André Gillois - Rue Montmartre 125 / 125, Rue Montmartre

  • Der Autor: Der unter dem Namen André Gillois bekannte französische Schriftsteller und Rundfunkpionier wurde als Maurice Diamant-Berger am 8. Februar 1902 im 9. Pariser Arrondissement geboren. Während des Zweiten Weltkrieges war er Moderator von „Honneur et patrie“, der Rundfunksendung der Französischen Resistance, und Sprecher von General Charles de Gaulle in London. Nach dem Krieg verlegte er sich auf das Schreiben von Romanen, Fernsehspielen und Hörspielen. Außerdem entwickelte er 1954 eine der ersten französischen TV-Spielshows „Télé Match“. 1958 erhielt er für seinen Kriminalroman „125, Rue Montmartre“ den Literaturpreis „Prix du Quai des Orfèvres“. Gillois starb am 18. Juni 2004 in Paris.


    Französische, deutsche und niederländische Ausgaben:

    • Die französische Originalausgabe erschien 1958 als „125, Rue Montmartre“ in der Reihe „Le Point d'interrogation“ bei Hachette in Paris (191 Seiten).
    • Die deutsche Übersetzung ohne Angabe des Übersetzers erschien 1961 unter dem Titel „Rue Montmartre 125“ als Band 21 der Sphinx-Reihe der Büchergilde Gutenberg in Zürich (146 Seiten). Spätere Auflagen blieben aus.
    • Eine niederländische Übersetzung aus dem Französischen besorgte Pierre H. Dubois. Sie erschien 1959 als „Rue Montmartre 125“ bei Nijgh & Van Ditmar in 's-Gravenhage (158 Seiten).


    Im Jahr 1959 verfilmte der Regisseur Gilles Grangier den Roman unter dem Originaltitel mit Lino Ventura, Andréa Parisy und Robert Hirsch in den Hauptrollen. In der Bundesrepublik kam der Film in deutscher Synchronisation als „Tatort Paris“ in die Kinos.


    Meine Einschätzung:

    Ein Kriminaldrama über Verrat in der Welt fliegender Zeitungsverkäufer im Paris der Fünfzigerjahre: Ein verschlossener Einzelgänger, der auch gerne von Parkbänken aus in den Tag hinein träumt, rettet einen ihm unbekannten Mann vor dem Ertrinken in der Seine und wird von einem vermeintlichen Freund in einen fiesen Mordplan gelockt.

    Einfach konstruiert, etwas langweilig geschrieben mit unsinnigen Charaktersprüngen, aber schönem Pariser Flair und bemerkenswerter Selbstjustiz am Ende, die in dieser Weise heutzutage wohl auch nicht mehr geschrieben werden würde. Zwischendurch wird der Bösewicht von einem "Netzwerk der Zeitungsverkäufer" gesucht, was mich doch sehr an die Schuhputzerjungen in dem Jugendbuchklassiker "Gepäckschein 666" erinnerte! :thumleft:

    Etwas enttäuschte drei :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne, aber für „Krimi-Historiker“ dann doch eine recht annehmbare Lektüre. :)

    White "Die Erkundung von Selborne" (103/397)

    Manner "Das Mädchen auf der Himmelsbrücke" (54/151)


    :king: Jahresbeste: Gray (2024), Brookner (2023), Mizielińsky (2022), Lorenzen (2021), Jansson (2020), Lieberman (2019), Ferris (2018), Cather (2017), Tomine (2016), Raymond (2015)

    :study: Gelesen: 56 (2024), 138 (2023), 157 (2022), 185 (2021), 161 (2020), 127 (2019), 145 (2018), 119 (2017), 180 (2016), 156 (2015)70/365)
    O:-) Letzter Kauf: Kuhl "Helenes Familie" (23.04.)

  • Die französische Originalausgabe erschien 1958 als „125, Rue Montmartre“ in der Reihe „Le Point d'interrogation“ bei Hachette in Paris (191 Seiten).

    White "Die Erkundung von Selborne" (103/397)

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