: Die Menschheit, die die Erde zugrunde richtet, die alt gewordenen Götter, die sich von ihrer Schöpfung pflegen lassen will, aber die hat den Respekt vor ihren Schöpfern bereits völlig verloren. Unsere Sonne vor dem Kollaps und die Menschen wollen die Erde mit gigantischen Antrieben kurzerhand zu einem anderen Stern transportieren. Dinosaurier und Ameisen, die in einer geschickten Symbiose miteinander leben. Ein Tunnel durch die ganze Erde. Und eine elektrische Lebensform, die in Gestein lebt, und sich anschickt, das, was sie als „Weltraum“ empfinden, zu entdecken. Das ist wirklich attraktive Hard-Science-Fiction, die technologische Zukunftsszenarien in den Raum stellt, und physikalische Purzelbäume schlägt. Es steckt viel Sense of Wonder in diesem Erzählungsband.

    Aber der Schreibstil kam mir doch sehr einfach vor, fast platt und etwas einfallslos. Ist das vielleicht ein Teil des Verkaufserfolges: die Leser, die schon mit abgedrehten Gedankenspielen zurechtkommen müssen, nicht noch mit ausgefuchster Sprache herausfordern? Oder ist es einfach eine glattgebügelte, lahme Übersetzung? :-k

    White "Die Erkundung von Selborne" (103/397)

    Everett "God's Country" (126/223)


    :king: Jahresbeste: Gray (2024), Brookner (2023), Mizielińsky (2022), Lorenzen (2021), Jansson (2020), Lieberman (2019), Ferris (2018), Cather (2017), Tomine (2016), Raymond (2015)

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    O:-) Letzter Kauf: Martinson "Schwärmer und Schnaken" (15.04.)

  • Die chinesische Originalausgabe erschien 2008 unter dem Titel “流浪地球“ (Liulang diqiu) im Verlag 长江文艺出版社 (Wenyi Chubanshe) in Peking (oder Wuhan). Bei der angehängten Ausgabe müsste es sich um ein Exemplar des Sammelbandes (nicht nur der Titelgeschichte, die als chinesisches E-Book auch vielfach einzeln verkauft wird) vom Verlag Zhongguo Hua qiao chu ban she aus dem Jahr 2016 handeln.

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  • Eine englische Übersetzung erschien 2013 unter dem Titel „The Wandering Earth“, übersetzt von Holger Nahm und Ken Liu, im Verlag Guomi Digital Technology Co. in Beijing (476 Seiten). 2017 erschien eine englische Ausgabe bei Head of Zeus in London (447 Seiten), wiederaufgelegt u.a. 2019 und 2021. Als Übersetzer aus dem Chinesischen sind hier Ken Liu, Elizabeth Hanlon, Zac Haluza, Adam Lamphier und Holger Nahm aufgeführt.

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  • Nur die Titelgeschichte in französischer Übersetzung von Gwennaël Gaffric, im Jahr 2020 unter dem Titel „Terre errante“ in der Reihe „Exofictions“ bei Actes Sud in Arles (96 Seiten) erschienen.

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