Noël Calef - Fahrstuhl zum Schafott / Ascenseur pour l'échafaud

  • Der Autor (Quelle: Wikipedia): Noël Calef (* 29. September 1907 in Plowdiw, Bulgarien; † 9. Januar 1968 in Paris, Frankreich)[1] war ein französischsprachiger Schriftsteller. Calef veröffentlichte sechs Kriminalromane. Bekannt wurde er durch die Verfilmung des Buches Fahrstuhl zum Schafott.

    Werke (alle auch in deutscher Übersetzung):
    -Ascenseur pour l'échafaud (dt. Fahrstuhl zum Schafott, 1956)
    -Echec au porteur (dt. Den Tod in der Hand, 1959)
    -Les Oursseloups (dt. Das Geheimnis der „Juanita“, 1960)
    -Recours en grâce (dt. Gnadengesuch, 1961)
    -Retour à Sorrente (dt. Zurück nach Sorrent, 1962)
    -Le Sang d'un bœuf anonyme (dt. Ein Stier soll bluten, 1965)


    Klappentext (Quelle: Wunderlich bei Rowohlt): „Er setzte die Schusswaffe an die Schläfe des Wucherers und drückte im selben Moment auf den Abzug. Bordgris fiel schwer vornüber, während Julien hastig zur Seite trat, um nicht von dem hervorspritzenden Blut befleckt zu werden...“ Julien ist hoch verschuldet und glaubt, nur durch einen Mord das Glück erzwingen zu können. Er ermordet seinen Gläubiger und bleibt nach dem perfekt geplanten Verbrechen im Fahrstuhl stecken. Seine eifersüchtige Frau sucht ihn, sein Wagen wird von einem jungen Paar gestohlen, und mit seinem Revolver wird ein Fremder erschossen. Während man ihn sucht, steckt er im Fahrstuhl zum Schafott. Noël Calefs Kriminalroman aus dem Jahr 1956 zeigt ein düster-poetisches Bild von Paris. Der Klassiker der Schwarzen Serie wurde 1958 von Louis Malle u.a. mit Maurice Ronet, Jeanne Moreau und Lino Ventura als "Ascenseur pour l'échafaud" verfilmt. Die Musik ist von Miles Davis.


    Französische, deutsche, englische und italienische Ausgaben:

    • Die französische Originalausgabe erschien zuerst 1956 unter dem Titel „Ascenseur pour l'échafaud“ im Verlag Librairie Arthème Fayard (253 Seiten).
    • Die deutsche Übersetzung besorgte Paul Baudisch. Sie erschien als „Fahrstuhl zum Schafott“ zuerst 1958 als Band 10 in der Reihe „Die Mitternachtsbücher“ bei Desch in München, Wien und Basel. 1979 wurde sie als Heyne-Buch Nr. 1855 in der Reihe „Crime Classic“ im Wilhelm Heyne Verlag in München neu aufgelegt, herausgegeben von Egon Flörchinger (204 Seiten). Im Juli 1998 wurde sie als Wunderlich Taschenbuch Nr. 26099 im Rowohlt Taschenbuch Verlag in Reinbek bei Hamburg erneut herausgebracht (251 Seiten).
    • Eine englische Übersetzung von R.F. Tannenbaum erschien 1961 unter dem Titel „Frantic“ bei Gold Medal Books/Fawcett Publications in Greenwich im US-Bundesstaat Connecticut. Sie wurde 2019 als Band 18 der Reihe „A Black Gat Book“ im Verlag Black Gat Books in Eureka, Kalifornien, neu aufgelegt (157 Seiten).
    • 1973 erschien eine italienische Übersetzung von Roberto Ortolani unter dem Titel „Ascensore per il patibolo“ als Band 26 der Reihe „I Gialli Garzanti“ im Verlag Garzanti in Mailand (192 Seiten).


    Meine Einschätzung:
    Französischer Noir-Klassiker und Vorlage des Louis-Malle-Films, in der einiges anders abläuft als im Drehbuch. Alle Frauenfiguren sind schrecklich - unselbstständig, Schreckschraube, überemotional, eifersüchtig, duckmäuserisch, kurz gesagt: unemanzipiert hoch zehn – was die Lektüre durchweg auch anstrengend macht. Doch wie hier die Geschichten dreier Parteien miteinander verwoben werden, so dass sich für die Verkettung der kriminellen Umstände kein anderer Schuldiger als nur die Hauptfigur finden lässt, der somit Gefahr läuft, für Dinge gehängt zu werden, an denen er tatsächlich nicht beteiligt ist, während er versucht, den von ihm begangenen Mord zu vertuschen, ist schon großartig konstruiert. :thumleft:

    Wenn auch diese starr konzentrierte Zwickmühle den Leser etwas draußen hält und wenig Freiräume schafft. Je nach Laune zwischen dreieinhalb :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: und vier :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sternen.

    White "Die Erkundung von Selborne" (103/397)

    Manner "Das Mädchen auf der Himmelsbrücke" (82/151)


    :king: Jahresbeste: Gray (2024), Brookner (2023), Mizielińsky (2022), Lorenzen (2021), Jansson (2020), Lieberman (2019), Ferris (2018), Cather (2017), Tomine (2016), Raymond (2015)

    :study: Gelesen: 58 (2024), 138 (2023), 157 (2022), 185 (2021), 161 (2020), 127 (2019), 145 (2018), 119 (2017), 180 (2016), 156 (2015)70/365)
    O:-) Letzter Kauf: Kuhl "Helenes Familie" (23.04.)

  • Die französische Originalausgabe erschien zuerst 1956 unter dem Titel „Ascenseur pour l'échafaud“ im Verlag Librairie Arthème Fayard (253 Seiten). Angehängt ist eine Fayard-Neuauflage von 1998.

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  • Eine englische Übersetzung von R.F. Tannenbaum erschien 1961 unter dem Titel „Frantic“ bei Gold Medal Books/Fawcett Publications in Greenwich/Conn. Sie wurde 2019 als Band 18 der Reihe „A Black Gat Book“ im Verlag Black Gat Books/Stark House Press neu aufgelegt (157 Seiten).

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  • 1973 erschien eine italienische Übersetzung von Roberto Ortolani unter dem Titel „Ascensore per il patibolo“ als Band 26 der Reihe „I Gialli Garzanti“ im Verlag Garzanti in Mailand (192 Seiten).

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  • Der Klassiker der Schwarzen Serie wurde 1958 von Louis Malle u.a. mit Maurice Ronet, Jeanne Moreau und Lino Ventura als "Ascenseur pour l'échafaud" verfilmt.

    Es muss Jahrzehnte her sein, dass ich den Film gesehen habe, aber an die unerträgliche Spannung erinnere ich mich heute noch gut. Die Wechsel zwischen den Personen und die klaustrophobischen Szenen im Fahrstuhl - vom feinsten. Vermutlich würden meine Nerven ihn heute gar nicht mehr aushalten. :shock:

    Er ermordet seinen Gläubiger

    Alle Frauenfiguren sind schrecklich - unselbstständig,

    Diese beiden Fakten gefallen mir allerdings weniger. Wenn es manchmal besser ist, nur das Buch zu kennen und zu mögen und sich eine Verfilmung daher nicht anzusehen, halte ich es hier umgekehrt: Der Film bleibt in meinem Kopf, das Buch, auf dem er basiert, lese ich lieber nicht. :(

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Es muss Jahrzehnte her sein, dass ich den Film gesehen habe, aber an die unerträgliche Spannung erinnere ich mich heute noch gut. Die Wechsel zwischen den Personen und die klaustrophobischen Szenen im Fahrstuhl - vom feinsten. Vermutlich würden meine Nerven ihn heute gar nicht mehr aushalten.

    Oh, ich muss den unbedingt mal wieder sehen! Was die Zertrümmerung eines perfekt geglaubten Planes angeht, aus dem sich dann eine perfekte Schlinge um den Hals des Täters legt, sind Film und Roman schon ziemlich weit oben in puncto Spannung und Ausweglosigkeit. :shock: Und dann beginnt man sogar noch Mitleid mit dem ursprünglichen Täter zu haben, einfach, weil ihm das Schicksal so übel mitspielt! :thumleft:

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