Sarah Hall - Die Töchter des Nordens / The Carhullan Army / Daughters of the North

  • Können Frauen eine bessere Welt erschaffen?

    Darum soll es laut Klappentext in dem Buch gehen.


    Zum Inhalt

    Schwester lebt in England in Rieth. Als Kleinkind erlebte sie noch die Welt wie wir sie kennen. Inzwischen hat sich durch Katastrophen verschiedenster Art, vieles verändert. Ressourcen wie Strom, Nahrung, Medizin sind kaum vorhanden und werden durch eine totalitäre Regierung nach eigenwilligen Systemen verteilt. Das Volk wird unterdrückt und beherrscht.

    Die Protagonistin Schwester ist verheiratet. Sie und ihr Mann haben sich auseinander gelebt, die ihr zugeteilte Arbeit ist stumpfsinnig und ohne Sinn.

    Schon als Kind hat sie von einer Gruppe Frauen gehört und diese auf dem Markt erlebt, die in einer reinen Frauengemeinschaft außerhalb leben und eine Farm bewirtschaften. Dorthin machte sich Schwester eines Tages auf den beschwerlichen Weg. Unterwegs, wenn sie Pausen einlegt, erfährt man in Rückblenden vom Leben in Rieth und ihren Erinnerungen an den verstorbenen Vater.

    Sie schafft es tatsächlich zu dieser Gemeinschaft und erlebt anfangs die reinste Hölle. Irgendwann wird sie von der Gruppe integriert. Nun lernt sie das harte, autarke Leben auf der Farm kennen. Genauso wie den militärischen Drill, dem sich einige Frauen freiwillig unterziehen.

    Die charismatische Führerin Jackie hat ein ganz besonderes Ziel, auf das sie hin arbeitet.


    Meinung

    Das Buch ist in ich-Form aus Sicht von Schwester (sie nennt sich selbst so ihren Name gibt sie nicht preis), geschrieben. Es liest sich, bis auf den Teil, wo Schwester unterwegs ist, recht flüssig. Auf dem Weg zu besagter Farm, zieht sich die Geschichte ein bissel. Vereinzelt kommen Irritationen vor wie solche, dass sich Schwester verletzt und mit einem angebrochenen Schlüsselbein, eine Tunika im Rücken schließt. Ansonsten ist das Buch gut geschrieben.


    Der Inhalt hat allerdings mit der ersten Frage, Können Frauen eine bessere Welt erschaffen, nichts zu tun. Man lernt das Leben auf der Farm kennen. Kontakt zu einer Gruppe Männer, die in einiger Entfernung ebenfalls autark leben, besteht ebenfalls. Hauptsächlich um sexuelle Bedürfnisse zu befriedigen. Wobei diese auch unter den Frauen untereinander ausgelebt werden. Männliche Kinder müssen mit 12 Jahren zu der Männergruppe ziehen worüber nicht alle Mütter glücklich sind. Der Ton unter den Frauen verroht beträchtlich. Jackie hat eindeutig Führungsqualitäten und auch wenn sie das nicht so sieht, ist ihr Verhalten doch diktatorisch geprägt.

    Diese Gemeinschaft hätte genauso nur aus Männern oder gemischt bestehen können. Es gäbe kaum Unterschiede.


    Jackies Ziel spielt erst spät eine Rolle. Der Weg dahin macht die Geschichte aus. Einen Showdown im eigentlichen Sinne gibt es nicht. Wenn auch noch in einem sehr kurzen Kapitel etwas darüber geschrieben steht.


    Fazit

    Es ist kein schlechtes Buch. Das Problem liegt eher darin, dass ich aufgrund der Beschreibung irgendwie etwas anderes erwartet hatte. Daher gab es vor mir "nur" 3,5 Sterne


    Es ist ein ewiger Zwiespalt: arbeitet man am Abbau des SuB oder am Abbau der WL?




  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Sarah Hall - Die Töchter des Nordens“ zu „Sarah Hall - Die Töchter des Nordens / The Carhullan Army“ geändert.
  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Sarah Hall - Die Töchter des Nordens / The Carhullan Army“ zu „Sarah Hall - Die Töchter des Nordens / The Carhullan Army / Daughters of the North“ geändert.
  • Ich hätte jetzt von der Kurzbeschreibung auch was anderes erwartet. Danke für deine Einschätzung und Rezension Traute. Ich habe schon gewartet, dass jemand eine Meinung zu dem Buch schreibt. :wink: Bei Amazon gibt es auch noch nicht viele. Das Buch hat mich interessiert, aber jetzt nach deine Einschätzung, sehe ich, dass es auch nicht ganz das ist, was ich mir vorgestellt habe. Danke :winken:

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