Mathias Berg - Der Preis der Rache

  • Kurzmeinung

    Annabell95
    Toller Auftakt mit einem Cold Case, der bis in die 70er Jahre zurückführt. Ein tolles neues Ermittlerduo ermittelt.
  • Cold Case: Fußmörder

    Am ersten Praktikumstag beim LKA wird Lupe Svensson mit dem erfahrenden Ermittler Otto Hagedorn zu einem Leichenfund gerufen. Sie soll sich das 30 Jahre alte Skelett ansehen, welches bei den Abrissarbeiten einer Tankstelle gefunden wurde. Die Besonderheit an diesem Skelett: es fehlt ein Fuß. 1975 gab es eine Mordserie, bei dem immer ein Fuß abgetrennt worden ist. Otto Hagedorn hat damals ermittelt, aber der Fall wurde nie gelöst. Nun wird der Fall als Cold Case neu aufgerollt. Finden sie jetzt den Täter und wird es jetzt zu einer Verhaftung kommen? Eine Reise zurück in die 70er Jahre...

    "Der Preis der Rache" ist der Auftakt in eine neue Cold-Case-Krimi-Reihe mit einem recht andersartigen Ermittlerduo.

    Das Ermittlerduo besteht aus Lupe Svensson, einer Studentin, die gerade ein Praktikum beim LKA macht und dem erfahrenen Ermittler Otto Hagedorn. Die Handlung wird hauptsächlich aus der Sicht von Lupe erzählt. Sie ist eine selbstbewusste und taffe junge Frau, die viel eigenmächtig handelt aber auch eine schwierige Vergangenheit hat und deswegen mit menschlicher Nähe schlecht umgehen kann. Otto Hagedorn strahlt eine Ruhe aus und macht damit Lupes eigenmächtiges Handeln wieder wett. Er scheint mit dem Fall verstrickt zu sein und dadurch wird es auch geheimnisvoll. Mir waren die beiden auf anhieb sehr sympathisch.

    Der Schreibstil ist flüssig und mit viel Liebe zum Detail. Durch die vielen Details fühlt man die Gegebenheiten und kann auch den Ermittlungen sehr gut folgen.

    Der Kriminalfall ansich ist sehr interessant. Durch den zweiten Handlungsstrang in die Vergangenheit setzt sich das Puzzle Stück für Stück weiter zusammen. Der Spannungsbogen wurde für einen Cold Case gut gehalten und es gab auch ein spannendes Finale. Die Auflösung erschien logisch durch die gesammelten Indizien und Fakten.

    Ein Stern muss ich allerdings abziehen, da mir alles recht vorhersehbar war. Auch im Finale gab es mir zu viele Zufälle, auch was Lupes Vergangenheit an ging. Aber zu Handlung hat es gepasst.

    Mein Fazit:

    Ein interessanter und spannender Cold Case der in die 70er Jahre zurückführt. Für mich ein wenig vorhersehbar, aber trotzdem spannend. Lesenswert und ich freue mich auf die Fortsetzung mit dem recht andersartigen Ermittlerduo.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


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  • Kommt langsam aber gewaltig


    Buchmeinung zu Mathias Berg – Der Preis der Rache


    „Der Preis der Rache“ ist ein Kriminalroman von Mathias Berg, der 2021 bei Knaur erschienen ist.


    Zum Autor:
    Mathias Berg kam 1971 unter romanreifen Umständen zur Welt – genau 17 Tage zu früh, da der Nachbar tags zuvor seine Frau erschoss.
    Lust auf das Lesen und Schreiben machte ihm seine Mutter, die Tochter eines Polizisten aus Stuttgart. Nach dem Abitur in Ulm studierte er Soziologie in Bamberg und London, jobbte als Radiomoderator und arbeitete als Werbetexter und Marketing-Redakteur. Mathias Berg lebt in Köln.


    Klappentext:
    Gleich an ihrem ersten Tag beim LKA Düsseldorf wird die junge forensische Psychologin Lupe Svensson mit einem besonderen Fall konfrontiert: Als Praktikantin des erfahrenen Ermittlers Otto Hagedorn soll sie den Fund eines fast 30 Jahre alten Skeletts untersuchen, dem ein Fuß fehlt. Otto hatte bereits 1975 in drei Mordfällen ermittelt, bei denen den Opfern jeweils ein Fuß abgetrennt worden war, zu einer Verhaftung war es damals nicht gekommen. Kann der Cold Case nun doch noch gelöst werden?
    Die Ermittlungen führen Lupe und Otto zurück in eine faszinierende Ära der jüngeren deutschen Vergangenheit und zu einer ungewöhnlichen Mordserie …


    Meine Meinung:
    Lupe Svensson und Otto Hagedorn sind zwei Figuren, die mich von Anfang an gefangen genommen haben. Meist wird die Geschichte aus der Sicht der jungen Praktikantin Lupe Svensson erzählt, die es mit dem erfahrenen Ermittler Otto Hagedorn zu tun bekommt. Beide haben zu Beginn ihre Probleme mit dem jeweils anderen, kommen sich aber mit der Zeit näher. Der aktuelle Fall hat mit einer Mordserie zu tun, in der Otto Hagedorn als junger Kommissar ermittelt hat und keinen Täter überführen konnte. Beide Hauptfiguren haben Geheimnisse und verhalten sich nicht immer einwandfrei. Andererseits bringen beide Ermittler auch ihre Stärken ein und es kommt zu Fortschritten bei der Aufklärung. Otto lässt Lupe viel Spielraum bei den Ermittlungen und man fragt sich warum. Beide gehen ihren Weg und lassen sich dabei nicht beirren. Allerdings hält der Autor einige Informationen zurück oder enthüllt sie nur scheibchenweise. Bei den Rückblenden in die 70-er Jahre gelingt es dem Autor, diese Zeit lebendig werden zu lassen. Man spürt mit Otto Hagedorn, wie diese Zeit erlebt wurde.
    Die Spannung baut sich sukzessive auf, auch wenn der Leser lange Zeit im Dunkeln tappt. Zum Ende wird es dramatisch und der Showdown ist gelungen.
    Stärken des Buches sind die mit Grautönen gezeichneten Ermittler, deren sich langsam voranschreitende Annäherung eindrucksvoll beschrieben wird. Beide Ermittler wirken sympathisch und verlieren mit der Zeit einige ihrer Geheimnisse. Auch die Rückblenden haben mich überzeugt. Der Kriminalfall ist durchaus komplex und wird vollständig aufgelöst.


    Fazit:
    Ein Kriminalroman, der recht unscheinbar beginnt und mich immer mehr gefangen genommen hat. Figuren und Handlung harmonisieren sehr gut und haben mir viel Lesevergnügen bereitet. Deshalb vergebe ich fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung für Freunde eher leiserer Töne aus.

    :study: James Lee Burke - Die Tote im Eisblock


    :musik: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

  • Bei Abrissarbeiten an einer Tankstelle wird ein Skelett gefunden, dem ein Fuß fehlt. Im Jahr 1975 gab es eine Mordserie, bei der auch jeweils ein Fuß abgetrennt wurde. Der damalige Ermittler Otto Hagedorn konnte den Fall nicht aufklären. Nun wird er wieder mit dem Fall beschäftigt und dabei von der Praktikantin Lupe Svensson unterstützt, die forensische Psychologin studiert.


    Der Schreibstil ist flüssig zu lesen, detailliert und packend. Einer der beiden Handlungsstränge befasst sich mit der Vergangenheit. So bekommt man einen guten Überblick über die Ermittlungen damals und heute.


    Es ist ein ungewöhnliches Ermittlerduo, dass in diesem Fall ermittelt. Der erfahrende Polizist Otto Hagedorn wird begleitet von der jungen Praktikantin Lupe Svensson, die einen anderen Blick auf die Sache hat als Otto, der schon damals ermittelt hat. In den gut dreißig Jahren hat sich in der Kriminaltechnik natürlich vieles weiterentwickelt, was nun genutzt werden kann. Obwohl die Ermittler so unterschiedlich sind, arbeiten sie gut zusammen. Beide haben mir gut gefallen.


    Nach und nach fügen sich immer mehr Puzzleteile zusammen. Der Fall ist komplex und spannend. Mir hat dieser Krimi sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf weitere Fälle mit diesem sympathischen Team.