Gabriela Kasperski - Bretonisch mit Aussicht

  • Kopfkinourlaub


    Tereza Berger, die Buchhändlerin des DEJALU, stolpert prompt wieder über eine Leiche und ist mittendrin im Mordfall. Leider ist sie aber auch verdächtig, weil sie als Köchin die Nonnen verköstigen darf. Die Fischsuppe hat sie zwar nicht gekocht, was ihr aber niemand zu glauben scheint. Ihre Lieblingsnonne verschwindet und ist mitverdächtig. Grund genug, dass Tereza ermittelt.


    Ich kannte schon Band 1 „Bretonisch mit Meerblick“. Somit kam ich ganz schnell mit den Protagonisten klar und feierte ein Wiedersehen. Allerdings kann man das Buch: „Bretonisch mit Aussicht“ auch so lesen, weil alle Fälle untereinander abgeschlossen ist, und jeder noch mal kurz vorgestellt wird. Ich liebe diesen Schreibstil und diese Kreativität.


    Die einzige „Kleinigkeit“, die vielleicht in Band 3 ganz aufgeklärt wird, sind die Schmierereien am Schaufenster ihrer Buchhandlung. Das ist irgendwie ein makaberer Running-Gag, der sich schon durch Band 1 gezogen hat und eigentlich schon witzig ist, und aufgeklärt schien, aber wo ist „Derjenige“? Es ist allerdings zu bedenken, so lange das nicht aufgeklärt ist, ist es fast eine Garantie, dass die Serie weiter und weiter geht. Allerdings Magalie möchte auch mal ihre Ruhe haben und somit hat sie das Nachbarhaus vermietet.


    Das Abtauchen in das Buch per Kopfkino geht wunderbar. Gabriela Kasperski hat megaviele Spuren gelegt, dadurch ist es Nonstop spannend, aber auch ein wenig lustig, denn Tereza sorgt schon dafür. Vor allem ihre „Nichtbeziehungen“ zu Männern sorgen für den nötigen Witz.


    Es war auch total verwirrend, aber genussvoll. Ich fand es schön, nicht nachdenken zu müssen und war total überrascht vom „Mörder“. Zudem gab es viele Highlights und viele kleine Puzzlestücke, die einfach genial waren.


    Ich habe den Eindruck, dass die Krimis eine Mischung aus Agatha Christie, Victoria Holt und vielen anderen Schriftstellern der gewesenen Schreibszene sind vermischt mit der aktuellen „modernen“ Welt.


    Vor lauter Begeisterung hätte ich fast vergessen das Cover zu beschreiben! Das Cover rundet den Krimi perfekt ab und passt so wunderbar. Eine 1 mit *.


    Mein – Lesezeichenfees – Fazit:

    Gabriela Kasperski ist eine der allerbesten Autorinnen der jetzigen Zeit. Ich war wieder (freiwillig) gefesselt vor Spannung, habe mich amüsiert, konnte abschalten und hatte ein Wiedersehen mit „Freunden“. Auch hier hatte ich wieder den Drang, den Koffer zu packen und in die Bretagne zu fahren. Agatha Christie und Co. hätten ihre helle Freude. ;-) 20 Feensternchen für dieses tolle Cosy Crime Meisterwerk.

  • Ui, das hört sich gut an.


    Und ich weiß, wo "in echt" das Häuschen auf dem Cover steht :love:

  • Nicht da, wo das Buch spielt, sondern in St. Guénolé bei Penmarc'h, an einem wunderschönen Küstenweg, wo das Meer richtig wild ist :love:

  • Also ich fand nicht, dass man das Buch gut ohne den ersten Teil lesen konnte. Mir ging bei den Personen der Überblick verloren und Tereza und ihre Art konnte ich überhaupt nicht nachvollziehen. Ich habe eben erst nach dem Lesen des Buches in der Leserunde erfahren, warum sie überhaupt dorthin gezogen ist, wo sie doch kaum Französisch spricht.

    Ich empfehle ganz klar, erst den ersten Teil zu lesen!

    :thumleft: Ich tausche meine unter "Tauschbücher" aufgelisteten Bücher nach dem Lesen gerne auf "Tauschgnom", wo auch schon andere interessante Bücher stehen. :flower:



    :study: Tauschgnomregal

  • Tolles Urlaubsfeeling


    Eine deutsch-englische Buchhandlung in der Bretagne zu führen erfordert auf jeden Fall eine Menge Kampfgeist, Ehrgeiz und Idealismus - was den Charakter der Protagonistin Tereza Berge auch schon ganz gut umschreibt. Nicht jeder in Camaret-sur-Mer scheint mit ihrer Anwesenheit und ihrem Laden ganz glücklich zu sein, aber auch damit scheint sie gut fertig zu werden.

    Ehrungen

    Im Zuge eine Frühlingsfestes soll auch Marineadmiral Bernards Sonnett a. D., eine sehr angesehene Persönlichkeit, nicht nur in Camaret-sur-Mer, geehrt werden, aber das Fest wird immer mehr zu einer Katastrophe. Eine TV-Crew wird beinahe vergiftet, der Ehrengast der Feier wird tot am Strand aufgefunden, eine Nonne verschwindet plötzlich und wird so unversehens zur Verdächtigen und die fiesen Schmiererein an Terezas Schaufenster häufen sich.

    Streitereien

    Die Ermittlungen im vorliegenden Mordfall leben zum einen von den kleinen Streitereien zwischen Tereza Berger und Kommissar Gabriel Mahon, die ein bisschen an die Kabbeleien aus den Geschichten um Miss Marple erinnern. Es gibt wahnsinnig viele Hinweise und Spuren, die vom Leser verfolgt werden können, um dem Täter auf die Schliche zu kommen. Allerdings war ich nicht besonders gut darin, denn am Ende überraschte mich die Lösung doch.

    Vergangenheit

    Der zweite Eckpunkt in diesem Mordfall liegt weit zurück in der Vergangenheit. Schon der Prolog führt mich als Leser zurück ins Jahr 1940, in die der Zeit der Schreckensherrschaft der Nazis. Tereza stöbert ja in diesem Mordfall nach einem Motiv und dem Täter und kommt so ganz zwangsläufig auch auf diese alte Geschichte. Aber immer wieder wird sie durch kleinere Zwischenfälle ausgebremst und gerät immer wieder selber in den Fokus der Ermittlungen.

    Urlaubskrimi

    Bretonisch mit Aussicht ist ein typischer Urlaubskrimi voller stimmiger Umgebungbeschreibungen, skurriler Einwohner und eigenwilligen Protagonisten. Mich störten ein bisschen die vielen französischen Ausdrücke und Redewendungen, die ich als Nicht-Französin nicht kannte. Ich habe sie dann irgendwann ignoriert, denn erläutert oder übersetzt werden sie nicht. Dafür gibt es am Ende aber ein Rezept für die südbretonische Fischsuppe, die im Buch nicht jedem gut bekommen ist

    Mein Fazit:

    Bretonisch mit Aussicht von Gabriela Kasperski ist ein typischer Urlaubskrimi mit eine Mischung aus Land und Leuten, Kriminalfall und einer sich ganz sachte (vielleicht?) anbahnenden Liebesgeschichte. Mir hat das Buch viel Spaß und wieder einmal Lust aufs Verreisen gemacht.