Mawil - Kinderland

  • Der Autor (Quelle: Reprodukt): Markus „Mawil“ Witzel wurde 1976 in Ost-Berlin geboren. Schon zu Schulzeiten veröffentlichte er seine Comics in selbstverlegten Fanzines und Anthologien und begann nach dem Abitur ein Grafikdesign-Studium an der Kunsthochschule Berlin-Weissensee, wo 2002 sein erstes längeres Album “Strandsafari” mit Mawils Alter Ego, einem bebrillten Hasen, entstand. Ein Jahr später diplomierte er mit “Wir können ja Freunde bleiben”, einer tragikomischen Erzählung über Mädchengeschichten. Seitdem pendelt Mawil ständig zwischen beiden Genres. Seine nachfolgenden Bücher “Die Band” (2004), “Das große Supa-Hasi-Album” (2005), “Meister Lampe” (2006) und “Action Sorgenkind” (2007) erschienen übersetzt auch in den USA, England, Spanien, Frankreich, Polen, Russland, Tschechien und Brasilien, seine Kurzgeschichten in diversen Comicmagazinen sowie in der “Welt Kompakt” und dem “Tagesspiegel”. “Kinderland”, sein bis dahin erfolgreichstes Buch über eine Kindheit in der DDR, wurde 2014 mit dem Max & Moritz Preis als “Bester deutschsprachiger Comic” ausgezeichnet und erschien unter anderem in Russland und Südkorea.


    Klappentext (Q: Reprodukt): Ostberlin im Sommer 1989: Mirco Watzke steckt in der Klemme. Der sonst so vorbildliche Schüler der Klasse 7a hat Ärger mit den blöden FDJlern, und der Einzige, der ihm dabei helfen kann, ist ausgerechnet der unheimliche Neue aus der Parallelklasse…
    In “Kinderland” erzählt Mawil von Freundschaft, Mut und Vertrauen, einer Kindheit zwischen Jungen Pionieren und Kirche, von “verschwundenen” Vätern und heimlich belauschtem Getuschel übers “rübermachen”, von der “Angabe des Todes” und einem Tischtennisturnier am Vorabend der Wende. Ein ebenso tiefgründiges wie rasant-unterhaltsames Buch, das anhand persönlicher Erinnerungen und sorgfältiger Recherche ein lebendiges Bild der letzten Tage der DDR zeichnet.
    Ausgezeichnet mit dem Max & Moritz-Preis als “Bester deutschsprachiger Comic”.


    Drei deutsche Ausgaben und diverse internationale:

    • Der Comicroman „Kinderland“ erschien im Original im Jahr 2014 als Klappenbroschur und als limitierte Hardcover-Vorzugsausgabe (beide im Format 16 mal 21 Zentimeter) bei Reprodukt in Berlin (296 Seiten).
    • Im Februar 2019 erschien der Comic obendrein als Softcover unter dem verlängerten Titel „Kinderland: Eine Kindheit im Schatten der Mauer“ in einer Taschenbuchausgabe im Format 12,5 mal 18 Zentimeter bei Reprodukt.
    • 2019 kam außerdem eine englische Übersetzung von Helge Dascher, handgelettert von Michael Hau, bei Reprodukt auf dem Markt: „Kinderland – A Childhood in East Berlin“ als Klappenbroschur im Format 14,5 mal 19 Zentimeter (304 Seiten).
    • Ansonsten gibt es - alle belassen es bei dem nicht übersetzten deutschen Wort "Kinderland" im Titel - eine französische Übersetzung von Paul Derouet bei Gallimard in Paris (2014), eine russische Übersetzung von Evgenii Kreslavskoj bei Bumkniga in Sankt-Peterburg (2016), eine polnische Übersetzung von Grzegorz Janusz bei Kulture Gniewu in Warszawa (2017), eine niederländische Übersetzung (mit dem Untertitel "Een jeugd onder de schaduw van de muur") von Sigge Stegeman bei Soul Food Comics in Arnhem (2018) und auch eine koreanische Übersetzung bei Dolbegae Publishing in Paju-si, Südkorea (2018).


    Meine Einschätzung:

    Comicroman über das Erwachsenwerden einiger Siebt- und Achtklässler aus Ostberlin kurz vor dem Fall der Mauer, und über die jugendliche Begeisterung für Tischtennis, die einen die weltpolitischen Umwerfungen fast ganz übersehen lassen! :) Die Freuden des Dabeiseins und die Freuden des Fürsichseins. Großartige DDR-Alltagsszenen mit gerade den allernötigsten Klischees. Lauter zündende Pointen. Voller Aufrichtigkeit wird sich dem Melodrama und der Lächerlichkeit des kindlichen Erwachsenwerdens genähert. Mawils verspielter Zeichenstil gefällt mir immer noch ausgesprochen gut. Auch, wie über den Bildern eine leicht angegrabbelte Ost-Patina liegt. :loool: Das Buch ist ein ganz großes Vergnügen: Mit großer Leichtigkeit erzählter Alltag! Groß-art-ig! :applause:

    White "Die Erkundung von Selborne" (103/397)


    :king: Jahresbeste: Gray (2024), Brookner (2023), Mizielińsky (2022), Lorenzen (2021), Jansson (2020), Lieberman (2019), Ferris (2018), Cather (2017), Tomine (2016), Raymond (2015)

    :study: Gelesen: 55 (2024), 138 (2023), 157 (2022), 185 (2021), 161 (2020), 127 (2019), 145 (2018), 119 (2017), 180 (2016), 156 (2015)70/365)
    O:-) Letzter Kauf: Everett "Erschütterung" (27.03.)

  • Die auf 777 Exemplare limitierte Hardcover-Vorzugsausgabe (im Format 16 mal 21 Zentimeter) von „Kinderland“ aus dem Jahr 2014 bei Reprodukt, Berlin (296 Seiten). Jetzt hochpreisig in zweiter Hand, seinerzeit für "läppische" 45 Euro erhältlich gewesen. Ach hätte man nur, sie sieht so hübsch aus! :lechz:

    White "Die Erkundung von Selborne" (103/397)


    :king: Jahresbeste: Gray (2024), Brookner (2023), Mizielińsky (2022), Lorenzen (2021), Jansson (2020), Lieberman (2019), Ferris (2018), Cather (2017), Tomine (2016), Raymond (2015)

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  • Im Februar 2019 erschien der Comic obendrein als Softcover unter dem verlängerten Titel „Kinderland: Eine Kindheit im Schatten der Mauer“ in einer Taschenbuchausgabe im Format 12,5 mal 18 Zentimeter bei Reprodukt.

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  • Bei Reprodukt kam 2019 eine englische Kinderland-Übersetzung von Helge Dascher, handgelettert von Michael Hau, heraus, die „Kinderland – A Childhood in East Berlin“ heißt, und als Klappenbroschur mit 304 Seiten vorliegt.

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  • Das ist die französische Kinderland-Übersetzung von Paul Derouet bei Gallimard in Paris (2014).

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  • Mawils verspielter Zeichenstil gefällt mir immer noch ausgesprochen gut.

    Das Wort „verspielt“ trifft es ziemlich gut. Das ist wohl auch der Grund, weshalb ich hier von Comic spreche und nicht von Graphic Novel.


    Die Softcover - Ausgabe, die ich mir zugelegt habe, trug dazu bei, dass ich mich beim Lesen im Februar 2022 innerlich fühlte wie im Juli 1982 auf der Liegewiese im Schwimmbad (damals waren es die „Lustigen Taschenbücher“).

    Sehr witzig ist schon allein die Doppelseite hinten, auf der die Personen vorgestellt werden. Ich hab mich weggeschmissen vor Lachen :lol:. Auch währenddessen war immer wieder ein Kichern aus meiner Sofaecke zu hören.


    Gut gefiel mir auch das Schlusswort/die letzte Seite. Ich bin manchmal einfach anfällig für Klischees, da musste ich sogar ein Tränchen verdrücken :wink:.


    Nicht so begeistert war ich lediglich von den seitenlangen Tischtennisturnieren, bei denen ich zwischendrin nicht mehr erkennen konnte, wo oben und unten ist :drunken:.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: von mir.