T. J. Klune - Mr. Parnassus` Heim für magisch Begabte / The House in the Cerulean Sea

  • Kurzmeinung

    littleMelody
    Wunderbar, liebenswürdig, witzig und mitreißend
  • Kurzmeinung

    Lesemieze
    Hat mir im Gesamten gefallen hatte aber einige Längen
  • Klappentext


    Linus Baker ist ein vorbildlicher Beamter. Seit Jahrzehnten arbeitet er in der Sonderabteilung des Jugendamtes, die für das Wohlergehen magisch begabter Kinder und Jugendlicher zuständig ist. Nie war er auch nur einen Tag krank, und das Regelwerk der Behörde ist seine Gute-Nacht-Lektüre.

    Linus' eintöniges Dasein ändert sich schlagartig, als er auf eine geheime Mission geschickt wird. Er soll das Waisenhaus eines gewissen Mr. Parnassus', das sich auf einer abgelegenen Insel befindet, genauer unter die Lupe nehmen. Kaum dort angekommen, stellt Linus fest, dass Mr. Parnassus' Schützlinge eher etwas speziell sind – einer von ihnen ist möglicherweise sogar der Sohn des Teufels!

    In diesem Heim kommt Linus mit seinem Regelwerk und seiner Vorliebe für Vorschriften nicht weit, das merkt er schnell. Eher widerwillig lässt er sich auf dieses magische Abenteuer ein, das ihn auf der Insel erwartet, und erfährt dabei die größte Überraschung seines Lebens ...


    Meine Meinung


    --> Absolute Leseempfehlung!


    Das farbenfrohe und witzige Cover hat mich magisch angezogen - und auch der Inhalt klingt interessant. Auf den ersten Blick jetzt nicht großartig neu von der Handlung her; umso froher bin ich, dass ich nach diesem Buch gegriffen habe: ich fand es wundervoll!


    Auf den ersten Seiten war das noch nicht so ... Während man Linus Baker in seiner tristen Lebensweise kennenlernt, wirkte der humorvolle Anteil etwas gezwungen und ich war mir nicht so ganz sicher, ob mir das so gefällt. Aber es ist wichtig, um seine Person näher kennenzulernen und ich war dann ganz schnell gefangen von dieser wunderbaren Geschichte <3


    Linus ist 40, übergewichtig, pedantisch, lebt allein in einem kleinen Häuschen, einziger Freund seine Katze, die allerdings eher faucht als zutraulich wirkt und sein einziger Lebenszweck ist die monotone Arbeit. Er muss Waisenhäuser inspizieren, die magisch begabte Kinder beherbergen und seine Einschätzung abgeben, ob sie dort gut versorgt sind. Hierbei hat er objektiv und sachlich zu bleiben, streng nach den Regeln der BBMM, der Behörde für die Betreuung magischer Minderjähriger.

    Nachdem er 17 Jahre in diesem Hamsterrad verbracht hat, sind all seine Träume und Empfindungen tief in ihm vergraben - bis dieser besondere Auftrag an ihn herangetragen wird. In Mr. Parnassus Heim auf einer abgelegenen Insel soll er nach dem rechten sehen, denn die Kinder, die hier betreut werden, sind nochmal spezieller als alle anderen und unterliegen der höchsten Geheimhaltungsstufe. Linus ist nicht gerade glücklich, aus seiner eintönigen Routine geholt zu werden und einen ganzen Monat auf fremdem Terrain zu verbringen - doch es wird sein Leben verändern!


    "Arthur sagt, für die Dinge, die man gerne macht, sollte man sich immer Zeit nehmen", verkündete Talia. "Wenn wir das nicht tun, vergessen wir vielleicht, wie man glücklich ist."

    Zitat Seite 125


    Wenn ich auch anfangs noch nicht so ganz überzeugt war, hat sich das schnell gedreht. Ich bin regelrecht an den Seiten geklebt und hab mit viel Spaß verfolgt, wie Linus Mauer bröckelt, die er jahrelang um sich aufgebaut hat.


    Die sechs Kinder in dem Heim sind wirklich außergewöhnlich, mehr mag ich hierzu nicht verraten, aber jeder von ihnen ist trotz oder gerade wegen seiner Eigenarten etwas ganz besonderes: schrullig, witzig, liebenswert und vor allem schutzbedürftig.

    Magische Begabte Personen müssen in dieser Welt nämlich registriert werden und sind von den anderen Menschen mit Misstrauen und Ängsten behaftet, der sich oft in Hass umschlägt. Die Furcht vor dem Unbekannten oder dem Unverständnis ist ein zentrales Thema und der Autor hat das ganze mit so vielen wichtigen Botschaften gespickt, die mich immer wieder sehr bewegt und mein Herz gerührt haben.


    "Es ist nur menschlich, vom Weg abzukommen, ob nun irrational oder nicht. Und auch wenn manche Fehler gravierender sind als andere: Solange wir aus ihnen lernen, werden wir durch sie zu besseren Menschen."

    Zitat Seite 185


    Mit der witzigen Note lockert T. J. Klune das ganze aber auf, zeigt aber sehr deutlich, wie wichtig es ist, Kindern eine Chance zu geben. Nicht die Herkunft ist wichtig, keine Stempel, die man ihnen aufdrückt, sondern jedes von ihnen verdient, wahr- und ernstgenommen zu werden und sie mit Liebe und Verständnis auf die Welt vorzubereiten.

    Gerade Mr. Parnassus und seine Art, wie er mit den Kindern umgeht, ist ein leuchtendes Beispiel, dass recht schnell auch auf Linus abfärbt. Seine eintönige Welt wird plötzlich farbenfroh und bunt und bewirkt eine Veränderung, die endlich sein wahres Selbst zum Vorschein kommen lässt - und das zu verfolgen war so ein schönes, bewegendes Erlebnis, das mir sehr nahe gegangen ist!


    Dazu kommt eine zaghafte Liebesgeschichte, die wunderschön in das ganze eingebettet ist und ohne Klischee oder große Dramatik auskommt.


    Es liest sich sehr flüssig und der Autor schafft es gekonnt, dass man beim Lesen alles bildlich vor Augen hat. Dazu flechtet er viele philosophische Fragen und Metaphern ein, die einen zum nachdenken bewegen und uns die Probleme, die in unserer Gesellschaft sind, nahebringen. Ausgrenzung, Vorurteile und Intoleranz sind nur einige davon, aber der primäre Kern, den er mit viel Verständnis und Offenheit aufzeigt.


    Ich bin absolut begeistert von dieser Geschichte, die mich zum Lachen und zum Weinen gebracht hat, die so viele Facetten zeigt an menschlichen Gefühlen und Erlebnissen, dass sie mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.


    Mein Fazit: 5 Sterne


    Weltenwanderer

  • Meine Meinung


    Ja, es ist eine wunderbare, emotionale, originelle Geschichte mit wichtigen Botschaften zu Toleranz, das Hinauswachsen über sich selbst, zur Charakter-Entwicklung, das Ausleben von Vorurteilen und das Ergreifen von Chancen. Die Protas sind mir ans Herz gewachsen.


    Allerdings wurden mir die Botschaften ständig, immer und immer wieder "eingetrichtert", so dass es mir irgendwann einfach zu viel war.

    Die Geschichte ist nett, sie wird stringent erzählt, war mir aber insgesamt zu unkomplex, vorhersehbar und einseitig. Ich hätte z. B. sehr gerne mehr über die BBMM erfahren, andere Waisenhäuser oder die Arbeit der Sachbearbeiter, aber nee, es wurde nur geschrieben, dass sie Stunden um Stunden vor ihren Computern saßen und eifrig tippten.

    Als Erwachsenenbuch ist es mir zu kindlich/jugendbuchmäßig, auch vom Schreib- und Erzählstil her, auch wenn er gut oft humorvoll und ironisch war, was mir sehr gefiel.

    Ich kann den Hype um das Buch nicht nachvollziehen, wer aber keine allzu hohen Maßstäbe ansetzt, wird an dem Buch wohl sehr viel Freude haben.


    Von mir gibt es :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    Irrlicht und Hexe (7. Hexenregel: Unterschätze nie die Kraft des Wortes - es hat eine besondere Kraft, es kann befreien, anstoßen und verändern, aber auch verletzen und zerstören)

  • Dieses Buch ist mein absolutes Jahreshighlight, denn es vereint so viele wichtige Themen, Debatten und Denkweisen miteinander, sodass daraus wahrlich eine Symphonie verschiedenster Gefühle geworden ist.


    Worum geht es? Linus, der innerhalb einer Abteilung arbeitet, die sich für das Wohl magisch begabter Kinder einsetzt, bekommt ganz plötzlich und vollkommen unerwartet einen speziellen Auftrag zugeteilt, welcher von ihm verlangt, dass er das Waisenhaus von Mr. Parnassus genauer unter die Lupe nehmen soll. Zudem soll Linus sicherstellen, dass es den Kindern dort an nichts fehlt. Dieser besondere Auftrag wird Linus’ gesamtes Leben auf den Kopf stellen und dazu führen, dass er ganz neue Gedanken und Gesten kennenlernt. Ist Linus dem gewachsen?


    Ich erlebe es wirklich sehr selten, dass Bücher mich so dermaßen berühren, da ich sehr anspruchsvoll bin und eine Story unglaublich viel mit sich bringen muss, um eben genau das zu schaffen. Bestünde die Möglichkeit, weitere Sterne vergeben zu dürfen, dann würde ich dies gewiss machen.


    Jeder einzelne Charakter dieses Buches ist mit einer riesigen Portion Liebe und Sorgfalt gezeichnet, die dem Leser sofort ins Auge fällt. Geschickt wird jedem einzelnen Kind hier eine bestimmte Gabe oder ein bestimmtes Interesse zuteil, welches es umso liebenswerter macht. Jeder, der hier abgebildeten Charaktere, erfährt eine wundersame Reise, die geprägt ist von Gefühlen, Taten und Zuwendungen, sodass jede Menge Raum für eine persönliche Weiterentwicklung geschaffen und auch genutzt wird.


    Sehr weise spricht der Autor leise, aber auch gewaltig laut Themen an, die unsere Gesellschaft auch heute noch massiv bedrohen. Dazu gehören u.a. Fremdenhass, Homophobie, Hass auf das generelle „Anderssein“, aber auch Ängste, aus denen verbale und nonverbale Gewalttaten resultieren. Wie selbstverständlich gibt das Buch Denkanstöße und Anreize, um mit diesen Situationen umgehen zu können, zeigt aber auch, wie schwer es betroffenen Personen fällt, zu eben diesen Ressourcen zu gelangen.

  • :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    Mehr als Fantasy und Magie


    Erzählt wird die Geschichte von Linus, einem Sachbearbeiter im zentralen Jugendamt für magisch begabte Kinder und Jugendliche, der den Auftrag bekommt, das Waisenhaus von Mister Parnassus zu inspizieren. Die magisch begabten Kinder in Parnassus Obhut sind ganz besonders und magisch überdurchschnittlich begabt. Daher leben sie isoliert auf einer Insel. Linus selbst lebt alleine mit seiner Katze und ist festgefahren in seinen Routinen und Gewohnheiten, sein eigener Traum scheint unerfüllbar zu sein. Dieser Auftrag wird jedoch sein Leben auf den Kopf stellen.


    Der Roman ist mehr als nur Fantasy und Magie. Er erzählt von den Unterschieden zwischen den Individuen, von der Freiheit, sich entfalten zu können, wirbt für Toleranz und warnt vor Engstirnigkeit. Die Figuren sind detailliert beschrieben und die Geschichte sprüht vor Einfallsreichtum. Nicht nur die magisch begabten Kinder suchen ihren Platz im Leben und ihre Identität, auch Linus erfährt bei seinem Aufenthalt auf der Insel mehr über sich, als er sich zuvor hätte vorstellen können. Manchmal braucht es Mut, um für die eigenen Sichtweisen einzustehen, um sich letztendlich Träume zu erfüllen und ein Heim für sich, und die einem nachstehen, zu schaffen.


    T. J. Klune schafft es mit dem Buch zu begeistern, die Geschichte hallt nach. Nicht nur im Kopf der Protagonisten im Buch spielt sich einiges ab, auch das eigene Kopfkino ist gut beschäftigt. Empfehlenswert auch für Leser, die keine eingefleischten Fantasy-Fans sind.

  • So, ich hatte dieses Buch meiner Frau geschenkt, die gleichfalls sehr begeistert davon gewesen ist. Ich kann schreiben, dass es mir auch sehr gefallen hat,



    Eigenzitat aus amazon.de


    Linus Baker - der überaus gewissenhafte Bürokrat, dessen Job im negativen Sinne sein ganzes Leben darstellt - ist ein interessante Variante der etwas tölpelhaften und naiven Heldenfigur der Fantasy-Literatur, unter anderem, weil sie kein Jugendlucher ist. In einigen Moment läßt er an Winston in '1984' denken - wenn auch dieser Roman natürlich wesentlich positiver erscheint. Doch wer den öffentlichen Raum in den USA seit 9/11 beobachtet, dem werden die Schilder 'Sehen - Merken - Melden' in dieser Romanwelt nur allzu bekannt vorkommen. Herr Klune übt hier eine sehr, sehr weitreichende Kritik an einem seit Langem immer mehr um sich greifenden Sicherheitsbedürfnis, das sich mit der Schaffung der Homeland-Security in den USA mit seinen weitreichenden Befugnisse, zu einer großen Gefahr für bestimmte Bevölkerungsgruppen entwickelt hat.


    Lesenswert - und erfreulich vielschichtig.

  • Ich fand dieses Buch wundervoll. Eine schöne Fantasy Geschichte, die mich öfters schmunzeln lies. Und doch kann ich Parallelen zu meiner Welt finden. Eine Geschichte über Toleranz und Akzeptanz, über Vorurteile und die Chance, dass jeder noch so kleine Schritt etwas bewirken kann.

    Mein Fazit aus diesen Buch: Das Leben hat viele Farben, lebt sie und seit tolerant, wie andere sie leben.

    Ich kann es weiter empfehlen.

  • Den Hype um dieses Buch kann ich nicht nachvollziehen. :-k

    Man liest nur überall: wichtige Botschaft, wichtige Botschaft. Ja, die ist tatsächlich wichtig, doch es wäre schön, wenn die nicht so offensichtlich hingeknallt wäre. :-,

    Da haben nicht gehypten Bücher manchmal mehr Eindringlichkeit und Tiefsinn zu bieten.


    Abgesehen von der Botschaften kann man die Handlung vergessen, es gibt ständigen Wiederholungen, es wird langatmig erzählt und Höhepunkte sind äußerst selten. Die Geschichte plätschert vor sich hin.


    Die Charaktere wurden allerdings liebevoll gezeichnet. Doch der Hauptdarsteller der Geschichte Linus Baker hat mich doch tatsächlich nur genervt. :roll: Es passiert mir äußerst selten, dass ich mich genervt fühle bei einer Person. Hier war es der Fall: Er hat permanent Angst, ist unsicher, seine Welt ist begrenzt, sein Horizont ebenfalls. Gut, dass es doch letztendlich eine Entwicklung stattfindet.


    Ich würde das Buch nicht als tiefgründig bezeichnen. Man liest es zwar oft in Bezug auf diesen Roman, doch da bin ich anderer Meinung.

    Ich habe leider nur eine einseitige, vorhersehbare Geschichte vorgefunden, die auf Teufel komm raus, tiefgründig sein möchte. Von mir gibt es nur :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: Sterne.

    2024: Bücher: 73/Seiten: 32 187

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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  • Irgendwie erinnert der Titel an die Insel der besonderen Kinder und ich habe etwas ähnliches erwartet, doch es kam ganz anders...


    Geschichte: Linus Baker ist ein Beamter wie er im Buche steht. Er hat keine Freunde, seine Nchbarin mag ihn nicht und seine Kollegen sind ihm absolut egal. In der Sonderabteilung des Jugendamts ist er zuständig für die Überwachung von Waisenhäusern ob diese nach den gültigen Richtlinien geführt werden. Der wichtigste Begleiter ist natürlich sein Handbuch mit allen Regeln. Als er eines Tages vor den hohen Ausschuß gerufen wird, glaubt er eigentlich daran, gefeuert zu werden, doch er bekommt eine besondere Aufgabe, da er absolut Neutral über ein Waisenhaus berichten soll, das nicht so ganz normal ist und seine Regeln sind vom ersten Tag an, völlig nutzlos...


    Schreibstil & Personen : Dachte ich zunächst, oh jeh, wie soll ich mit so einem Bürokratismus zurecht kommen, ist das jedoch nir der Auftakt einer langen Reise, auf die mich der Autor mitnimmt. Wunderbar langsam entdecke ich die Personen, Ihre Macken, ihre Besonderheiten und genauso wunderbar langsam ist die Entwicklung zu einem absoluten High Light, indem Linus Baker von Anfang an alles gibt, von dem er nie geglaubt hat, jemals so etwas geben zu können. Jeder hier ist Einzigartig mit so viel Liebe aufgebaut, dass man dem Autor zu diesen Personen gratulieren muß.


    Meinung: Ich finde, man sollte mit Superlativen sparsam umgehen, abér dieses Buch ist mit so wenig zu vergleichen, dass es einfach Besonders ist. Unaufgeregt, leise Töne,Charmant,zärtlich und mit viel Humor wird eine Geschichte erzählt, die auch ohne den Fantasy Anteil funktionieren könnte aber mit dieses Gestalten einfach Genial ist. Wer ist Mr. Parnasus ? Wer sind die Kinder im Waisenhaus, dass Linus schon beim Anblick der Akte in Ohnmacht fällt ? Warum will das Jugendamt, wöchentliche Berichte? Was verändert den sturen Beamten ? Als Tiefsinnig würde ich es nicht bezeichnen, eher als einfach schön!


    Fazit: Ihr werdet es lesen müssen, denn man kann im Vorfeld nicht so viel verraten. 5 Sterne für alle die das Besondere mögen.Bei diesem Band kann man nichts falsch machen, und es wirkt lange nach. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:  :bewertung1von5:

  • Nun endlich habe auch ich dieses Buch gelesen, weil es schon so lange hochgelobt ist und man eigentlich nicht daran vorbeikommt.


    Ich kann mich Dir Emili in einigen Punkten anschließen. (Vielleicht habe ich aber auch den Fehler gemacht, Deinen Beitrag vorschnell, vor dem Beenden des Buches zu lesen :wink: .) Bis dahin mochte ich das Buch eigentlich ganz gerne und habe es zügig und konstant gelesen. Nachdem ich Deinen Beitrag gelesen hatte, fielen mir Deine Kritikpunkt beim Lesen aber immer wieder auf. Es stimmt schon, diese "tiefgründigen" Botschaften werden einem oft um die Ohren gehauen und so tiefgründig sind sie meiner Meinung nach nun wirklich nicht. Auch wenn die Botschaft "Toleranz" natürlich eine wichtige Botschaft ist.


    Die Geschichte um Lucy fand ich etwas grenzwertig.

    Was ich auch etwas drüber fand war,...


    Nun aber auch zu den positiven Punkten, die mir gut gefallen haben :D. Was ich an dem Buch sehr toll fand war, die Ausarbeitung der magischen Kinder. Diese waren so liebevoll gestaltet, dass man sich einfach in sie "verlieben" musste. Vor allem denke ich dabei an Chauncey, der so eine Frohnatur und lieb ist. Der hat echt mein Herz angerührt mit seiner unschuldigen, fröhlichen Art :love: .


    Fazit:

    Trotz meiner o. g. Kritikpunkte, hat mich das Buch im Großen und Ganzen gut unterhalten und ich vergebe :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: Sterne :)

    "Die Stille stellt keine Fragen, aber sie kann uns auf alles eine Antwort geben." (Ernst Ferstl)

  • Bis dahin mochte ich das Buch eigentlich ganz gerne und habe es zügig und konstant gelesen. Nachdem ich Deinen Beitrag gelesen hatte, fielen mir Deine Kritikpunkt beim Lesen aber immer wieder auf. Es stimmt schon, diese "tiefgründigen" Botschaften werden einem oft um die Ohren gehauen und so tiefgründig sind sie meiner Meinung nach nun wirklich nicht.

    Das tut mir mächtig leid, dass ich mit meinem Beitrag deinen Lesegenuss etwas gestört habe. Kann vorkommen. Aber mich freut es natürlich, dass du einige Punkte auch wie ich empfunden und gesehen hast.

    das störte mich im Moment gewaltig. Nicht das vorhanden unterschiedlicher sexueller Beziehungen, da bin ich absolut unempfindlich. Die Menschen können machen, was denen gefällt. Doch jetzt, in quasi jedem neu erscheinenden Buch, und ich lese davon sehr viele, versuchen die Autoren eine queere Beziehung oder Person unterzubringen. Als ob es ein Muss für die Gegenwartsliteratur ist. Finde ich blöd. :wink:

    2024: Bücher: 73/Seiten: 32 187

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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  • Als ob es ein Muss für die Gegenwartsliteratur ist. Finde ich blöd. :wink:

    Ich bin ganz Deiner Meinung. Das fällt mir aber nicht nur in Büchern sondern auch in aktuellen Serien extrem auf. Ich bin z. B. ein Fan der ersten Stunde der Serie "Sex and the City" und natürlich musste ich dann auch die neue darauf aufbauende Serie "Just like that" sehen. Da tropft das Queer-Thema auch aus allen Poren. Ist trotzdem eine schöne Serie, aber es entsteht der Eindruck, Autoren und Serienmacher haben Angst vor dem großen Shitstorm, falls sie nicht auf den Zug mit aufspringen.

    "Die Stille stellt keine Fragen, aber sie kann uns auf alles eine Antwort geben." (Ernst Ferstl)

  • Das tut mir mächtig leid, dass ich mit meinem Beitrag deinen Lesegenuss etwas gestört habe.

    Das ist allein meine Schuld :uups: ! Eigentlich lese ich nicht die Rezensionen während ich das Buch lese, um genau das zu vermeiden, aber manchmal ist die Neugier einfach zu groß :-,

    "Die Stille stellt keine Fragen, aber sie kann uns auf alles eine Antwort geben." (Ernst Ferstl)

  • Bestnote für ein bezauberndes Buch



    Erster Eindruck


    Als Fantasy-Fan und Verfasser fantastischer Geschichten und Romane wollte ich wissen, was T.J. Klune bei diesem Titel an Inhalt und Schreibstil bietet. Magisch begabte Minderjährige? Statt Hogwarts mal eben Waisenhäuser? Harry Potter lässt grüßen? Weit gefehlt! Vor dem Leser erhebt sich eine Welt fantastischer und bunter als die von Anne K. Rowling. Mit dem Fokus auf einen gewissenhaften und kleingeistigen Beamten schildert Klune Ereignisse, die nur der ängstliche Protagonist so abenteuerlich erlebt. Zwar auch für den Leser paranormal, werden die magischen Fähigkeiten der besuchten Kinder für Linus Baker zur größten Herausforderung seines Lebens, übersteigen sie doch alles, was er in seiner 17jährigen Dienstzeit erlebt hat. Die Beobachtung seiner Reaktionen, Gedanken und widerstreitenden Gefühle lassen den Leser schmunzeln und mit dem sympathischen Mann, der stets auf das Wohl der Kinder bedacht ist, mitfühlen. Auch die Ironie, die Klunes Schreibstil durchgängig innewohnt, trägt dazu bei, das Buch und seine Figuren ins Herz zu schließen.



    Inhalt ohne Spoiler


    Mr. Linus Baker, Beamter der Behörde für die Betreuung magischer Minderjähriger (BBMM), wird aus der Bahn geworfen, als er vom Allerhöchsten Management einen brisanten Auftrag erhält: die Überprüfung eines abgelegenen Waisenhauses unter der Leitung von Arthur Parnassus. Hat der seine Schützlinge im Griff? Schon die Fahrt ist für Linus ein unwillkommenes Abenteuer. Seine Unruhe nährt sich von der Frage, was ihn nach einer düsteren Andeutung des Managements erwartet. Natürlich reift er charakterlich mit dem Fortschritt, den er bei der Erfüllung seiner Aufgabe erzielt. Aber wird er sich nicht doch übernehmen, denn er fühlt sich nicht willkommen geheißen?



    Schreibstil


    Mit Linus Baker hat Klune eine Figur geschaffen, die zu begleiten sich lohnt. Die Blicke anderer auf ihn wie auch die detaillierte Beobachtung jedes seiner Handgriffe zeichnen einen anfangs überängstlichen Protagonisten. Selten hat sich mir in einem Buch ein Charakter so dreidimensional, so plastisch vorgestellt! So wirkt trotz aller Paranormalität die innere Heldenreise Bakers authentisch. Dazu trägt auch die Sprache bei. Zwar gespickt mit Adjektiven zeigt sie einen Fächer von Stimmungslagen von Urangst bis Lebensfreude, die der Welt der Magie genauso angemessen sind wie die düsteren Vorahnungen des Helden wider Willen. Die Dialoge sind herrlich, zeichnen sie doch nicht nur, was seine Mitgeschöpfe von ihm halten, sondern in ihren härter werdenden Konturen seine charakterliche Reifung. Dazu häufige Selbstgespräche, sein der Absicht entgegengesetztes Handeln und die verbalen Steigerungen! Alles sitzt, jeder Ausdruck passt. Nicht vergessen darf der Leser, dass sich Figuren in seiner Erinnerung an ein Buch stärker festsetzen als Handlungen. Hier hat der Autor alle Register gezogen, um sowohl Linus Baker wie auch seinen vermeintlichen Widersacher Mr. Parnassus und seine Zöglinge einprägsam zu gestalten. Auch den Gefühlen bei der Schilderung zweier Liebesbeziehungen gibt ein die Seele des Lesers streichelnder Schreibstil eine angemessene Bedeutung.



    Fazit


    Ein kurzweiliges Buch über einen wirklichen Sympathieträger. Der Leser fragt sich von der ersten Seite an, welche Herausforderung auf Linus Baker wartet und wie er sich ihr stellen mag. Schließlich ist er als Mensch hin- und hergerissen zwischen seiner repressiven Beamtenpflicht und der Überzeugung, zum Wohle der begutachteten Kinder zu handeln. Von letzterer lässt er sich ebenso überraschen wie treiben. Nicht nur, wer »Die Insel der besonderen Kinder« von Ransom Riggs gelesen oder als Tim Burtons Verfilmung gesehen hat, wird dieses Buch lieben. Die reizvolle Schilderung auch von Petitessen lädt zum Träumen ein und macht es zu einem Kleinod aktueller Fantasy. Dazu kommt ein unterschwelliger Appell an unsere Toleranz. Für dieses Lesevergnügen hat T.J. Klune die Bestnote verdient. Vom ersten Wort bis zum Epilog ein im wahrsten Sinne bezauberndes Buch!