đDer Tod ist manchmal nĂ€her, als du
glaubst âŠđ
Der 11. Zons-Thriller "Stummes Opfer" von Catherine Shepherd und dem Kafel-Verlag ist am 26. MĂ€rz 2021 erschienen und bietet wieder wie gewohnt spannende Lesestunden. Die Zons-Thriller bieten direkt zwei spannende Thriller in einem Buch. Aus der Gegenwart und der Vergangenheit aus dem Mittelalter gibt es immer eine unterhaltsame Geschichte, dessen FĂ€lle sich in Zons am Niederrhein abspielen. Hier wechselt die Handlung immer zwischen dem Zons der Gegenwart und der Vergangenheit hin und her, dessen FĂ€lle die Autorin geschickt miteinander verbindet. In diesem Thriller sorgen die Hauptprotagonisten Bastian MĂŒhlberg aus dem Mittelalter und Oliver Bergmann aus der Gegenwart wieder fĂŒr eine Menge Nervenkitzel.
In der Gegenwart wird die Einweihungsfeier eines auĂergewöhnlichen Bauwerks schlagartig zu einem Albtraum. Die Leiche eines jungen Mannes wird in der Empfangshalle entdeckt, einbetoniert in eine SĂ€ule. Kriminalkommissar Oliver Bergmann findet die HĂ€lfte eines uralten Siegels bei dem Toten. Die Inschrift verheiĂt nichts Gutes und tatsĂ€chlich stöĂt Oliver kurz darauf auf ein weiteres Todesopfer: die Schwester des jungen Mannes. Sie hĂ€lt das passende GegenstĂŒck des Siegels in der Hand. Obwohl alle Spuren auf eine Beziehungstat hindeuten, ahnt Oliver, dass mehr hinter den Morden steckt. Schon bald sieht er sich einem eiskalten Serienkiller gegenĂŒber, der bereits sein nĂ€chstes Opfer im Visier hat.
Zons im Jahre 1502 hĂ€lt ebenfalls eine mysteriöse Handlung parat, denn Bastian MĂŒhlenberg wirft der armen Gertrude ein paar MĂŒnzen zu. Wenig spĂ€ter ist sie spurlos verschwunden. Das Amulett, das sie stets bei sich trug, liegt noch dort, wo Bastian die Alte zuletzt gesehen hatte. Niemals hĂ€tte sie es freiwillig abgelegt. Doch nicht nur sie, auch andere Bettlerinnen sind plötzlich, wie vom Erdboden verschluckt. Bastian kann sich keinen Reim darauf machen. SchlieĂlich gibt es bei den Bettelweibern nichts zu holen. Erst als eine der Frauen tot in den Tiefen des Waldes gefunden wird, erkennt Bastian die schreckliche Wahrheit. Ein Serienmörder treibt sein Unwesen, und Bastian weiĂ nicht, ob er ihn noch aufhalten kann.
Beide HandlungsstrĂ€nge sind von Anfang an spannend und mysteriös. Ich als Leserin wurde wieder fleiĂig zum MitrĂ€tseln angeregt und ich wurde stĂ€ndig mit neuen Wendungen ĂŒberrascht.
Auf die TĂ€ter kam ich in beiden Zeiten nicht von alleine darauf, obwohl ich mir stĂ€ndig das Hirn zermartert habe. Grausame Morde, die mit hinterlassenen Siegeln zu tun haben und plötzlich verschwundene Bettelweiber enthalten rasante und nervenaufreibende Handlungen. Ăberwiegend liest man aus der Sicht von Bastian MĂŒhlberg und Oliver Bergmann. Aber auch Nebencharaktere kommen zu Wort, was die Spannung erhöht und man automatisch stĂ€ndig ĂŒber das Warum mitrĂ€tselt. Die geschickt platzierten Cliffhanger am Ende der Kapitel wecken die Neugier und somit fiel es mir auch hier wieder sehr schwer, das Buch an die Seite zu legen. SchauplĂ€tze werden bildlich super beschrieben und sorgen fĂŒr klare Bilder, die Charaktere der Protagonisten kommen sehr lebendig, sympathisch und menschlich rĂŒber. Der flĂŒssige und angenehme Schreibstil sorgt obendrein fĂŒr einen schnellen Lesefluss.
Architektur spielt in "Stummes Opfer" eine groĂe Rolle, dessen Geschichten der Opfer weit in die Vergangenheit zurĂŒckreicht. Dieser interessante Plot enthĂ€lt auch historische und kulturelle Details parat. Die geschilderten Schwierigkeiten mit dem neuen Kreisarchiv in Zons entsprechen der RealitĂ€t. Die meisten Orte, die im Thriller beschrieben werden, existieren wirklich. Das macht die Handlungen besonders authentisch und noch interessanter. Am Anfang des Buches findet man eine handgezeichnete Karte, die den historischen Stadtkern von Zons darstellt.
Insgesamt ist der 11. Zons-Thriller wieder ein rundum gelungenes Werk.
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