Inhalt
"Anno 1780, tief im Thüringer Wald. Niemals zuvor haben die Dörfler und Bauern ein so ungleiches Paar durch ihr Land ziehen sehen. Der eine, Pausback mit Namen, ist ein Balsamträger von riesenhaftem Wuchs und kleinem Verstand, der seine Heiltinkturen feilbietet, der andere heißt Listig, ist von kleiner Statur, besitzt keine Füße mehr, dafür aber einen hellwachen Kopf. Beide haben sich zusammengetan, und so reist Listig auf den Schultern seines Freundes mit. Er ist Pausbacks Kopf, und Pausback ersetzt Listigs Füße – einer kann ohne den anderen nicht sein. Alles könnte gut sein ich ihrem Leben – wenn sie nicht eines Tages von Räubern überfallen würden und wenn der Hallimaschpilz dem Gifthäubling nicht aufs Haar gleichen würde. Und wenn da nicht die schöne, blonde Eva wäre, Eva, die Giftmischerin, die einen Keil zwischen sie treibt und dafür sorgt, dass Listig seinen Freund dem Scharfrichter ausliefert..."
Meine Meinung
Leider gefiel mir dieses Buch überhaupt nicht, obwohl ich alle anderen Bücher von Wolf Serno sehr gut finde. Aber hier übertreibt der Autor es meiner Meinung nach ein wenig.
Zunächst mal konnte ich mich mit den Charakteren absolut nicht anfreunden. Mir war weder der plumpe, dumme Pausback noch der nur auf seinen eigenen Vorteil bedachte Listig sympathisch, so dass ich im Buch eigentlich keine Bezugsperson hatte, mit der ich mich verbunden fühlte. Hinzu kommt noch die absolut derbe und meiner Meinung nach total übertriebene Sprache und die Beschreibung der diversen "Rammelszenen", die Serno in seinen anderen Büchern viel besser eingebaut hat, nämlich in den Hintergrund gerückt und nicht so, als seien sie mit dem Holzhammer ins Buch gemeißelt.
Mag ja sein, dass es in alten Zeiten so derb zugegangen ist, aber so übertrieben, wie es im "Balsamträger" dargestellt wird, konnte ich oft nur noch die Augen verdrehen! Ab der Hälfte des Buches habe ich mich dann nur noch durchgequält, weil ich es nicht angebrochen zur Seite legen wollte. Denn eigentlich bin ich ein Serno - Fan, und es tat mir leid, dem Buch nicht mal eine Chance bis zum Schluss zu geben. Außerdem hatte ich gehört, dass das Buch am Ende noch eine überraschende Wendung nehmen soll. Aber leider war das Ende genauso langweilig und nichts sagend wie der Rest des Romans.