John Strelecky - Das Café am Rande der Welt

  • Kurzmeinung

    cocodrilla
    Kurzweilig und regt zum Nachdenken an, aber war jetzt nichts wahnsinnig Neues
  • Kurzmeinung

    Lunara
    Langweilig und farblos geschrieben. Nichtssagende Figuren mit gestelzten Dialogen, die nicht zum nachdenken anregen.
  • Kurzbeschreibung (Quelle: amazon.de)

    In einem Café mitten im Nirgendwo wird John mit 3 Sinnfragen konfrontiert. "Die Möwe Jonathan für das neue Jahrtausend."

    Ein kleines Café mitten im Nirgendwo wird zum Wendepunkt im Leben von John, einem Werbemanager, der stets in Eile ist. Eigentlich will er nur kurz Rast machen, doch dann entdeckt er auf der Speisekarte neben dem Menü des Tages drei Fragen: "Warum bist du hier? Hast du Angst vor dem Tod? Führst du ein erfülltes Leben?" Wie seltsam - doch einmal neugierig geworden, will John mithilfe des Kochs, der Bedienung und eines Gastes dieses Geheimnis ergründen. Die Fragen nach dem Sinn des Lebens führen ihn gedanklich weit weg von seiner Vorstandsetage an die Meeresküste von Hawaii. Dabei verändert sich seine Einstellung zum Leben und zu seinen Beziehungen, und er erfährt, wie viel man von einer weisen grünen Meeresschildkröte lernen kann. So gerät diese Reise letztlich zu einer Reise zum eigenen Selbst. Ein ebenso lebendig geschriebenes, humorvolles wie anrührendes Hörbuch.

    Über den Autor (Quelle: amazon.de)

    John Strelecky wurde 1969 in Chicago, Illinois geboren und lebt heute in Florida. Er war lange Jahre in der Wirtschaft tätig, bis ein lebensveränderndes Ereignis ihn im Alter von 33 Jahren dazu veranlasste, die Geschichte vom ›Café am Rande der Welt‹ zu erzählen. Er hatte bis zu diesem Zeitpunkt keinerlei Erfahrung als Autor. Und er hatte auch an keinen Schreibseminaren an der Universität teilgenommen.

    Innerhalb eines Jahres nach Erscheinen hatte sich das Buch durch die Mundpropaganda der Leser auf dem gesamten Erdball verbreitet – es begeisterte Menschen auf jedem Kontinent, einschließlich Antarktika. Zudem errang es den ersten Platz auf der Bestsellerliste und wurde in über 30 Sprachen übersetzt.

    Mittlerweile hat John weitere Bücher geschrieben, deren Botschaften Millionen von Menschen dazu ermuntern, ihr Leben nach ihrer eigenen Fasson zu gestalten. Aufgrund seines Schaffens wurde er neben Persönlichkeiten wie Oprah Winfrey, Tony Robbins und Deepak Chopra als einer der hundert inspirierendsten Menschen im Bereich Führung und persönliche Entwicklung ausgezeichnet. All dies berührt und verblüfft ihn nach wie vor.

    Wenn er nicht gerade schreibt, ist er häufig mit seiner Familie auf Reisen in der Welt unterwegs.

    Aufbau des Hörbuchs

    Dieses Hörbuch hat eine ordentliche Kapitelübersicht (nicht nur Tracks, die die tatsächlichen Kapitel des Buchs zerstückeln). Das ist leider nicht selbstverständlich bei Hörbüchern und ist mir hier daher sehr positiv aufgefallen.


    Als Kapitel gibt es einen Vorspann, die Danksagung (fehlt leider auch oft), das Vorwort und letztendlich die Kapitel 1- 15 und einen Epilog plus Abspann zum Schluss. Der Abspann ist allerdings nicht ein eigenes Kapitel sondern umfasst scheinbar die letzten Kapitel der Buchversion.

    Meine Meinung

    Das Buch hat mich zum Grübeln gebracht aber leider nicht zum Grübeln über die drei Fragen, die darin gestellt werden, sondern vor allem darüber, was mich an der Geschichte letztendlich gestört hat. Ich konnte zunächst nicht fassen, warum das so ist, aber nach einigen Tagen Abstand vom Gelesenen, weiß ich es nun. Eventuell lag mein Fokus auch darauf, da mir die Fragen nicht neu sind und mich schon ein Leben lang begleiten.

    Positives

    Ich fand den Beginn der Erzählung schön, die Beschreibung des Feststeckens und die Ankunft im Café. Die Erzählung von alltäglichen Dingen ist dem Autor gelungen und die Stimme des Sprechers passt zum Erzähler. Im Großen und Ganzen leistet er gute Arbeit, allerdings gibt es auch etwas, was mich an ihm stört. Aber dazu später mehr.


    Am besten Gefallen haben mir die zwei Geschichten die innerhalb der Erzählung erzählt werden. Die Weisheit der grünen Meeresschildkröte und des alten Fischers schlagen meiner Meinung nach alles, was der Autor selbst zum Thema beigetragen hat. Die haben bei mir tatsächlich einen bleibenden Eindruck hinterlassen, deshalb hat sich das Hörbuch für mich allein deshalb gelohnt.

    Negatives

    Die Betonung vom Sprecher, wenn er die Rolle der Leute im Café einnimmt, lässt mich Weihrauch inhalierende esoterische Schwurbler in langen Gewändern sehen, die mit theatralischen Gesten von dem falschen Weg berichten, auf dem die meisten Menschen ihrer Meinung nach wandeln. Dieses Bild passt aber so gar nicht zu den beschriebenen Charakteren, mit denen John im Café in Kontakt tritt.


    Abseits davon wirkten die Dialoge zum Teil sehr konstruiert und haben sich immer wieder in einem leicht anderem Gewand wiederholt. Gefühlt gab es die nur deshalb, um die Ideen zum Zweck der Existenz, dem Sinn des Lebens, zu verkaufen. Zusätzlich wiederholte John ständig das Gesagte, um festzustellen, ob er es den nun richtig verstanden hat.


    Aktives Zuhören mag im Alltag richtig und wichtig sein, führte hier aber lediglich dazu, dass ich das Gefühl bekam der Autor wollte die Geschichte künstlich in die Länge ziehen, weil er nicht viel zu erzählen hat. Wären die Themen nicht nur oberflächlich behandelt worden, wäre es evtl. auch sinnvoll gewesen die Geschichte so redundant zu gestalten, aber so war mir das einfach etwas zu viel des Guten. Vor allem, da die Geschichte auch in einfacher, leicht verständlicher Sprache, geschrieben ist.


    Des Weiteren hat mich etwas gestört, dass das Buch außer acht lässt, dass es viele Menschen gibt, die eben nicht die Wahl haben. Ja, es gibt genug Menschen, die sich in der Arbeit verlieren ohne zu wissen, wofür eigentlich,oder ihr Glück in den falschen Dingen sehen. ABER es gibt auch genug Menschen, bei denen das alles nicht so einfach ist, wie es hier suggeriert wird. Es ist mir bitter aufgestoßen, da mir so ein bisschen das Gefühl vermittelt wurde, als wäre ausnahmslos jeder in der beschriebenen Form für sein eigenes Schicksal verantwortlich und müsste eben nur das tun, was er wirklich tun möchte, um glücklicher zu sein.

    Mein Fazit

    Eine Kaffeefahrt ohne Fahrt (wenn man davon absieht, das John mit dem Auto zum Café fährt).


    Da es ein kurzes Hörbuch ist, kann man es sich durchaus anhören, wenn man einen oberflächlichen Einblick in das Thema haben möchte, der in einer an und für sich netten Geschichte eingesponnen ist. Weniger konstruierte Dialoge und weniger Wiederholungen hätten dem Hörerlebnis gutgetan. Auch eine etwas weniger übertriebene Betonung des Sprechers für die Mitarbeiter des Cafés hätte ich begrüßt.


    Die Lösung, die hier für ein glückliches Leben präsentiert wird, lässt sich nicht allgemeingültig für alle übernehmen. Mag aber evtl. zum Nachdenken anregen. Wie man anhand der weiteren Meinungen im Rezi-Thread zur Buchausgabe entnehmen kann, war es für den ein oder anderen genau das richtige Buch zur richtigen Zeit.


    Alles in allem ein Hörbuch, was man sich anhören kann, man verpasst aber auch nicht unbedingt etwas, wenn man es nicht tut. Es ist nichts weltbewegendes, es ist aber auch nicht gänzlich uninteressant zu hören.

    Bewertung

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