Christine Cazon - Lange Schatten über der Côte d'Azur

  • Kurzmeinung

    wampy
    Wichtige Themen gehen zu Lasten der Spannung
  • Kurzmeinung

    Bookdragon
    Ein Krimi der tief in die Geschichte eintaucht
  • In Cannes wird ein Mann tot auf dem Friedhof vor einem Gedenkstein aufgefunden . Darauf stehen fünf jüdische Namen die alle im Sommer 1942 gestorben sind . War es ein antisemitischer Mord ?


    Die Protagonisten sind ansprechend und passen gut in die Geschichte hinein . Der Schreibstil ist etwas dichter aber flüssig zu lesen . Die Spannung zieht sich durch das ganze Buch . Aber nicht so dass es mich fesseln konnte .


    Fazit: in diesem Krimi nimmt das Privatleben Duval's eine große Rolle ein . Zudem hat die Story viel mit der Geschichte im zweiten Weltkrieg zu tun . Es ist zwar ein Krimi aber ich hatte das Gefühl dass es zeitweise eher in die Richtung eines Familienromans geht . Es werden nach und nach immer mehr Familiengeheimnisse aufgedeckt und dabei sticht Duval mit seinen Ermittlungen hervor . Zwischendurch zog sich die Geschichte für mich etwas hin . Gerade auch was das Familienleben Duval's anbelangt . Dieses Buch eignet sich hervorragend für Leser*innen die sich für den zweiten Weltkrieg interessieren insbesondere der deutschen Besatzung . Mich persönlich hat der Krimi leider im Laufe des Buches immer weniger überzeugen können obwohl er zu Beginn recht spannend anfing . Es ist das achte Band einer achteiligen Reihe . Es ist in sich abgeschlossen man braucht nicht unbedingt die Vorgängerbücher zu kennen .

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Christine Cazon - Lange Schatten Über der Côte d'Azur“ zu „Christine Cazon - Lange Schatten über der Côte d'Azur“ geändert.
  • Wichtige Themen gehen zu Lasten der Spannung


    Buchmeinung zu Christine Cazon – Lange Schatten über der Côte d'Azur


    „Lange Schatten über der Côte d'Azur“ ist ein Kriminalroman von Christine Cazon, der 2021 bei Kiepenheuer & Witsch erschienen ist.


    Zum Autor:
    Christine Cazon, Jahrgang 1962, hat ihr altes Leben in Deutschland gegen ein neues in Südfrankreich getauscht. Sie lebt mit ihrem Mann und Katze Pepita in Cannes, dem Schauplatz ihrer Krimis mit Kommissar Léon Duval.


    Klappentext:
    Die Ermittlungen zu seinem achten Fall führen Kommissar Léon Duval diesmal in die Vergangenheit, in die Zeit des Zweiten Weltkriegs und der deutschen Besatzung. Hat das, was dort begann, womöglich Auswirkungen bis heute? Einmal im Jahr, zu den Gedenktagen im November, polieren die Franzosen die Gedenksteine der Familiengräber und schmücken sie mit Chrysanthemen, Astern und Alpenveilchen. So auch in Cannes, auf dem historischen Friedhof Le Grand Jas. Auf einem der Gräber im israelitischen Feld aber liegt in einer blutroten Lache ein toter junger Mann. Duval übernimmt die Ermittlungen und erfährt schon bald, dass der junge Mann Jude war. War es eine antisemitisch motivierte Tat? Duvals Vorgesetzte wollen davon nichts wissen. Und doch schließt Duval diese Spur nicht aus, und seine Suche im Leben und Umfeld des jungen Mannes lässt eine Vergangenheit wieder aufleben, die manche lieber vergessen wollen. Aber auch privat hat Duval einiges auszustehen: Familienneuzugang Julie bekommt Zähne, und Freundin Annie hat Probleme, Kind und Beruf unter einen Hut zu bringen.


    Meine Meinung:
    In diesem Buch behandelt die Autorin gleich mehrere schwierige Themen wie durch Franzosen verübte Verbrechen während der deutschen Besatzung, die Furcht vor der Existenz antisemitischer Verbrechen in der Gegenwart und die Diskussion über die Rolle Leons bei der Betreuung seiner kleinen Tochter Julie. Die Autorin lässt ihre umfassende Recherche gekonnt in die Entwicklung der Geschichte einfließen und der Leser erkennt, dass die Aufarbeitung dieser Zeit nicht nur in Deutschland noch nicht abgeschlossen ist. Leon Duval muss mühsam herausfinden, wie die alten Geschichten in den aktuellen Mordfall hineinspielen. Leon ist etwas komplexer gezeichnet als die übrigen Figuren, wirkt sympathisch und kompetent, bietet aber auch Spielraum für Entwicklungen. Leons Team bleibt meist im Hintergrund, leistet aber gute Arbeit. Lange Zeit bezieht der Roman seine Spannung aus der Klärung alter Vorgänge. Der aktuelle Mordfall gerät fast in Vergessenheit und wird dann eher durch einen Gedankenblitz des Kommissars gelöst. Das hat mir weniger gut gefallen, auch wenn die Lösung vollständig und nachvollziehbar war. Ein angemessener Showdown begleitet die Überführung des Täters. Das besondere Flair Cannes spielt bei diesem Fall eher durch seine historischen Komponenten eine Rolle. Hier hätte es gern etwas mehr sein dürfen.


    Fazit:
    Ein Kriminalroman um wichtige Themen, der aber den aktuellen Mord vernachlässigt. Auch die Figurenzeichnung könnte ausgeprägter sein. So vergebe ich nur drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten). Ich spreche ein Leseempfehlung für diejenigen aus, die sich für den geschichtlichen Hintergrund interessieren.

    :study: James Lee Burke - Die Tote im Eisblock


    :musik: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

  • Auf dem historischen Friedhof Le Grand Jas in Cannes wird am Gedenktag im November ein junger Mann tot aufgefunden. Kommissar Léon Duval übernimmt die Ermittlungen. Der Tote war Jude und das lässt auf einen antisemitischen Hintergrund schließen. Während Duvals Vorgesetzte das gleich ausschließen wollen, verfolgt Duval alle Spuren. Er muss weit in die Vergangenheit schauen, um in diesem Fall weiterzukommen.


    Auch in diesem Roman ist die Atmosphäre an der Côte d'Azur wieder gut dargestellt.


    Léon Duval ist ein Kommissar, der die Spuren verfolgt, auch wenn ihm Steine in den Weg gelegt werden. In diesem Fall muss er sich mit der Vergangenheit auseinandersetzen und weit zurückgehen bis in die Zeit der deutschen Besatzung. Neben Duval bleibt sein Team recht blass.


    Als wenn die Ermittlungen nicht schon schwierig genug wären, so bekommt er zu Hause nicht viel Ruhe, denn er muss sich auch um sein Töchterchen Julie kümmern, die Zähne bekommt. Leider gerät durch die ausführliche Beschreibung seines Privatlebens der Kriminalfall ein bisschen in den Hintergrund und das nimmt Spannung weg.


    Ich lese auch gerne historische Romane und mir hat der geschichtliche Aspekt daher gut gefallen. Allerdings wird der aktuelle Fall eher durch eine Intuition Duvals geklärt. Die Auflösung ist aber schlüssig.


    Auch wenn sich die Spannung in grenzen hielt, habe ich diesen Krimi gerne gelesen.