Die Autorin (Quelle: Verlag Hermann Schmidt): Shakti Paqué wurde 1979 in Hamburg als Shakti Richter geboren. Sie studierte nach dem Abitur zuerst Architektur, dann Innenarchitektur an der Fachhochschule Kaiserslauten. Ihre Diplomarbeit zeigt bereits ihr kreatives Multitalent: Sie konzipierte eine Experimentierwerkstatt und Austauschplattform als lebendigen Kulturtreffpunkt in einer ehemaligen Druckerei. Heute studiert sie freie Kunst and der HBKsaar und überzeugt in ihren freien Projekten ebenso wie als Musikerin.
Klappentext (Quelle: Verlag Hermann Schmidt): Wenn Sie ein Buch zur Hand nehmen, beginnt mehr als eine Lektürevorgang. Sie gehen eine Lebensabschnittspartnerschaft ein, die kurz oder lang, leidenschaftslos oder innig, wechselhaft oder beständig sein kann. Sie kann im Bett enden – oder dort beginntn. Oft wird ein gemeinsamer Urlaub daraus. All das ist intim – und oft nicht mal dem Partner bekannt … Am Ende aber kommt das Buch vielleicht wieder auf den Markt: Es landet im Antiquariat – und trägt seine Geschichte in sich … Entdecken Sie, was vom Leser übrig bleibt: 587 Fundstücke aus antiquarischen Büchern – Buchbeziehungsgeschichten ohne Worte, die das E-Book so nie erleben wird!
Die deutsche Originalausgabe erschien im November 2013 unter dem Titel „Was vom Leser übrig bleibt“ als fadengehefteter Festeinband im stolzen Format von 17,3 mal 28 Zentimetern im Verlag Hermann Schmidt in Mainz, Gestaltung: Borries Schwesinger (629 Seiten).
Meine Einschätzung:
Sehr schöne Idee, "wertig" aufgezogen, aber irgendwie auch recht lieblos. Es werden 587 Fundstücke präsentiert, die in gebrauchten Büchern zurückgeblieben sind - eingescant und in Originalgröße. Selbst leere Schnipsel! Das alles wirkt nicht wie die Auswahl einiger besonderer Schätzchen. Leider! Außerdem kommt es mir irgendwie künstlich auf akademisch getrimmt vor, mit einer selbst entwickelten Systematik der Funstücke nach bestimmten Kriterien, die den Genussleser, der das Buch durchblättert, kaum interessiert. Ich hätte mir stattdessen etwas mehr Info über die Bücher und ggf. auch über die Fundstücke erhofft. Da man so nüchtern, wie sie präsentiert sind, mit vielen der unbekannten Bücher, in denen sich „Leser-Reste“ fanden, und vielen der oft uneindeutigen Fundstücke (Coupons, Quittungen, Zettel, Post-its) wenig anfangen kann. Vor allem entstehen so keine Buchbeziehungsgeschichten, die der Klappentext verspricht, weil jede kittende Geschichte fehlt! Es ist doch Irgendwie unerheblich, dass in einer "Kameliendame" der unbeschriebene Teil eines alten Briefumschlags gefunden wurde, in „Taube aus Papier“ ein schmaler, orangener Schnippsel und in „Omas Häkelgeheimnisse“ ein vierblättriges Kleeblatt. Obwohl bei Omas Häkelgeheimnissen und dem Kleeblatt kann meine Fantasie schon ein wenig andocken und sich vorstellen, wie Buch, Oma und Pflanze zusammengekommen sind.
Knappe drei Sterne: noch annehmbar. Bei dem hohen Preis ist die Anschaffung jedoch stark zu überlegen.
(Ansonsten empfehle ich den Blick in den immer sehr ergiebigen, geschichtenreichen BT-Thread "Fundstücke in gebrauchten Büchern". )