Marcel Proust - Der gewendete Tag

  • Inhalt (Amazon):

    Zum 150. Geburtstag des großen französischen Romanciers am 10.7.2021 erscheint hier ein Destillat von Prousts siebenbändigem Hauptwerk in Neuausgabe. Darin begegnet man bereits den Guermantes und Verdurins, Albertine und vielen anderen bekannten Figuren aus dem Proust-Kosmos, oft in überraschender Beleuchtung und reizvoller Akzentuierung. Bei «Der gewendete Tag» handelt es sich um ein Mosaik aus neunzehn Prosastücken, die von 1912 bis 1923 in Zeitschriften erschienen und «Die Suche nach der verlorenen Zeit» eindrucksvoll vorbereiten und ergänzen. In der kongenialen Übersetzung von Christina Viragh und Hanno Helbling bietet dieser spezielle Band Kennern wie Entdeckern einen komprimierten Proust.


    Autor:

    Marcel Proust (1871-1922) wuchs in Paris auf und studierte dort Jura, war aber nur kurze Zeit als Anwalt tätig, da er als Sohn eines wohlhabenden Arztes finanziell unabhängig war. Er verkehrte in den Pariser Salons und führte das mondäne Leben eines Dandys, bis er im Alter von 35 Jahren wegen seines schlimmen Asthmaleidens zum Rückzug aus der Gesellschaft gezwungen war. In der Einsamkeit seiner Wohnung am Boulevard Haussmann verdichtete er seine Beobachtungen und Erlebnisse zu seinem Hauptwerk «A la recherche du temps perdu» (7 Teile, erschienen 1913-1927), das er erst wenige Monate vor seinem Tod beendete. Marcel Proust, 1919 mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet, gilt neben Joyce und Kafka als Begründer der literarischen Moderne. (Amazon)


    Meine Meinung:

    Ich bin bekennende Proust-Liebhaberin. Er "hatte mich" schon mit dem erstem Satz der "Suche nach der verlorenen Zeit", und ich verschlinge fast alles, was über ihn oder von ihm geschrieben worden ist.

    "Der gewendete Tag" enthält auf insgesamt 660 Seiten 19 Texte, die im Zeitraum zwischen 21.03.1912 bis zum 01.01.1923 in verschiedenen Zeitschriften veröffentlicht worden sind. Die Texte, eigentlich Kurzgeschichten sind Auszüge aus der später veröffentlichten "Suche nach der verlorenen Zeit".

    Das Buch ist ein wunderbarer Einstieg für jeden, der erste Bekanntschaft mit Proust schließen möchte und durch die mehr als 4000seitige "Suche" (dreibändige Ausgabe) abgeschreckt ist. Im "Gewendeten Tag" kann ein Einsteiger Prousts Begeisterung für den Weißdorn nachvollziehen, die Guermantes, Odette, Gilberte und die Verdurins kennenlernen und mit Proust durch Balbec (ein fiktiver Seebadeort in der Normandie) und Venedig wandern.

    Und jeder, der wie ich die "Suche" kennt und liebt, kann im "Gewendeten Tag" auch mal für wenige Seiten in das Proust-Universum abtauchen.

    Die Printausgabe von "Der gewendete Tag" ist in der Manesse-Bibliothek erschienen und hat ein praktisches Taschenformat :lol: . Die Schrift ist allerdings sehr winzig, wer also Probleme damit hat, sollte auf das Ebook ausweichen.


    Als Proust-Fan sind :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: eine Selbstverständlichkeit.

    Lesen ist wie Reisen, ohne dass man dabei einen Zug oder ein Schiff besteigen müsste. Es eröffnet neue, unbekannte Welten. Es bedeutet, ein Leben zu führen, in das man nicht hineingeboren wurde, und alles mit den Augen eines anderen zu sehen. Es bedeutet, zu lernen, ohne mit den Konsequenzen der eigenen Fehler leben zu müssen.

    Madeline Martin, Der Buchladen von Primrose Hall

  • bekennende Proust-Liebhaberin

    Das Buch habe ich vor ein paar Tagen im Schaufenster meiner Buchhandlung gesehen und dachte, dass es nun nicht mehr lange dauern wird, bis Du es liest und vorstellst.


    Den Einband finde ich wunderschön. Würde mir der Autor bloß auch so gut gefallen. :uups:

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Würde mir der Autor bloß auch so gut gefallen. :uups:

    Mit dem Buch könntest du ausgiebig prüfen, ob du deine Einstellung revidieren müsstest :wink: .

    Lesen ist wie Reisen, ohne dass man dabei einen Zug oder ein Schiff besteigen müsste. Es eröffnet neue, unbekannte Welten. Es bedeutet, ein Leben zu führen, in das man nicht hineingeboren wurde, und alles mit den Augen eines anderen zu sehen. Es bedeutet, zu lernen, ohne mit den Konsequenzen der eigenen Fehler leben zu müssen.

    Madeline Martin, Der Buchladen von Primrose Hall