Andrew David Macdonald - Jeder Tag ist eine Schlacht, mein Herz / When We Were Vikings

  • Zelda und die Wikinger


    Zelda ist bei der Geburt nicht ganz gesund auf die Welt gekommen. Der Vater hat sie inkl. Mutter und Bruder Gert verlassen. Nachdem die Mutter an Krebs stirbt, kümmert Gert sich rührend um sie. Rührend? Er schmeißt fast das College, auf das er durch ein Stipendium gehen kann und gerät auf die schiefe Bahn. Zelda bekommt nicht immer alle Dinge mit, möchte aber ihrer „Sippe“ immer zur Seite stehen. Sie zeigt reichlich Selbständigkeit und erreicht trotz ihrer Situation enorm viele Ziele.


    Dieses Buch zeigt einmal mehr, dass man mit der richtigen Einstellung das unmögliche erreichen kann. Zelda ist der beste Beweis. Auch nach anfänglichem Gegenwind erreicht sie die Dinge, die sie sich vorgenommen hat – alles aus Sicht der Wikinger, ihrer großen Leidenschaft.


    Die Schreibweise von Andrew David Macdonald lässt die Figuren so echt erscheinen, so als würden sie jeden Moment aus dem Buch steigen und man würde sie persönlich kennen. Das Buch liest sich wunderbar – bei einigen Gefühlsschwankungen, man fiebert mit Zelda und durchlebt ihre Erlebnisse mit ihr.


    Wunderbare Darstellung in die Gedanken- und Lebenswelt eines Menschen mit besonderer Begabung. An diesem Buch können sich viele Autoren ein Beispiel nehmen.



    Titel: Jeder Tag ist eine Schlacht, mein Herz


    Autor: Andrew David Macdonald


    Verlag: dtv


    Seitenanzahl: 368


    Genre: Literatur


    Preis: 20,00€

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Andrew David Macdonald - Jeder Tag ist eine Schlacht, mein Herz“ zu „Andrew David Macdonald - Jeder Tag ist eine Schlacht, mein Herz / When We Were Vikings“ geändert.
  • ISBN unter dem Reiter 'Buch' im Editor nachgetragen und hier noch das Original:

  • Zeldas Weg zur Legende


    Das Buch beginnt mit einer Geburtstagsparty, einer ganz normalen Geburtstagsparty. Doch schon bald merken wir, das Geburtstagskind, Zelda, ist ein junger Mensch mit einer besonderen Begabung. Einige würden sagen, Behinderung, aber so, wie Zelda ihr Leben meistert und auch ihren Bruder Gert wieder auf den rechten Weg bringt, ist das keine Behinderung, sondern Lebenskunst auf allerhöchstem Niveau. Weil ihre Mutter massiv Alkohol konsumierte, vor und während der Schwangerschaft, ist Zelda mit der FAS Störung geboren. Nach dem frühen Krebstod der Mutter werden die Kinder bei einem Anverwandten aufgenommen. Doch der Mann wird zur Gefahr für die Kinder. Deswegen setzt Gert alles daran, für sich und seine Schwester eine neue Bleibe zu finden. Dafür bewirbt er sich beim lokalen College für ein Stipendium, das ihnen eine eigene Wohnung ermöglicht. Während Gert nun also aufs College geht, hat Zelda auch einen fest strukturierten Tagesablauf: montags und mittwochs geht Zelda in die Bibliothek, dienstags und donnerstags hat Zelda immer Termine bei Dr. Laird, freitags, samstags und sonntags verbringt Zelda im Stadtteilzentrum mit anderen Jugendlichen mit unterschiedlichen Behinderungen. Jede auch nur so geringe Abweichung vom durchgetakteten Tagesablauf kann Zelda aus dem Gleichgewicht bringen. Und doch überwindet sich Zelda immer wieder und geht ihre eigenen Wege, um ihren Bruder zu retten oder selbständiger zu werden. So bewirbt sie sich erfolgreich um einen Job in der Bibliothek oder stellt sich ganz allein dem Anführer einer Bande von Drogendealern.


    Zelda fasst ihr Leben als Legende auf, wie in einer Wikinger Saga. Sie setzt sich Ziele, die sie auch erreicht, überwindet ihren ersten Liebeskummer, wird immer selbständiger. Alle die sie mag, nimmt Zelda in ihrer Wikinger Sippe auf, die sie nicht mag oder als gefährlich einstuft sind für sie Unholde, die sie überwinden muss. Zeldas Fixierung auf die Wikinger ist fast schon ihre liebenswerteste Eigenschaft. Sie versucht sich alles Wissen über Wikinger anzueignen, wie ein Wikingerkrieger oder Wikingerkriegerin zu denken. So wird jeder neue Tag zu einer Schlacht für Zelda, aus der sie jeden Tag siegreich hervorgeht. Auch wenn es Rückschläge gibt.


    Interessant ist auch Gerts Entwicklung. Von früh muss er Verantwortung für Zelda übernehmen und er schafft es, ihr ein sicheres Heim und Umfeld zu bieten. Er beginnt das Studium nicht, weil es ihn zu höherem Wissen treibt, sondern weil das für ihn die einzige Möglichkeit ist, sich und Zelda aus der Wohnung des gewalttätigen Onkels zu befreien. Als er sich mit zwielichtigen Gestalten einlässt, und das College schmeißen will, merkt Zelda das recht bald und zwingt ihn regelrecht, am College zu bleiben. Bezaubernd fand ich die Szene im Büro der Dekanin Horowitz. Ob Gert das College letzten Endes beenden wird, ist am Ende eine Frage, der sich Gert allein stellen muss. Zelda hat sich aus seiner Verantwortung selbst entlassen, sie hat nun eine eigene Wohnung Gert ist immer bei ihr willkommen. Und dies ist das schwerste für Gert: Zelda gehen zu lassen. Sie als junge erwachsene Frau zu akzeptieren, die ihren eigenen Weg geht, ihre eigene Legende schreibt. Erst als er das verinnerlicht und sich auch selbst von Zelda abnabelt, wird ihre Beziehung auf eine höhere Ebene gestellt und kann weiter gehen.


    Der naive, fast kindliche, direkte Erzählstil packt den Leser von der ersten Seite an, er vermittelt sowohl die manchmal sehr temporeiche Handlung als auch Zeldas Sichtweise auf das Leben im Allgemeinen und ihr Umfeld im Besonderen. Einen großen Faustcheck gebührt an dieser Stelle Sophie Zeitz für ihre Übersetzungsarbeit.



    Die Umschlaggestaltung ist bezaubernd. All die vielen Farben, die das Herz umgeben und mit dünnen goldenen Streifen voneinander abgegrenzt sind, zeigen, das Leben ist bunt und vielfältig und nur wenn wir so wie Zelda offen und furchtlos unsere eigenen Legenden beschreiten, können wir das Leben auch so voller Farben sehen.


    Zelda ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Heldin und ein Vorbild für jeden von uns. Um mit Dekanin Horrowitz zu sprechen, es wäre für jeden von uns eine Ehre, einen Faustcheck von Zelda zu bekommen.


    Andrew David MacDonald hat sich mit diesem Buch in unsere Herzen und Legenden geschrieben. Großer Faustcheck für Andrew!

  • Die Legende von Zelda


    In dem Buch "Jeder Tag ist eine Schlacht, mein Herz" von Andrew David MacDonald ist ein Buch der besonderen Art. Das Debüt des Autors nimmt den Leser mit in die Welt von Zelda, einer jungen Frau in Alter von 21 Jahren, die es auf Grund ihrer Einschränkungen nicht immer einfach hat.


    Zelda ist die Protagonistin im dem Buch um die es geht. Durch den Alkoholkonsum der Mutter in der Schwangerschaft leidet Zelda unter einer Fetale Alkoholspektrumsstörung (FAS). An Ihrer Seite lebt ihr Bruder Gerd, der alles für sie tut, damit es ihr gut geht. Ihre Eltern sind beide nicht mehr da. Der Vater hat die Familie schon früh verlassen und die Mutter ist an Krebs gestorben als Zelda.

    Die beiden Geschwister sind dann bei Ihrem Onkel, der ein unangenehmer und gewalttätiger Mensch ist, untergekommen. Gert beschließt daher dort so schnell wie möglich wieder weg zu kommen und kommt daher auch in kriminelle Gesellschaft. Zelda will ihren Bruder aber wieder auf den richtigen Weg bringen, den für sie ist einer der tollste und schlauste Mensch die sie kennt.


    Das Buch beginnt mit dem 21ten Geburtstag von Zelda und wir bekommen schnell ihre "Legende" in der die Wikinger auch immer wieder eine Rolle Speilen und ihr Kraft geben ihre Ziele zu erreichen die sie sich vornimmt.


    Der Schreibstil des Autors ist atemberaubend schön, gefühlvoll, nah und mitreisend. Mann fühlt sich sofort mit Zelda verbunden und hat in ihr eine Freundin gefunden die man begleiten will.


    Für mich war dieser Roman mal wieder etwas ganz anderes und daher auch etwas Besonderes. Ich habe Ihn verschlungen und kann ich einfach nur weiter empfehlen, weil er einen einfach berührt.

  • "Jeder Tag ist eine Schlacht, mein Herz" ist nicht einfach nur ein Roman, sondern es ist eine Legende. Um genau zu sein die der Protagonistin und Ich-Erzählerin Zelda. Denn diese Geschichte hat alles, was eine Legende braucht: eine Heldin, die die Kampfkunst beherrscht, eine mächtige Waffe, eine holde Maid in Not, einen Weisen, der der Heldin Rat gibt, Schätze und einen Unhold, der die Sippe bedroht. Zelda beweist sich selbst und damit auch den Lesern, dass sie das Zeug dazu hat, ihre eigene Legende zu erleben und zu erzählen, auch wenn die Außenwelt ihr weiszumachen versucht, dass sie aufgrund ihrer Behinderung nicht das Zeug dazu hat. Zum Glück hört Zelda nicht darauf, sondern vertraut immer mehr auf sich selbst und ihre Stärken.


    Ich bin tief beeindruckt davon, wie Andrew David MacDonald diese Geschichte aus Sicht seiner Protagonistin erzählt hat. So feinfühlig und empathisch ist er dabei vorgegangen, hat Zelda so echt und liebenswert zum Leben erweckt. Ich habe den größten Respekt davor, wie liebevoll und achtsam er die Figuren gezeichnet hat, wie respektvoll er mit ihnen umgegangen ist. Dadurch ist dieses Buch etwas ganz Besonderes und ich habe das Lesen so sehr genossen. Wie Zelda Analogien vom echten Leben zu den Wikingern zieht, für die sie sich so sehr begeistert, hat mich regelmäßig zum Lachen gebracht, während ich gleichzeitig so sehr mit ihr mitgefühlt habe. Der Autor hat diesbezüglich eine feine Balance geschaffen.

    Tief berührt hat mich der Hintergrund des Buches, in dem der Autor biografische Erfahrungen verarbeitet hat. Und auch die Charaktere haben sich in mein Herz geschlichen, denn der Andrew David MacDonald hat sie auf so liebenswerte Weise lebendig werden lassen.


    Mein Fazit:

    "Jeder Tag ist eine Schlacht, mein Herz" ist ein ganz besonderer Schatz in meinem Hort und wird mir vor allem aufgrund seiner liebenswerten Charaktere und seiner besonderen Ich-Erzählerin in Erinnerung bleiben.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Die 21-jährige Zelda ist etwas anders als andere Menschen. Manche behaupten, dass sie eine Macke hat. Doch Zelda ist auf feste Strukturen in ihrem Leben angewiesen. Sie ist begeistert von den Wikingern und deren Kultur. Sie wohnt mit ihren älteren Bruder Gert zusammen, auf den sie sich immer verlassen konnte. Doch als Gert von der Bahn abkommt, ist es Zelda, die versucht Gert zu retten.


    Mir hat dieser Roman gut gefallen, der aus Zeldas Perspektive erzählt wird. So kommt man dieser jungen Frau sehr nahe und kann sich in sie hineinversetzen. Der Schreibstil ist leicht zu lesen und verständlich.


    Als die Mutter mit Zelda schwanger war, hat sie zu viel getrunken und so ist Zelda in manchem eingeschränkt, was man ihr aber nicht ansieht. Da der Vater verschwunden ist, muss sich Gert um Zelda kümmern, als die Mutter stirbt. Doch damit ist er oft überfordert. Er verstrickt sich immer mehr in kriminellen Kreisen. Nun musss Zelda für Gert da sein und ihn retten. Zelda wirkt manchmal naiv, aber dennoch ist sie eine starke junge Frau, die ihr Leben gut im Griff hat und nicht aufgibt, wenn etwas nicht ganz gerade läuft. Sie hat aber auch Menschen um sich, die sie lieben und es ihr leicht machen.


    Es ist eine berührende Geschichte, die ich nur empfehlen kann.