Jean-Christophe Grangé - Die letzte Jagd / La dernière chasse

  • Kurzmeinung

    Emili
    Grangé, wie man ihn kennt und liebt. Sehr spannend erzählt, gut recherchiert und überraschend mit der Idee zu dem Roman
  • Autor:

    Jean-Christophe Grangé, 1961 in Paris geboren, war als freier Journalist für verschiedene internationale Zeitungen (Paris Match, Gala, Sunday Times, Observer, El Pais, Spiegel, Stern) tätig. Für seine Reportagen reiste er zu den Eskimos, den Pygmäen und begleitete wochenlang die Tuareg. "Der Flug der Störche" war sein erster Roman und zugleich sein Debüt als französischer Topautor im Genre des Thrillers. Jean-Christophe Grangés Markenzeichen ist Gänsehaut pur. Frankreichs Superstar ist inzwischen weltweit bekannt für unerträgliche Spannung, außergewöhnliche Stoffe und exotische Schauplätze. Viele seiner Thriller wurden verfilmt. In Deutschland bereits erschienen sind seine Romane "Der Flug der Störche", "Die purpurnen Flüsse", "Der steinerne Kreis", "Das Imperium der Wölfe", "Das schwarze Blut" und "Das Herz der Hölle."


    Kurzbeschreibung:

    Wie ein Wild erlegt - so wurde Jürgen von Geyersberg, Erbe eines Millionenvermögens, auf den französischen Ländereien der jagdbesessenen Familie aufgefunden. Kommissar Pierre Niémans und seine junge Kollegin Ivana sind auf dem Weg in die süddeutsche Heimat der von Geyersbergs. In einer mondänen Villa am Titisee scheint ihnen die schillernde Laura, die Schwester des Opfers, etwas zu verschweigen. Ein weiterer Mord in selber Manier geschieht, und Niémans und Ivana erkennen zu spät, dass im Schatten des mächtigen Schwarzwaldes abermals die Jagd begonnen hat - auf jeden, der dem abgründigen Familiengeheimnis der von Geyersbergs auf die Spur kommt ...


    Meine Meinung:

    In dem Roman begegnen wir dem Ermittler Pierre Niémans und seiner jungen Assistentin und Kollegin Ivana. Die Charaktere sind wie immer bei Grangé hervorragend ausgearbeitet. :thumleft: Es sind Menschen wie du und ich, mit ihren Schwächen und Stärken, und gerade weil die so authentisch sind, macht es so viel Spaß deren Handlungen zu folgen.


    In dem Roman geht es um eine milliardenschwere Familie in Deutschland, und Baden-Württemberg. Ein Mord ist geschehen in Deutschland, allerdings nahe an der Grenze zu Frankreich. Die französische Polizei wird zu dem Fall hinzugezogen. Niémans und Ivana kommen an den Ort an und fangen an zu ermitteln. Die Zusammenarbeit zwischen französischen und deutschen Kollegen gestaltet sich gut. Allerdings bringen die französischen Protagonisten, die auch die Hauptprotagonisten des Romans sind eine reiche Lebensgeschichte mit sich. Was sehr spannend ist. :thumleft:


    In dem Fall geht es um Mord und um Jagd. 8-[ Es ist lange nicht klar, wie alles zusammenhängt. Aber die Spuren der Untersuchung führen weit in die Vergangenheit zurück: bis zu dem Zweiten Weltkrieg, bis zu dem Oskar Dirlewanger, dem Offizier der SS, einem Führer der Sondereinheit während des 2.Krieges, bis zu den "Schwarzen Jäger". Was diese Einheit von der anderen unterschieden hat: Es waren Wilderer, Jäger und Kriminelle hier versammelt, die die Partisanen und Juden überall auf der Welt jagten, verfolgten und eliminierten. Als Helfer dieser Sondereinheit sind die Hunde einer besonderen Rasse Rötgen bekannt. Diese Rasse wurde nach dem 2. Weltkrieg vernichtet. Doch während der Ermittlung stoßt Niémans wieder auf diese Hunderasse, und so führt eins zu dem anderen.


    Hervorragend recherchiert und es auch spannend dem Leser vermittelt, hat der Grangé wieder eine Story geschrieben, die man mit großer Spannung verfolgt. Sehr packend erzählt, und wunderbar kombiniert. Seiner Recherchen in dem Fall folgt man gerne und muss auch im Netz nachschauen, um zusätzliche Informationen zu finden. Die persönliche und private Ebene der Ermittler wird auch angesprochen, und ist harmonisch in die Geschichte eingebettet. Alles in allem ein gelungener Spannungsroman von Grangé. Ich habe bis lang alles von ihm gelesen und das mit Begeisterung und nun heißt es auf einen neuen Roman warten.


    "Die letzte Jagd" ist ein spannender, intelligenter, komplexer Roman, der sich gut lesen lässt. Sehr zu empfehlen. :thumleft:

    2024: Bücher: 90/Seiten: 39 866

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Scalzi, John - Die Gesellschaft zur Erhaltung der Kaiju-Monster

  • Ich sehe gerade, die französische Ausgabe von diesem neuen Roman, haben über 800 Menschen gelesen und bewertet. Wundert mich, dass dieser Thriller in Deutschland doch so wenig Aufmerksamkeit bekommen hat. Aber für die Interessierte, hier noch mal die französische Ausgabe.

    2024: Bücher: 90/Seiten: 39 866

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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  • Ich habe mal eine allgemeine Foren-Frage. Als ich bei der Kurzrezension des Buches schrieb, es waren mal wieder die Nazis, wurde das kritisiert und ich wurde gebeten, sowas künftig nicht mehr zu schreiben. Hier in der Rezi taucht das aber auf.

    Aber die Spuren der Untersuchung führen weit in die Vergangenheit zurück: bis zu dem Zweiten Weltkrieg, bis zu dem Oskar Dirlewanger, dem Offizier der SS, einem Führer der Sondereinheit während des 2.Krieges, bis zu den "Schwarzen Jäger". Was diese Einheit von der anderen unterschieden hat: Es waren Wilderer, Jäger und Kriminelle hier versammelt, die die Partisanen und Juden überall auf der Welt jagten, verfolgten und eliminierten. Als Helfer dieser Sondereinheit sind die Hunde einer besonderen Rasse Rötgen bekannt. Diese Rasse wurde nach dem 2. Weltkrieg vernichtet. Doch während der Ermittlung stoßt Niémans wieder auf diese Hunderasse, und so führt eins zu dem anderen.

    Ist ja inhaltlich dasselbe, was ich schrieb, nur ausführlicher. Ist das jetzt an dieser Stelle okay und wenn ja, warum hier und nicht im Thread, in dem man reinschreibt, welche Bücher man in einem Monat gelesen hat? Gibt es dafür irgendwelche Regeln?


    Zum Buch:


    mir hat es nicht so gefallen, weil ich einem Autoren wie Grangé ein wenig mehr Phantasie zugetraut hatte, als eben mal wieder die Nazis aus dem Hut zu zaubern, wenn irgendwas in Deutschland spielt. Die Story ist in meinen Augen etwas wirr, zumal sich beide französische Polizisten nicht im Griff haben und Grenzen zwischen sich und Personen verwischen, bei denen man eigentlich erwarten würde, daß sie professionell genug dafür sind, es nicht zu tun. Auch konnte ich nicht nachvollziehen, wie irrational und unlogisch viele Figuren zum Teil agiert haben.



    Von mir gab es dafür nur :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    I will take with me the emptiness of my hands. What you do not have you find everywhere. (W. S. Merwin)


  • Ich stupse den Thread nochmal an, vielleicht kann mir Squirrel ja helfen :)

    Ich denke, ich kann :wink: In diesem Fall ist der Forums-Ort der Aussage entscheidend:

    In einer Rezension zum Buch ist es durchaus treffend darauf hinzuweisen, dass man sich mehr Ideen für die Übeltäter wünscht als schon wieder die Nazis. Es ist ein berechtigter Kritikpunkt zum Inhalt des Buches bzw. eben Kritik am Autor, dass er so schablonenhaft agiert und schreibt. Solche Punkte erwartet man von einer Rezension.

    Du hattest diese Auflösung der Geschichte jedoch offen, ohne es in einem Spoiler verborgen zu haben, in einem allgemeinen Thread erwähnt, der von vielen täglich angeklickt wird. Dort wurde somit jedem das Ende verraten, denn so schnell kann man einen Satz beim Lesen gar nicht überspringen als man doch den Inhalt aufnimmt. Das ist ärgerlich, denn wer das Buch noch lesen wollte, wusste jetzt bereits wie es endet.

    Viele BTler (und ich vermute besonders Liebhaber von Krimis und Thrillern) lesen aber bewusst die Rezensionen zum Buch erst nachdem sie selbst das Buch gelesen haben, um eben völlig unbeeinflusst das Buch lesen zu können.

  • Du hattest diese Auflösung der Geschichte jedoch offen, ohne es in einem Spoiler verborgen zu haben, in einem allgemeinen Thread erwähnt, der von vielen täglich angeklickt wird. Dort wurde somit jedem das Ende verraten, denn so schnell kann man einen Satz beim Lesen gar nicht überspringen als man doch den Inhalt aufnimmt. Das ist ärgerlich, denn wer das Buch noch lesen wollte, wusste jetzt bereits wie es endet.

    Viele BTler (und ich vermute besonders Liebhaber von Krimis und Thrillern) lesen aber bewusst die Rezensionen zum Buch erst nachdem sie selbst das Buch gelesen haben, um eben völlig unbeeinflusst das Buch lesen zu können.

    Ah, jetzt, ja! :lol: Alles klar, das macht absolut Sinn. Danke Dir! :friends: Dann werde ich künftig darauf achten :thumleft:

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