Graham Chapman - Autobiografie eines Lügners / A Liar's Autobiography, Volume VI

  • Der Autor (Q: Haffmans & Tolkemitt): Der historische Graham Chapman wurde am 8. Januar 1941 in Leicester geboren, studierte in Cambridge Medizin, wo er den Jurastudenten John Cleese traf und beide Sketche für die BBC zu schreiben begannen. 1969 gründeten sie mit Michael Palin, Eric Idle, Terry Jones und Terry Gilliam die Gruppe Monty Python.
    Graham Chapman spielte in zwei der drei Kinofilme der Pythons die Hauptrolle: 1977 als King Arthur in „Die Ritter der Kokosnuss“, und 1979 als Brian in „Das Leben des Brian“. Er starb am 4. Oktober 1989 in Maidstone.


    Klappentext (Q: Haffmans & Tolkemitt): Graham Chapman wurde 1941 in Leamington geboren, inzwischen offiziell als Royal Leamington Spa bekannt und für die Erzeugung von Gaskochern zu mäßigem Ruhm gelangt -, oder aber vielmehr 1940 in Stalbridge, Dorset. Oder sonstwo. Seine Eltern, Tim und Beryl (bzw. Walter, Edith und Mark), waren bei seiner Geburt entrüstet, weil sie einen schwarzen, heterosexuellen Juden erwartet hatten.
    Zus einer Erziehung kam es verschiedentlich an Orten wie den Midlands, Eton, Cambridge, dem St. Swithin's Hospital, London, auf Revuetournee mt John Cleese in Neuseeland und auf Ibiza mit David Frost. Einiges hiervon könnte stimmen, Aber, wie der Autor anmerkt: „Amateurpsychologen, die es schlau, finden, den Charakter eines Menschen aus einem Haufen weitgehend erfundener Erinnerungen zu beurteilen, und jetzt meinen, den eigenen Schmutz in der Autobiographie eines anderen zu finden, haben das falsche Buch aufgeschlagen.“
    Wie ein voll approbierter Arzt in seinem Arbeitsalltag der tatsächlichen Ausübung seines Berufs kaum näher kam als durch das Verfassen von Fernsehdrehbüchern für „Hilfe, der Doktor kommt!“, durch die Mitbegründung der „Gay News“ und durch die Darstellung von Soldaten, Psychiatern und Polizisten bei „Monty Python's Flying Circus“ und später in der Titelrolle des Brian in „Das Leben des Brian“ -, all das ist jetzt Geschichte.
    Aber dieses Buch ist nicht Geschichte. Es ist eine berauschende Mischung aus wilder Erfindung und brüskierender Ehrlichkeit. Die Ansichten, die es auf den Autor bietet – ob als Bergsteiger oder Medizinstudent, Schauspieler oder Alkoholiker, heterosexueller Groupievernascher oder Homosexueller, der mit sich ins Reine kommt – formen ein Mosaik, das abwechselnd komisch, verstörend und bewegend ist. Manchmal auch gleichzeitig.


    Englische und deutsche Ausgaben:

    • Die englische Originalausgabe „A Liar's Autobiography, Volume VI“ erschien 1980 mit Zeichnungen von Jonathan Hills bei Eyre Methuen in London (239 Seiten). Es werden einige Ko-Autoren genannt, deren Mitarbeit im Text nicht explizit vermerkt ist: David J. Sherlock (Chapmans Lebensgefährte), Alex Martin, David A. Yallop und Douglas Adams.
    • 1999 und 2010 wurde es bei Methuen mit einem Nachwort von Eric Idle nachgedruckt.
    • Die deutsche Übersetzung besorgte Harry Rowohlt. Sie erschien 2012 als „Autobiografie eines Lügners“ mit einer Trauerrede von John Cleese und einem Nachwort von Eric Idle bei Haffmans & Tolkemitt in Berlin (334 Seiten).


    Meine Einschätzung:

    Die Autobiografie des wahrscheinlich irrsten und anarchistischsten Mitglieds der britischen Komikertruppe "Monty Python". Die Erzählung verlässt andauernd die Bereiche der Wirklichkeit, um völlig frei zu drehen. Als würden seine Monty-Python-Rollen kurzzeitig das Ruder übernehmen. Die stärker an seinem Leben orientierten Kapitel (unter anderem über sein Coming-out) gefallen mir jedoch weitaus mehr. Im Ganzen etwas unrund, aber dennoch ein großes Lesevergnügen: ein total beeindruckendes Kuddelmuddel, das wahrlich mehr über Chapman erzählt, als es eine lahme Abfolge von Lebensdaten vermöchte. :applause:

    White "Die Erkundung von Selborne" (103/397)

    Manner "Das Mädchen auf der Himmelsbrücke" (82/151)


    :king: Jahresbeste: Gray (2024), Brookner (2023), Mizielińsky (2022), Lorenzen (2021), Jansson (2020), Lieberman (2019), Ferris (2018), Cather (2017), Tomine (2016), Raymond (2015)

    :study: Gelesen: 57 (2024), 138 (2023), 157 (2022), 185 (2021), 161 (2020), 127 (2019), 145 (2018), 119 (2017), 180 (2016), 156 (2015)70/365)
    O:-) Letzter Kauf: Kuhl "Helenes Familie" (23.04.)

  • Die englische Originalausgabe „A Liar's Autobiography, Volume VI“ erschien 1980 mit Zeichnungen von Jonathan Hills bei Eyre Methuen in London (239 Seiten). Hier in einem Reprint von Routledge & Kegan Paul in London (1981).

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  • Und die britische Neuauflage bei Methuen von 2010 mit einem Nachwort von Eric Idle.

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  • . Im Ganzen etwas unrund

    Monty-Python halt. Rund wäre nicht wirklich anarchisch :-,

    Ja, das hab ich auch gedacht! :loool:

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