Floc'h - Das Leben kann so schön sein! / La belle vie

  • Der Autor (Quelle: Jacoby & Stuart): Jean-Claude Floch (* 25. September 1953) ist als Autor und Comic-Künstler unter dem Namen Floc‘h insbesondere in Frankreich, England und den USA bekannt. Ihm wurden zahlreiche Ausstellungen gewidmet, und er ist vielfach ausgezeichnet worden. Seine Markenzeichen sind die Ligne claire sowie sein stets sehr elegantes Auftreten. Alain Resnais und Woody Allen vertrauten ihm die Gestaltung von Plakaten für ihre Filme an. Und in den USA ist er durch seine Covergestaltungen und Illustrationen für den New Yorker einem breiten Publikum bekannt geworden.


    Klappentext (Quelle: Jacoby & Stuart): Floc'h reicht dir die Hand … nimm sie, halt sie fest und spring in sein Buch, wo er mit dem kleinen Mädchen und ihrem Hasen schon auf dich wartet. Mach es dir bequem und halt die Augen offen, denn gleich geht es los. Du wirst sehen: In diesem Buch ist nichts unmöglich, hier werden deine verrücktesten Wünsche und schönsten Träume wahr. An der Hand dieses Magiers erfährst du: Mit ein bisschen Fantasie kann das Leben sooo schön sein!


    Französische und deutsche Ausgaben:

    • Die französische Originalausgabe erschien im September 2014 unter dem Titel „La belle vie“ im Verlag Éditions du Seuil in Paris (56 nicht paginierte Seiten im Format 34,8 x 27 Zentimeter).
    • Die deutsche Übersetzung aus dem Französischen stammt von Edmund Jacoby. Sie erschien 2015 als „Das Leben kann so schön sein!“ im Verlagshaus Jacoby & Stuart in Berlin (56 nicht pagnierte Seiten im Format 28,8 x 22 Zentimeter).

    Meine Einschätzung:
    Außergewöhnliches Bilderbuch, das die "vierte Wand" zwischen Leser und Figuren durchbricht: Ein Mann und ein Mädchen zeigen sich gegenseitig, welches die wunderbarsten Augenblicke eines Lebens sein können. All die kleinen Momente des Alltags, die man gerne übersieht, die aber "den Unterschied ausmachen". Der Mann leitet das Mädchen dazu an, das zu tun, was ihm Spaß macht. So erschaffen beide in dem jeweiligen Moment das Buch, das der Leser in den Händen hält.

    Die Freiheit, Dinge zu erschaffen, ist aber kein Freibrief für Harmonie, denn wenn man sich als tierischen Begleiter ein putziges Häschen erschafft, sind die Jäger, die sich aus der Ecke der Buchseite nähern, nicht weit. Aber zum Glück hat man immer noch die Chance, die Jäger aus dem eigenen Buch hinauszujagen. Das Leben ist schön, wenn man ganz lange, ganz hoch schaukelt. Das Leben ist schön, wenn man die, die man liebt, unsterblich machen kann.
    Das Reich der Fantasie, wie es in Floc'hs Bilderbuch in Bilder gekleidet wird, erscheint nicht als eskapistischer Ort der Weltflucht, sondern als ein Ort, in dem sich die Menschen in ihrem innersten Menschsein der Träume und Wünsche begegnen können. Eine ausgesprochen wichtige menschliche Erfahrung! Für kindlich-neugierige Leser vielleicht noch eine Selbstverständlichkeit, mag sich für erwachsene Leser mehr und mehr Wehmut in die Betrachtung des Buches mischen.

    „Das Leben kann so schön sein!“ ist ein Buch zum immer wieder Durchblättern. Grafisch reduziert, erinnert sehr stark an die "Ligne Claire" frankobelgischer Comics. Oft reicht den Figuren nur ein weißer Hintergrund, in den sich Attribute und Szenerien hinzugesellen. Eine Art überzeitliche Vergangenheit als heimelige Insel der Seeligen und Naiven, bevor die Naivität ihre Unschuld verliert. Und das Buch kann dabei helfen, diesen Zustand zu erhalten.

    White "Die Erkundung von Selborne" (103/397)

    Manner "Das Mädchen auf der Himmelsbrücke" (54/151)


    :king: Jahresbeste: Gray (2024), Brookner (2023), Mizielińsky (2022), Lorenzen (2021), Jansson (2020), Lieberman (2019), Ferris (2018), Cather (2017), Tomine (2016), Raymond (2015)

    :study: Gelesen: 56 (2024), 138 (2023), 157 (2022), 185 (2021), 161 (2020), 127 (2019), 145 (2018), 119 (2017), 180 (2016), 156 (2015)70/365)
    O:-) Letzter Kauf: Kuhl "Helenes Familie" (23.04.)

  • Die französische Originalausgabe erschien im September 2014 unter dem Titel „La belle vie“ im Verlag Éditions du Seuil in Paris (56 nicht paginierte Seiten im Format 34,8 x 27 Zentimeter).

    White "Die Erkundung von Selborne" (103/397)

    Manner "Das Mädchen auf der Himmelsbrücke" (54/151)


    :king: Jahresbeste: Gray (2024), Brookner (2023), Mizielińsky (2022), Lorenzen (2021), Jansson (2020), Lieberman (2019), Ferris (2018), Cather (2017), Tomine (2016), Raymond (2015)

    :study: Gelesen: 56 (2024), 138 (2023), 157 (2022), 185 (2021), 161 (2020), 127 (2019), 145 (2018), 119 (2017), 180 (2016), 156 (2015)70/365)
    O:-) Letzter Kauf: Kuhl "Helenes Familie" (23.04.)