Siri Pettersen - Eisenwolf / Järnulven

  • Kurzmeinung

    pesel
    Mein Lesehighlight 2021. Absolut empfehlenswert.
  • Kurzmeinung

    ViktoriaScarlett
    Eisenwolf ist ein düsteres und blutiges Buch, welches mit unglaublicher Spannung und einer bildgewaltigen Welt brilliert
  • Eisenwolf ist ein düsteres und blutiges Buch, welches mit unglaublicher Spannung und einer bildgewaltigen, sowie vielfältigen Welt brilliert. Meine genaue Meinung findest du unten im Text.


    Meine Meinung zum Cover:

    Das Cover war der Grund, warum ich auf das Buch aufmerksam wurde. Die Gestaltung stach mir regelrecht ins Auge und als ich den Namen der Autorin darauf las, musste ich es lesen. Die Motivwahl passt mehr als gut zum Inhalt und zeigt gleichzeitig, dass die Stimmung im Buch düster ist. Beim gedruckten Buch ist auf den Zähnen und auf dem Blut eine Lackschicht wodurch beides glänzt.


    Meine Meinung zum Inhalt:

    Mit dem Klappentext im Hinterkopf begann ich voller Neugier den Eisenwolf zu lesen. Siri Pettersons Schreib- und Erzählstil begannen mich schon bald zu fesseln. Ihre Art zu schreiben ist einnehmend und ließ das Gelesene als Bilder in meinen Gedanken entstehen. Wenn ich nicht lesen konnte, dachte ich über Juva und ihre Erlebnisse nach. Die Geschichte begann mich regelrecht zu verfolgen und ich überlegte, wie es wohl weitergehen wird. Aufgrund dessen habe ich in jeder freien Minute im Buch gelesen, um schnell voran zu kommen.


    Je weiter ich kam, umso faszinierter war ich von der Welt der Autorin. Durch die vielen Informationen, die sie geschickt verwob, erschuf sie nach und nach eine düstere Stadt mit einem Land, dass voller Gefahren ist. In perfekt dosierter Form baute sie die Beschreibungen in den Verlauf ein, weshalb ich nicht genug bekommen konnte. Ich wollte immer mehr erfahren und tat dies auch mit jedem Kapitel. Mit Raffinesse und einer bedachten Vorgehensweise verflocht die Autorin jedes noch so kleine Element so gewandt, dass ich mich in ihrer Welt verlor – in positivem Sinne! Die Erzählungen und Geschehnisse sind oft sehr düster, blutig und boshaft. So manche Szene ist nichts für Zartbesaitete und Morde geschehen. Das Blut und die Wölfe sind ein stetiger Begleiter, da sie zu den Grundelementen gehören.


    Die Hauptprotagonistin Juva ist eine vielseitige Figur. Anfangs konnte ich sie schwer einschätzen. Doch mit der Zeit wusste ich, woran ich war und begann sie zu verstehen. Ich merkte schnell, dass in ihr wesentlich mehr steckt, als sie selbst weiß. Rugen konnte ich von Anfang an nicht leiden, da er eine Art hat, die nichts für mich ist. Nafraim ist hingegen komplex. Seine Vardari sind undurchsichtig und seltsam. Lange Zeit war ich mir nicht sicher, auf welcher Seite er steht. Bei Juvas Familie hatte ich große Probleme mit Solde, aber auch ihre Mutter Lagalune war eigen. Zu meinen liebsten Figuren gehören neben Juva Broddmar, Ester und Kefla. Die Seidagilde war für mich zuerst nicht klar, doch das schien beabsichtigt, weil Juva all die wichtigen Dinge selbst über sie herausfinden musste. Natürlich gab es noch viele weitere Protagonisten, welche kleine und größere Rollen spielten. Zu meiner Überraschung habe ich niemals einen/eine von ihnen verwechselt. Irgendwann kam ein Protagonist ins Spiel, der widersprüchliche Gefühle in mir auslöste. Konnte man ihm vertrauen? Oder war er hinterlistig? Ich war mir bis zuletzt nicht sicher. Jedenfalls forderten seine Kapitel meine vollständige Aufmerksamkeit und ich nahm nichts anderes um mich herum wahr.


    Das Verhalten und die Fähigkeiten der Blutleserinnen faszinierten mich, obwohl ich durch Juva schnell herausfand, was Wahrheit oder Lüge war. Mit den Kapiteln offenbarte sich, dass weit mehr dahintersteckte, als ich auch nur annähernd geahnt hatte. Überhaupt merkte ich mit der Zeit, dass im Hintergrund immer mehr wichtige Fäden zusammengezogen wurden. Mit Staunen und Grauen erlebte ich, was Juva noch so ertragen musste. Zeitgleich begann sich ihr Plan immer mehr zu manifestieren und zu verwirklichen. Gebannt las ich weiter und die Spannung stieg noch mehr an. War das überhaupt noch möglich? Ja! Bis ich schlussendlich beim letzten Kapitel ankam, verging die Lesezeit wie im Flug.


    Ich weiß nicht, ob ich erleichtert bin, wie die Geschichte ausging. Jedenfalls ist mir klar, dass auf Juva und die Blutleserinnen noch so einiges zukommen wird, das sie weiterhin in Lebensgefahr bringen wird. Meine Erwartungen an den nächsten Band sind hoch und ich hoffe, dass die Autorin das Niveau halten wird. Bedenken habe ich dabei keine.


    Mein Fazit:

    Der Auftakt der Vardari-Reihe ist mit Eisenwolf von solch starker Aussagekraft und Spannung, dass ich es schnellstmöglich las. Das Buch fesselte mich mit der Welt und den gewählten Themen. Es verfolgte mich sogar in meinen Gedanken, wenn ich nicht lesen konnte. Die Geschichte ist blutig, düster und grausam. Zeitgleich wohnt ihr eine unglaubliche Tiefe und eine ausführlich aufgebaute Welt inne, die gekonnt und in perfekter Weise in die Erzählungen eingewoben sind. Je weiter ich las, umso faszinierter und gefesselter war ich von sämtlichen Geschehnissen und Elementen. Teilweise litt ich sehr mit Juva und war von ihrem Mut begeistert. Der Verlauf ist immer spannend und ließ mich das Buch innerhalb weniger Tage lesen. Ich muss hier eine absolute Leseempfehlung aussprechen!


    Ich vergebe 5 von 5 möglichen Sternen!


    Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

  • ViktoriaScarlett

    Hat den Titel des Themas von „Siri Petersen - Eisenwolf“ zu „Siri Pettersen - Eisenwolf“ geändert.
  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Siri Pettersen - Eisenwolf“ zu „Siri Pettersen - Eisenwolf / Järnulven“ geändert.
  • Worum geht es?

    Juva ist eine Blutleserin, möchte diese Gabe aber gar nicht besitzen. Doch dann wird sie in Dinge verwickelt, von denen sie gar nichts wusste und lieber auch nichts gewusst hätte.


    Worum geht es wirklich?

    Den eigenen Weg zu finden, aber auch um Freundschaft, Vertrauen, Verrat und schwerwiegende Geheimnisse und Entscheidungen.


    Lesenswert?

    JA! Definitv JAAAA! Dieses Buch. Es hat mich fertig gemacht. Es hat mich staunen und grübeln lassen, mir Angst gemacht, ich habe mitgelitten und wollte rufen „Nein, mach das nicht! Geh da weg!“ um die Protagonistin zu schützen. Und es hat mein Herz immer wieder geöffnet und schneller schlagen lassen, es dann wieder zerstört, geheilt und wieder gebrochen. Ich glaube ich kann sagen: Ich liebe Siri Pettersens neue Reihe.

    Zudem ist das Buch optisch auch noch schön gestaltet: Hardcover ohne Schutzumschlag, es fühlt sich toll in den Händen an und kleine Besonderheiten sind spürbar hervorgehoben.

    Wer die Rabenringe kennt: Bei Eisenwolf geht es düsterer zu, blutiger, lustvoller. Die Welt, in der beide Reihen spielen, ist die identische. Man muss die erste Reihe nicht gelesen haben, aber manche Parallelen erkennt man nur dann.

    Als Leser*in folgt man drei Protagonist*innen: Juva, einer junge Jägerin, die auch Blutleserin ist, mit diesem Erbe aber nichts zu tun haben möchte. Rugen, ein etwas zweifelhafter egoistischer junger Mann, der für Geld so einiges tut und auch vor gebrochenen Herzen nicht zurück schreckt. Und Nafraim, ein sehr undurchsichtiger Mann mit vielen Geheimnissen. Die Charaktere sind generell ganz wunderbar dargestellt, man fühlt und leidet mit, man hasst aber auch. Juva ist eine starke Protagonistin, macht viel mit sich alleine aus aber nimmt auch Hilfe von außen in Anspruch. Sie kann aufbrausend sein, aber auch begehren und sie steht für Dinge ein, selbst wenn sie sich dadurch in Gefahr bringt.

    Der Ort an dem diese Geschichte spielt ist düster, voller Blut, voller Jagd und voller Geheimnisse. Zu Beginn ist man leicht überfordert mit all den Eindrücken. Lass dich davon nicht abhalten, es klärt sich vieles auf und wird einleuchtender! Auch wenn dies sehr fordernd ist, so ist es auch so bereichernd, wie de Autorin den*die Leser*in eben nicht an die Hand nimmt und ihm*ihre jede Kleinigkeit vorkaut und erklärt. Man wird einfach ins kalte Wasser geworfen, hinein in eine sehr ausgetüftelte und vielschichtige Welt, mit allem was dazu gehört. Natur spielt hier weniger eine Rolle, dafür Gilden und Götter und Geheimnisse in der Stadt. Den Rest der Welt lernt man nur in sehr wenigen Kapiteln ein klein bisschen kennen.

    Die Sprache an sich ist sehr angenehm lesbar, manchmal ein bisschen umgangssprachlich und auch derb, bereitete mir aber zumindest keine Probleme. Das Herausfordernde bei diesem Buch ist die Welt, aber die Autorin weiß wirklich, wie sie den*die Leser*in mitnimmt, wie sie immer mehr offenbart und wie sie zeigt um was für eine Welt es sich handelt und wie alles funktioniert. Sie muss es nicht erklären, man lernt es während des Lesens. Das ganze passiert in einer so spannenden Weise, wie sich immer mehr Dinge erschließen, sodass man beim Lesen in eine Art sog gerät und immer weiter lesen möchte.

    (Ganz hilfreich fand ich tatsächlich ein Notizbuch, in dem ich mir ein paar Begriffe und Erklärungen notiert habe, damit ich dann nochmal nachschlagen konnte.)

    Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie grandios ich dieses Buch finde und wie sehr ich mir den nächsten Band herbei sehne.

    Ich kann wirklich nicht mehr berichten, möchte auch absolut nichts spoilern. Aber: Es lohnt sich!

  • nhalt

    Die Welt, die Siri Pettersen in Eisenwolf zeichnet ist düster. Navlak liegt offenbar hoch im Norden und darf sich erst im Frühling wieder an der Sonne erfreuen. Dazu dreht sich hier vieles ums Blut. Wolfsblut. Denn das wird benötigt, um die Steintore zu betreiben, die Navlak reich und berühmt machen. Daraus werden aber auch die Blutperlen hergestellt, welche von grossen Teilen der Bevölkerung genutzt werden, um high zu werden. Und die die Wolfsseuche auslösen können.

    Die Haupthandlung folgt Juva, Wolfsjägerin, der ältesten Tochter des Hauses Senseyr. Doch mit dem Erbe der Familie will diese nichts zu tun haben - Blutleserinnen hält sie für Betrügerinnen, ihre Kindheit im Hause einer der Anführerinnen will sie hinter sich lassen. Juva ist glücklich, das Erbe an ihre kleine Schwester abzutreten. Aber als der Wächter an den Steintoren wieder zum Leben erwacht, das Totenhorn immer öfter bläst und der Ausbluter sich auf die Jagd nach Wolfskranken macht, geht das Schicksal andere Wege. Und Juva muss sich ihrer traumatischen Vergangenheit, dem Geheimnis ihres eigensinnigen Herzens und dem Eisenwolf stellen.

    In Nebenhandlungssträngen, die im Verlauf an Häufigkeit abnehmen, verfolgt die Leser*in Rugen, einem süchtigen Lebemann, und Nafraim, einem der geheimnisumwobenen Vadari, einem Ewigwährenden.

    Meine Meinung

    Die Geschichte startet spannend, aber auf die Hauptthemen bezogen gemächlich. Bildgewaltig und auch etwas derb zeichnet Siri Pettersen diese nordische, wilde und etwas archaische Welt Stück für Stück. Als Höhrerin durfte ich diese Welt durch die Handlung und in authentischer Weise durch die Charaktere kennen lernen. Das führt stellenweise natürlich dazu, dass Fragen offen bleiben. Dies aber immer in genau dem richtigen Masse, dass es eben spannend und geheimnisvoll bleibt, ohne ärgerlich zu werden. Die Handlung ist trotz der eigenen Perspektive des Antagonisten Nafraim undurchsichtig, überraschend und stellenweise brutal und schockierend. Die derbe Sprache ist teilweise charakterbedingt etwas grenzwertig vulgär, explizite Inhalte eingeschlossen. Für ein Jugendbuch definitiv gewagt.

    Haupt- sowie Nebenfiguren sind liebevoll ausgearbeitet und lassen sich nur ungern in Schubladen stecken. Diese Ecken und Kanten machen sie glaubwürdig und äusserst lebendig. Juvas Charakterentwicklung ist interessant und emotional zu verfolgen. Und besonders ihre Jagdkameraden sind in ihrer realistischen Schrulligkeit ein kleiner Schatz für mich.

    Der Sprecher Konstantin Graudus ist, wie schon bei den Rabenringen, eine hervorragende Besetzung. Er trifft mit seiner Interpretation die düstere Atmosphäre und verleiht der Geschichte eine mystische Note.

    Das Buch ist in sich geschlossen und das Hängen an der Klippe bleibt einem zum Glück erspart - trotzdem lässt das Ende genügend Stoff, um schon ganz ungeduldig auf den nächsten Band zu warten.


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