Die Benediktinerabtei Maria Laach wurde im Jahre 1093 durch Pfalzgraf Heinrich II. gegründet und nach 120-jähriger Bauzeit fertig gestellt. Nach der Säkularisation 1802 wurden die Gebäude erst als Gutshof genutzt, ehe die Hauptfassade des Klosters 1855 durch einen verheerenden Brand bis auf die Grundmauern zerstört wurde.
1863 erwarben die Jesuiten Maria Laach und errichteten hier ihr zentrales Studienkolleg für den deutschsprachigen Raum. Da der Orden 1872 aufgehoben wurde, boten die Jesuiten Maria Laach 1892 den Beuroner Benediktinern zur Wiederbesiedlung an. Nach 90-jähriger Unterbrechung kehrten die Mönche am 25. November 1892 in die alten Gemäuer zurück.
Die im Laacher Seetal in der Osteifel gelegene Benediktinerabtei Maria Laach gehört zu den schönsten romanischen Baukunstwerken Deutschlands. Ihr ist dieser beeindruckende Bildband gewidmet, den der Aachener Denkmalpfleger Karl-Heinz Schumacher und der Archivar der Abtei Pater Basilius Sandner OSB zusammengestellt haben.
Über 200 schwarzweiß Fotografien mit kurzen informativen Texten bieten einen guten Überblick über Kloster und Kirche, dokumentieren die idyllische Lage und die regen Restaurierungsarbeiten, die gleich nach der Wiederbesiedlung aufgenommen wurden. Auf wunderschönen Detailaufnahmen kann der Leser die architektonischen Kunstschätze der Abtei bewundern. Ein großer Teil der Bilder zeigt vor allem aber das Leben der Mönche zwischen "ora" und "labora", die mir besonders gut gefallen haben. Die Aufnahmen, die Mönche und weltliche Angestellte bei der harten Arbeit in der Landwirtschaft, im Steinbruch und den verschiedenen handwerklichen Betrieben festhalten, künden von einer klösterlichen Welt, die in dieser Form längst nicht mehr existiert. Einige Bilder zeigen auch berühmte Besucher, wie etwa den deutschen Kaiser Wilhelm II., dem die Kirche ihr wunderschönes Christusmosaik verdankt.
Auch beim wiederholten Betrachten der eindrucksvollen Archivbilder, die ein Stück Zeit- und Kulturgeschichte lebendig in Szene setzen, wird der Leser immer wieder Neues entdecken, und den Band deshalb immer wieder gerne aufschlagen.