Buch, bei dem euch die Bewertung sehr schwer fällt oder unmöglich ist

  • Nein, ich habe bisher auch nur ein Buch dazu gelesen („Die Schlange im Wolfspelz“). Ich fand die Thematik und Umsetzung sehr gut und konnte die Gedanken des Autors auch nachvollziehen. Ich interessiere mich aktuell sehr für Literaturwissenschaft etc (brauche einfach mal was neues für den Kopf, nicht immer Gesetze und Co) und lese gerne darüber. Da das Buch bei Beck erschien, habe ich die Richtigkeit nicht in Frage gestellt, vor allem, weil der Autor ja auch Literaturwissenschaftler mit umfangreichen Werk ist. Wie soll ich als Fachfremde dann denken, dass ich mehr Ahnung hätte? :lol:

    Mir ging es im Buch auch mehr um das Handwerk als um die ausgewählten Werke, aber Robinson Crusoe habe ich auch noch nicht gelesen.


    Den Titel fand ich aber irgendwie doof. Mir ging es hier nur um den Inhalt, Kenner möchte ich gar nicht sein, dafür müsste ich nochmal studieren. Genau so wenig ist man ja Kenner, wenn man als Fachfremder irgendein Lehrbuch zB zu Mathe, Jura etc. liest. Manche fühlen sich zwar als „Experte“, wenn sie sich ein bisschen mit einer Materie befassen, aber da merkt man sehr schnell, dass da nichts dahinter ist. Deswegen fand ich den Titel auch eher schief.

  • Da das Buch bei Beck erschien, habe ich die Richtigkeit nicht in Frage gestellt, vor allem, weil der Autor ja auch Literaturwissenschaftler mit umfangreichen Werk ist. Wie soll ich als Fachfremde dann denken, dass ich mehr Ahnung hätte? :lol:

    Das ginge mir genau so. Und in Geisteswissenschaften (für andere kann ich nicht sprechen) ist der Verlag C. H. Beck eine zuverlässige Adresse. Und wenn man dann Fehler findet - also da kann ich ungnädig werden.

    Vermutlich ginge es Dir genau so, wenn Du in einem juristischen Ratgeber für unsereins, also Nicht-Juristen , fachliche Fehler findest?

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Da das Buch bei Beck erschien, habe ich die Richtigkeit nicht in Frage gestellt, vor allem, weil der Autor ja auch Literaturwissenschaftler mit umfangreichen Werk ist. Wie soll ich als Fachfremde dann denken, dass ich mehr Ahnung hätte? :lol:

    Das ginge mir genau so. Und in Geisteswissenschaften (für andere kann ich nicht sprechen) ist der Verlag C. H. Beck eine zuverlässige Adresse. Und wenn man dann Fehler findet - also da kann ich ungnädig werden.

    Vermutlich ginge es Dir genau so, wenn Du in einem juristischen Ratgeber für unsereins, also Nicht-Juristen , fachliche Fehler findest?

    Ja genau

  • Ich sehe, dass Du 3 Sterne vergeben hast.

    Mittlerweile wären es nach etwas sacken lassen 2 Sterne geworden.


    hasewue Danke dir für deine Antwort :winken: Mir ging es mit dem Titel ähnlich, auch mit dem hoffen etwas zu lernen.

    "Die Schlange im Wolfspelz" habe ich mir mal auf meine Wunschliste gesetzt.

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


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  • Ich habe wieder ein Buch für diesen Thread:


    Robert Musil, Der Mann ohne Eigenschaften.


    Einerseits:

    Ein ungeheures Panoptikum der untergehenden K.u.K.-Monarchie mit all ihren mehr oder weniger sichtbaren Rissen, die der Autor mit einer unglaublich klaren Sicht aufspürt und vorstellt. Dazu eine einfach wunderbare Sprache mit überaus originellen Vergleichen.


    Und eine Themenvielfalt, die man suchen muss. Da geht es um Rousseauismus, das Verhältnis von Luxus und Überfluss, das Verhältnis Ding zu Gefühl, den Zusammenhang von Genuss und Überzeugung, Moral und induktive Gesinnung, den Essayismus, Nietzsche und Jesus, die Beziehung der Rassehygiene zum Philanthropismus, es geht um den ökonomischen Unterbau und idealistischen Überbau bzw. den triebhaften Überbau und und und...

    Einfach unglaublich, welche Gedanken und Dialoge der Autor seinen Figuren in den Mund legt.


    Andererseits:

    Er kommt einfach nicht zu Potte!!!!

    Um was geht es eigentlich? Der Autor verliert die Erzählfäden aus seinen Händen, weil er sich jedem einzelnen Ereignis mit einer unglaublichen Umständlichkeit und Ausführlichkeit widmet, den Gedanken seiner Figur bis ins letzte Detail nachspürt und sich damit, um es banal auszudrücken, schlicht und einfach entsetzlich verzettelt.

    Ich habe bis zum Schluss ausgeharrt und auf das Nachwort leicht erschöpft und ermattet verzichtet.

    Und immer noch weiß ich nicht, ob es denn nun endlich zum Inzest kommt oder nicht und wie Kaisers Geburtstag nun gefeiert werden soll.


    Wie bewertet man solch ein Buch??

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Ich weiß nicht so recht, wie ich “Bald ruhest du auch” von Wiebke Lorenz bewerten soll.


    Vorneweg, ich verrate nichts, was der Klappentext nicht auch verrät.


    Der Anfang, das Kennenlernen, war gut und hat mich gespannt lauschen lassen, aber ab dem Verschwinden der Tochter, sinkt die Spannung für mich erstmal in den Keller.


    Ich bekomme keinen Draht zu Lena, der Protagonistin. Ich versteh sie und ihre Gefühlswelt nicht, kann nicht mit ihr mitfühlen, find ihr Verhalten teilweise sehr kindisch, auch schon im Umgang mit ihrem Mann. Später bei ihrer Tochter empfand ich sie als merkwürdig unbeholfen. Es mag an ihrer Situation liegen, verwitwet und überfordert. Trotzdem … dieser fehlende Draht sorgt dafür, dass ich sie zwar begleite, aber nicht die Emotionen erfahre, dieses Verhalten und ihre Art nachvollziehen kann, sowohl vor als auch nach dem Verschwinden der Tochter.


    Es ist ja rein objektiv betrachtet schrecklich, was ihr widerfährt, trotzdem hat es mich null berührt.


    Vielleicht ist es der Schreibstil der Autorin, vielleicht war es tatsächlich einfach der Charakter. Da es die erste Geschichte von Wiebke Lorenz für mich war, muss ich das noch herausfinden. Auch wenn ich zwei Ideen zu Beginn hatte, wie die Geschichte ausgehen könnte, hat mich das “Warum?” und ”Wie?” völlig kalt gelassen. Diese, meine eigene, Unberührtheit ist das, was mich am meisten stört. Die Geschichte hätte Potential gehabt mich emotional total mitzureißen … und doch hat es mich kalt gelassen :-?


    Beim letzten Drittel nimmt die Geschichte wieder etwas Fahrt auf, da rückt die Gefühlswelt allerdings auch in den Hintergrund, entsprechend stieg die Spannung wieder etwas. Und dann kam der Epilog, der die kleinen Pluspunkte sofort wieder zunichte gemacht hat.


    Ich werde die Geschichte jetzt nochmal etwas sacken lassen und dann schauen, wie viele Sterne es am Ende werden :-k

  • Vielleicht ist es der Schreibstil der Autorin, vielleicht war es tatsächlich einfach der Charakter.

    Schade, dass dir das Buch nicht so gut gefallen hat. :friends: Meiner Meinung nach, ist es auch nicht das beste Buch von Lorenz, aber da gehen die Meinungen auseinander. O:-) Für mich war es ein guter Thriller, aber es hat mich nicht umgehauen. Ich glaube, das Problem ist da eher in den Charakteren als in dem Erzählstil der Autorin. Bin gespannt, wie viele Sterne es letztendlich werden.

    2024: Bücher: 97/Seiten: 42 622

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  • Meiner Meinung nach, ist es auch nicht das beste Buch von Lorenz, aber da gehen die Meinungen auseinander. O:-)

    Das hoffe ich doch sehr, dass andere, zumindest für mein Empfinden, besser sind. Muss mal sehen, was sie sonst noch geschrieben hat. Ich bin momentan ja wieder sehr in Thriller-Laune, dadurch möchte ich gerade wieder viel in dem Bereich lesen. Mal schauen, ob die Lust lang genug anhält, dass ich ihr auch bald eine zweite Chance gebe oder sie auf die nächste Thriller-Phase warten muss.

    Bin gespannt, wie viele Sterne es letztendlich werden.

    Ich tendiere zu :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sternen. Es war ganz ok, ich musste mich nicht zum Weiterlesen zwingen und es hatte ja durchaus spannende Momente. Aber auf der emotionalen Ebene hat es meine Erwartungen nicht erfüllt.

  • Ich bin momentan ja wieder sehr in Thriller-Laune, dadurch möchte ich gerade wieder viel in dem Bereich lesen.

    Wenn ich dir eins von Lorenz empfehlen darf, dann wäre es "Alles muss versteckt sein" und da du gerade Lust auf Thriller hast, passt es hervorragend. :thumleft:

    Ich tendiere zu :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sternen.

    Bei mir waren es damals vier Sterne, aber wie gesagt, ich fand es auch nicht überragend. Danke für deine Meinung. :friends:

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