Alexander Oetker - Die Tochter des Paten

  • Kurzmeinung

    E-krimi
    Rasanter Abschluss der Trilogie
  • Kurzmeinung

    Bartie
    Temporeiche Aktionen, dynamischer Schreibstil
  • Seit ihrem letzten gemeinsamen Fall herrscht zwischen den Zwillingen Zoë und Zara Funkstille. Zara ist wieder zuhause bei Ehemann und Tochter und lässt es beruflich langsam angehen. Zoë hingegen ist voller Trauer und Wut und will ihre Schwester niemals wiedersehen. Doch dann kommt alles ganz anders: Chiara, die Tochter des Paten Benito Bolatelli, wird entführt und Zoë soll sie zurückholen. Doch das geht nicht ohne die Hilfe von Zara….

    Der dritte Band der Thriller-Reihe aus der Feder von Alexander Oetker setzt kurz nach den Ereignissen aus dem vorherigen an. Dabei zeigt sich Protagonistin Zoë ungewohnt verletzlich, was mir persönlich aber gut gefällt. Sie war für mich schon immer der Zwilling, den ich lieber mochte. Ihre Figur ist, in meinen Augen, um einiges komplexer und trotz des Mafiamilieus auch sympathischer. Zara ist mir durch alle Bände immer fremd geblieben und das ändert sich auch in diesem nicht.

    Wie gewohnt wird die Handlung aus den unterschiedlichsten Perspektiven erzählt und springt auch zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Das hat zwar den Vorteil, dass auch die Gegenseite zu Wort kommt und durchaus Überraschendes offenbart, zum anderen verwirrt die Erzählweise aber auch und bremst den Verlauf des Hauptstrangs. Das zu Beginn recht verhaltene Erzähltempo scheint sich von Seite zu Seite zu steigern, so dass der Autor am Ende nur noch so durch die Ereignisse fliegt. Hier hätte ich mir, vor allem bei der konkreten Auflösung, doch noch einige Zeilen mehr gewünscht.

    Eine Sache stört mich an der Reihe jedoch am meisten: Die Zwillinge – und vor allem Zoë – sind in der Lage, wahre Höchstleistungen zu vollbringen. Sei es der Sprung von einer Autobahnbrücke auf einen fahrenden LKW oder die Vernichtung eines kompletten Dschihadisten-Camps quasi im Alleingang. Doch immer dann, wenn es darauf ankommt, patzen sie. Dann, wenn sie ganz allein dem Drahtzieher gegenüberstehen oder dann, wenn Freunde oder Familie in Gefahr sind. Das mag durchaus menschlich sein, aber es gefällt mir nicht, wie oft dieses Motiv als Handlungsmotor eingesetzt wird. Dennoch gelingt es Alexander Oetker, dass ich einfach dranbleiben muss! :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

  • Zara und Zoë sind erneut füreinander da – der 3. Band der Reihe


    Shokran Al-Hamsi schwört Rache; denn Zoë ist schuld, dass sein Bruder Silas im Sterben liegt. Er lässt die Tochter des Paten Chiara entführen und auf diese Weise zwingt er den Mafiaboss ihm die gefürchtete Killerin auszuliefern. Die Gelegenheit dazu bietet sich bei dem schwer bewachten Goldtransport, den Zoë überfallen sollte. Es nützt jetzt nichts, dass Zoë ihre Zwillingschwester hasst; da ihre Überlebenschancen bei der Aktion sehr gering sind, muss sie Zara um Unterstützung bitten.



    „Die Tochter des Paten“, das dritte Buch aus der Reihe um Zara und Zoë, beginnt sehr spannend. Mehrere, scheinbar unzusammenhängende Ereignisse überschlagen sich: In Berlin wurde eine junge Studentin entführt, in Frankreich wurde in großer Eile ein wertvolles Goldtransport organisiert, die gefürchtete Killerin Zoë trauert um ihren ermordeten Vater, der arabische Clan-Boss Shokran Al-Hamsi erpresst den Mafiaboss Bolatelli.


    Es wurde jedoch sehr schnell klar, dass hier die zwei mächtigen Unterweltmänner am Werk sind. Es ist ein Komplott, in dem die Hauptrolle Zoë spielt, die gefürchtete Fürstin der Unterwelt und eine skrupellose Killerin. In kürzen, temporeichen Kapiteln stellt der Autor den Verlauf der weiteren Handlung dar; dabei versetzt er die Leser*innen in jedem Kapitel an ein anderes Ort des Geschehens. Es gibt auch Rückblicke in die Vergangenheit, denn die Akteure des Thrillers spielen bereits eine bedeutende Rolle in den vorherigen Büchern der Reihe. Da ich die zwei ersten Bände bereits gelesen habe, konnte ich jetzt die Zusammenhänge besser verstehen und den Überblick über das Ganze behalten.


    Zara, mit der Zoë jeglichen Kontakt abgebrochen hat, unterstützt auch jetzt ihre Zwillingschwester. Die beiden Schwestern überraschen diesmal mit ihrem Verhalten ein wenig; auch vom Charakter her scheinen sie sich immer ähnlicher zu sein.


    Da in diesem Band die Familiengeschichte der Zwillingschwestern fortgesetzt wurde und viele vorherigen Protagonisten auch diesmal eine große Rolle spielen, empfehle ich die zwei ersten Bücher dieser Thriller-Reihe vorher zu lesen. Es lohnt sich, weil jedes Buch ein wahres Lesevergnügen bereitet!


    Spannende Handlung mit unerwarteten Wendungen, temporeiche Aktionen, viele interessanten Charaktere mit ihren dunklen Seiten und Geheimnissen und nicht zuletzt der dynamische fesselnde Schreibstil haben dazu beigetragen, dass ich das Buch mit großem Interesse gelesen habe. Der Thriller hat mir gut gefallen und die am Ende unschlüssige Zoë lässt mich hoffen, dass es eine Fortsetzung der Geschichte geben wird.


    Den Thriller „Die Tochter des Paten“ wie auch die vorherigen Bücher dieser Reihe kann ich allen Thriller-Fans empfehlen.