Richard Osman - Der Donnerstagsmordclub / The Thursday Murder Club

  • Kurzmeinung

    dYna
    Trotz der kurzen Kapitel, zu wenig Lesefluss
  • Kurzmeinung

    Cordi
    Ein bezaubernder, rührender & dennoch spannender und unterhaltsamer Cozy Crime. Habe ich sehr genossen!
  • Ein älteres Quartett aus einer englischen Seniorenresidenz löst Kriminalfälle besser als die Polizei und hat sehr viel Spaß dabei. Joyce eine ehemalige Krankenschwester, Elizabeth eine pensionierte Geheimagentin, Ron ein alter Gewerkschaftsboss und Ibrahim ein emeritierter Psychiater. Durch ihren sehr unterschiedlichen Hintergrund haben sie verschiedene Herangehensweisen und Quellen für ihre Ermittlungen. An Geld mangelt es nicht, eher an Besuch von außen. Aber dafür haben sie jetzt die Polizistin Donna de Freitas.

    Mit sehr viel Charme und Durchsetzungsvermögen wickeln die älteren Herrschaften Donna, ihren Chef und uns Leser um den kleinen Finger.

    Das Buch wird teilweise in der Ich Form von Joyce und dann wieder in einer neutralen Rede erzählt. Auch agieren nicht immer alle gemeinsam. Im ersten Moment ist das irritierend aber dann ist es genau diese Abwechslung, die das Lesen aufregender macht.

    Der feine Humor, die liebevollen Details und das es bis zum Schluss immer wieder überraschende Wendungen gibt, macht das Buch ungeheuer lesenswert.

    Immer wenn ich gedacht habe, das ist jetzt der Mörder war ich auf dem falschen Dampfer, herrlich wie falsche Fährten gelegt wurden.

    Auch Themen wie Altersdemenz haben Einzug in diesem Buch gehalten, aber der Umgang damit ist sehr pragmatisch, gehört zum Leben, ist nicht schön, abgehakt.

    Der Krimi kommt ohne große Brutalität aus, es sind die Ermittlungen mit denen die Spannung steigt.

    Ich freue mich schon auf den nächsten Band, hoffentlich müssen wir nicht so lange warten.

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „RICHARD OSMAN - DER DONNERSTAGSMORDCLUB“ zu „Richard Osman - Der Donnerstagmordclub / The Thursday Murder Club“ geändert.
  • Großartiges Lesevergnügen

    Als die 80jährige Joyce in die Luxus-Seniorenresidenz Coopers Chase einzieht, ahnt sie nicht, wie sehr dies ihr Leben verändern wird, denn Elizabeth, eine mutmaßliche frühere Geheimagentin, die es sich zusammen mit zwei weiteren Senioren zur Aufgabe gemacht hat, alte ungelöste Kriminalfälle aufzuklären, lädt sie ein, dem „Donnerstagsmordclub“ beizutreten. (Der offizielle Name der Veranstaltung lautet allerdings „Diskussionsveranstaltung zur japanischen Oper“, damit niemand der anderen Bewohner von Coopers Chase auf die Idee kommt, sich zusätzlich zu den vieren zur betreffenden Zeit im „Puzzlestübchen“ einzufinden.)



    Während sich der Club mit dem lange zurückliegenden Tod einer jungen Frau beschäftigt, wird einer der Investoren von Coopers Chase ermordet aufgefunden. Der Fall scheint klar, doch dann wird der Hauptverdächtige ebenfalls ermordet. Eine echte Herausforderung für den Donnerstagsmordclub!



    Dieses Buch ist das Erstlingswerk des britischen Produzenten Richard Osman (oder, wie der Klappentext verrät, „sein erstes und bisher bestes Buch“). Ich habe mich schon lange nicht mehr so bei der Lektüre eines Buchs amüsiert. Für mich stand die Sprache und dieser typisch britische Humor im Vordergrund, die eigentlichen Kriminalfälle sind eher zweitrangig, zumal mir nicht ganz klar ist, warum das Seniorenermittlerteam die einen Schuldigen der Polizei melden und einen offensichtlichen Mörder decken wollen. Aber das tat dem Lesevergnügen keinen Abbruch.



    Es ist selten, dass ich mit den Lobeshymnen auf Buchcovern übereinstimme, oft kommt es mit sogar so vor, als hätte ich ein anderes Buch als die betreffende Person gelesen, aber in diesem Fall ist die Einschätzung des Daily Mirror „Witzig, warmherzig und weise – einer der vergnüglichsten Romane des Jahres“ absolut zutreffend. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Die ehemalige Krankenschwester Joyce zieht in die luxuriöse Seniorenresidenz von Coopers Chase. Zusammen mit der ehemaligen Geheimagentin Elizabeth, dem ehemaligen Gewerkschafter Ron und dem ehemaligen Psychiater Ibrahim treffen sie sich jeden Donnerstag im Puzzle-Zimmer unter dem Tarnnamen "Diskussionsrunde über japanische Opern". In Wirklichkeit debattieren sie jedoch über Morde und versuchen diese aufzuklären. Als ein Miteigentümer der Anlage getötet wird, nehmen sie die Ermittlungen auf - zusammen mit der jungen Polizistin Donna und dem erfahrenen Ermittler Chris.

    Das Cover des Buches ist eher schlicht gehalten, gefällt mir aber gut und ist auch passend zum Buch (außer dem Schuh, den ich nicht zum Buch zuordnen kann).

    Der Schreibstil des Autors ist in seinem Debüt-Roman außergewöhnlich gut. Orte und Charaktere werden hervorragend dargestellt; zudem wechselt die "normale" Erzählweise sich mit Tagebucheinträgen von Joyce ab.

    Neben einem spannenden Krimi, in dem der Leser immer wieder in die Irre geführt wird, kann das Buch auch mit typisch englischem Humor punkten, sodass ein Cosy-Crime mit einigen Todesfällen entstanden ist, der den Spannungsbogen das ganze Buch über auf sehr hohem Niveau halten kann.

    Dazu sind die Protagonisten herrlich anders und können so ebenfalls voll punkten, sodass ich mich schon sehr auf eine Fortsetzung der Reihe freue.

    Interessanterweise findet man das Buch teilweise auch unter dem Titel "Der Montagsmordclub".

    Fazit: Mehr als gelungener Auftakt dieser humorvollen Cosy-Cime-Reihe. 5 von 5 Sternen

  • Seniorenquartett auf Mörderjagd

    Die Haare mögen schütter geworden sein, die Gelenke knarren und das Gehör hat auch schon mal besser funktioniert. Kein Grund, Senioren zu unterschätzen, und keinesfalls das betagte aber putzmuntere Quartett in Richard Osmans "Donnerstagmordklub" Die vier Bewohner einer exklusiven Seniorenwohnanlage im ländlichen Kent haben sich zusammengefunden, um unaufgeklärte Mordfälle zu lösen. Fälle, die einst Gründungsmitglied Penny, ehemalige Detective Inspector, mit in den Ruhestand nahm.

    Mittlerweile liegt Penny nach mehreren Schlaganfällen auf der Pflegestation. Ihre Freundin Elizabeth, die auf eine mysteriöse Geheimdienstvergangenheit zurückblicken kann, hat daher die ehemalige Krankenschwester Joyce zum Club dazugeholt - mit ihren medizinischen Fachkenntnissen und ihrer scheinbaren Arglosigkeit eine ideale Ergänzung. Dem Club gehören außerdem noch der einstige Psychiater Ibrahim an, der sich mit Schwimmen und Pilates fit hält und auch technisch auf dem neuesten Stand ist sowie Ron, der als "roter Ron" auf sämtlichen Barrikaden, Streiks und Arbeitskämpfen seit der Thatcher-Ära die Ärmel hochkrempelte und auch heute keinem Streit für eine gute Sache aus dem Weg geht.

    Die eher theoretische Aufklärung von "cold cases" aus Pennys Akten wird plötzlich zum heißen Fall, als ein Bauunternehmer tot aufgefunden wird. Zumal es sich nicht um irgendeinen Unternehmer handelt, sondern um den Mann, der mit dem Immobiliendeveloper Ian vor den Augen der Senioren einen Streit hatte. Und Ian will die Seniorenanlage auf dem Gelände eines ehemaligen Klosters erweitern. Für Kontroversen sorgt dabei, dass auch der "Garten der Ewigkeit", prosaischer der Friedhof des Klosters, plattgemacht werden soll. ...

    Skurril, exzentrisch und very british sind die Figuren dieses unterhaltsamen Kriminalromans, der bei allem Humor auch ernste Töne anschlagen kann, ohne jemals ins Kitschige oder Sentimentale abzugleiten. Da ist die Einsamkeit nach dem Tod des Partners und vieler Freunde, die Angst vor einer Demenz, der Kampf um Würde und Autonomie. Altsein ist nichts für Weichlinge, so viel ist klar.

    Ob Elizabeth als Meisterin der Manipulation die örtliche Polizeimacht für ihre Zwecke einspannt, Joyce Annäherung an einen einsamen Witwer sucht oder Ron sich um seinen Sohn, einen ehemaligen Profiboxer mit schillernder Vergangenheit sorgen muss - es ist schwer, die Senioren auf Mörderjagd nicht ins Leserherz zu schließen.

    Richard Osman hält die Handlung nicht nur mit seinem unerschrockenen Quartett und eingeschobenen Tagebuchabschnitten von Joyce am Laufen. Ob ein leitender Ermittler mit Gewichtsproblemen, gleich mehrere falsche Identitäten und alte Kriminalfälle warten auf Aufklärung. Wenn nach zahlreichen Verwicklungen das letzte Kapitel dem Ende zugeht, packt mich großes Bedauern. Die Mitglieder des Donnerstagsmordclub und ihr Umfeld sind verdammt liebenswert - da kann doch nicht schon Schluss sein? Ein Trost bleibt: Laut Verlagsseite handelt es sich um den 1. Band einer Serie. Das ist doch ein gutes Versprechen!

  • Coopers Chase ist eine luxuriöse Seniorenresidenz in der Grafschaft Kent. Dort trifft sich jeden Donnerstag im Puzzlezimmer der „Donnerstagsmordclub“, um sich alten, ungelösten Fällen zu widmen. Gerade als das neueste Mitglied, die fast achtzigjährige Joyce, rekrutiert wurde, wird der zwielichtige Tony in seinem Haus ermordet. Das ist DIE Chance für die Clubmitglieder, endlich in einem echten Mordfall herumzuschnüffeln, doch da haben auch die Ermittler Chris und Donna noch ein Wörtchen mitzureden.

    „Der Donnerstagsmordclub“ wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und das recht raffiniert. Auf der einen Seite bekommen wir Joyces Tagebuch zu lesen und so einen Einblick in ihr Innerstes. Auf der anderen Seiten beobachtet eine auktoriale Erzählstimme das restliche Geschehen, so dass wir auch nichts verpassen. Die Sprache ist dabei unterhaltsam und hat einen humoristischen Unterton. Vor allem Joyce schildert die Ereignisse oft mit einer gewissen (Selbst-)Ironie und wendet sich immer wieder direkt an die Leser*innen.

    Den Kern der Handlung macht jedoch das Zusammenspiel der vier Hauptfiguren aus. Obwohl sie charakterlich ganz unterschiedlich sind, ergänzen sie sich doch perfekt. Ex-Gewerkschaftler Ron ist laut und unbequem, der ehemalige Psychiater Ibrahim bleibt stets ruhig und ist für die Analysen zuständig. Elizabeth war früher Geheimagentin und nutzt ihr Wissen und ihre Kontakte aus früheren Zeiten, während Joyce als ehemalige Krankenschwester medizinisches Wissen beisteuert. Im Verlauf der Geschichte entwickeln sich die vier zu echten Freunden, aber auch Polizistin Donna und ihr Vorgesetzter Chris sind sympathische Charaktere mit echten Stärken und Schwächen.

    Der Kriminalfall an sich ist nicht super komplex und das Personal übersichtlich. Dennoch gibt es zahlreiche Wendungen und Überraschungsmomente, die ich nicht vorhersehen konnte. Und trotz der Tatsache, dass es sich um einen Krimi handelt, musste ich immer wieder still in mich hinein lächeln und manchmal auch laut auflachen. Im Englischen wird im September ein zweiter Fall dieses zauberhaften Quartetts erscheinen und ich hoffe, dass wir ebenfalls die Übersetzung lesen dürfen. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Sehr unterhaltsam und lustig


    Die achtzigjährige Joyce zieht in Coopers Chase ein. Das ist eine sehr schöne Seniorenresidenz mit viel Luxus. Dort lernt sie Elizabetz, Ron und Ibrahim kennen. Sie waren vor ihrer Pension Geheimagent, Geschäftsführer und Psychiater. Diese drei bilden den Donnerstags-Mordclub. Joyce wird eingeladen, auch Teil dieses Clubs zu werden. Ihr macht es Spass, sich immer donnerstags zu treffen, um alte ungelöste Kriminalfälle zu lösen. Aber dann passiert vor ihrer Seniorenresidenz ein Mord. Der Donnerstags-Mordclub beginnt mit den Ermittlungen.


    Dieser Krimi hat mir sehr gefallen. Die Wortwahl des Autors ist sehr lustig, dass ich häufig lachen musste, eben skurril britisch. Der Schreibstil ist flüssig. Die Erzählperspektive wechselt von der Erzählform von allen Beteiligten hin und her. Zwischendrin sind Joyces Tagebucheintragungen in der Ich-Form eingeschoben. Das hat mir besonders gefallen, weil ich zwischendurch immer die Gedanken von Joyce erfahren hatte. Das fand ich sehr schön. Die Charaktere sind mir sehr ans Herz gewachsen. Sie sind so schrullig und authentisch dargestellt, dass es eine wahre Freude war. Die Auflösung entsprach auch meinen Erwartungen. Im ganzen war der Krimi bis zum Ende spannend. Außerdem legte der Autor sehr viel Wert auf das Zwischenmenschliche. Ich hoffe sehr, dass die Reihe fortgesetzt wird und ich nochmal etwas von Joyce, Elizabeth, Ron und Ibrahim lesen werde.


    Sehr lustiger und unterhaltsamer Krimi um vier Senioren, unblutig erzählt.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Als alter Mensch muss man dafür sorgen, auch weiterhin einigermaßen fit zu bleiben, körperlich, aber vor allem auch geistig, denn das Schreckgespenst Vergesslichkeit oder gar Demenz steht immer im Raum. Die Bewohner der Seniorenresidenz Coopers Chase haben eine reichhaltige Auswahl an Möglichkeiten, doch in den Donnerstagsmordclub, in dem alte, ungelöste Mordfälle gelöst werden, kommt nicht jeder. Die ehemalige Krankenschwester Joyce hat Glück, sie wird von Elizabeth angesprochen und gehört bald dazu. Als es einen aktuellen Mordfall gibt, können die vier Mitglieder ihr Glück kaum fassen und lassen es sich nicht nehmen, der Polizei bei der Aufklärung zu helfen.


    Richard Osman erzählt seinen Roman aus mehreren Perspektiven, Joyce führt Tagebuch, das wir natürlich in Ich-Form lesen, dazu gibt es die Perspektive verschiedener anderer Charaktere, nicht nur aus dem Club, auch z. B. die eines Opfers, und schließlich auch die eines beschreibenden Erzählers, der z. B. die Landschaft oder die Seniorenresidenz und ihre Geschichte beschreibt. Ich persönlich liebe es, verschiedene Perspektiven zu lesen, zumal wenn sie, wie hier so gut ineinandergreifen.


    Der Donnerstagsmordclub besteht aus vier Personen. Joyce lernt man am besten kennen, schon weil wir ihr Tagebuch lesen können. Ibrahim ist Psychiater, Ron ein ehemaliger Gewerkschaftler und Elizabeth hat eine Geheimdienstvergangenheit. Initiiert wurde der Club seinerzeit von der ehemaligen Polizistin Penny, die nun aber leider im Koma auf der Pflegestation liegt.


    Fast besser als die Clubmitglieder lernt man die beiden Polizisten kennen, die eigentlich ermitteln: Chris und Donna – die sich schließlich damit arrangieren lernen, dass die Senioren sie „unterstützen““ und die Informationen, die sie erhalten nutzen können – gegen die raffinierten Rentner kommen sie sowieso nicht an. Mit die besten Szenen sind diejenigen, wenn sich alle Sechs zusammenfinden.


    Die Fälle (es bleibt nicht bei einem Toten) sind kniffelig, und es gibt mehr als einen Verdächtigen. Als Leser erhält man zwar Gelegenheit mitzurätseln, aber nicht wirklich die Möglichkeit, den/die Täter zu enttarnen. Ich fand die Auflösungen nachvollziehbar.


    Das wahre Plus dieses Romans sind die Emotionen, die beim Leser hervorgerufen werden. Zunächst habe ich viel geschmunzelt, dann kamen aber auch ernstere Töne, wie die Angst vor dem Vergessen, der Demenz, und schließlich gab es auch Momente, die mich zum Weinen brachten. Diese Mischung ist gelungen, und der vor allem der Humor hat es mir sehr angetan.


    Hat man den Roman gelesen, kann man durchaus auf eine Fortsetzung hoffen, und das tue ich auf jeden Fall, denn ich möchte die sechs Protagonisten unbedingt wiedertreffen.


    Für mich ist dieser Roman ein Highlight, er ist witzig, aber auch ernst und manchmal traurig, bietet sechs liebenswerte Protagonisten, die interessante Ermittlungen vorlegen und hat mich insgesamt sehr gut unterhalten. Sehr gerne vergebe ich volle Punktzahl, eine uneingeschränkte Leseempfehlung und hoffe auf weitere Bände.

  • Nach ihrem Einzug in die Seniorenresidenz Coopers Chase wird die 79-jährige Joyce dort in den Donnerstagsmordclub von Elizabeth, Ron und Ibrahim aufgenommen. Sie treffen sich wöchentlich, um ungelöst Kriminalfälle aufzulösen. Doch dann geschieht ein Mord vor Ort und ruft die Senioren auf den Plan.


    Das Buch beginnt gleich kurzweilig und führt die Protagonisten und ihre Situation zügig ein. Es gibt schnell erste kurze Momente zum Schmunzeln. Zum Teil besteht die Erzählung aus Joyce Tagebucheinträgen.


    Überraschend kommt es dann noch zu einem weiteren Toten. Der Fall entwickelt sich von da an immer komplexer, man rätselt bis zum Schluss mit und kommt nicht darauf. Doch der Donnerstagsmordclub geht zur Aufklärung ganz schön pfiffig an die Sache ran. Die Handlung und Ereignisse sind sehr verwoben. Aber nach dem spannenden Ende folgt eine gründliche Aufklärung. Güte und Gerechtigkeit gewinnen die Oberhand. Dieses Buch lässt einen freudig auf den nächsten Band warten.


    Ein Krimi der von seinen besonderen teils skurrilen Charakteren lebt. Die Seniorenanlage und ihr Umfeld werden lebendig. Nebenher bekommt man einen interessanten Blick auf die Senioren und die Verhältnisse zur verbliebenen Familie, ihre Ängste, Sorgen aber auch auf ihre Pläne und Hoffnungen. Die vier Mitglieder des Mordclubs wachsen einem ans Herz. In so einer Seniorenresidenz, mit solchen Bewohnern mag man auch seinen Lebensabend verbringen.


    Cozy Crimes sind eigentlich nicht mein Beuteschema, aber dieser Roman konnte mich wirklich überzeugen!


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  • alt und immer noch auf Zack


    Jeden Donnerstag beschäftigen sich die vier Mitglieder des Donnerstagmordclubs mit unaufgeklärten alten Verbrechen. Zum Club gehören die sanftmütige Joyce, ehemalige Krankenschwester, die scharfsinnige Elizabeth, von der angenommen wird, dass sie Geheimdienstagentin war, der streitbare Ron, ehemaliger Gewerkschaftsführer, und der analytische Ibrahim, Psychiater im Ruhestand.

    Die Herrschaften leben in der Luxus-Seniorenresidenz Coopers Chase im englischen Kent.


    Als ein Miteigentümer der Anlage ermordet wird, beginnt der Donnerstagsmordclub zu ermitteln, die Senioren beweisen Köpfchen und schrecken auch nicht davor zurück, ihr Alter und scheinbare Gebrechen einzusetzen, um ihre Ziele zu erreichen.


    Osman beschreibt das alles mit leichtem, humorvollem Schreibstil, aber auch weise und einfühlsam. Ein großes Lob gebührt auch der Übersetzerin Sabine Roth. Wortwitz und britischer Humor bleiben auch im deutschen erhalten.

    Die Senioren haben viel Lebenserfahrung und können auf schöne, aber auch auf traurige Momente zurückblicken, die Richard Osman behutsam und mitfühlend schildert. Die Charaktere Bernard, Stephen und Penny machen Trauer, Angst vor Demenz, dem Sterben oder der Einsamkeit anschaulich deutlich. Hier erweist sich der Autor auch als nachdenklicher Erzähler.


    Alle Protagonisten werden authentisch beschrieben, sie werden zu Bekannten, fast Freunden, und auch die Polizisten werden lebensnah charakterisiert, die Ermittlungsarbeit glaubhaft geschildert, Neben dem britischen Humor und dem Charme kommt die Spannung nicht zu kurz. Ermittler wie Leser stehen vor ungeklärten Fragen und auch durch Joyce' regelmäßig eingeschobene Tagebucheinträge und die kurzen Kapitel bleibt der Spannungsbogen erhalten.

    Dieser Krimi bietet eine sehr gelungene Mischung aus durchaus komplexer Handlung und Spannung und ich freue mich auf den nächsten Band der Reihe.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Langweilig...


    Jeden Donnerstag treffen sich in der Seniorenresidenz Coopers Chase vier Bewohner zum Donnerstagmordclub. Sie brüten über ungeklärte Mordfälle, sichten Material und stellen Mutmassungen an, was geschehen sein könnte. Elisabeth, Ibrahim, Ron und Joyce lieben es zu ermitteln und freuen sich diebisch, als der Mord an dem örtlichen Bauunternehmer Tony Curran das Städtchen erschüttert. Sehr schnell mischen sie in den Ermittlungen mit und erstaunen die örtliche Polizei.



    Die Idee zu dieser Geschichte hat mich sofort interessiert, denn ich stellte mir eine rüstige Seniorengang à la Miss Marple vor. Die Pressemitteilungen, in denen die Wörter „very british“ und „Millionenerfolg aus England“ witzige Krimiunterhaltung versprachen, schürten meine Erwartungen zusätzlich. Nun bin ich nicht nur ernüchtert, sondern auch masslos enttäuscht.

    Die Geschichte ist weder lustig, noch spannend und sie verfügt leider überhaupt nicht über den versprochenen Charme. In langen Passagen liest man langatmige Beschreibungen über Lage und Zustand der Seniorenresidenz, Busfahrten der Bewohner und langweiligem Geplauder in Tagebuchform von Joyce, einer der vier Mitglieder des Donnerstagmordclubs. Joyce kommt dabei, wie bei älteren Damen oft üblich, vom Hundersten ins Tausenste. Dabei plappert sie viel und doch nichts Relevantes über den Mordfall.

    Es gibt Aufblitzer mit schrulligen Einlagen à la Miss Marple und auch ein paar witzige Szenen. Als zum Beispiel der Mordclub eine Leiche exhumiert. Die humorvollen Szenen konnte ich jedoch an einer Hand abzählen und so blieb die Geschichte zäh. Das unendliche Geplapper bei Sherry und Zitronenkuchen über Bekannte, andere Bewohner und Freizeitaktivitäten empfand ich als banal und … ja leider schon wieder das Wort: langweilig.


    Einmal mehr: Ein paar Morde machen leider noch keinen Krimi aus. Wenn ein Autor dann noch hanebüchene Ermittlungsergebnisse aus der Kiste zaubert, ist bei mir Schluss. Ich wollte nicht einmal mehr wissen, wer denn da genau gemordet hat und habe das Buch die letzten 100 Seiten nur noch überflogen.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5:


  • Richard Osmans „Debüt-Krimi“ wurde mit viel lobender Begeisterung besprochen, und auch die inhaltliche Beschreibung klang durchaus nach meinem Geschmack, also wurde es gekauft.


    Zuerst hat mein Mann das Buch gelesen, dann ich und beide merkten wir recht bald, dass es unsere Erwartungen nicht erfüllen würde. Mein Mann fand es öde und langweilig. Ich musste ein wenig darüber nachdenken, warum es mich so wenig begeistern konnte, denn eigentlich finden sich in diesem Kriminalroman zahlreiche Elemente, die mir gut gefallen, wie z.B. die originellen Protagonisten und die (altersbedingte) Unverfrorenheit mit der sie agieren, eine angenehme Sprache, muntere Dialoge, auch ernste Themen und so manche klugen Gedanken. Und immer wieder berührende Momente, die ohne viele Worte und die ganz großen Emotionen auskommen, gerade so wie ich es mag.


    Ich denke, mein Fremdeln mit dieser Geschichte rührt daher, dass es für mein Empfinden von allem ein bisschen zu viel gewesen ist. Die Figuren etwas zu originell und überzeichnet, die Dialoge bzw. Gedankengänge in den Passagen der Ich-Erzählerin etwas zu launig, zu viele Wendungen im Krimiplot, die hinsichtlich der eh nicht vorhandenen Spannung nix bringen. Insgesamt wirkt es sprunghaft und unstrukturiert, gerade hinsichtlich des Krimiteils ohne fesselnden roten Faden. Dabei durchaus nicht unstimmig, aber zu bemüht und konstruiert um zu überzeugen.


    Der Autor kommt gern ins Plaudern und spinnt dabei zahlreiche lose Erzählfäden, selbst wenn es um die Ermittlungen geht. Mit den vielen Wendungen und Geheimnissen konnte er mich zwar immer wieder überraschen und einigermaßen unterhalten, aber nicht wirklich begeistern. Bogdan hat mir als Figur hier am besten gefallen.


    Eine Empfehlung kann ich nur schlecht aussprechen. Wie Richard Osman seine Geschichte angelegt und präsentiert hat, scheint ja insgesamt bestens anzukommen, also alles richtig gemacht. Ansonsten ist es, wie so oft, eben Geschmacksache. Kaufen werde ich mir die Fortsetzung sicher nicht, vielleicht reinschauen, sollte sie mir zufällig in die Hände fallen.


    Ich hab zwar einen Stern mehr vergeben, aber im großen und ganzen decken sich unsere Meinungen zu dieser Geschichte Igela , wobei wir beide etwas abseits der Allgemeinheit liegen :geek: .

  • Ich muss mich leider auch zu denjenigen gesellen, die von dem Buch nicht gänzlich vom Hocker gerissen wurden.


    Ich bin ja großer Fan der Serie "Mord ist ihr Hobby" und könnte auch heute noch in jeder einzelnen Folge aufgehen. :drunken: Bei diesem Buch hier habe ich ähnliche Erwartungen gehabt. Ein spannender Kriminalfall und eine lustige Truppe Senioren, die umfassende Fähigkeiten und noch spannendere Kontakte verfügen, um aktuelle Mordfälle zu lösen. Ein gemütlicher Abend auf der Couch, ein bisschen was zum schmunzeln und mitreißende Wendungen.


    Leider konnte sich das nicht für mich bestätigen. Eher im Gegenteil: das Buch hat mich einen ganzen Monat lang auf Trab gehalten, weil ich schnell die Lust am Weiterlesen verloren hatte und dann zum Einschlafen doch eher zum entspannenden Harry-Potter-Hörbuch gegriffen habe. Die Charaktere waren zwar nicht unsympathisch und die Dialoge hatten durchaus einen gewissen Unterhaltungswert. Aber nunmal leider nicht in dem für mich wünschenswerten Umfang.


    Allem voran war der Kriminalfall ziemlich unspektakulär. UNFASSBAR unspektakulär sogar. Für mich war es zu keinem Zeitpunkt spannend. Natürlich rätselt man, wer denn nun das Verbrechen verübt haben könnte, aber so richtig interessant wollte es einfach nicht werden. Die "Ermittlungen" unserer Seniorentruppe erfolgen auch weitestgehend hinter verschlossenen Türen, d.h. man folgt zwar Elizabeth & Co. auf Schritt und Tritt, warum sie aber jetzt dahin gehen oder mit Person A sprechen wollen, dass erfährt man erst, während es soweit ist. Man läuft als Leser quasi den Charakteren hinterher ohne wirklich zu begreifen, was hier eigentlich los ist. Gerne wäre ich etwas tiefer in den Köpfen der Protagonisten mitgereist und nicht nur plump an der Hand genommen worden. Von Joyce finden sich in dem Buch zwar einige Passagen aus ihrem Tagebuch, die waren für mich aber so ziemlich willkürlich und wenig aufschlussreich. Meistens konnte sie mir mit ihren Aussagen zumindest nichts verraten, was man nicht auch bereits aus den Geschehnissen mitnehmen konnte.


    Der "Charme" hat sich aus den voran genannten Gründen für mich eher in Grenzen gehalten. Das Buch war sicherlich nicht schlecht, aber eben auch nicht gut. Ich hätte mir einen ausgiebigeren Krimi gewünscht und etwas nahbarere Charaktere. Ob ich den Folgeband noch lesen werde, weiß ich noch nicht so recht. Ich tendiere allerdings zu 'nein'.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    "The worth of a book is to be measured by what you can carry away from it."

    - James Bryce

  • Das Cover finde ich sehr interessant. Es ist zwar kein direkter Eye-Catcher, dennoch finde ich die Farbgestaltung ansprechend. Es vermittelt den Übergang von Tag in Nacht oder umgekehrt. Irgendwie auch stimmig zur Story.

    Der Autor startet ohne Prolog direkt mit der Vorstellung der Seniorenresidenz und seinen wichtigsten Akteuren. Es klingt harmonisch, zeigt aber auch wie Fassettenreich solch ein Zusammenleben sein kann.

    Schnell wird auch der Titel des Buches klar. Ich finde es witzig, wenn sich ältere Herrschaften solch einem Hobby widmen. Schade, dass ich solche Clubs nicht kenne. Okay, ich wohne weder in einem Seniorenheim, noch habe ich das entsprechende Alter. Aber wer weiss ...

    Die Idee, die hinter dem Buch steckt, hat mir gut gefallen. Allerdings fand ich die Umsetzung etwas zu ausschweifend. Klar, die älteren Herrschaften haben viel zu erzählen und oft reihen sich auch nur Bruchstücke aneinander. Für mich, als Lesende, fand ich es jedoch langatmig und an vielen Stellen viel zu ausufernd, so dass der rote Faden ständig abzubrechen drohte. Nur durch viel Disziplin habe ich bis zum Ende durchgehalten.

    Am Ende kommt dann auch der Hinweis auf die Fortsetzung. Ob ich diese lesen werde? Hm... das bleibt abzuwarten.


    Fazit:

    Der Donnerstagsmordclub ist der erste Band der Krimireihe um vier altere Herrschaften, die sich in einer Seniorenresidenz kennenlernen und einem gemeinsamen Hobby nachgehen, nämlich dem Detektivspiel.

    Der Kriminalfall ist jedoch nicht der Kern dieses Reihenauftaktes. Es geht vielmehr um die Bewohner von Coopers Chase, dem Seniorenheim. Recht ausschweifend wird von ihnen erzählt und auch die einzelnen Szenen sind eher langatmig, als spannend. Es ist ein sehr ruhiger Krimi, der wohl die Ruhe der Senioren vermitteln soll. Auch die Gedankensprünge wurden gut aufgegriffen, jedoch sehr zum Leidwesen der Spannung.

    Die Protagonisten erscheinen glaubhaft und die gewählten Charakteren passen sehr gut zum Plot. Am Ende wartet dann der Hinweis auf die Fortsetzung.

  • Ein unterhaltsamer Krimi


    Jeden Donnerstag treffen sich die Mitglieder des Donnerstagsmordclubs um gemeinsam bisher ungelöste Kriminalfälle zu lösen. Es sind Elizabeth, Ron, Ibrahim und Joyce, alle vier Bewohner der luxuriösen Seniorenresidenz Coopers Chase in der Grafschaft Kent, die weiterhin äußerst aktives Leben führen. Die rüstigen Senioren lassen sich auch die Aufklärung des Mordes an dem Inhaber ihrer Seniorensiedlung nicht wegnehmen. Sehr geschickt und raffiniert gehen sie dabei vor; sie schaffen es, sogar die örtliche Polizei in ihre Ermittlungen einzubinden.


    In dem Roman geht es aber nicht nur um die Aufklärung des besagten Mordes. Bald passieren weitere unerklärbare Vorfälle und die Mitglieder des Donnerstagsclubs haben volle Hände zu tun. Auch die ermittelnden Senioren hüten einige Geheimnisse aus der Vergangenheit und trotz aller Vertraulichkeit geben nicht alles preis. Es sind durchaus sympathische, sehr interessante Charaktere und der Krimi mit ihnen eine gute Unterhaltung.


    Ein bisschen verworren sind all die Kriminalfälle, die im Laufe der Ermittlungen entdeckt wurden. Und auch die unzähligen Personen, die darin verwickelt sind, waren mir zum Schluss etwas unübersichtlich.


    „Der Donnerstagsmordclub“ ist der erste Roman mit den rüstigen Ermittlern. Inzwischen ist die Fortsetzung mit dem Titel „Der Mann, der zweimal starb“ im List Verlag erschienen.

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  • Ich stecke gerade mittendrin (50% gelesen) und kann mich den durchwachsenen Meinungen nur anschließen.

    Ich finde keinen Zugang zur Geschichte und hatte eigentlich bisher nur Lobeshymnen gehört (allerdings merkwürdigerweise ausschließlich von Menschen, die den Roman als Rezi-Exemplar erhielten). Aber ich finde keinen Spannungsbogen und hatte nach dem ersten Drittel schon einen Verdacht, wer der Mörder ist (mal schauen, ob ich Recht behalte).

    Ich denke auch nicht, dass sich meine Meinung nach Abschluss noch großartig ändert - aber ich will jetzt trotzdem wissen, wer der Mörder ist - aber die Serie werde ich garantiert nicht weiterlesen.