Der Autor (Quelle: Wikipedia): Jerome „Jerry“ Siegel (* 17. Oktober 1914 in Cleveland, Ohio; † 28. Januar 1996 in Los Angeles) war ein US-amerikanischer Comicautor. Siegel wurde vor allem berühmt als Miterfinder der Comicfigur Superman. Er veröffentlichte auch unter den Pseudonymen Joe Carter, Jerry Ess und Herbert S. Fine.
Der Zeichner (Quelle: Wikipedia): Joseph „Joe“ Shuster (* 10. Juli 1914 in Toronto, Ontario; † 30. Juli 1992 in Los Angeles) war ein US-amerikanischer Comiczeichner und Miterfinder der Comicfigur Superman
Klappentext (Quelle: Dino Entertainment): [...] In diesem Band präsentieren DC und Dino voller Stolz einen liebevoll restaurierten und kompletten Nachdruck dieser klassischen [ersten vier Ausgaben der SUPERMAN COMICS]. Die SUPERMAN ARCHIVE beinhalten die frühesten Abenteuer des Stählernen, getextet von Jerry Siegel und gezeichnet von Superman Co-Creator Joe Shuster. Die vorliegenden Geschichten zeigen einen Superman, der erst noch in die Rolle des nahezu allmächtigen Halbgottes, wie wir ihn heute kennen, hineinwachsen muss. Dieser Superman ist noch ein Held aus der Zeit der großen Wirtschaftskrise, dessen Superleistungen noch darin bestehen, über Wolkenkratzer zu springen, gewaltige Gewichte zu stemmen, D-Züge zu überholen und dessen Haut höchstens von einer explodierenden Bombe verletzt werden kann. Er war ein schlagkräftiger Action-Held – rauh und ruppig, und verwundbarer, als er es später werden sollte, aber beseelt von einem unstillbaren Durst nach sozialer Gerechtigkeit. Jeder, der Superman liebt und die frühen, sich noch entwickelnden Arbeiten von Siegel und Shuster zu schätzen weiß, kann mit diesem Band der SUPERMAN ARCHIVE in eine einfachere Zeit eintauchen, in der Comic-Superhelden noch am Anfang ihrer langen Geschichte standen – und in der Superman der erste und der vor allem der Großartigste war.
Amerikanische und deutsche Ausgaben:
- Im Original ursprünglich in Magazinform veröffentlicht als Superman #1-4 in den Jahren 1939 und 1940 bei DC Comics in New York. Manche Geschichten erschien zuvor bereits im Magazin Action Comics.
- Die amerikanische Originalausgabe des Reprints von Superman #1-4 erschien als „Superman Archives. Vol. 1“ mit einem vierseitigen Vorwort und einem zweiseitigen Nachwort von Jim Steranko bei DC Comics in New York (272 Seiten), wiederaufgelegt u.a. im Februar 2005 ebenda.
- Die deutsche Übersetzung stammt von Marc Hillefeld. Sie erschien 1999 unter dem Titel „Superman Archiv, Band 1“ als Band 5 der DC Archiv Edition mit dem vierseitigen Vorwort und dem zweiseitigen Nachwort von Jim Steranko als Hardcover mit Schutzumschlag, herausgegeben von Anne Berling, gelettert von Katja Braasch und Jo Knauf, bei der Dino Entertainment AG in Stuttgart (272 Seiten im Format 26,5 x 17,5 Zentimeter).
Meine Einschätzung:
Die ersten 17 Superman-Storys aus den ersten vier Heften des Superman-Magazins von Mai 1939 bis Februar 1940. Es wird noch herumprobiert. Hat mit Superman, wie man ihn heute kennt, wenig zu tun, wenn er u.a. gegen Schiebung im Boxsport und gegen den fiesen Leiter eines Kinderheims vorgeht. Für Comic-Nostalgiker sehr unterhaltsam und irgendwie rührend! Stellenweise erstaunlich ruppig. Auch Superman ist recht garstig und schert sich bei Bösewichten nicht allzusehr um die Menschenwürde. Wenn Superman für Recht und Ordnung sorgt, verlässt er sich oft auf eine quasi alttestamentarische Auge-um-Auge-Gerechtigkeit. Tatsächlich tritt Superman vor allem als Richter und Henker in einer Person auf, der für soziale Gerechtigkeit sorgt und z.B. Kriegsgewinnler, korrupte Politiker, Vetternwirtschaft, Schiebereien, blasierte Turbokapitalisten und die organisierte Kriminalität in die Schranken weist. Ansonsten kommt es bereits in diesen sehr frühen Golden-Age-Superman-Geschichten zu den ersten Auftritten von Lois Lane und Lex Luthor. Die Storys sind zwar eher harmloser Natur, die Zeichnungen mögen einfach wirken, aber die Handlung springt immer direkt in die Vollen, perfekt unterstützt durch eine temposteigernde Gestaltung: expressive Gesten und eindeutige Mimiken von fast stummfilmhafter Zuspitzung, großartige Action-Moves, interessante Blickwinkel (fliegender, springender, stürzender Superman, wegwirbelnde Schurken und wuchtige Boxschläge) – verführerische Frauen, windige Schurken im Dreireiher und bullige Schränke als Straßenschläger und Meuchelmörder. Langweilige Zwischenschritte werden auf filmische Weise schlichtweg übersprungen oder extrem verkürzt. Action fast in jedem Panel!
Ich finde diesen DC-Archiv-Sammelband wirklich sehr gelungen, bringt er doch die Originalhefte einschließlich kleiner Zwischencomics, auf Superman bezogener Werbung und auch den Hardboiled-Kurzgeschichten, die überwiegend ganz ohne Superman auskommen. Nur so kann man das Klima des Aufbruchs in ein Goldenes Comicheldenzeitalter richtig nachempfinden: ein sündiges Lesevergnügen unter der Bettdecke und Prügel-Crime-Action zwischen viel versprechenden Postfach-Werbeanzeigen für faltbare Kameras, Miniradios, Zigarettenetuis in Pistolenform, Flugzeugmodelle, lebende Chamäleons und Stepptanz-Selbstkurse. Ein Einblick in unschuldigere, verschämtere (Comic-)Zeiten.